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miterlebt. Wenn die Erde dort bebte, brachte sie immer Tod und Zerstörungen mit. Ich erinnere mich noch sehr gut daran als ich noch klein war, da wurde das kleine Fischerdorf, in dem ich mit meiner Familie lebte, durch eine von einem Erdbeben ausgelöste Schlammlawine begraben. Viele verloren ihr Leben und alle Anderen, die verschont wurden, verloren all ihr Hab und Gut. Viel weiß ich leider nicht mehr von damals, ich erinnere mich nur noch an Angst und Trauer.“

      Iris schluckte, er hatte noch nie erlebt, dass sein Kollege etwas Privates über sein Leben vor dem Vatikan erzählte und versuchte sich zu rechtfertigen: „So habe ich das nun auch nicht gemeint. Ich weiß, dass dieses Beben nicht schlimm war, aber es ist nun mal nicht normal, dass alles so sehr wackelt.“

      Noch während sich Iris überlegte wie er sich für seine Worte entschuldigen könnte, durchfuhr eine schreckliche, starke und böse Macht den Vatikan und die Blutsauger.

      Das Gebäude und der Innenraum vibrierten in Einklang, während die normalen Menschen nicht wussten, was das zu bedeuten hatte, versammelten sich aber gleichzeitig schon die Verteidigungskräfte außerhalb und innerhalb des Heiligtum. Diese stolzen Soldaten konnten nicht sagen vor wem oder was sie die Bewohner verteidigen sollten.

      Die Angehörigen der Blutgarde in den Katakomben, waren derweil von dem Pulsieren wie betäubt und Angel schrie: „Der Ursprung, er kommt von hier unten, von irgendwo hier unten.“

      Dieses ausbreitende Vibrieren machte den Menschen, die in alle Richtung ausschwärmten oder sich zu den Schutzräumen bewegten, nichts aus, aber den Vampiren. Sie konnten sich erst nachdem das Geräusch sich verflüchtigt hatte, wieder ungehemmt bewegen.

      Iris bemerkte als Erster, dass es wieder still geworden war.

      „Das habe ich damit gemeint, dass es so was noch nie zuvor gegeben hat.“

      Angel schrie: „Los Leute! Wir müssen zu den Kerkern, ich konnte den Ursprung genau dort unten ausmachen, irgendetwas Starkes hat den Vatikan von dort aus betreten.“

      Keiner der Anderen wagte es zu widersprechen, da sie wussten, dass er recht hatte. So wie er immer mit seinen Ahnungen richtig lag. Sie rannten wie von dem Ursprung angezogen zu den gefangenen Wesen, die schon einmal in den letzten Tagen für Ärger gesorgt hatten. In der Hektik des Geschehens dachten die Vampire allerdings nicht einmal annähernd daran ihre Waffen zu holen.

      An der Quelle des Geschehnisses angekommen, und nachdem sie die Türen aufgestoßen hatten, sahen sie, dass die Kreaturen schon auf sie warteten. Sie ließen sich, soweit es ihnen möglich war, im spärlichen Licht sehen und scharrten mit den Pfoten und Krallen.

      Alle Blicke richteten sich auf die Wesen, bis Sakuya, der hinter Marik und Salomone stand, welche zur Vorsicht mahnten, seinen Blick zu der Wand am Ende des Ganges wandern ließ.

      „Leute sagt mal, war da in der Wand schon immer ein solch großes Loch? Ich weiß es nicht mehr so genau, ich war noch nicht oft hier unten.“

      Seinen Kollegen war das zuvor gar nicht aufgefallen. Ihre ganze Aufmerksamkeit hatte nur den ausrastenden Wesen gegolten. Aber jetzt konnte jeder einzelne von ihnen das riesige Loch in der massiven Steinwand betrachten, vor dem sich Steine, Kettenglieder und Holzreste häuften.

      Akira brach das Schweigen der Schockiertheit zuerst und tat seine für ihn eigentlich unmöglichen Gedanken kund. „Das Loch ist so riesig, das sieht fast so aus, als wäre da ein Monster aus der Wand gekommen.“

      Noch während sich die Anderen über diesen Ausruf wunderten, tauchte plötzlich wie aus dem nichts ein nacktes Wesen mit langen weißen Haaren, die bis zu Boden reichten, auf.

