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Das Teufelskraut. Michael Hamberger
Читать онлайн.Название Das Teufelskraut
Год выпуска 0
isbn 9783847665755
Автор произведения Michael Hamberger
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Guten Tag, Können Sie mir bitte helfen?“
Das Mädchen erschrak sichtlich und drehte sich zu Layla um. Dadurch konnte ihr Layla das erste Mal ins Gesicht sehen. Das Mädchen war ausgesprochen hübsch. Sie hat riesengroße, tiefblaue Augen und eine kleine Stupsnase, die mit Sommersprossen nahezu übersäht war. Die störten aber nicht, sondern gaben dem Mädchen einen goldigen, fast schon frechen Touch. Unter der Haube konnte Layla erkennen, dass sie rote Haare hatte. Er war ein sehr schöner Rotbraunton. Sie vermutete dass die Haare länger waren, als es auf den ersten Blick erschien. Die Haare waren offensichtlich zusammengebunden dass sie nicht aus der Haube herausfielen. Der Mund des Mädchens war einfach perfekt geschwungen und durch eine natürliche Rotfärbung sah er fast aus, als wäre er geschminkt. Das Mädchen sah in ihrer ganzen Erscheinung sehr gepflegt und sauber aus. Auch ihre Kleidung wies nicht einen Fleck auf, obwohl man ihr ansah, dass sie nicht neu sein konnte.
Sie sah Layla konsterniert an. Offenbar wusste sie nicht, was sie von ihr halten sollte. Layla hatte schon Angst, sie würde sich einfach herumdrehen und weglaufen, dann aber hob sie die Hand und deutete mit dem Finger auf Laylas Sonnenbrille, die die immer noch aufhatte. Layla musste lachen. Es sah sicher zu komisch aus. Ihre Sonnenbrille war so groß, dass sie fast das ganze Gesicht bedeckte. Außerdem waren die Gläser verspiegelt. Sie musste für das arme Mädchen aussehen, wie ein Alien. Layla nahm die Brille ab und lächelte das Mädchen an. Doch als das Mädchen Layla ohne Brille sah, weiteten sich erst recht ihre Augen. Dann ließ sie sich auf die Knie sinken und sagte:
„Eure Hoheit, zu Ihren Diensten!“
Jetzt war es an Layla, ein erstauntes Gesicht zu machen. Sie glaubte, sich verhört zu haben. Wie eine Hoheit sah sie bestimmt nicht aus in ihrem seltsamen Aufzug. Layla kicherte, dann machte sie dem Mädchen ein Zeichen aufzustehen, während sie sagte:
„Nein, Nein, Nein, so war das nicht gemeint. Ich brauche nur eine Auskunft!“
Doch das Mädchen ließ sich nicht davon abbringen, sondern beugte sich im Gegenteil sogar noch nach vorne und berührte mit der Stirn den Boden. Layla war dies furchtbar peinlich. Deshalb sagte sie:
„Bitte, stehe doch auf. Ich bin keine Hoheit!“
Das Mädchen hob leicht den Kopf und sah Layla scheu an. Dann sagte sie zweifelnd:
„Ihr seid nicht Prinzessin Amalia, die Tochter des Königs?“
„Nein. Ich bin total fremd hier und das erste Mal in Griendvolt.“
„Ihr seid der Prinzessin wie aus dem Gesichte geschnitten!“
Layla lachte herzhaft. Das Mädchen beobachtete Layla von unter herauf skeptisch, dann musste sie aber auch grinsen. Bei diesem Grinsen schien es, als würde die Sonne im Gesicht des Mädchens aufgehen. Layla mochte sie auf Anhieb. Zögernd stand das Mädchen auf. Sie begutachtete Layla nochmals von oben nach unten an, dann sagte sie mit einer Stimme, die verriet, dass sie gegen ein aufsteigendes Lachen ankämpfen musste:
Was habt Ihr denn für seltsame Kleidung an, meine Dame?“
„Wie gesagt, ich komme von weither. Dort ist es viel kälter. Leider habe ich mein Gepäck verloren. Wisst Ihr, wo ich Kleidung kaufen kann?“
„In der Stadt findet ihr einen Markt, auf dem ihr alles kaufen könnt, was ihr benötigt.“
Da fiel Layla ein, dass sie gar kein gültiges Geld besaß und Master Card würde auf diesem Markt wohl schwerlich akzeptieren werden. Deshalb fragte sie das Mädchen:
„Ist es auch möglich dort zu tauschen?“
„Das ist durchaus üblich. Für Euren seltsamen Augenschutz müsstet Ihr ein gutes Tauschgeschäft machen können!“
Auch das Mädchen hatte mit diesem komischen Dialekt gesprochen und auch seine Wortwahl war etwas seltsam, aber Layla verstand sie wesentlich besser als den Wagenlenker. Layla bedankte sich und wollte gerade weitergehen, da hörte sie plötzlich schnell näher kommende Hufschläge. Sie sah eine kleine Gruppe von fünf Reitern, die in voller Rüstung auf das Mädchen und sie zuritten. Layla schaute den Männern neugierig entgegen, dann sah sie aber das Entsetzen im Gesicht des Mädchens. Offenbar gab es da Probleme. Das Mädchen ließ sich wieder auf die Knie fallen. Layla sah dies nicht ein. Mit ernstem Gesicht sah sie den Reitern entgegen, die sehr schnell näher kamen. Rasch setzte Layla ihre Brille wieder auf. Wenn es Probleme gäbe, hätten es die Männer hinterher schwerer Layla zu erkennen. Haha, guter Witz dachte Layla. In ihren Kleidern war sie so unauffällig wie ein Eskimo in der Sahara. Sie musste die Kleidung schleunigst wechseln.
