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Das Teufelskraut. Michael Hamberger
Читать онлайн.Название Das Teufelskraut
Год выпуска 0
isbn 9783847665755
Автор произведения Michael Hamberger
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Sie wunderte sich, dass sie ihn trotz ihrer Werwolf Sinne wieder nicht gehört hatte. Der Bär umkreiste Layla, dann stellte er sich demonstrativ neben die Soldaten, die Layla nun überlegen, mit einer fast schon unverschämten Arroganz angrinsen. Die Bären gehörten also hierher! In was für eine Scheiße war sie denn jetzt schon wieder hineingeraten? Fragte sie sich zum wiederholten Male. Diese Bären hatte es mit Sicherheit niemals in der Schweiz gegeben. Auch nicht im Mittelalter. Layla war sich auch sicher, dass es dort niemals ein Königreich Griendvolt gegeben hatte. Wo war sie dann? Mit Sicherheit nicht in ihrer Welt. Nur wo dann? Auf jeden Fall hatte diese Welt Ähnlichkeit mit ihrer eigenen, zum Beispiel in der Sprache, war aber auf der anderen Seite total anders.
Doch Laylas Gedankengang wurde je unterbrochen, als sie plötzlich bemerkte, dass der Bär auf telepathischem Weg mit ihr in Verbindung treten wollte. Layla wollte zuerst vor Schreck ihren Geist verschließen, aber dann regte sich in ihr die Neugierde. Sie sah den Bären an und öffnete langsam ihren Geist, aber peinlichst darum bemüht den Bären nicht zu tief eindringen zu lassen. Der Bär spürte dies offensichtlich und sah sie mit feindseligen Augen an. Dann fragte er sie auf telepathischem Weg, wobei selbst dort die kraftvolle Stimme, Layla fast den Kopf zerriss.
„Wer bist Du und woher kommst Du?“
Layla beschloss, so lange wie möglich die Dumme zu spielen. Es war zwar mehr, als unwahrscheinlich, dass der Bär nicht wusste, wer sie war, selbst in dem Fall, dass er vom dem Kampf in den Bergen von Grindelwald noch keinen detaillierten Bericht erhalten hatte. Die Bären, auf die so dort getroffen war, mussten es auf jeden Fall erzählt haben. Trotzdem wollte Layla dies nur dann zugeben, wenn es nicht mehr anders ging. Sie ahnte, dass sie in großen Schwierigkeiten steckte und wollte diese nicht noch größer werden lassen. Deshalb antworte sie:
„Ich komme von weit her und wer ich bin geht Dich mit Verlaub gesagt, nichts an!“
Der Bär brummte wütend, dann erwidert er:
„Du scheinst wirklich von weit her zu kommen und nicht zu wissen, wer vor Dir steht. Deshalb werde ich es Dir kurz erklären. Du bist hier im Königreich Griendvolt und diese Soldaten waren in der persönlichen Garde des Königs. Jeder Mensch ist ihnen zum Gehorsam verpflichtet. Ich bin Ursuman, ein Wächter des Obermagiers. Wir Bären wohnen in dem Kloster, dass Du dort oben auf dem Berghang siehst. Wir überwachen die Gesetze des Königreichs!“
Das war also der Sinn des Gebäudes, das oberhalb des Schlosses im Berghang gelegen war. Das war aber wohl die einzige Erkenntnis aus dem, was ihr der Bär mitgeteilt hatte. Das diese fünf Reiter Soldaten gewesen waren, dass hatte Layla schon gewusst und der „Obermagier“, der sagte Layla überhaupt nichts. Er schien aber etwas Besonderes zu sein.
