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In diesem Glauben gehen am 21. Februar 1916 deutsche Soldaten durch die Hölle von Verdun. Ihre Schlagkraft ist enorm. Das Fort Douaumont fällt am 25. Februar, das Fort Vaux am 7. Juni. Der französische Generalstab muß seinen Plan revidieren. Von den 330 Regimentern der Infanterie werden 259 zum einen oder aneren Zeitpunkt in Verdun nötig sein. Ab August ziehen sich die Deutschen zurück, geben einen Teil des zuvor eroberten Gebietes auf. Durch die Somme-Offensive hat man sie gezwungen, ihre Kräfte aufzusplitten. An der Somme hatte zuvor am 24. Juni 1916 ein bis dato unvorstellbares Trommelfeuer eingesetzt. Es dauerte eine Woche lang. Militärhistoriker sagen, die Alliierten hätten dabei auf jedem Quadratmeter eine Tonne Stahl verschossen, und trotzdem hat selbst dieser Gewaltakt keinen entscheidenden Durchbruch bewirkt. Die Engländer verloren gleich am ersten Tag 60.000 Mann. Es sollte der blutigste Tag des gesamten Weltkrieges werden. Insgesamt waren für den Preis von etwa 50 zurückeroberten Dörfer, einem Geländegewinn von 25 km Breite und 8 km Tiefe etwa 190.000 britische und 80.000 französische Soldaten gefallen. Nimmt man alle Armeen zusammen, die an der Offensive beteiligt waren, dann sind in Verdun 700.000 und an der Somme 1000.000 geopfert worden. Zahlen, die uns den ganzen Wahnsinn des Krieges vor Augen führen.

      Während im November 1916 die deutsche Taktik vom Ausbluten des Feindes einen so hohen Blutzoll unter den eigenen Soldaten gekostet hatte, bereitete man sich an der Heimatfront auf den Kohlrüben-Winter vor. Erste Anzeichen einer Hungersnot machten sich bemerkbar. Deutschlands Kriegsplanung ging von einem kurzen Feldzug aus. Dementsprechend wurde keine Vorsorge für eine ausreichende Bevorratung mit Lebensmitteln getroffen. Hinzu kamen die Auswirkungen dr englischen Schiffsblockade in der Ostsee. Jetzt folgt die Quittung für die Kurzsichtigkeit der deutschen Generäle. Das Wort "Ersatz" geht um. Steckrüben rollen an. Die Leute stehen Schlange an den Geschäften. Sie halten zwar Karten für Fett, Fleisch und Brot in den Händen, aber die Ware fehlt. Frauen fragen entsetzt, wie sie ihre Kinder noch satt bekommen sollen. Die Not wird zum ständigen Begleiter des Krieges. Dabei erwartet man auch, Kriegsanleihen zu zeichnen, Gold gegen Eisen herzugeben, Spenden zu leisten für die U-Boote. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst, mündet aber im konservativen Stralsund nicht zu organisiertem Zorn. Der Protest erschöpft sich in Einzelaktionen, im Verbiegen des Säbels am Denkmal des Ferdinand von Schill. Natürlich ist gleich ein patriotisch eingestellter Leser des Lokalblattes zur Stelle, der den Attentäter scharf rügt.

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