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Ice Girls - Der Schlittschuhclub. Letizia Morante
Читать онлайн.Название Ice Girls - Der Schlittschuhclub
Год выпуска 0
isbn 9783847614289
Автор произведения Letizia Morante
Издательство Bookwire
Schnell hatten sie das Eiscafé, zu dem die beiden Mädchen nach der Schule fahren wollten, ausgesucht und das Gespräch fiel nun auf die Neue Klassenkameradin.
"Ich finde, sie sieht eingebildet aus." Begann Amanda und zwirbelte sich eine Strähne ihrer schulterlangen, wie immer perfekt liegenden, glatten Haare um den Finger.
"Hast du ihre Klamotten gesehen? Ganz sicher ist sie total verwöhnt."
Leonie wusste, dass Amanda sich mit neuen Schülern immer ein wenig schwer tat. Immerhin war sie die Klassensprecherin und jeder Neue, konnte gleichzeitig Konkurrenz für sie bedeuten.
Leonie hingegen hatte weitaus weniger Vorurteile. Okay, die Neue sah vielleicht wirklich anders aus als die meisten in der Klasse. Sie trug einen dunkelblauen, knielangen Faltenrock, eine beige Bluse und Riemchensandaletten, aber das hieß doch noch lange nicht, dass sie arrogant sein musste.
Vielleicht irrte sich Amanda und Annika war sogar ganz nett? Sie würde versuchen, sich in den nächsten Tagen ein wenig mit ihr zu unterhalten.
Aber erst, wenn sich die allgemeine Aufregung um sie etwas gelegt hatte.
Sollten doch zuerst die Klassenkameraden reden, Annika würde schon nicht weglaufen und Leonie war sich sicher, dass sie noch mehr als genug Gelegenheiten haben würde, die neue Schülerin kennenzulernen.
Der Rest des Schultages verlief schleppend. Es standen noch Erdkunde, Englisch und Biologie auf dem Stundenplan. Dann endlich läutete die ersehnte Schulglocke das Ende des Unterrichts ein. Kaum zu glauben, dass man nun, in der 7. Klasse, bereits am ersten Tag nach den Ferien richtigen Unterricht hatte.
Früher hatten sie sich zuerst über die Ferien unterhalten und Urlaubsgeschichten erzählt. Dieses Jahr jedoch hatte Frau Behrens direkt am ersten Tag angefangen, den Stoff des letzten Schuljahres zu wiederholen und die neuen Mathematikstunden vorzubereiten.
Umso glücklicher war Leonie, als sie endlich das gemütliche, im italienischen Stil eingerichtete, Café erreichten und auch gleich einen freien Platz an einem der kleinen Runden Tische unter den bunten Sonnenschirmen erspähten.
Erschöpft ließen sie sich in die weiche Polsterung der Korbstühle sinken und betrachteten die Karte lang und ausgiebig. All diese Eisbecher sahen so verführerisch lecker aus... Dass es wahnsinnig schwer fiel, sich für einen davon zu entscheiden.
Ja, als Siebtklässler hatte man ein hartes Leben!
Am Abend packte Leonie ihre Schultasche und legte schon einmal die Sachen für den nächsten Morgen zurecht. Nochmal wollte sie nicht zur Schule hetzen müssen und hoffte, dass sie den Wecker nicht wieder überhören würde.
Zur Sicherheit hatte sie ihrer Mutter beim Abendessen gesagt, dass diese ihr, sollte sie um 7 Uhr 15 noch nicht am Frühstückstisch sitzen, zur Erinnerung noch einmal Bescheid sagen musste. Ihre Mutter fragen, ob sie sie wecken würde.. Nein, dafür war sie zu alt.
Und die Formulierung mit dem "Bescheid sagen" klang doch auch viel erwachsener als als eine Frage, ob sie jemand wecken konnte...
Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass auch alle Schulbücher ihren Weg in die Tasche gefunden hatten, putzte sich Leonie die Zähne, ging zu Bett und löschte das Licht.
Heute würde sie früh schlafen, um morgen auch fit und munter zu sein. Außerdem gab es noch eine Menge mit Amanda zu besprechen. Am Wochenende, wollten sie, falls das Wetter mitspielen sollte, in Leonies Garten Zelten.
Ihre Eltern hatten bereits das Einverständnis gegeben und nun musste lediglich noch die Mutter von Amanda überredet werden.
Amandas Vater hätte es sofort erlaubt... Aber leider war der für einige Wochen auf Geschäftsreise in Amerika und somit nur schwer zu erreichen.
Also hatte Amandas Mutter die Entscheidungsmacht.
