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Jahre hier, aber was macht das schon. Als ich hierher kam, wußte ich nichts über Funk – meine Forschungen und Studien gingen in andere Richtungen – aber als David aus der äußeren Welt zurückkam, brachte er viele wissenschaftliche Werke mit, aus denen ich alles lernte, was ich heute über das Funken weiß, was mir erlaubte, zwei erfolgreiche Stationen zu errichten: eine hier in Greenwich und eine in der Hauptstadt des Imperiums von Pellucidar.

      Aber so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte nie etwas aus der äußeren Welt empfangen, und nach einer Weile gab ich den Versuch auf, weil ich überzeugt war, dass die Erdkruste für Funkwellen undurchlässig war.

      Tatsächlich benutzten wir unsere Sender nur selten, denn schließlich beginnt Pellucidar gerade erst aus der Steinzeit aufzusteigen, und im Leben der Steinzeit scheint es keinen grossen Bedarf für Funk zu geben.

      Aber manchmal spielte ich damit herum und bei mehreren Gelegenheiten glaubte ich, Stimmen und andere Geräusche zu hören, die nicht von Pellucidar stammten. Sie waren zu schwach, um mehr als vage Andeutungen von faszinierenden Möglichkeiten zu sein, aber dennoch deuteten sie auf etwas höchst Verlockendes hin und so machte ich mich daran, Änderungen und Anpassungen vorzunehmen, bis diese wunderbare Sache, die sich eben ereignete, möglich gemacht wurde.

      Und meine Freude darüber, mit Ihnen zu sprechen, wird nur noch von meiner Erleichterung übertroffen, Sie um Hilfe bitten zu können. David ist in Schwierigkeiten. Er ist ein Gefangener im Norden, oder was er und ich Norden nennen, denn die Pellucidarier kennen keine Himmelsrichtungen.

      Ich habe jedoch von ihm gehört. Er hat mir eine Nachricht geschickt, in welcher er eine verblüffende Theorie vorschlägt, wie man Hilfe von der Erdoberfläche holen könnte, wenn man – aber lassen Sie mich Ihnen zuerst die ganze Geschichte erzählen, welches Unglück David Innes widerfuhr und wie es dazu kam, dann werden Sie eher urteilen können, ob es möglich ist, David von der äußeren Kruste aus Hilfe zu schicken.

      Das Ganze geht auf unsere Siege über die Mahar zurück, die einst dominierende Rasse von Pellucidar. Als wir mit unseren gut organisierten Armeen, ausgerüstet mit Gewehren und anderen Waffen, die den Mahars und den Sagoths, ihren gorillaähnlichen Söldnern, unbekannt waren, einen Sieg gegen diese Reptilienmonster davontrugen und ihre schleimigen Horden aus den Grenzen des Imperiums vertrieben, nahm die menschliche Rasse der inneren Welt zum ersten Mal in ihrer Geschichte ihren rechtmäßigen Platz in der Schöpfung ein.

      Aber unsere Siege legten den Grundstein für die Katastrophe, die uns schliesslich überrollt hatte.

      Eine Zeit lang gab es keine Mahar mehr in den Königreichen, die das Imperium von Pellucidar bilden; aber bald hörten wir hier und da von ihnen – kleine Gruppen, die an den Ufern des Meeres oder der Seen lebten, weit weg von den Städten und Dörfern der Menschen.

      Sie bereiteten uns keine Schwierigkeiten – ihre alte Macht war unwiederbringlich zerfallen; ihre Sagoths zählten nun zu den Heeren des Imperiums; die Mahars konnten uns nicht mehr schaden und dennoch wollten wir sie nicht unter uns haben. Sie ernähren sich von Menschenfleisch und wir hatten keine Gewissheit, dass einsame Jäger vor ihrem unersättlichen Appetit sicher sein würden.

      Wir wollten, dass sie verschwinden, weswegen David eine Streitmacht mit dem Befehl losschickte, mit ihnen zu verhandeln und sie zu überreden, das Königreich friedlich zu verlassen, anstatt einen weiteren Krieg zu riskieren, der ihre totale Ausrottung bedeuten könnte.

      Sagoths begleiteten die Expedition, denn von allen Kreaturen Pellucidars können nur sie sich in der Sprache der Mahars – dem sechsten Sinn und der vierten Dimension – unterhalten.

      Die Geschichte, die die Expedition zurückbrachte, war ziemlich bedauernswert und weckte Davids Sympathien, wie es Geschichten von Verfolgung und Unglück immer tun.

      Nachdem die Mahars aus dem Königreich vertrieben worden waren, hatten sie einen Zufluchtsort gesucht, wo sie in Frieden leben konnten. Sie versicherten uns, dass sie das Unvermeidliche akzeptiert hätten und nicht daran dächten, ihre Kriegsführung gegen die menschliche Rasse wieder aufzunehmen oder in irgendeiner Weise zu versuchen, ihre verlorene Vorherrschaft zurückzugewinnen.

