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Kapitel 54 In der Mars-Kolonie

       Kapitel 55 Wir werden zurückkehren

       Kapitel 56 Die Stimme der Gewalt, die Stimme des Friedens

       Kapitel 57 Auf dem Schlachtfeld

       Kapitel 58 Von Ehre und von Geld

       Kapitel 59 Das Mädchen und die Spinnen-Feinde

       Kapitel 60 Befehlsverweigerung

       Kapitel 61 Beobachtungen

       Kapitel 62 Freispruch

       Kapitel 63 Gegenschlag

       Kapitel 64 Endkampf um den Mars

       Kapitel 65 Einsame Stille

       Kapitel 66 Ungeklärte Fragen

       Kapitel 67 Entdeckung im Asteroiden-Gürtel

       Kapitel 68 Kontaktversuche

       Kapitel 69 Das unheimliche Wrack

       Kapitel 70 Lichtblick

       Kapitel 71 Feind oder Freund

       Kapitel 72 Der Weg zum Sternenvolk

       Impressum neobooks

      Titel

       Spinnen-Feind

      Science-Fiction-Roman

      von

      Michael H. Schenk

      © 2014 by Michael H. Schenk

       www.michael-h-schenk.de

      Kapitel 1Fuji Maru

      Für einen kurzen Moment sah die Fuji-Maru tatsächlich wie ein glücklicher Drachen aus. Die Lagetriebwerke, an Bug und Heck des Containerschiffes, hatten gezündet und die mächtigen Hecktriebwerke wiesen nun auf den Mars. Ein dumpfes Grollen erfüllte die Räume der Bugsektion, als der chemischen Antrieb mit dem Bremsmanöver begann, welches das Schiff in die vorgesehene Umlaufbahn bringen würde.

      Yoshida Tanaka, Captain und Eigner des Schiffes, wurde, ebenso wie die sieben anderen Männern und Frauen der Besatzung, in die Andruckliege gepresst. Seine Blicke wechselten von einer Instrumentenanzeige zur anderen. Er war unruhig, auch wenn ihm dies äußerlich nicht anzumerken war. Doch nach vierzehn Jahren im Raum hatte der Japaner ein Gespür für Gefahren entwickelt. Irgendetwas stimmte nicht.

      Er wusste, dass sein Schiff in Ordnung und die Crew erfahren war. Jede Raumcrew war kompetent, denn ihr Leben hing von der reibungslosen Funktion des Schiffes ab. Mochten böse Zungen auch behaupten, es sei die Langeweile, welche die Besatzungen auf langen Flügen zur Reinigung und zur Wartung anhielt, die Männer und Frauen auf den Schiffen, wussten es besser.

      Wenn etwas schiefging, dann würde es Wochen oder sogar Monate dauern, bevor Hilfe eintraf. Wenn man ein in Not befindliches Schiff überhaupt rechtzeitig fand. Selbst wenn die Technik und die Besatzung reibungslos funktionieren, so war man nicht vor zufälligen Begegnungen, mit Meteoriten und kleinsten Teilchen, sicher. Immer wieder trafen kosmische Partikel, in der Größenordnung von Staubkörnern, die Hüllen der Schiffe, und in der Regel sah man den interplanetarischen Pendlern ihr Dienstalter an der verschrammten Außenhülle an.

      Nun, besonders schön waren diese Containerschiffe ohnehin nicht, obwohl Yoshida Tanaka seine Fuji-Maru innig liebte. Diese Frachtschiffe sahen im Grunde alle gleich aus, unterschieden sich allenfalls in der Größe. Vorne befand sich die Bugsektion, die einem flachgedrückten Kegel mit stumpfer Schnauze ähnelte. In dieser Sektion waren alle Lebenserhaltungssysteme, die Unterkünfte und die Steuerelemente untergebracht. Dann folgte die Mittelsektion, die im Grunde nur aus einem langgestreckten Gitterrahmen bestand, in den die Frachtcontainer eingeklinkt wurden. Das Heck, welches einem stumpfen Ei ähnelte, enthielt die Tanks und Haupttriebwerke.

      Im Gegensatz zu einigen der neuen Militärschiffe, die über gleichstarke Bug- und Heckantriebe verfügten, mussten die Pendler ihre Schiffe zum Abbremsen gegen die Fahrtrichtung drehen. Ein Zeitraubendes und stets auch riskantes Manöver, denn jede Fehlkorrektur kostete wertvollen Treibstoff.

      Yoshidas Blick glitt noch immer über die Kontrollen. Alles schien in Ordnung. Das Grollen der Triebwerke verstummte. In wenigen Minuten würde eine letzte Korrektur erfolgen, wenn die Fuji-Maru, nach zwei Monaten Flugzeit, endlich in den Marsorbit einschwenkte.

      Der Kapitän dachte daran, dass in den folgenden Tagen eine Flut von Arbeit auf ihn und die Crew einstürzen würde. Über dreihundert Frachtcontainer mussten ausgeklinkt und mit der Fernsteuerung auf die Marsoberfläche gebracht werden. Jeder einzelne Container war randvoll, mit Baumaterial, Werkzeugen, Maschinen und lebenswichtigen Gütern. Ein paar Luxusgüter befanden sich auch darunter, wie Tanaka wusste. Aber das stand den paar Hundert Kolonisten auf dem Mars auch zu.

      Der Japaner fand es beeindruckend, wie sich die Raumfahrt sprunghaft entwickelt hatte, nachdem man auf dem Mars das Mineral Energum gefunden hatte. Natürlich besaß das rötliche Mineral auch einen hoch wissenschaftlichen Namen. Allgemein bezeichnete man es jedoch als Energum und unter diesem Begriff wurde es auch gehandelt. Seit zwanzig Jahren liefen alle Energieerzeuger auf der Erde mit diesem Mineral, welches die kalte Fusion ermöglicht und zu einer zunehmend sauberen Umwelt geführt hatte. Ohne dieses Mineral gäbe es sicherlich keine ausgedehnte Bergbausiedlung auf dem Mars, und auch keine Pendler, die das lebenswichtige Mineral transportierten.

      “Letzte Zündung in drei Minuten, Tanaka-San”, meldete sein Co-Pilot. Yoshida dankte mit einem kurzen Nicken. Dann erfolgte der Andruck des Bremsmanövers. Eines der Lagetriebwerke zündete kurz, und endlich stand das Schiff, scheinbar bewegungslos, im Orbit des roten Planeten.

      “Tanaka-San, ich bekomme hier unverständliches Zeug”, meldete der Funker des Frachters. Irritiert blickte dieser von seiner Konsole hoch. “Eben hatte ich noch den Lande-Controller. Jetzt hört sich das an, als wären die da unten übergeschnappt.”

      Yoshida Tanaka spürte, dass sein Gefahreninstinkt ihn nicht getäuscht hatte. “Auf den Lautsprecher.”

      “Hai”, bestätigte der Funker. Ein Gewirr sich überschlagender Stimmen erfüllte den kleinen Raum, der als Kommandokanzel fungierte. Angestrengt lauschten die anwesenden Besatzungsmitglieder den Lauten.

      “Himmel”, stöhnte einer

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