Die Reiter hatten Layla entdeckt. Im gestreckten Galopp kamen sie auf sie zu. Erst wenige Meter vor Layla zügelten sie ihre Pferde. Dann zogen sie ihre Schwerter. Ohne Warnung holte der erste Reiter, der wohl der Anführer der Gruppe war, mit dem Schwert aus und wollte nach Layla schlagen. Was war denn jetzt schon wieder los?, fragte sich Layla kurz und wich geschickt dem Schlag aus. Das Schwert sauste nur um Haaresbreite an ihr vorbei. Dabei bekam der Mann ein leichtes Übergewicht nach vorne und fiel fast vom Pferd. Offenbar hatte er nicht mit der schnellen Reaktion von Layla gerechnet. Reflexartig griff die zu und bekam den Arm des Mannes zu fassen. Noch bevor der Mann sich wieder aufrichten konnte, zog Layla an dem Arm. Der Mann wurde regelrecht vom Pferd herunterkatapultiert. Layla, die schon vor ihrer Verwandlung zum Werwolf begeistert Kampfsport betrieben hatte, verdrehte dem Mann den Arm, sodass er das Schwert loslassen musste. Dann trat sie ihm mit ihren schweren Stiefel mitten ins Gesicht. Er fiel zu Boden. Aus seiner Nase lief Blut. Da war aber auch schon der zweite Reiter heran. Er holte mit dem Schwert aus. Aber offensichtlich war das Schwert sehr schwer, denn seine Bewegung war eher langsam. Bevor er zuschlagen konnte, sprang ihn Layla an. Sie bekam ihn an seinem Gürtel zu fassen und zog ihn ebenfalls vom Pferd. Der Mann wollte noch im Fallen mit seinem Schwert nach Layla schlagen, aber Laylas Schwung war einfach zu groß. Jedoch bewirkte diese unglückliche Verlagerung des Gewichts, dass der Mann voll auf das Gesicht fiel. Sein Kampfeswille war damit gebrochen. Schwer röchelnd drehte er sich zur Seite und sah Layla mit ungläubigen Augen an.
Es war ganz klar, dass er mit solch einer Gegenwehr einer solch kleinen und dann noch unbewaffneten Person nicht gerechnet hatte. Aber Layla hatte überhaupt kein Mitleid mit ihm. In ihr kochte eine unbändige Wut und sie hatte Mühe die Verwandlung zum Werwolf zurückzuhalten. Diese Reiter, offensichtlich Soldaten hatten versucht, sie zu ermorden. Ohne ersichtlichen Grund hatten sie mit sie mit ihren Schwertern angegriffen. Layla griff nach seinem Schlagarm und wand ihm das Schert aus der Hand. Sie war zwar kein Schwertkampfexperte, aber Mark Bishop, ihr Verlobter, der ebenfalls ein Kämpfer für das Convento war, hatte ihr schon einige Grundzüge beigebracht. Fast mühelos hob Layla das schwere Schwert. Sie drehte sich den verbliebenen drei Soldaten zu, die sie völlig konsterniert ansahen. Aber wenigstens machten sie keine Anzeichen, sie nochmals anzugreifen. Einer der beiden, die noch auf dem Pferd saßen, hob einen Finger und deutete damit in einer theatralischen Geste auf Layla. Er schrie sie förmlich an:
„Wie könnt Ihr es wagen, die Soldaten des Königs anzugreifen. Ihr seid verhaftet und habt Euch sofort zu ergeben!“
Aha, also Soldaten des Königs. Das musste ja so ein König sein, wenn seine Soldaten willkürlich einfach Menschen erschlagen konnten. Trotz regte sich in Layla. Sie hob drohend das Schwert und sagte:
„Und was träumst Du in der Nacht, Du Mörder. Glaubst Du, ich lasse mich von Euch einfach abschlachten? Da hast Du Dich aber gründlich geschnitten!“
Doch bevor es zu weiteren Kampfhandlungen kam, hörte Layla hinter sich plötzlich ein lautes Brummen. Erschreckt drehte sie sich um und sah einen dieser riesigen Bären auf sich zukommen. Es ist ein richtiggehendes Ungetüm. Obwohl er auf allen vieren ging und sich nicht aufgerichtet hatte, war er trotzdem fast genau so groß, wie Layla. Sie schätzte, dass er eine Schulterhöhe von gut 1,50 Meter hatte. Aufgerichtet war er sicher weit über drei Meter, wahrscheinlich sogar vier Meter hoch. Sein Fell hatte eine dunkelbraune, fast schwarze Färbung und glänzte edel. Offensichtlich war das Fell sehr gepflegt. Das eindrucksvollste waren aber seine Augen. Sie leuchteten