      Weit weg an den Ufern eines mächtigen Ozeans, wo es keine Anzeichen von Menschen gab, ließen sie sich in Frieden nieder, aber ihr Frieden war nicht von langer Dauer.

      Ein großes Schiff kam und erinnerte die Mahars an die ersten Schiffe, die sie je gesehen hatten – die Schiffe, die David und ich gebaut hatten – die ersten Schiffe, soweit wir wussten, die jemals auf den ruhigen Meeren von Pellucidar gesegelt waren.

      Natürlich war es für uns eine Überraschung zu erfahren, dass es in der Welt im Innern eine Rasse gab, die so weit fortgeschritten war, dass sie Schiffe bauen konnte, aber bei dieser einen Überraschung blieb es nicht. Die Mahars versicherten uns, dass diese Menschen Feuerwaffen besaßen und dass sie aufgrund ihrer Schiffe und ihrer Bewaffnung genauso furchterregend waren wie wir, aber um ein Vielfaches grausamer. Sie töteten aus reiner Freude am Gemetzel.

      Nachdem das erste Schiff weggesegelt war, dachten die Mahars, sie könnten weiter in Frieden leben, aber dieser Traum war nur von kurzer Dauer, denn bald kehrte das Schiff zurück und mit ihm viele andere, bemannt mit Tausenden von blutrünstigen Feinden, gegen deren Waffen die großen Reptilien sich kaum verteidigen konnten.

      Auf der Flucht vor den Menschen verließen die Mahar ihre neue Heimat und zogen sich ein Stück zurück in Richtung des Imperiums, doch ihre Feinde verfolgten und jagten sie weiter und als sie sie eingeholt hatten, waren die Mahar erneut gezwungen, sich vor der Grausamkeit ihrer andauernden Angriffe zurückzuziehen.

      Schließlich suchten sie innerhalb der Grenzen des Imperiums Zuflucht, und kaum war Davids Expedition zu ihnen mit diesem Bericht zurückgekehrt, erhielten wir den definitiven Beweis für die Richtigkeit ihrer Erzählung durch Nachrichten von unserer nördlichsten Grenze, die von einer Invasion durch eine seltsame, wilde Rasse weißer Männer berichteten.

      Die Nachricht von Goork, dem König von Thuria, dessen weit entfernte Grenze sich über das Land des Schrecklichen Schattens hinaus erstreckt, klang verzweifelt.

      Einige seiner Jäger waren von den Eindringlingen überrascht und bis auf eine Handvoll getötet oder gefangen genommen worden.

      Er hatte daraufhin Krieger gegen sie ausgesandt, aber auch diese erlitten ein ähnliches Schicksal, da sie zahlenmäßig weit unterlegen waren, und so schickte er einen Läufer zu David, flehend, er möge ihm mit Truppen zu Hilfe zu eilen.

      Kaum war der erste Bote angekommen, kam ein weiterer mit der Nachricht von der Einnahme und Plünderung der königlichen Hauptstadt von Thuria. Ihm folgte ein dritter, dieser aber kam vom Befehlshaber der Angreifer selbst und verlangte, dass David einen Tribut entrichten soll, oder sein Land würde zerstört und die Gefangenen getötet werden.

      Als Antwort entsandte David Tanar, den Sohn von Ghak, um die Freilassung aller Gefangenen und den Abzug der Angreifer zu fordern.

      Sofort wurden Läufer in die nächstgelegenen Königreiche des Imperiums geschickt und noch bevor Tanar das Land des Grossen Schattens erreicht hatte, marschierten zehntausend Krieger denselben Weg entlang, um die Forderungen des Kaisers durchzusetzen und den wilden Feind aus Pellucidar zu vertreiben.

      Als David sich dem Land des Grossen Schattens näherte, das unter dem geheimnisvollen Trabanten von Pellucidar liegt, war in der horizontlosen Ferne eine große Rauchsäule zu sehen.

      Es war nicht nötig, die unermüdlichen Krieger zu größerer Geschwindigkeit anzuspornen, denn alle ahnten, dass die Eindringlinge ein weiteres Dorf eingenommen und in Brand gesteckt hatten.

      Und dann kamen die Flüchtlinge – nur Frauen und Kinder – und hinter ihnen eine spärliche Reihe von Kriegern, die sich bemühten, dunkelhäutige, bärtige Fremde zurückzuhalten, die mit seltsamen Waffen ausgerüstet waren, die antiken Arkebusen mit glockenförmigen Mündungen ähnelten – riesige, unhandliche Dinger, die Rauch und Flammen und Steine und Metallstücke spuckten.

      Dass die um ein Zehnfaches unterlegenen Pellucidarier ihre wilden Feinde überhaupt zurückhalten konnten, lag an den moderneren Feuerwaffen, deren Herstellung

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