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Paulo bei den Krat (11). HaMuJu
Читать онлайн.Название Paulo bei den Krat (11)
Год выпуска 0
isbn 9783847659204
Автор произведения HaMuJu
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Als dann auch noch die Alliierten immer weiter Richtung Narrhättan vorrückten, gab der Kratgeneral auf, weil er nicht verantworten wollte, sinnlos Soldaten zu opfern, er ging mit fünfzehntausend Mann in Gefangenschaft und wurde unter alliierter Bewachung abgeführt. Die Einwohner Narrhättans feierten die Alliierten als ihre Befreier, es gab Szenen von Freudentaumel auf offener Straße, junge Frauen küssten die alliierten Soldaten. Als Turkka die Nachricht von der Aufgabe der Eroberung Narrhättans überbracht wurde, schäumte er vor Wut, was denn seinem General eingefallen wäre, sich zu ergeben, gerade hatte Turkka ihn zum Generalfeldmarschall befördern wollen, dann suspendierte er in von allen Ämtern und degradierte ihn. Im Norden und Südosten hatte die Überquerung des Telljoki aber geklappt und beide Truppenteile marschierten auf Boskvik zu. Bortan und ich saßen auf dem Schloss und überlegten, was zu tun wäre. Bortan dachte an eine Seelandung an der Küste des Reiches von König Miska, man würde dann mit vereinten Kräften auf Boskvik zuströmen und die Stadt gegen die Krat verteidigen, gleichzeitig rückten den Aggressoren alliierte Truppen nach, sodass man sie in die Zange nehmen könnte.
Ich sagte Bortan, dass ich das für einen ausgezeichneten Plan hielte und Bortan erteile sofort den Befehl, die Seelandung durchzuführen und gleichzeitig von Südwesten her den Aggressoren nachzustellen. Der Befehl wurde gleich umgesetzt und ein jeweiliger Flottenverband aus Schiffen der Goor und der Teen setzte sich von der Küste des Goor-Reiches nach Osten zur Küste des Reiches von König Miska in Bewegung, an Bord der Schiffe befanden sich ungefähr vierzigtausend Soldaten, zusammen mit den dreißigtausend von Land aus operierenden Soldaten wären das genug Truppen, um die Krat gefangenzunehmen. Der Flottenverband benötigte einen Tag, um bis zur Küste des Miska-Reiches zu gelangen, ein weiterer Tag würde vergehen, bis die Truppen nach Süden bis nach Boskvik vorgerückt wären, nach insgesamt zwei Tagen wären auch die von Land aus operierenden Truppen in Boskvik und man könnte gemeinsam losschlagen, es käme in Boskvik ein gewaltiges alliiertes Heer mit siebzigtausend Soldaten zusammen. Im Krat-Reich schien sich das gesamte Land ergeben zu haben, nur in Kratholm wurde erbittert gekämpft und versucht, die Stadt gegen die angreifenden alliierten Truppen zu verteidigen. Turkka lief in seinem Führerbunker mit hochrotem Kopf umher und war nicht ansprechbar, von niemandem, und wenn es doch jemand wagte, seinen Führer anzusprechen, warum auch immer, so wurde er rücksichtslos niedergebrüllt, ohne Rücksichtnahme auf die Person oder den Dienstgrad. Es erreichte Turkka eine Untergangsnachricht nach der anderen, für den Führer waren alle seine Kommandeure Versager, die gefangengenommen und gehenkt gehörten.
Der Führerbunker lag unter der Reichskanzlei und war aus meterdickem Beton gebaut, um auch Bombardements standhalten zu können. Neben Turkka waren nur wenige Gefolgsleute im Bunker, alle hatten verfinsterte Mienen, alle, bis auf Turkka, sahen das Krat-Reich untergehen. Unterdessen trafen sich Eira, Pinja und Miska an einem Ort an der Küste des Goor-Reiches, um über die Nachkriegszeit zu sprechen, wie sollte die Zukunft im Krat-Reich aussehen, das war die zentrale Frage?
Man war sich darüber einig, Strukturen im Krat-Reich zu schaffen, die ein Wiedererstarken des Kultes um die Person Turkkas verhindern sollten. Die Hauptkriegsverbrecher müssten vor ein internationales Gericht gestellt und von diesem verurteilt werden, das Krat-Reich sollte in Besatzungszonen eingeteilt werden, jede Besatzungsmacht dürfte aus ihrer Zone Rohstoffe und industrielle Fertigprodukte entnehmen, es sollte einen alliierten Kontrollrat geben, dessen Beschlüsse für alle Besatzungszonen bindend waren, alle Rüstungsgüter wären zu vernichten bzw. aus dem Krat-Reich herauszuschaffen.
