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nicht, ganz einfach, weil der Ozean nicht blau ist, sondern nur blau erscheint. Um zu ermitteln, wo und wann unser Wissen den Tatsachen entspricht und wo es nur Mythus ist, scheinbar Tatsachen reflektiert, müssten wir theoretisch jede Erkenntnis der Menschheit (von 50.000 v.Chr. bis heute) neu prüfen. Und welche Kriterien setzen wir für diese Prüfung ein? - Schließlich basieren unsere Kriterien, oder der Entscheidungsprozess, welche Kriterien uns zu den Tatsachen führen, wieder auf unseren Informationen, die wiederum nicht 100% den Tatsachen entsprechen müssen. Ein Teufelskreis, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint.

      Wir müssen daher, um überhaupt etwas entscheiden zu können, Informationen und Wissen "vertrauen". Dieses Wissen ist abhängig von den Informationen, die uns zur Verfügung stehen. Und diese Informationen lassen sich selektieren und kontrollieren.

      Der Selektionsprozess von Informationen und ultimativ auch Wissen findet sich z.B. täglich in jeder Tageszeitung, a.) durch Auswahl, was publiziert wird (und was nicht) und b.) wie (pro oder contra, Emotionen freisetzen mit Bildern etc.) und c.) wo es publiziert wird (Schlagzeile oder ferner liefen). Wer die Macht hat, Informationen zu selektieren, hat die Macht "Wissen" zu beeinflussen. Die Macht, Informationen zu selektieren, lässt sich kaufen, z.B. durch Investment in einen Medienkonzern. Werden die Medien kontrolliert, lässt sich "Wissen" kontrollieren, insbesondere das "Wissen" der Masse, und damit der Mehrheit in jedem demokratischen Entscheidungsprozess.

      Während Aussagen in objektiven Wissenschaften wie Mathematik immer, überall und ohne Gott, Moral oder Interpretation gültig sind (z.B. 1 + 1 = 2), sind Informationen, Wissen, Aussagen, Erkenntnisse der nicht objektiven Wissenschaften (z.B. Geschichte, Soziologie, Philosophie,

      Psychologie, Wirtschaftspolitik etc) immer abhängig von Interpretation und Selektion. Bleiben wir bei der Philosophie können wir nicht ignorieren, dass die Philosophien von Beamten wie Kant und später auch Heidegger (als Rektor der Freiburger Uni in der Nazizeit) nicht unbedingt frei von den bewussten oder unterbewussten Einflüssen der Geldgeber (=Staat) sind, im Gegensatz zu z.B. Nietzsche, dem eine Erbschaft ein finanziell bescheidenes, aber unabhängiges

      Leben garantierte. Nietzsche war also auf keinen Geldgeber angewiesen, um zu "überleben". Seine Bücher, damals oft nur in Miniauflagen von 300 Stück, brachten ihm kein Einkommen und so auch nicht in die Versuchung, einem Massenmarkt mit entsprechend "angepassten Wissen" gefallen zu müssen.

      Leider sind die meisten Wissenschaftler und Forscher aber nicht "frei" (gewesen), sondern waren/sind im Prinzip nichts anderes als Erfüllungsgehilfen der Geldgeber. Ein Forscher ohne

      Labor kann nicht forschen. Er erhält aber nur dann ein Labor, wenn jemand sich von dem Forschungsergebnis einen Vorteil verspricht, finanziell oder politisch. Das Forschungsergebnis, die Information, ist folglich immer der Gefahr ausgesetzt, den Zielvorgaben des Geldgebers angepasst zu werden.

      Wenn Wissen also einem Selektionsprozess von Informationen unterliegt, und entsprechend selektiert auch von Forschung und - nicht objektiver - Wissenschaft übernommen wird, lässt dieses begrenzte Wissen auch nur eine begrenzte Anzahl von rationalen Entscheidungen zu. Diese Entscheidung ist zwar in sich rational und logisch, aber tatsächlich nur das Ergebnis einer Manipulation.

