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sich zurück und seufzte: „Leute ich glaube, das wird das entspannendes Schuljahr was wir bisher hier hatten.“ „Naja, bis auf die Tatsache, dass der eigentliche Direktor in Untersuchungshaft sitzt“, raunte Onta zu Suki, die zustimmend nickte. Versonnen blickte Suki auf ihren Plan. Kleine Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch. Madame Feng, hatte sie für den Kurs Komposition eingetragen und diesen betreute nicht sie, sondern Herr Weyz.

      „Also kommt, wir müssen zu Frau Heide, in den Kunstsaal. Mal sehen, was wir dieses Jahr bei ihr machen“, trommelte Sophie ihre Freundinnen nach der Pause zusammen. Gut gelaunt, schlenderten sie durch die Gänge der Schule in Richtung Kunstsaal. „Wie sieht es denn hier aus?“, murmelte Suki, als sie den großen Raum mit den hohen Fenstern betraten. Eine Projektionswand war auf der Kopfseite aufgebaut. Ihr gegenüber prangte auf einer großen Leinwand ein übergroßes Graffiti. Auf den Tischen der Stirnseite lagen Comichefte und Plastikfiguren. Stirnrunzelnd betrachtete Suki die Hefte und Figuren. „Das sind ja Mangas und Animedolls“, hauchte sie verblüfft. „He, super! Endlich mal ein Fach, wo man Comics lesen darf“, hörten sie Tobias hinter sich jubeln. Vor allen die Jungs waren begeistert von der Auswahl an Heften, Figuren und dem Graffiti, wie die Freundinnen amüsiert feststellten. Gerade als sie ihre Plätze eingenommen hatten, betrat die Kunstlehrerin den Saal. „Einen wunderschönen Tag, zusammen“, begrüßte sie ihre Schüler. „Dieses Jahr beschäftigen wir uns mit moderner Kunst.“ Sie deutet auf die Leinwand und ließ ein Video starten, dass ein wilder Mix aus real Szenen und Zeichentrickfilmen war. „Und moderner Zeichentrickkunst“, erklärte sie unter spontanem Beifall der Jungs. Der größtenteils der weiblichen Schüler hingegen sah, nicht so erfreut aus, wie Sophie mit einem kurzen Rundumblick feststellte. Selbst Lulu und Alba sahen alles andere als begeistert aus. „Wir werden beim nächsten Mal eine Ausstellung besuchen, die sich explizit mit diesen Formen der modernen Kunst beschäftigt“, erläuterte die, wie immer schwarz gekleidete, Lehrerin fröhlich. „Heute dürft ihr euch, als Einstieg mit den ausgelegten Medien beschäftigen. Auf den Schulrechner habe ich eine Dokumentation bereitgestellt, die euch eine Einführung bieten soll. Wer will, kann sie sich in der Stunden ansehen, oder als Hausaufgabe später“, fügte Frau Heide hinzu. Die Jungs stoben größtenteils auf die ausgelegten Comics zu. Unschlüssig sahen sich die Freundinnen an. „Wie wäre es Suki gibt uns einen kurze Einführung zu den Mangas und Animedolls“, schlug Alba vor. Alle schauten zu ihrer japanischen Freundin. „Natürlich, das mache ich sehr gerne“, erwiderte Suki höflich. Während Suki mit ihrer leisen Stimme einer kurze Zusammenfassung über Mangas und deren Kultur in Japan gab, beobachtete Sophie wie Josi, als einziges Mädchen, sehr interessiert vor dem Graffiti verweilte. „Ich wette Josi wird auf der Übungswand im Garten die erste sein, die eine Dose in die Hand nimmt und loslegt“, kommentierte Onta Josis offenkundiges Interesse. Lulu kicherte: „Bestimmt sehr zum Entsetzten von Madame Fine.“ „Stimmt“, fielen alle lachend mit ein.

      Selbige begrüßte die Schülerinnen der neunten Klasse stilvoll in ihrem Salon priveé zwei Tage später. „Einen wunderschönen guten Tag meine jungen Damen“, flötete sie zur Begrüßung auf Französisch. Mit einem wohlwollenden Nicken quittiere die Lehrerin das gepflegte Erscheinungsbild ihrer Schülerinnen und bat sie Platz zu nehmen. Nachdem Natalia und Beatrice den Tee gereicht hatten, erklärte sie den Anwesenden, dass der Schwerpunkt ihres Unterrichts in diesem Jahr in der leichten Plauderei lag. „Ich möchte nicht, dass Sie sich blamieren, wenn Sie die internationalen Internate besuchen, weshalb ich Sie auch in den spezifischen Konventionen ihrer Gastländer einführen werde“, erklärte sie zum Schluss der Stunde. „Small Talk bis zu umfallen“, stöhnte Onta, als sie die Treppenstufen hinunter gingen. „Naja, besser als die ganze Zeit einen eleganten Gang oder Kleiderordnungen zu lernen“, kommentierte Alba Ontas Jammern und blinzelte sie schalkhaft an. Alle um sie herum grinsten.

