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      Charlotte Rombach

      WIDERSTAND UND BEFREIUNG 1934 - 1945

      Zeitzeugen berichten

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Widerstand und Befreiung

       Einleitung

       Alexander Bergelson: Der Feind muss vernichtet werden

       Margareta Kaminek: Für Angst war keine Zeit

       Rudolf Spirik: Das Erste Österreichische Freiheitsbataillon

       Johann Scheichenberger: Der Koralm-Partisan

       Edith Schober: Sieben Monate in der Todeszelle

       Angela Kampel: Stosstrupp „Dimitroff“

       Robert Tyra: KJV Innere Brigittenau

       Helene Neuhaus: Ich habe Sabotageakte durchgeführt

       Karl Flanner: Solidarität im Konzentrationslager

       Karl Flanner: Aufstand und Befreiung im KZ Buchenwald

       Friederike Redlinger: Illegale Arbeit gegen die Deutsche Wehrmacht

       Paul Vodicka: Ein Ottakringer Jungkommunist im Widerstand

       Nachwort

       Anmerkungen

       Impressum neobooks

      Widerstand und Befreiung

       1934-1945

      Gefördert vom Bundesverband österreichischer AntifaschistInnen, WiderstandskämpferInnen und Opfer des Faschismus (KZ-Verband/VdA)

      Tribüne für die Wahrheit

       Interviews von Charlotte Rombach

      Einleitung

      Anlässlich der 65sten Wiederkehr der Befreiung Österreichs vom Faschismus erzählen uns elf kommunistische Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer in ihren Erinnerungen von ihrem Kampf gegen den Faschismus und ihrem mutigen Eintreten für ein unabhängiges Österreich. Sie waren Mitglieder des Komsomol der UdSSR (WLKSM) und des Kommunistischen Jugendverbandes Österreichs (KJVÖ).

      Die meisten von ihnen kämpften in Wien, Karl Flanner in Wiener Neustadt. Alexander Bergelson und Margareta Kaminek waren in den Reihen der Roten Armee Teilnehmer am Zweiten Weltkrieg. Rudolf Spirik nahm als Mitglied des Ersten Österreichischen Freiheitsbataillons am Jugoslawischen Befreiungskrieg teil und Johann Scheichenberger kämpfte als Partisan auf der Koralm (Steiermark) gegen die Deutsche Wehrmacht.

      In den folgenden Interviews wird deutlich, was diese Menschen, beseelt von einer Idee, geleistet haben. Widerstand gegen den Faschismus war für sie selbstverständlich, wurde als Pflicht angesehen, obwohl er lebensgefährlich war. Diese Personen waren bereit, im Kampf gegen den Faschismus sogar ihr Leben zu opfern. Sie hatten immer ein freies Österreich vor Augen und waren überzeugt vom Sieg der Roten Armee.

      Die Rote Armee befreite Anfang April 1945 das Burgenland, danach Wiener Neustadt, von wo sie vom 5. April an aus verschiedenen Richtungen in Wien einmarschierte und die faschistischen Truppen zerschlug. Ihre Infanterie war schon vor der Oper, als noch SS-Bataillone im Prater zusammen gezogen wurden und kleine Nazi-Gruppen über dem Donaukanal den Rotarmisten schwere Kämpfe lieferten. Offiziell war Wien am 13. April frei (allein hier fielen 18.000 sowjetische Soldaten). Danach befreiten die Rotarmisten Niederösterreich und das Oberösterreichische Mühlviertel, die Briten, Franzosen und Amerikaner im Laufe des April den Westen und Süden Österreichs. Am 27. April verfügte die Zweite Republik Österreich bereits über eine Provisorische Regierung. Am 8. Mai 1945 kapitulierte Hitlerdeutschland, damit war der Zweite Weltkrieg beendet. Das Ergebnis des vom Verbrecher Hitler, seinem engsten Kreis und seiner Generalität ausgerufenen „Dritten Reiches” waren 55 bis 60 Millionen Tote (davon 26,6 Millionen Sowjetbürger [1]), zerbombte Städte, dem Erdboden gleichgemachte Dörfer und Industriegebiete, ganze Landstriche „verbrannter Erde”, über sechs Millionen in den Konzentrationslagern der Nazimachthaber vergaste, von den SS-Wachmannschaften erschlagene, dem Hungertod preisgegebene und bei Zwangsarbeit umgekommene Juden und politische Gegner des Faschismus. „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ wurde zur Devise der Überlebenden. Aber die faschistischen Kräfte wurden nicht gänzlich vernichtet, sie zogen Nachfolger, Neonazi heran. Heute sind die gleichen Kräfte, die dem Faschismus zur Macht verholfen haben, wieder aktiv.

      65 Jahre nach der Befreiung Österreichs vom Hitler-Faschismus erstarken sie wieder in Österreich, Neonazi und Rechtsextreme sind sogar in Gemeinde-, Landes- und Parlamentsorganen vertreten. Ihr rassistisches Auftreten, ihre aggressiven Ausfälle gegen Antifaschisten werden von den Medien, der Polizei und den Politikern verharmlost bzw. sogar geduldet. Allein von 2007 bis 2008 hat sich die Zahl der rechtsextremen Straftaten verdoppelt, nämlich von 400 auf 800.

      Die FPÖ ist deutschnational und rechtsextrem eingestellt, sie tritt rassistisch auf, der RFJ agiert in ihrem Schlepptau, die Neue Volkspartei (NVP) präsentiert sich ebenfalls offen faschistisch, verstößt laufend gegen das in Österreich geltende NS-Verbotsgesetz und ist Anlaufstelle für Neonazi. Ihre soziale Demagogie verführt viele Menschen, darunter vor allem Jugendliche, die auch erschreckend wenig über Hitler, die Hintergründe des Zweiten Weltkriegs, des Faschismus und seine Gefahren wissen. Hier ist Aufklärung dringend notwendig. Aufklärung über die verbrecherischen Ziele und die Ideologie des Nationalsozialismus, die vor allem aus Rassenhass, Antisemitismus, Antikommunismus und großdeutschem Nationalismus bestand.

      Auch Widerstand ist notwendig. Vor allem gilt es, den Anfängen zu wehren. Antifaschismus ist ein übergreifendes Gebot humanistischer Gesinnung. Es gab Einzelpersonen, kleinere und größere Gruppen in Österreich, die Widerstand sowohl in den Jahren 1933 bis 1938 gegen den Austrofaschismus, als auch von 1938 bis 1945 gegen den Hitler-Faschismus leisteten. Sie bestanden aus linken Gruppen wie der KPÖ, dem KJV, der SPÖ, der SAJ, den Revolutionären Sozialisten sowie aus Katholiken, Bürgerlichen, den Jehovas usw. Aber nur die KPÖ führte in der Illegalität einen organisierten Widerstandskampf mit dem Ziel der Wiedererrichtung eines freien, unabhängigen Österreich. Sie hatte auch die meisten Opfer zu beklagen – 2200 Kommunistinnen und Kommunisten wurden in Österreich vom Naziregime hingerichtet.

      Es

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