      Vereinfacht: Wenn Sie glauben, sich zwischen schwarz und weiß entscheiden müssen, wählen

      Sie nicht blau. Der Manipulator profitiert entweder schwarz oder weiß. Nur Blau hätte ihm Nachteile gesichert, und daher haben Sie noch nie etwas von Blau gehört. Ihr Wissen beschränkt sich auf schwarz oder weiss, weil sich Ihre Informationen auf schwarz oder weiss beschränken. Ihre "Freiheit", sich zwischen schwarz und weiss zu entscheiden, rechtfertigt Demokratie. Jeder "darf" zwar entscheiden (im Gegensatz zur Diktatur, in der Diktator Entscheidung trifft), aber die Entscheidung ist auf Grund des begrenzten Wissens bereits vorausbestimmbar.

      Und wo lässt das nun Sie? - Keine Religion, keine Moral, keine Garantie der guten Gründe.

      Nichts zum festhalten. Verständlich, dass sich die Mehrheit der Menschen seit Tausenden von

      Jahren so verzweifelt nach einem Sinn, einer Ablenkung, einer Linderung, einem Ausweg aus der

      Situation gesucht hat, und so anfällig für Religion, Moral und anderen Rosabrillen ist, die ihr die Verantwortung nehmen, selbstständig und frei zu leben. Oft erscheint es einfacher, sich wieder in die vertraute Herde zu flüchten, als wirklich frei und eigenverantwortlich zu leben. Problem: Als Herdenmensch folgen Sie nur den Vorgaben anderer, leben daher eigentlich nicht wirklich als Mensch, sondern nur wie ein Schaf. Sie leben nicht. Sie existieren nur.

      Warum also nicht unsere individuellen Stärken und Schwächen endlich akzeptieren und nutzen, anstatt sie in eine vorgegebene Form zwingen zu wollen, die tatsächlich nichts anderes ist als manipulierter Massengeschmack?

      Als Mensch, oder besser Übermensch (wenn der "normale" Mensch nur ein Herdenvieh ist) haben Sie sich bereits für die Freiheit entschieden. Sie suchen sich trotz allen Hindernissen und Ungewissheiten Ihren eigenen Weg. Sie haben keine andere Wahl. Jean-Paul Sartre bringt es auf den Punkt: "Wir sind dazu verdammt frei zu sein".

      Es gibt nichts an dem sich der Mensch wirklich festhalten kann, ohne sich selber aufzugeben. Er hat nur sich selber. Die bindungslose Akzeptanz dieser Freiheit ist die nächste Bewusstseinsstufe des Menschen. Tier - Mensch - Übermensch. Er braucht keinen Gott mehr. Er ist sein eigener Gott.

      (Der letzte Satz hinterlässt einen schlechten Geschmack? - Nehmen Sie es mir nicht übel, aber genau das ist der schlechte Geschmack jahrelanger Manipulation. Die Religion steckt Ihnen noch in den Knochen...)

      Nebengedanke: Wie sieht eine Gesellschaft dieser Gott-Menschen aus?

      Die Gesellschaft muss sich nicht ändern und wird sich auch nicht ändern. Solange die Masse mit Mehrheit regiert, wird es immer eine "Demokratie für Dumme" geben. Sie dürfen wählen gehen, aber es gewinnt doch immer nur die Bürokratie. Intelligente Menschen können sich allerdings eigene Freiheiten nehmen, ohne sich von Massenmeinungen, Mehrheiten und Manipulationen beeinflussen zu lassen. Sie leben zwar mit der Masse, haben sich aber intellektuell und strategisch gelöst. Sie leben immunisiert unter Infizierten.

      Da der Übermensch sich selbstständig aus dem Menschen entwickelt, findet keine Selektion statt, sondern eine natürliche Evolution. Nicht ein Komitee, Gesetz, Rasse, Status, IQ, Empfehlungen, Beziehungen, Einführung etc. entscheidet, sondern jeder Mensch entscheidet für sich individuell den Schritt zum Übermenschen durch die Entwicklung zum Übermenschen. Vereinfacht: Wer der Herde entfliehen will, kann der Herde entfliehen und beweist so bereits das Potential zum Übermenschen. Durch die intellektuelle Befreiung wird er zum Übermenschen, der dann „Dein neuer ebook-Titel“ für seine Zielsetzung nutzt. Der Rest bleibt in der Herde zurück.

      Die Gesellschaft wird also nicht geändert, sondern zurückgelassen, wie die Affen vom Menschen.

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