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Magisches Kompendium - Praxis der nordischen Magie. Frater LYSIR
Читать онлайн.Название Magisches Kompendium - Praxis der nordischen Magie
Год выпуска 0
isbn 9783752908220
Автор произведения Frater LYSIR
Жанр Сделай Сам
Серия MAGISCHES KOMPENDIUM
Издательство Bookwire
OK, also gibt es viele Bezeichnungen über die Blóts! Aber welche? Fangen wir einfach mit der Wintersonnenwende an, da hier das Licht geboren wird, die Tage wieder länger werden und dies in unheimlich vielen Kulturen gefeiert wurde. Im nordischen Pantheon findet man hier die Begrifflichkeiten „Miðsvetrablót“, „Miðsvetrarblót“, „Mittwinterblót“, „Jólâblot“, „Þorrablót/Thorrablót“. Die Wintersonnenwende ist in sehr vielen Jahreskreisen, in sehr vielen Naturreligionen, ein essenzieller Punkt, da von diesem Zeitpunkt aus gerne die Monde gezählt werden, um die anderen Feste, die anderen Blóts, zeitlich zu fixieren bzw. festzulegen. Die Wintersonnenwende ist meistens zwischen dem 21.12. und dem 22.12. jeden Jahres, wobei hier natürlich die exakten Uhrzeiten variieren. Überraschenderweise wurde aber damals kein Wert darauf gelegt, zu welcher Uhrzeit ganz genau die Wintersonnenwende stattfand. Das mag daran liegen, dass in der Vergangenheit sehr wenige Menschen digitale Uhren, Atomuhren oder Smartphones hatten. Überraschend, nicht wahr? Das primäre Thema dieses Blóts ist natürlich die Geburt des Lichtes, sodass auf der einen Seite ein Neubeginn, auf der anderen Seite aber auch ein Abschluss thematisiert werden konnte. Es war der kürzeste Tag, die längste Nacht, sodass man hier sagen konnte, dass es jetzt nur noch „Berg aufgehen wird“, dass zwar die Zeit immer noch hart ist, aber dass man den Scheitelpunkt endlich überschritten hat. Wenn man hier in eine andere Naturreligion gehen will, zum Beispiel in das Hexentum, dann kann man hier als Pendant das Fest Yule nehmen, wenn man in das Druidentun geht, dann wäre es das Fest „Alban Arthuan“ bzw. „Alban Arthan“. Andere Betitelungen wären Jul, Jol, Joulu, Sol Invictus, Mittwinter, Winter Solstitium, Heliostasion, Mutternacht, Modranecht, Hökunótt oder eben Weihnachten!
Wenn man dann chronologisch weiter reisen will, dann wird man auf den ersten Vollmond bzw. auf den ersten Neumond nach der Wintersonnenwende treffen, hier gibt es regionale Unterschiede, wobei hier das Blót gefeiert wurde, welches die Bezeichnungen „Disting“, „Dísablót“, „Fróblót“ oder eben „Fasnacht“ trug. Es ist ein Fest, welches das Anwachsen des Lichtes symbolisiert, feiert und auch thematisiert. Wenn man wieder in eine andere Naturreligion hineingehen will, dann wäre hier das Pendant zu Imbolc bzw. das Pendant zu „Oimelc“, „Sankt Brigets Tag“, „Lá Fhéile Bríd“, „Laa´l Breeshey“ oder eben „Lichtmess“ zu finden. Hierbei ist es aber egal, in welcher naturreligiösen Ebene man sich bewegt, dieses Fest, ist ein Mondfest, wobei hier eben auch manchmal der zweite Vollmond nach der Wintersonnenwende thematisiert wird, aber auch die Gabe der „ersten Milch“, was sich natürlich auf die verschiedenen Nutztiere bezieht. Daher eben auch der Begriff „Oimealg“ bzw. „Oimelc“ was man einfach mit „Mutterschaf Milch“ übersetzen kann.
Als Nächstes erfolgt dann wieder ein Sonnenfest, denn s geht natürlich weiter mit dem Frühlingsequinox, der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche, die um den 21.03. gefeiert wird. Auch hier gibt es natürlich Varianzen, sodass es sogar meistens auf den 20.03. fällt. Doch auch hier wird natürlich nicht Minuten genau gemessen. Bei den Blóts findet man hier die Bezeichnungen bzw. Blótsbetitelungen: „Várblót“, „Sigrblót“ und „Sumarmál“. Wobei es hier schon große Diskrepanzen gibt, da es Aufzeichnungen bzw. Hinweise/Meinungen gibt, dass das Fest eher gegen Ende April gefeiert wurde, sodass man hier eine Korrespondenz zum Sabbat Beltaine bzw. zum Fest Decamnoxtion finden kann. Es wird sogar noch komplizierter, denn andere Hinweise deuten darauf hin, dass auch die Bezeichnung „Sommerblót“ manchmal verwendet wird, obwohl es sich hierbei eigentlich um die Sommersonnenwende handelt, welche dann definitiv nicht im April gefeiert wird, sondern um den 21.06., was dann eben der klassische Termin der Sommersonnenwende ist. Zum Teil existiert hier also ein echtes Chaos, sodass man hier einen wilden Mix finden kann, wo die Begriffe „Sommerblót“, „Várblót“, „Sigrblót“ oder „Sumarmál“ eine Verwendung finden. Da es eigentlich ein Sonnenfest ist, ist es entsprechend merkwürdig, dass hier manchmal auch der vierte Vollmond nach der Wintersonnenwende als Termin des Blóts gehandhabt wird. Natürlich ist dieses Fest ein klares Pendant zum Sabbat Ostara bzw. zum druidischen Fest Alban Eiler. Andere Bezeichnungen wären „No Ruz“, „Malenitsa“, „Pessach“ oder auch „St. Patrick‘s Day“! Und es dürfte klar sein, um welche Thematik es hier geht. Da der Frühling erwacht, geht es hier um die Fruchtbarkeit. Die erste Aussaat wird getätigt, doch auch die ersten fleischlichen Verbindungen werden sehr deutlich geknüpft, was sich auch in den verschiedenen mythologischen Geschichten widerspiegelt, da es hier unter anderem um die Zeugung des Kindes geht, welches zur Wintersonnenwende, also neun Monate später, geboren wird. In diesem Kontext wird also zum Frühlingsequinox das Kind der Verheißung“, das „Christuskind“, die „unsterbliche Sonne / Sol invictus“ gezeugt.
