ТОП просматриваемых книг сайта:
Hände hoch! Unterhalt!. Markus Jacobs
Читать онлайн.Название Hände hoch! Unterhalt!
Год выпуска 0
isbn 9783738009408
Автор произведения Markus Jacobs
Жанр Сделай Сам
Издательство Bookwire
Allerdings waren die Konsequenzen für Mattes wesentlich härter. Er hatte sich mit seinem Ausraster einen „Bärendienst“ erwiesen. Jetzt hatte er nicht nur eine Firma, die pleite war, jede Menge Schulden und Probleme am Hals, sondern jetzt kam es knüppeldicke: Gegen Abend fuhr die Polizei bei Mattes vorbei und nahm ihn sofort mit. Nach zwei Nächten U-Haft wurde ihm das ganze Ausmaß seiner „heroischen“ Tat bewusst. Flori wurde der Mutter zugeführt und aufgrund seiner Straftat wurde sein Besuchsrecht vorläufig ausgesetzt. Er konnte und durfte seinen Sohn zunächst nicht mehr sehen, außerdem war er, im Gegensatz zu seiner Frau, straffällig geworden und galt dazu als gemeingefährlich. Seiner Frau Susanne konnte Mattes nämlich nichts anhaben, denn in der Ehe gibt es keinen Diebstahl. Die Mutter bekam das alleinige Sorgerecht und Mattes durfte seinen Sohn später nur unter Aufsicht alle 14 Tage beim zuständigen Jugendamt sehen.
Neben Schmerzensgeldforderungen hatte er noch Ehegatten- und Kindesunterhalt zu zahlen. Er wollte und konnte jedoch nicht zahlen und weigerte sich auf der ganzen Linie. Er beantwortete keine Briefe mehr, egal ob es Einschreiben oder Zustellungen vom Gericht waren. 18 Monate später wurde Mattes für seine „Heldentaten“ und dem Ignorieren sämtlicher Aufforderungen verurteilt und landete im Gefängnis.
Beratungsstress und Selbstfindungsphase
Uschi, die in ihrer Rolle als Eheberaterin vollends aufging, vernachlässigte im Beratungsstress nicht nur mich, sondern auch die Kinder. Ihre Wochenendtherapien nahmen verdächtig zu und ich stellte meine Sinne etwas schärfer ein. Aufgefallen war mir eine Telefonrechnung von über 300 Euro, die ich mir nicht erklären konnte. Uschi begründete das mit den Worten: “Schatzi, du weißt doch, dass Sonja so große Eheprobleme hat. Ich habe viel mit ihr telefoniert und sie auch öfter auf dem Handy angerufen. Schatzi, das tut mir leid.“ Ich wollte mich nicht groß aufregen, obwohl mir Uschis Erklärung äußerst zweifelhaft erschien. Außerdem verstärkte sich mein Eindruck, dass die Kinder und ich nur noch Nebensache für sie waren. Ich hatte diesen Vorfall fast vergessen, als mein Sohn Max eines Tages zu mir kam und sagte: „Papi, die Mama hat heute mit einem anderen Mann geknutscht.“ Ich hielt das erst für einen kindlichen Spaß und versuchte die Aussage zu überspielen. Scherzhaft fragte ich meinen vierjährigen Sohn, ob der Mann auch so braune Haare wie ich hätte. „Nein“ sagte Max, „der hat ganz wenig und weiße Haare“. Ich wollte nicht weiter nachfragen und überging das Thema. Das Wochenende rückte näher und Uschi musste natürlich wieder zu einer ihrer Freundinnen, ausgerechnet zu jener Biene, die nach der Küchenaufbauaktion bei mir besonders hoch im Kurs stand. In Freizeitmontur machte Uschi sich auf den Weg.
Ich habe die Kinder ins Bett gebracht und ihnen noch aus dem Buch: „Die Straße aus Mondlicht“ vorgelesen, doch schon nach wenigen Seiten waren beide so müde, dass sie einschliefen. Ich wartete noch, bis es dunkel war, stieg in mein Auto und fuhr los, um zu sehen, ob Uschi auch tatsächlich bei Biene war. Ihr Auto stand vor dem Haus ihrer Freundin und es sprach alles dafür, dass sie tatsächlich dort war. So fuhr ich schnell wieder nach Hause, wo meine Kinder friedlich schliefen. Ich machte mir Vorwürfe, weil ich die Kinder für zehn Minuten alleine gelassen hatte, und das, weil ich mir etwas einbildete, was offenbar nicht den Tatsachen entsprach. Uschi kam an diesem Wochenende erst am Sonntagmorgen nach Hause und schlief wie gewöhnich sehr sehr lange.
Plötzlich fielen mir die Worte meines Sohnes Max wieder ein „Papi, die Mama hat heute mit einem anderen Mann geknutscht“. Ich ging zu Uschis Auto, schaute in den Kofferraum und fand eine Tasche, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Ich öffnete diese und fand darin lauter feine Klamotten, die Lederjacke aus der Türkei, Hose, Shirt, elegante Schuhe. Komisch, dachte ich, warum macht sie das? Aber so richtig wollten die Kerzen bei mir im Kopf nicht angehen. Hatte Uschi mir die ganze Zeit nur Geschichten erzählt über die Trennungen ihrer Freundinnen und ihren Beratungsstress? Mir kamen erste Zweifel. Ich habe dann getan, was ich vorher noch nie gemacht hatte. Ich nahm Uschis Handtasche, öffnete sie und entdeckte zu meiner Überraschung, dass sie zwei Handys hatte. Ich schaute in ihr Portemonnaie und fand einen Zettel mit dem Namen Freddy Krüger aus Münster, Anschrift, Telefonnummer alles in der Handschrift meiner Frau. Es ratterte in meinem Kopf: Die Freundinnen, deren Eheprobleme, 300 Euro Telefonkosten, die Klamotten im Auto, „Papi, die Mama hat heute mit einen anderen Mann geknutscht“
Als Uschi gegen Mittag wach wurde und ich mit den Kindern im Wohnzimmer saß, kam sie verschlafen die Treppe runter und fragte: „Wie geht es euch dreien?“ Sie selber wäre so müde, weil Biene ihr die ganze Nacht die Ohren vollgequatscht hätte. Ich sagte ganz spontan: „Da hat übrigens ein Freddy Krüger angerufen und wollte dich unbedingt sprechen, danach hat dein Handy permanent geklingelt.“ „Ich kenne keinen Freddy und auch keinen Krüger oder so.“ Merkwürdig dachte ich, das war schon mal eindeutig gelogen.
Und die Telefonrechnung mit Einzelgesprächsauflistung bestand ausschließlich aus Verbindungen zu seiner Handynummer. So schlau