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Paulo bei den Krat (11). HaMuJu
Читать онлайн.Название Paulo bei den Krat (11)
Год выпуска 0
isbn 9783847659204
Автор произведения HaMuJu
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Die Krat verfügten über modernste Waffensysteme zu Lande und in der Luft, allerdings waren die Verteidigungssysteme der Gegner auch auf dem modernsten Stand der Technik und schützten vor den Angiffen der Krat. Mit einem Male schellte es bei uns uns und Bortan stand in der Uniform des Oberkommandierenden vor unserer Tür, er hatte zwei Generäle an seiner Seite. Ich bat alle drei herein und leitete sie zur Terrasse, auf eine Umarmung Bortans verzichtete ich aus verständlichen Gründen. Er wäre zu mir gekommen, um mir als Freund aus erster Hand zu berichten, wie der Stand der Dinge wäre. Als er unsere Nachbarn sah, freute er sich, sie zu sehen und auch informieren zu können. In dem Moment schellte sein Handy und seine Gesichtszüge verfinsterten sich, nachdenklich steckte er sein Handy wieder weg und sagte dann, dass die Krat unseren Raketenschild zerstört hätten, wie es ihnen gelungen wäre, unser Frühwarnsystem zu umgehen und ihrerseits Raketen in unser System abzufeuern, wäre ihm zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt, wir brauchten uns aber keine Sorgen zu machen, fuhr er fort, Jarmo hätte damals parallel zu dem Raketenschild in einem Kilometer Abstand einen zweiten Raketenschild errichten lassen, was sich dann als sehr geschickter Schachzug erwiesen hätte. Noch hätte man davon abgesehen, Raketen in das Krat-Reich abzufeuern, die Krat wären aber gewarnt.
Bortan berichtete dann, dass Eira und Pinja übereingekommen wären, sich zusammenzuschließen und König Miska zu helfen. Das fanden alle Anwesenden gut und sie unterstützten den Plan, damit man die Krat endlich einmal lehrte, was es hieße, friedvoll miteinander zu leben. Eira hätte Turkka deshalb die Botschaft zukommen lassen, dass, wenn sich die Krat nicht augenblicklich aus dem Reich König Miskas zurückzögen, sie sich im Krieg mit den Goor und den Teen befänden. Diese Botschaft machte Turkka fast wahnsinnig vor Wut und er verstand es geschickt, sie propagandistisch auszuschlachten, indem er sie den Krat als Kriegserklärung gegen ihr Reich verkaufte. Mit dem zweiten Raketenschild hatten die Krat nicht gerechnet, und sie hielten sich mit weiteren Angriffen gegen die Grenze zum Goor-Reich zurück. Inzwischen gab es offizielle Hilfsgesuche König Miskas an Königin Eira und Königin Pinja, während die Krat in breiter Front in Miskas Reich einmarschierten und dabei mit einer Brutalität vorgingen, die ihresgleichen suchte. Die Bewohner des Miska-Reiches waren völlig kriegsunerfahren und wussten sich gegen die Aggressoren nicht zur Wehr zu setzen. Wenn sie sich gegen die Krat auflehnten, wurden sie gnadenlos erschossen, dabei nahmen die Krat die Frauen und Kinder nicht aus. Sie waren sogar dazu übergegangen, ganze Dorfbevölkerungen in Lagern zusammenzufassen, in denen sehr schlechte hygienische und Versorgungsverhältnisse herrschten.
Bortan berichtete von der Situation mit einem Ernst, den ich noch nie bei ihm gesehen hatte, es war sein fester Wille, die Krat nicht ungeschoren davonkommen zu lassen. Seine strategischen Überlegungen gingen dahin, dass ein Truppenkontingent zu den Teen überwechselte und dann gemeinsam mit den Teen-Soldaten ins Miska-Reich vorrücken sollte, um den Krat dort Paroli zu bieten und sie zu verjagen, gleichzeitig sollten Einheiten direkt in das Krat-Reich vorrücken und dort gegen die Hauptstadt marschieren. Bortan hoffte, durch die Zwei-Fronten-Taktik die Krat entscheidend zu schwächen und zur Aufgabe zwingen zu können. Die Krat passten eigentlich gar nicht in unsere Zeit, die Epoche des Imperialismus war längst vorüber, ein so aggressives Verhalten wie es die Krat an den Tag legten, war völlig unangemessen und machte sie international zu Außenseitern. Bortan nahm mich dann zur Seite und sagte leise zu mir, dass er wollte, dass ich ihm beratend zur Seite stünde, ich als Mensch sähe viele Dinge vielleicht anders wie er als Goor. Als ich einwendete, dass ich auf militärischem Gebiet völlig unerfahren wäre, früher meinen Kriegsdienst mit der Waffe sogar verweigert hätte, ließ Bortan das nicht gelten, die militärischen Aspekte verträte er, ihm käme es darauf an, dass ich meine Lebenserfahrung einfließen ließe, er kannte mich mittlerweile schon lange und wüsste mein solides Urteil in viele Dingen zu schätzen.
