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frohgemut ihrer Arbeit nachgehen, egal was die anderen machen. Keiner kann ihnen etwas anhaben. Und in diesem Wissen, in dieser inneren Sicherheit, bleiben sie immer gelassen. Hass und Zorn prallen ungerührt von ihnen ab. Mehr noch: Die giftigen Attacken werden aufhören oder bald abebben. Andere bekommen praktische Lerneinheiten in wahrer Menschlichkeit serviert, die ihnen noch nie zuvor jemand vermittelt hat. Die Unwissenden und Unbeherrschten erkennen schließlich, wer in Wahrheit der Stärkere ist.

      Mit dieser echten Stärke wird der neue Mensch seine soziale Umgebung positiv beeinflussen. Wirken zahlreiche Menschen bewusst daran mit, entsteht unweigerlich eine bessere Gesellschaft und letztlich eine bessere Welt. Das ist die große Perspektive. Es ist gut, sie wenigstens einmal klar anzusprechen. Solche Veränderungen zu ersehnen, ja zu erwarten, ist keine Utopie. Aber unser eigentliches Ziel ist ein anderes.

       Karma funktioniert wie ein Naturgesetz

      Um das Karma-Prinzip praktisch anzuwenden, also zunächst einmal das Wissen darüber bei den wichtigen privaten Entscheidungen gebührend zu berücksichtigen, braucht man keinen Glauben! Denn wir haben verlässliche und einleuchtende Kriterien zur Beurteilung. Man kann das Prinzip durchaus als unabhängiges Naturgesetz auffassen. Eine allgemeine Kurzformel dafür lautet:

      Aktion = Reaktion

      (Was man sät, wird man ernten)

      Und es gibt noch weitere Formeln, die sowohl physikalisch als auch seelisch aufgefasst werden können. – Das Karma-Prinzip ist eigentlich mehr als bloß eine Theorie, denn es ist mit glasklarer Vernunft und mit konsequenten Willensentscheidungen jederzeit anwendbar.

      Wer vorschnell meint, die „Theorie“ leicht durch Gegenbeweise wider-legen zu können, der irrt sich. Selbstverständlich funktioniert nicht alles, was ein Mensch sich vornimmt. Seine Antriebe und Eigenschaften sind viel zu widersprüchlich und unkoordiniert, um sofortige oder absolut sichere Wirkungen nach Wunsch zu erzielen.

      Das Leben ist kein Wunschkonzert. Außerdem muss man immer den komplexen Zeitfaktor bei karmischen Vorgängen berücksichtigen! Ob es geheimnisvolle Mächte gibt, die im Hintergrund wirken, und wie stark diese Einflüsse womöglich sind, stellt sich dabei zunächst gar nicht. Wir selbst haben es in der Hand, unser Leben zu gestalten und die Zukunft zu beeinflussen. Das allein zählt.

       Das Karma-Prinzip ist ein Hilfsmittel zur Selbsterziehung

      Der Mensch als geistiges Wesen soll frei sein und er ist es von Natur aus, auch wenn aller Anschein oftmals stark dagegen spricht. Alle karmaproduzierenden Prozesse, gerade auch bestimmte Denkweisen und weltanschauliche Haltungen, haben die Eigenschaft, Rückwirkungen zu erzeugen. Und der Knackpunkt dabei: Mit Hilfe dieser Rückwirkungen übt das Karma letztlich auch eine erzieherische Wirkung auf uns aus.

      Je stärker uns die Vorgänge bewusst werden, umso besser. Allein an die Möglichkeit zu denken, dass in vielen Situationen Karma eine Rolle spielt, kann nützlich sein, weil wir dann auch gezielte Änderungen unseres Verhaltens in Betracht ziehen werden. Als Erwachsener ist es gewiss das Beste, die weitere Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen, frisch und selbstbewusst, offenherzig und lernbereit, über alles Wichtige gut informiert. Genau das kennzeichnet einen mündigen Bürger!

      Im Zusammenspiel von unbewusst ablaufendem Karma und selbst gewonnener Macht ist der Erfolg am größten. Es wäre doch schade, wenn schlechtes Karma durch etwas so leicht Vermeidbares wie Ignoranz und Bequemlichkeit angehäuft wird. Außerdem ist es ohnehin eines aufgeklärten Menschen nicht würdig, sich durch Medien, Politiker oder das übliche Geschwätz der Leute manipulieren zu lassen. Einfach nur dem gewohnten Trott zu folgen, ist definitiv gefährlich, denn damit kann man das eigene Potenzial kaum positiv zur Geltung bringen und letztlich den Sinn des Lebens nur sehr schlecht erfüllen. Es geht doch grundsätzlich darum, geistig und seelisch voran zu kommen, nicht Reichtümer anzuhäufen oder bloß zu überleben!