Die Krat müssten einem Umerziehungsprozess unterzogen werden, was wahrscheinlich die größte Aufgabe werden würde. Die Besatzungszeit sollte so lange dauern, bis die Gewähr dafür geboten wäre, dass im Krat-Reich für alle erträgliche politische Verhältnisse hergestellt worden wären, man dachte an eine Wiederherstellung des Königtums. Dem Parlament sollte man wieder seine alten Rechte verleihen, es sollte eine konstitutionelle Monarchie etabliert werden, in der es eben auch gäbe. Das Treffen der „Großen Drei“ ging als „Konferenz von Hällstatt“ in die Geschichte ein, ihre Beschlüsse bestimmten für Jahre, was im Krat-Reich zu geschehen hätte. Doch noch war der Krieg nicht entschieden, es wurde in Kratkolm erbittert weitergekämpft und auch Boskvik musste den Händen der Krat noch entrissen werden. Die Landungsoperation an der Küste verlief reibungslos, alle vierzigtausend Soldaten kamen unverletzt an Land, es gab an der Küste des Miska-Reiches ja keine Gegner, im Gegenteil, die Küstenbewohner waren bei der Landung behilflich, wo sie nur konnten, die Truppen wären nach einem Tag in Boskvik. Die vom Land vorrückenden Truppen kamen an die Flussüberquerungsstelle der Krat, die von einigen Soldaten bewacht wurde, sie ergaben sich sofort, als sie die gewaltige Übermacht der alliierten Truppen vor sich sahen. Man musste nicht erst aufwändige Pionierarbeit leisten, sondern benutzte die Pontonbrücken der Krat, um über den Fluss zu gelangen.
Im Krat-Reich gab es einen traurigen Zwischenfall, als ein Trupp Alliierter auf Turkkas Kindersoldaten traf. Ein Hauptfeldwebel der Teen ging auf die Kinder los, um ihnen zu verstehen zugeben, dass für sie der Krieg vorbei wäre, die Kinder sollten ihre Waffen vor sich auf den Boden legen und sich dann bei den Alliierten etwas zu essen holen, er streckte seine Hände nach vorn, um seine friedliche Absicht zu demonstrieren. Daraufhin legte ein vielleicht dreizehn Jahre alter Kratjunge an und erschoss den Hauptfeldwebel, er brach sofort in Tränen aus, wie auch alle seine Mitkämpfer, die Kinder waren mit den Kampfhandlungen völlig überfordert. Der Hauptfeldwebel war auf der Stelle tot, die alliierten Soldaten zwangen den Jungen, seinem Opfer ins Gesicht zu sehen, der Junge heulte wie ein Schlosshund, seine Tränen fielen auf den Toten. Jeder dachte nur, dass das Schwein Turkka zur Rechenschaft gezogen werden müsste, er sollte für seine Völkerrechtsverbrechen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bestraft werden. Man ließ die Jungen ein Loch ausheben und begrub den Hauptfeldwebel, es wäre die traurige Pflicht seines Hauptmannes gewesen, den hinterbliebenen Verwandten den Tod ihres Angehörigen mitzuteilen. Die Alliierten hatten Kratholm dann in einer großen Zangenbewegung umstellt, es ging nichts in die Stadt hinein und es kam nichts heraus, man begann, in die Stadt vorzurücken und sah sich anfangs heftiger Gegenwehr ausgesetzt, nach und nach stoppte das Feuer, die Bevölkerung Kratholms hatte wohl sehr früh eingesehen, dass Widerstand zwecklos wäre und hisste weiße Fahnen.
Die Krat standen mit erhobenen Händen in den Straßen vor ihren Häusern, die Alliierten fuhren in gepanzerten Fahrzeugen an ihnen vorbei, bis sie merkten, dass sie sich nicht zu fürchten brauchten, die Krat sahen so elend und abgemagert aus, es schien, als wären sie froh, dass die Kampfhandlungen endlich vorbei wären. Die Soldaten stiegen schließlich aus den Fahrzeugen aus und verteilten Schokolade und Kaugummis an die Krat, die die Sachen dankbar entgegennahmen und aus den bösartigen aggressiven Krat waren mit einem Mal liebe lächelnde Zeitgenossen geworden. Es stank in Kratholm, es stank nach Urin, weil die Krat überall hin urinierten, wie es ihnen gerade in den Sinn kam, sie kannten keine Scham. Das fiel natürlich besonders auf, wenn man aus so einem zivilisierten Land wie dem Goor-Reich kam, in dem die Luft vom Duft des süßen Honigs erfüllt war. Mit den Hundeschnauzen sahen die Krat, wenn sie aggressiv waren, sehr gefährlich aus, so aber, als Besiegte, schauten sie fast mitleidig in die Gegend. Die Reichskanzlei im Stadtzentrum war ein riesiger Bau, der an seinen Außenfassaden von griechischen Säulen eingefasst war, fast sah er aus wie der Parthenon-Tempel in Athen, wenn es in seinem Inneren nicht das gemauerte Gebäude gegeben hätte, unter dem der Führerbunker lag. Der Haupteingang zur Reichskanzlei wurden von vier Wachsoldaten flankiert, die blitzblanke Stiefel und eine sehr saubere Uniform trugen.
Als sie die Alliierten sahen, schauten sie sich zuerst verunsichert an, legten dann aber ihre Waffen vor sich hin auf den Boden und gingen mit erhobenen Händen auf die Alliierten zu. Der Kommandierende der alliierten Truppen, ein Drei-Sterne-General der Goor, betrat mit einigen Untergebenen die Reichskanzlei, es herrschte eine gespenstische Ruhe im Inneren, die Wände waren aus dunklem