      Als sie bei ihren Fahrrädern ankamen, schoss Angelika auf ihrem himmelblaues Mofa knatternd um die Ecke. Sehnsüchtig starrte Onta ihrer Klassenkameradin nach und seufzte leise. Ein kleiner Roller, das wäre es, dachte sie sehnsüchtig und schloss ihr Fahrradschloss auf. „Bevor ihr Losfahrt möchte ich noch eine Ankündigung machen“, verkündete Alba mit fester Stimme, als alle auf ihren Rädern saßen. Interessiert schauten ihre Freundinnen sie an. „Ich möchte euch am nächsten Samstagnachmittag zu unserer Wohnungseinweihung einladen“, sprach Alba und strahlte sie an. „Prima!“, jubelten alle. „Um wie viel Uhr soll es losgehen?“, wollte Suki wissen. „Also meine Mutter plant ein Essen am Abend mit recht vielen Erwachsenen, deshalb würde ich vorschlagen, dass wir am Nachmittag feiern: Mit Törtchen und Tee“, schlug Alba vor und schaute Lulu an, die grüblerisch ihre Stirn runzelte. „Und was machst du am Abend?“, wollte Onta neugierig wissen. Alba seufzte tief. „Also entweder feiere ich mit den Freunden meiner Mutter mit, oder ich gehe ins Kino“, erklärte sie, während sie langsam durch den Garten der Schule fuhren. „Kino hört sich super an“, meinte Onta enthusiastisch und trat in die Pedale. „Was kommt denn?“, fragte Sophie und ließ ihren Blick über die zum größten Teil abgeernteten Gemüsefelder schweifen. „Also es gibt einen Schnulzen-Hollywood-Blockbuster, einen Zeichentrickfilm und was mich interessieren würde eine 3D-Dokumentation über Australien beziehungsweise Neuseeland“, erklärte Alba und ließ ihr Rad langsam über den Kies rollen. „Mich würde auch die Dokumentation interessieren“, meinte Suki. Onta schaute fragend zu Sophie, die neben ihr fuhr. „Uns auch“, entschied Sophie und ergötzte sich an dem gequälten Ausdruck in Ontas Augen. „Na, dann gehen wir alle in die Dokumentation“, meinte Alba, als sie sah, dass auch Lulu zustimmend mit dem Kopf nickte. Vic war mit seiner Mutter auf einer Leistungsschau und würde dieses Wochenende sowieso nicht auf dem Gestüt sein. Da kam ihr ein Mädelswochenende gerade recht, dachte sie und trat energisch in die Pedale.

      „Hast du alles?“, wollte Aimee wissen und schaute ihre kleine Schwester mit großen Augen an. „Ja“, antworte Onta gequält und verdrehte die Augen himmelwärts. Sie war doch nicht blöd, Himmel noch mal! Aimee kontrollierte die Schachteln: Zitronentörtchen, Eclairs, Minifruchttartletts und eine kleine Auswahl aber feine Auswahl aus dem Pralinensortiment des Zuckerstückchens. Albas Mutter hatte sich die Zusammenstellung von ihrer Tochter für das Dessert empfehlen lassen und Onta würde sie mitbringen. „Und was werdet ihr essen?“, fragte Aimee, nachdem sie alles zu ihrer Zufriedenstellung kontrolliert hatte. „Keine Ahnung“, erwiderte Onta Achselzuckend. Tee und Törtchen, hatte Alba gesagt. Aber aus dem Zuckerstückchen hatte sie keine für sich bestellt, sinnierte Onta nachdenklich als sie das frischgebacken Brot und das kleine Salzfässchen einpackte. Es hupte aus der Einfahrt. „Ich komme“, rief Onta nach draußen zu Richard, der im Auto wartete. „Hab´ viel Spaß und sei um zehn heute Abend zurück“, ermahnte ihre ältere Schwester sie beim Abschied. „Natürlich Schwesterherz“, kicherte Onta und gab ihrer kleinen Nichte einen Kuss auf die Stirn, nachdem alles eingeladen war. Suki, Sophie und selbst Lulu standen schon vor dem Altbau und warteten auf Onta. „Na endlich!“, begrüßten sie ihre Freundin. „Sorry, das Brot hat ein bisschen länger im Ofen bleiben müssen“, entschuldigte sich Onta und hob den duftenden Laib in die Höhe. „Könntet ihr bitte mit anpacken“, bat Richard und blickte mit leidgeprüfter Miene in den Kofferraum. „Selbstverständlich“, erwiderten die jungen Frauen vergnügt und entluden die Schachteln aus dem Kofferraum des Wagens. Mit einem „Danke und viel Spaß“, verabschiedete sich Lulus ältere Bruder und machte mit einem Gefühl der Erleichterung die Feuerwehreinfahrt wieder frei.

      Fröhlich lachend trippelten die vier Freundinnen durch die Einfahrt über den weinumrankten Hof, das großzügige Treppenhaus empor und klopften im vierten Stock mit dem goldglänzenden Löwenkopf an die cremefarbene Tür. Kaum war das Klopfgeräusch verstummt, hörte man durch die geschlossen Tür, dass Trappeln von Füßen und ein: „Ich komme, ich komme“, von Alba. Mit einem rot Gesicht und einer umgebunden karierten Schürze riss die blonde Norwegerin die Tür auf. „Glück im Heim ….“, riefen ihre Freundinnen und überreichten Alba das frischgebackene Brot und das Salzfass. „Dankeschön, kommt doch bitte rein“, bat Alba erhitzt. Einzelnen Strähnchen ihrer Haare, schauten unter dem Tuch, das sie sich um den Kopf gebunden hatte, heraus. „Tschuldigt bitte, aber ich habe meiner Mutter noch in der Küche geholfen“, erklärte Alba und dirigierte ihre Freundinnen in die Küche, wo ihre Mutter dabei war, kleine Amuse-Gueule auf großen Löffeln anzurichten. „Hallo ihr Lieben“, begrüßte sie die Freundinnen ihrer

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