      Wenn wir uns schlecht benehmen, womöglich fortgesetzt und immer wieder nach ähnlichem Muster, droht uns zu einem späteren Zeitpunkt eine negative Rückwirkung. Sie entspricht der gesetzten Ursache in Qualität und Energie gemäß der Formel „Aktion = Reaktion“, sofern wir nicht bewusst gegensteuern und rechtzeitig! Natürlich muss uns nicht genau dasselbe geschehen, was wir selbst gemacht haben, aber es kann etwas Vergleichbares sein. Jedenfalls ist die Rückwirkung sicher und im Fall des negativen Karmas wird sie uns keineswegs Freude bereiten.

      Negatives oder schlechtes Karma, das nach Maßgabe eines Naturgesetztes auf uns kommt, ist nicht leicht zu akzeptieren. Das Prinzip wird bei selbstgerechten Menschen auf Ablehnung stoßen. Dabei ist es der unverzichtbare Kern in den Erziehungsbemühungen des Lebens. Sogar viele eingefleischte Esoteriker sehen darin ihr mühsam angeeignetes Heile-Welt-Klischee bedroht. Aber Karma hat nun einmal auch diesen unerfreulichen Aspekt.

      Im Karma-Prinzip steckt schon eine ziemlich harte Drohung, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Nur leider tun die allermeisten genau das. Ein sträflicher Leichtsinn, um nicht zu sagen, eine ausgemachte Dummheit. Und wenn diesen uninformierten, unsensiblen Menschen tatsächlich etwas Schlimmes widerfährt, zum Beispiel ein schwerer Verkehrsunfall oder eine sehr lästige, vielleicht sogar lebensbedrohende Krankheit, dann wird in der Regel kaum an die wahre Ursache gedacht, nämlich das weitgehend eigene Verschulden, sondern der berühmte Zufall ins Feld geführt. Sehr beliebt ist auch die Ausrede, andere Menschen seien schuld an der Situation und nur die.

      Wer dagegen von der Sinnhaftigkeit des Lebens in allen seinen Beziehungen überzeugt und so klug ist, das Karma-Prinzip als reale Größe aufzufassen, steht viel günstiger da als das Heer der Unwissenden. Denn er wird aus seinen Fehlern lernen und ihm ist es schließlich sogar möglich, das Schlimmste zu verhindern, indem er negatives in positives Karma umwandelt.

      Karma funktioniert gesetzmäßig und dennoch im Detail sehr individuell. Gucken Sie also nicht zu sehr auf die Mitmenschen und bitte hüten Sie sich vor unzulässigen Verallgemeinerungen. Jeder hat seine eigenen Probleme. Und diese Probleme haben auch einen ganz persönlichen Mix an Ursachen. Was bei dem einen karmisch ist, zum Beispiel eine gerade akut gewordene schwere Krankheit, kann bei einer andern Person durchaus auf einer natürlichen biologischen Reaktion oder einem rein zufälligen Vorgang beruhen.

      Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr kann leicht tödlich enden, um nur ein besonders offenkundiges Beispiel zu nennen, aber daran ist dann nicht unbedingt das schlechte Karma schuld! Bedenken Sie: Karma ist keine absolute Vorherbestimmung (!) und keine strikte Festlegung aller Bedingungen während der gesamten Lebensspanne! Außerdem bleiben wir stets frei in unseren Entscheidungen!

      Das Leben an sich, jeder einzelne Mensch und sinnvollerweise auch das Karma-Prinzip sind flexible Systeme. Innerhalb dieser Systeme herrschen jedoch zuverlässige Gesetzmäßigkeiten und klare Regeln.

      Viele Menschen werden krank, weil sie sich unvernünftig verhalten, den Körper im Sport allzu sehr malträtieren oder sich zu wenig bewegen und obendrein schlecht ernähren. Es wäre völlig unsinnig, dann auf schlechtes Karma zu verweisen. Erst wenn wir uns besser bewusst sind, wo höchstwahrscheinlich Karma im Spiel ist, kann die neue Selbsterziehung am fruchtbarsten sein. Das negative Karma existiert von Geburt an. Es mit geistiger Anstrengung und praktischen Bemühungen bewusst umzuwandeln ist die entscheidende Aufgabe unseres Daseins. Die Erziehungsimpulse, die unser Karma des Öfteren aussendet, sind umso nützlicher, je größer unser Wissen um die wahren Zusammenhänge ist. Dieses Wissen macht geneigt, sich anders als bisher zu verhalten. Damit eröffnen sich viel bessere Chancen, die alten Teufelskreise aufzulösen.

      Es wäre verlockend, das persönliche Karma genauer zu kennen, aber nicht unbedingt besonders hilfreich. Dem Menschen ist es aus gutem Grund verwehrt, zu viel zu wissen. In dieser Lage bleibt nur eins: Wir müssen versuchen, unsere eigentlichen Lebensaufgaben zu erkennen. Zugleich ist es wichtig, die schwersten Probleme die wir haben, anders als bisher zu deuten. Es sind in Wahrheit Gelegenheiten, sozusagen Prüfsteine für unsere Willenskraft. Sie regen uns zu Fortschritten an. Sprechen wir also lieber von Gelegenheiten als von Problemen!

      Das Leben stellt uns ständig Aufgaben, manche

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