In den praktischen Arbeiten wird es auch ein Ritual geben, welches sich auf die Festlichkeit Førsommardag bezieht, die, wie man im Namen schon sieht, kein Blót ist. Eigentlich ist es die norwegische Bezeichnung für „Frühsommertag“ was dann sehr deutlich eine Verbindung zu dem Sabbat Beltaine knüpft, da dieser Zeitpunkt meist als „Sommeranfang“ deklariert wurde, was in diesem Kontext bedeutet, dass die Vereinigung von Gott und Göttin offiziell vollzogen wurde, in einer Hochzeit, was wiederum bedeutet, dass die Natur sich selbst in einer HOCH-Zeit befindet, in der alles blüht, alles grünt und alles wächst. Andere Bezeichnungen, die man hier verwenden kann, wären hier Cetsamuin (erster Sommer), Beltene, Beltaine, Bhealltainn, Bealtaine, Tanz in den Mai oder einfach Maifest. Gern wird auch hier die Walpurgisnacht betitelt, was aber eigentlich inkorrekt ist, da dies die Vokabel für das „Hexenbrennen“ ist, da hier eher das Jagen und Töten der Hexen zelebriert wurde.
Da es aber hier um die Fülle der Natur geht, um die hohe Zeit des Wachstums, der Feldarbeit, der Jagd, sodass das Leben in allen Ebenen erwacht, ist es wichtig, dieses Fest auch rituell zu begehen. Da es sich hierbei auch wieder um ein Mondfest handelt, wird es meist am fünften Vollmond nach der Wintersonnenwende zelebriert. Traditionell ist es aber der 30. April.
Im weiteren Verlauf kommt dann natürlich wieder eine Sonnenwende, und zwar die Sommersonnenwende, welche sich zwischen dem 20.06. und dem 21.06. abspielt, und hier die Bezeichnungen „Sommerblót“, „Sumarblót“, „Miðsumarsblót“ erhält, was sehr deutlich zeigt, dass es hier um den Sommer geht. Es wird hier aber auch oft das Gróðurblót, die Hofweihe gefeiert, sodass hier eine Segnung des Hofes ausgeführt wird, bevor es in die stressige Zeit der Ernte geht. Die Aussaat ist getätigt, die Ernte kann kommen, sodass man Zeit für eine Weihe, eine Segnung hat! Doch auch wenn es ein Sonnenfest ist, wird hier manchmal der siebte Vollmond nach der Wintersonnenwende als Festtag genommen. Wenn man sich jetzt wieder dem Hexentum und dessen Sabbaten zuwendet, dann findet man hier die Bezeichnung „Litha“, oder man wendet sich dem Druidentum zu, sodass man hier die Betitelung „Alban Heriun“ findet. Man könnte aber auch einfach „Mittsommer“ oder „Sommer Solstitium“ sagen. Das Kernthema ist hier, dass das Licht auf dem Höhepunkt seiner Macht ist, sodass auch der Aspekt des kommenden Niedergangs, thematisiert wird. Aktuell befindet sich immer noch alles im Wachstum, in der Phase der Reifung, wobei auch hier schon manche Erntezyklen abgegolten sind, sodass dieses Fest auch den Titel „Spargelsilvester“ trägt, auch wenn dies sehr gerne ein paar Tage später tituliert wird, und zwar dann, wenn der sogenannte Johannistag ist. Dies wäre dann der 24. Juni.
Wenn man dann die Reise durch den Jahreskreis und durch die Zeiten des Jahres fortführt, dann kommt das Blót der ersten Ernte, das Hormeitiðblòt / Hlāfmæsse / Hærfest / Freyfaxi / Hörmeitidr, was meist Ende Juli oder auch Anfang August gefeiert wurde und ein Pendant zum Fest Lammas (Fest des Brotes) oder Lughnasadh (Gedanken des Gottes Lugh) ist. Andere Bezeichnungen, die man hier verwenden könnte, lauten „Crom Dubh“, „Puck Fair“, „Óenach Carman“ (welches aber eigentlich nur alle neun Jahre zelebriert wurde), aber auch „Schnitterfest“ und auch „Kräuterweihe“. Natürlich ist dies auch wieder ein Mondfest, sodass hier meist der achte Vollmond nach der Wintersonnenwende als Festtag gesetzt wurde.