Der Bär war genauso riesig, wie die Bären, die sie in den Schweizer Alpen angegriffen hatten. Er war vielleicht sogar noch etwas größer als diese. Und diese Bären mussten irgendetwas mit ihrer Ankunft in dieser fremden Welt zu tun haben. Seinen eigenen Angaben nach wachte er über das Gesetz. Layla beschloss, dies auszuprobieren:
„Ich habe eine Anzeige zu machen. Diese zwei Soldaten hier, haben versucht, mich zu ermorden!“
„Das ist ihr volles Recht. Du hast ihnen nicht den gebührenden Respekt gezollt!“
„Aha, so sind also Eure Gesetze!“
Layla wollte gerade fortfahren, als sich der Anführer der Soldaten, den Layla niedergeschlagen hatte plötzlich bemerkbar machte. Er hatte Layla zwar aus ungünstiger Position, aber dennoch aus nächster Nähe beobachten können. Plötzlich nahm sein Gesicht einen erstaunten, fast schon erschreckten Ausdruck an. Dann schrie er auf einmal, während er mit dem Finger auf Layla deutete:
„Das ist Prinzessin Amalia!“
Kapitel 5
Layla erinnerte sich, dass auch das junge Mädchen, das immer noch in ihrer unterwürfigen Geste auf dem Boden kniete, sie auch so genannt hatte. Sie musste dieser Prinzessin Amalia wirklich ähnlich sehen. War das ihre Chance? Layla nahm ihre Sonnenbrille ab. Die drei Soldaten, die noch auf ihren Pferden saßen, versteiften. Auch der Bär machte einen erschreckten, fast schon erschütternden Gesichtsausdruck. Layla bemerkte, wie er sich sofort aus ihrem Bewusstsein zurückzog. Er sah Layla noch einmal drohend an, dann drehte er sich um und ging einfach davon. Für ihn war die Sache damit offenbar erledigt. Layla sah ihm noch hinterher, bis er im Wald verschwunden war. Was waren diese Bären für Kreaturen? Es waren nicht nur machtvolle und geschickte Kämpfer, wie sie schon am eigenen Leib zu spüren bekommen hat, sondern waren auch noch sehr intelligent, offenbar mindesten genauso intelligent wie ein Mensch. Das konnte doch einfach nicht sein! Gut, auch einen Werwolf konnte es eigentlich nicht geben, aber doch war Layla einer. Sie hatte gelernt, dass es wesentlich mehr Dingen zwischen Himmel und Erde gab, als sie sich auch nur annähernd vorstellen konnte, doch machte es ihr trotzdem noch riesige Probleme, dies zu akzeptieren.
Layla sah die Soldaten an, die sie fast schon besorgt ansahen. Offenbar hatten sie doch Angst vor den Konsequenzen. Doch Layla wusste genau, dass sie sich auf sehr brüchigem Eis bewegte. Sie war eben nicht diese Prinzessin Amalia. Das würde nur all zu schnell herauskommen. Deshalb musste sie diese Soldaten so schnell als möglich wieder loswerden, um dann irgendwie unterzutauchen. Auch durfte sie das arme Mädchen, das sie höchst wahrscheinlich in große Bedrängnis gebracht hatte, nicht einfach so zurücklassen.
Layla nahm das Schwert herunter und sah den Anführer der Soldaten herausfordernd an. Dabei versuchte sie, wie eine Prinzessin zu schauen, deren Maskerade gerade durchschaut worden war. Leider hatte sie gar keine Ahnung, wer diese Prinzessin Amalia war. Doch der Soldat grüßte nur zackig, dann steckte er sein Schwert wieder in die Scheide und ging zu seinem Pferd zurück. Dabei ließ er den verletzten Kameraden, dem Layla das Schwert abgenommen hatte, ohne Hilfe zurück. Layla wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Offenbar wurde von ihr erwartet, irgendetwas mit dem Soldaten zu tun. Das konnte kritisch werden. Wenn sie jetzt etwas Falsches tat, dann war sie in ganz großen Problemen.
Doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen, als sich der Soldat mühsam erhob. Seinem matten Blick nach war er nahe daran, das Bewusstsein zu verlieren. Layla vermutete, dass er wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung davon getragen hatte. Er konnte sich kaum auf dem Beinen halten, als er vor Layla stand. Da fiel Layla ein, dass sie immer noch sein Schwert in den Händen hielt. Layla bemühte sich um einen möglichst arroganten Blick, als sie ihm das Schwert reichte. Mit schwenkenden Schritten ging der Soldat zu seinem Pferd zurück. Und zu Laylas Erstaunen gelang es ihm in seinem Zustand doch, sich ohne Hilfe auf den Rücken des Tieres zu ziehen, was offenbar nur durch jahrelange Erfahrung möglich gewesen war.
Der Anführer machte mit der rechten Hand ein Zeichen und die Soldaten zogen an den Zügeln ihrer Pferde. Sie drehten um und ritten wieder zurück in Richtung Griendvolt. Der verletzte Soldat hatte dabei augenscheinlich große Probleme, sich im Sattel zu halten.
Layla drehte sich zu dem Mädchen um, das ganz langsam den Kopf hob und Layla mit großen, staunenden Augen ansah. Dann sagte sie:
„Was für eine Kraft und Schnelligkeit. Niemals sah ich jemanden auf diese Art kämpfen. Dabei seid Ihr doch eine Frau!“
„Da, wo ich herkomme, können sich Frauen schon verteidigen. Könnt Ihr mir helfen?“
„Das werde ich natürlich. Was benötigt Ihr?“
„Wie gesagt, zuerst einmal brauche ich etwas anderes anzuziehen. Ich schwitze mich zu Tode und bin wohl auffällig, wie ein bunter Hund. Außerdem muss ich herausfinden, wo ich genau bin, wie ich wieder in meine Heimat zurückkehren kann!“
Das Mädchen begann zu kichern und presst sich die Hand auf den Mund. Dann sagt sie:
„Was für eine seltsame Aussprache Ihr habt!“
Da musste Layla auch lachen. Das Mädchen wurde ihr immer sympathischer. Sie sagte:
„Für mich