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das Peace-Zeichen, das Radioaktivzeichen oder das Biohazard-Zeichen ist. Vielleicht sind es auch die olympischen Ringe oder die Kartenfarben (Karo, Herz, Pik und Kreuz), die einen Reiz auslösen und als Triggersymbole zu verstehen sind. Doch auch das Pentagramm, der Sterntetraeder, die Triskele oder der Trippelmoon sind sicherlich Zeichen, die bei einigen Menschen Schlüssel-Schloss-Prinzpien bedienen. Wenn man sich nun dem religiösen Block zuwendet, wird man sicherlich bei der Swastika (Hakenkreuz) oder beim Hexagramm (David- oder Judenstern) eine bestimmte Assoziation haben, die man in den meisten Fällen auch als Triggerreiz definieren kann. Dass hierbei die Swastika, eines der meistverwendeten Symbole des Jainismus, einer Religion in Indien, ist, wird in Europa oder speziell in Deutschland schnell übersehen, da hier der Triggerreiz des Nationalsozialismus deutlich stärker ist.

      Gut, doch was soll dies nun alles bedeuten? Was hat das mit der Sigillenmagie zu tun? Diese ganzen „Trigger-Geschichten“ muss man in einen psychologischen Kontext setzen, denn dadurch, dass einzelne Symbole eine innere Reaktion im Menschen auslösen können, besitzen diese eine gewisse Macht, eine gewisse Macht über diesen Menschen, wenn sich dieser nicht neutral auf bestimmte Symbole fokussieren kann. Alle Symbole sind wertneutral zu sehen, denn nur die Ansicht und die Meinung des Menschen belegen Symbole mit Dogmen, Flüchen und Heilsideen. Für die Sigillenmagie ist es absolut sekundär, ob verwendete Symbole, Sigillen oder Siegel irgendwelche „okkulten“ Hintergründe besitzen, da man sich meist selbst Zeichen und Symbolkombinationen ausdenken kann, um erfolgreich in der Sigillenmagie zu arbeiten. Natürlich gibt es in der magischen Szene immer wieder Berichte über ein „Alphabet des Wollens“, welches verwendet werden soll.

      Doch hiermit ist nur eine Zusammenstellung von bekannten magischen, okkulten, astrologischen, hermetischen und alchemistischen Symbolen gemeint, die alle einen Triggerreiz im System des Magiers erzeugen sollen. Dies ist ein sinniger Versuch ein paar Abkürzungen bei der Wunschenergetisierung zu erschaffen, da man mit der Hilfe von Triggerreizen einen schnelleren, tieferen und lang anhaltenderen Fokus erschaffen kann. Dennoch steht und fällt die gesamte Sigillenmagie mit der Energetik des Protagonisten.

      Spannend wird es, wenn die Sigel und Sigillen echte okkulte / geheime Botschaften beinhalten, sodass man hier weitere Wissensquellen erschießen kann. Doch kann die Decodierung manchmal so schwer sein, dass man im Grunde auch eine Fantasiedeutung verwenden kann, da man kaum dem wahren Kern begegnen wird. Dies hängt immer damit zusammen, ob man die korrekte Schablone für das Siegel oder das Sigill kennt, oder nicht. Nun, bei den ganzen erschaffenen Siegeln des Mittelalters muss man sich zu Recht fragen, welche Geheimnisse ein Siegel wohl beherbergen kann, das nicht von dem entsprechenden Engel, dem jeweiligen Dämon oder dem jeweiligen Gott / der jeweiligen Göttin, einer fragenden Person mitgeteilt werden würde. Wenn der Magier einen echten Kontakt zu der jeweiligen Entität bekommt, kann auch hier jede Frage über ein mögliches Siegel gestellt werden. Gut, die meisten Siegel sind als Kurzwahltasten oder als spezielle Triggerreize zu sehen, sodass das Energiesystem des Magiers sich schnell spezifisch aktiviert, um eine Verbindung zu der gewünschten Entität zu ermöglichen. Da Siegel meist sehr komplexe Darstellungen sind, die verschiedene Symboliken enthalten, wurde letztlich in der Magie die Unterscheidung zwischen Siegel und Sigill getroffen, da das Sigill oft als „lebendiges Wort" gedeutet wird und nicht als „Erklärung“ oder auch als „Dogma“.