      „Das, was du da gerade geäußert hast, ist gar nicht mal so dumm.“

      Marik, der etwas überfordert von der auftauchenden Gestalt war, schrie ihn wütend an: „Was hast du hier unten zu suchen? Der Zutritt ist für alle mit einem niedrigen Rang verboten und was soll überhaupt der Aufzug. Ist das etwa nur ein Scherz, oder kommst du wirklich aus der Wand?“

      Der Mann überlegte kurz und sagte anfangs noch gelassen: „Was ich hier unten mache, ich bin nicht aus freien Stücken hier, wie ihr vielleicht denkt.“

      Dann verwandelte sich sein ruhiger Ton in ein Schreien: „Ich bin euer Gefangener gewesen. Doch damit ist jetzt Schluss, denn die Rache folgt auf dem Fuße und wird blutig sein.“

      Dieser silberhaarige Mann war so stark, dass er allein durch seinen Aufschrei und der damit verbundenen Kraft die Vampire nach draußen in den Gang beförderte, wo sie unsanft an die Wände geschleudert wurden.

      Der Mann wandelte noch etwas holprig zu den ihm Unterlegenen, welche alle bewusstlos und teilweise verwundet darniederlagen.

      Bevor er sich aber auf den Weg zu ihnen machte, befreite er noch mit nur einem Fingerschnippen, die Gefangenen aus ihren Zellen und auch die Ketten, die sie banden, sprangen auf.

      „Meine Kinder, die ihr auch wie ich hier gefangen wart. Ich werde euch hier rausholen, aber dafür will ich eure Dienste in Anspruch nehmen.“

      Der von sich völlig eingenommene Mann wartete nicht einmal auf eine Antwort. Er schien sie schon jetzt zu kennen und schickte sie in die Welt hinaus. „Aber jetzt geht nach oben und rächt euch für all die Pein, Qual und Knechtschaft, die man euch angetan hat. Amüsiert euch nach Herzenslust und tötet so viele von den Menschen wie ihr nur könnt.“

      Während der Mann begann sich durch das zerzauste gräuliche Haar zu fahren und wie geisteskrank zu lachen, huschten alle, die von ihm befreit wurden waren, an ihm vorbei.

      Er versuchte weiter seinen Weg nach draußen zu meistern, wo aber Marik und Salomone schon wieder auf den Beinen waren und auf ihn warteten.

      „Du bist also das Wesen, was dieses unheimliche Geräusch fabriziert hat, welches uns alle lähmte. Erkläre mir wie das möglich ist, du bist doch auch nur ein Vampir, wie wir, stimmst?“

      Marik, wartete nicht auf eine Antwort und holte weiter aus: „Zwar ein sehr alter, aber verdammt nochmal, wie um Himmels Willen bist du hier hereingekommen, ohne dass wir es gemerkt haben?“

      Der Fremde starrte den Russen an und antwortete etwas genervt: „Ich habe es euch doch schon gesagt. Ich habe euren kostbaren Vatikan nicht freiwillig betreten. Ich war seit... Ich weiß gar nicht wie lange, euer Gefangener. Wie ich aber sehe, haben sich die Zeiten nicht gut entwickelt. Wenn sich die Vampire jetzt schon derart demütigen sich den Menschen vom Vatikan anzuschließen. Ich habe auch schon einmal diesen Fehler gemacht, aber das ist Vergangenheit. Du hast gerade von Himmel gesprochen, um den braucht ihr hier nicht mehr zu beten, denn es wird die Hölle losbrechen.“

      Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren, griff der gegnerische Vampir an und ließ die zwei Vampire mit einer flüchtigen Handbewegung auf den Boden sinken.

      Danach bewegte er sich in wenigen Sekunden auf sie zu, wo er sich sofort auf sie stürzte und damit begann, erst Salomone und dann Marik fast bis zum letzten Tropfen auszutrinken.

      Nachdem er mit Marik fertig war, richtete er sich auf und öffnete völlig vom Blut berauscht seinen Mund, aus dem etwas Blut lief, das sich zwischen seinen Zähnen angesammelt hatte.

      „Das war so gut, nach all den Jahren mal wieder frisches Blut zu bekommen. Auch wenn es nur das kalte tote Blut von Vampiren war.“

      Er blicke auf die Anderen, welche noch vom Aufprall gegen die Wand betäubt waren.

      „Gereicht hat mir das aber bei weitem noch nicht. Aber ich habe da ja noch ein paar Vampire zum aussaugen.“

      Die entflohenen Kreaturen machten sich derweil daran, sich an denen zu rächen, die sie all die Jahre gepeinigt hatte.

      Jedoch war das gar nicht mal so einfach, da sich die meisten Menschen schon in Sicherheit gebracht hatten. Allerdings wussten sich auch die ehemaligen Gefangenen zu helfen, denn der Werwolf, die zwei Vendigos und der Gestaltenwandler, welche sich allesamt von Menschenfleisch ernähren, und auch der Teufel von Jersey, ein Mischwesen aus Pferd und Fledermaus, hatten hervorragende Nasen und diese würden sie zu ihren ehemaligen Knechten führen.

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