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Wie ich meinem Großvater die Angst vor dem Sterben nahm. Johannes Mario Ballweg
Читать онлайн.Название Wie ich meinem Großvater die Angst vor dem Sterben nahm
Год выпуска 0
isbn 9783742727947
Автор произведения Johannes Mario Ballweg
Жанр Языкознание
Серия Das Leben eben
Издательство Bookwire
Grandpa richtete sich auf. „Hey… Bubi, hast du Lust, dass wir jetzt etwas spontan sind?“ Ich freute mich innerlich sehr und war sehr gespannt was er vorhatte. Ich lächelte Grandpa zustimmend an. „Alles klar, Bubi, du siehst da vorne den kleinen See, aus dem der Acer Creek Bachlauf entspringt? Um ihn herum geht ein kleiner Rindenmulch-Pfad, vorbei an den fünf Holzpfählen, die die Lichterkette stützen. Der Weg verläuft unter dem Wasserfall und man kann hinter den Wasserfall laufen und sich dort auf einen großen Stein setzen. Man befindet sich dann in dem Wasserfall. Wir müssten uns lediglich den Weg freischneiden, aber das wird für uns wohl kein Problem sein.“ Ich schaute Grandpa mit weitgeöffneten Augen an, war total begeistert von seiner spontanen Idee und lächelte ihn zustimmend an. „Wir laufen gemeinsam, so schnell es geht ab hier, vom Pavillon aus los, okay? Bei drei geht’s ab. Bereit?“ Ich schrie ganz aufgeregt: „Ja, Ja los geht’s.“ und griff nach meinen Gehilfen. Alph schnappte sich das Memories-Buch, zwei neue „Autumn 4.9“, setzte mir den vollgepackten Rucksack auf und schob mir seine riesengroße Taschenlampe in die Hosentasche. Grandma sagte immer, man könne mit dieser Taschenlampe jemanden erschlagen. In dem Gedanken an sie musste ich richtig schmunzeln. Grandpa zählte leise bis drei, er begann leise und wurde bei drei ganz laut; und wir liefen voller Freude los. Am Pavillon sprang Alph die drei Stufen, welche in das Innere des Pavillons führten, ganz locker herunter. Ich folgte ihm mit meinen Krücken. Ein paar nasse Meter auf dem Acer Creek führten uns zum See, aus dem er entsprang. Das Wasser war sehr kühl und spritzte uns hoch an die Hosenbeine. Wir gingen eine kleine Treppe hoch, welche uns zum ersten Pfahl führte. Dort angekommen waren es noch drei Pfähle, bis wir hinter den Wasserfall gelangten. Noch zwei Meter bis zum Wasserfall. Ich schaute Grandpa an, der wiederrum mich und wir lächelten uns an. Wir standen vor einer unpassierbaren Enge, lauter Gras, Äste und Moos hing herunter. Er schnitt ein paar Äste und Gestrüpp weg, so dass ein kleiner Spalt zwischen dem Wasserfall und dem Berg, an dem dieser herunterprasselte, entstand. Grandpa bat um die Taschenlampe und stieg als erster hinein. Ich legte die Gehhilfen ab, fragte, ob alles ok sei, Grandpa rief, ich könne kommen, es sei wundervoll. Ich krabbelte mühsam hinter her. Sah zu Beginn sehr wenig, doch dann leuchtete Alph mir den Weg zu sich. Wir befanden uns nun im Wasserfall. Das Wasser prasselte leicht und sanft vom Berg herunter, man hörte kaum ein Rauschen. Es war richtig romantisch und gleichzeitig auch so sehr beruhigend.
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