Was das denn konkret für mich bedeutete, wenn ich sein Berater wäre, fragte ich Bortan und er antwortete, dass ich ihm permanent zur Seite stehe müsste, wohin er auch ginge. Er wäre wegen des Kriegsausbruchs für einige Zeit von Zuhause weg und würde seine Familie nicht sehen, weil er in der Hauptstadt bei Eira sein müsste. Ich bot ihm an, Seldit nach Ta`amervan zu holen, sie könnte bei uns wohnen, aber er wies das Angebot dankend von sich, Seldit müsste sich schließlich um die Jungen kümmern. Ich sagte Bortan dann zu, dass ich ihn beratend unterstützen würde, ich wollte nur nicht so lange von Zuhause fort müssen, das könnte ich meiner Familie nicht antun. Bortan sagte mir dann, dass unser Haupteinsatzort Ta`amervan sein würde und ich deshalb nie lange von Zuhause weg sein müsste und wenn doch, dann würde er das rechtzeitig ankündigen. Dann schlug er mir auf die Schulter und ich lachte ihn an, die anderen schauten sich verwirrt an und fragten sich, was das denn mit dem Schulterklopfen wohl für eine Bewandtnis hätte, ich beruhigte sie und gab ihnen zu verstehen, dass das eine freundschaftliche Geste wäre. Die beiden Generäle, die Bortan begleiteten, hatten die ganze Zeit nichts gesagt und standen etwas abseits, ich ging auf sie zu und bot ihnen einen Platz und etwas zu trinken an. Sie nahmen dann schnell ein Glas Saft, setzten sich aber nicht, weil Bortan wieder los wollte, ich würde wieder von ihm hören, sagte er mir und war mit seinen beiden Begleitern wieder verschwunden.
Wir befanden uns also im Krieg mit unseren Nachbarn, den rohen und aggressiven Krat, die nur darauf gewartet zu haben schienen, uns angreifen zu können. Durch das Bündnis, das Eira mit Pinja eingegangen war, sah die Sache nicht mehr so schlecht für uns aus, wir stünden König Miska bei und würden die Krat von zwei Seiten angreifen und schlagen, allerdings würde es noch ein paar Tage dauern, bis es zu ersten Einsätzen unserer Soldaten kommen könnte, der gesamte Kriegseinsatz musste zunächst einmal logistisch bewältigt werden. Die erste Bestürzung über die Ereignisse war bei unseren Nachbarn einer Siegesgewissheit gewichen, Nea und Maaret hatte sich wieder beruhigt, es herrschte zwar eine allgemeine Anspannung unter den Nachbarn, man war aber gefasst. Leicht unruhig gingen wir wieder auseinander, jeder lief zu sich nach Hause, wenn jemand sich zu fürchten begänne, sollte er sofort bei uns schellen und sich Rat bei uns holen, alle wären für alle da! Dann war ich mit Marietta und unserem Sohn wieder allein, der erste Kriegstag neigte sich seinem Ende zu, wir saßen voller Sorge, aber auch mit großer Zuversicht auf unserer Terrasse und versuchten, zu lesen, was uns aber nicht gelang. Marietta fragte mich, was Bortan von mir gewollt hätte und ich sagte ihr, dass ich sein Berater sein sollte, ich wäre zwar ein militärischer Laie, aber Bortan wollte meinen Rat als Mensch einholen, wie er sich ausgedrückt hätte.
Sie brauchte keine Angst zu haben, niemals wäre ich in Kampfhandlungen verwickelt, dafür sorgte ich schon. Ich sagte Marietta, dass der Krieg nach meiner Meinung nicht lange dauern würde, die Krat hätten nicht genug Reserven, um gegen die vereinigten Kräfte der Goor, der Teen und die Soldaten aus dem Miska-Reich bestehen zu können. Ob es denn bei der Zerstörung des ersten Raketenschildes auch Tote gegeben hätte, fragte Marietta und ich antwortete, dass es sich dabei um ein vollautomatisches Waffensystem gehandelt hätte, es gäbe kein Personal bei den Raketen, alles würde ferngesteuert, ich könnte mir es deshalb nicht vorstellen, dass es dort Tote gegeben hätte. Die Krat rückten unterdessen im Reich König Miskas immer weiter vor, ihr Ziel war die Einnahme von Boskvik, der Hauptstadt, um dort alle Regierungsinstanzen lahmzulegen und psychologischen Druck auf die Bevölkerung auszuüben. Zuvor galt es, den Telljoki zu überwinden, einen Fluss, der das Miska-Reich von Norden nach Südosten in zwei Teile teilte und als natürlicher Schutz für die Hauptstadt, die jenseits des Flusses lag, angesehen wurde. In einem Flussbogen lag Narrhättan,