      Über die Sigillenmagie kann man kurz und knapp sagen, dass Sigillen einfach grafische Gebilde sind, welche aus „Willenssätzen“ oder einzelnen Wörtern bestehen können. Gleichzeitig sind es aber auch grafische Formen, die die eigenen Ideen und besondere Ideenverbindungen zwischen Unterbewusstsein und Tagesbewusstsein ausdrücken können. Wenn man will, kann man Sigillen aus Buchstaben, Bildfragmenten oder abstrakten Symbolen erschaffen – alles ist möglich! Hierbei ist es egal, ob es sich bei einem Sigill um „ein einziges Objekt“ oder um „eine Gruppierung von Objekten“ handelt. Ferner kann ein Sigill kreiert werden, indem man eine „Buchstabenschablone“ (z. B. ein Planetenquadrat oder ein Buchstabenrad) verwendet und die Buchstaben eines Namens (oder eines beliebigen Wortes) verbindet. Im Folgenden will ich einmal kurz ein sehr klassisches Siegel abdrucken, das Siegel von Erzengel Michael … bzw. ich drucke ZWEI Siegel ab, da Erzengel Michael über verschiedene Siegel verfügt.

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       Siegel und Sigillen des Erzengels Michael

      Siegel „Nummer 1“ wurde aus einer Grimoire entnommen und taucht in der klassischen Magie vorwiegend auf! Wenn man nun in die Analyse geht, wird man erkennen, welche Informationen oder welches Wissen sich in einem Siegel verbergen kann.

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      In dem Siegel sind gleicharmige Kreuze zu sehen. Diese stehen für die göttlichen Eigenschaften UND für den Magier selbst, welcher im magischen Kontext natürlich fest in SEINER Mitte stehen muss, sodass er alle 4 Elemente beherrschen kann.

      Zusätzlich bedingt die Symbolik des Kreuzes, dass sich hier zusätzlich die Zustände der Harmonie und der Vereinigung von Gegensätzen offenbaren, sodass man im eigenen energetischen System eine innere Verbundenheit besitzen muss. Als drittes Merkmal, sind Kreuze in klassischen und mittelalterlichen Siegeln aber auch „Schlusssteine“, welche das Siegel definieren und Grenzen setzen.

      Wenn man sich nun noch einmal die Schrift bzw. die Wörter anschaut, die um das Siegel angeordnet wurden, kann man die sinngemäße Aussage finden, dass Erzengel Michael, als Herr der Heerscharen unsterblich ist und Gnade bringt/gibt/gewährt. Da man zwischen einzelnen Wörtern auch selbstständig „Füllwörter“ setzen kann, kann man die Kreisbeschriftung auch so deuten, dass der Satz „Michael, oberster Engel, gib uns Unsterblichkeit und Gnade“ oder auch „Michael, führe dein Heer der Unsterblichkeit zu unserer Gnade!“ stehen könnte. Nebenbei sei erwähnt, dass sogar die einzelnen oder auch doppelten Punkte im Siegel eine Bedeutung haben. Gut, die Punkte können für alles Mögliche stehen. Meist werden drei Punkte in Form eines Dreieckes „...“ oder auch „:.“ bzw. „.:“ von den Freimaurern verwendet, was „heilige Wörter“ betiteln soll, aber auch für Abkürzungen steht, z. B. M:. = Meister. Andere Quellen sagen, dass es „die drei heiligen Lichter“ sind, was auf die Trinität des Seins deutet. Wieder andere Quellen behaupten, dass es für den Gottesnamen „JHVH“ steht oder für „3-mal JOD“, was auch eine Bezeichnung des Göttlichen in der Kabbalah ist. Doch was ist jetzt mit dem Sigill? Wo ist das überhaupt in dem Siegel? Nun, im Endeffekt findet man in diesem Siegel fünf Sigillen.

      Fünf Sigillen?

      Wo denn?

      HIER:

Grafik 12

      OK, die Sigillen EINS, ZWEI und VIER, die entweder schöne Fantasiegebilde sind oder via speziellen „Schlüssel“ eine Botschaft freigeben, können alles Mögliche sein. Vielleicht ist der Schlüssel das „Sonnenquadrat“, die Kamea des „Planeten Sonne“, da Erzengel Michael der Sonne zugeordnet ist. Es kann aber auch ohne Weiteres sein, dass es sich um kreative Ausdrücke des jeweiligen Künstlers handelt. Auch die Buchstaben „S“ und „M“ im "Sigill 1", müssen keine Buchstaben sein, wobei man hier das „S“ als Abkürzung für Seraph, Seraphim oder „Sankt“ nehmen kann und das „M“ für Michael. Wenn man sich das Sigill Nummer 2 anschaut, dann kann man hier eine mögliche Rose und/oder Reichsapfel deuten.

      Wenn es eine Rose wäre, kann man hier eine Verbindung zum Lotus ziehen, und somit zum Kronenchakra bzw. zu den höheren energetischen Ebenen.

      Gleichzeitig steht die Rose aber auch für die menschliche Seele, was dann wiederum einen Brückenschluss zum „Göttlichen“ schafft, da die Seele die „göttliche Reinheit“ ist, die für die „Erleuchtung“ und den „Wohlstand“ steht, sodass man wahrlich eine „Wiedergeburt“ erleben kann.

      Wenn man davon ausgeht, dass die Siegel im Mittelalter erschaffen wurden, muss hier auch ein christlicher

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