Ein Problem, da Frau von Kupferstein ziemlich streng sein konnte und Amanda schon so einiges verboten hatte.
Leonie erinnerte sich nur an den letzten Schulausflug. Daran hatte Amanda nicht teilnehmen dürfen, weil Frau von Kupferstein der Ansicht war, dass sie ihre arme Tochter nicht mir 20 wild gewordenen Vandalen in ein Schwimmbad schicken konnte.
Alle Überzeugungsversuche von Frau Behrens waren fehlgeschlagen und Amanda hatte den Wandertag in einer anderen Klassen verbringen und dort am Unterricht teilnehmen müssen.
Aber dieses Mal hatten die beiden Freundinnen sich fest vorgenommen, Amy's autoritäre Mutter so lange anzubetteln, bis auch diese die Erlaubnis für den Campingausflug, hinter dem Haus, im heimischen Garten, gab.
Kurze Zeit später schlief Leonie ein.
Frau Behrens Idee
Der Wecker klingelte viel zu früh am Morgen. Obwohl Leonie beinahe 10 Stunden geschlafen hatte und es bereits seit einer Weile hell war, kam es ihr vor, als wäre sie eben erst zu Bett gegangen.
Gerne würde sie einfach noch ein wenig unter der warmen Decke liegen bleiben, aber unten wartete ihre Mutter bereits mit dem Frühstück und würde in Kürze hinauf kommen, sollte Leonie nicht von sich aus aufstehen, sich fertig machen und nach unten in die Küche gehen.
Sie war zwar nicht mehr müde, aber es widerstrebte ihr, das gemütliche Bett verlassen zu müssen.
Aber je eher sie aufstand, desto eher konnte sie in der Schule sein und vor dem Unterricht noch mit Amanda reden. Außerdem wollte sie die Neue näher kennenlernen. Eventuell lohnte es sich ja, sie auch zum Campingausflug einzuladen?
Ein Wochenende im Zelt wäre doch die perfekte Gelegenheit, um sich ein wenig mit Annika anzufreunden.
Vorausgesetzt natürlich, Amanda hatte Unrecht und sie war nicht eingebildet.
Von unten rief die Mutter bereits nach ihr. Ihre große Schwester Sandra war scheinbar schon fertig mit dem Frühstück, da sie sich gerade an der Tür verabschiedete und auf den Weg zu ihrer, etwas weiter entfernten, Schule machte.
Leonie hatte es gut. Sie musste lediglich ein paar hundert Meter laufen, um ihre Schule zu erreichen. Dafür benötigte sie meist etwa 10 Minuten. Sandra hingegen war schon 17 und ging auf eine höhere Schule.
Sie musste jeden Morgen beinahe 20 Minuten mit dem Rad fahren, ehe sie in ihrer Schule ankam.
Im Winter, oder wenn das Wetter zu schlecht war, wurde sie von der Mutter oder dem Vater gefahren.
Meisten fuhr Leonies Mutter sie, da diese auf ihrem Weg zum Büro ohnehin an der Schule vorbei musste.
Leonies Vater hingegen war Anwalt und hatte seine Kanzlei genau in der anderen Richtung. Somit musste er jedes Mal einen Umweg fahren, wenn seine Frau keine Zeit hatte, Sandra zur Schule zu bringen.
Meist war Leonie die Letzte, die das Haus verließ. Normalerweise fuhr die Mutter schon immer gegen 7.30 Uhr zu ihrem Büro und ihr Vater manchmal sogar noch früher.
Leonie trödelte allerdings oft und machte sich nicht selten erst viertel vor 8 auf den Weg. Heute aber wollte sie pünktlich losgehen um noch 15 oder 20 Minuten Zeit zu haben, bis die Schule anfing.
Amanda wäre ohnehin wie immer bereits 25 Minuten vor Unterrichtsbeginn im Klassenzimmer, da ihre Mutter sie jeden Tag zur Schule fuhr und großen Wert darauf legte, dass sie rechtzeitig vor Ort war und noch genügend Zeit blieb um ein wenig in den Schulbüchern zu lesen.
Nachdem Leonie ihre am Abend ausgesuchten Sachen, eine hellblaue Jeans-Hose und ein T-Shirt mit Hufeisendruck angezogen hatte, nahm sie die Schultasche und stellte sie in die Garderobe. So musste sie nach dem Frühstück nicht noch einmal extra hoch in ihr Zimmer laufen.
Auf dem Weg zur Küche kam ihr der Vater entgegen, grüßte sie, strich ihr flüchtig über die widerspenstigen Locken und schnappte dann