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Tschapka. Mike Nebel
Читать онлайн.Название Tschapka
Год выпуска 0
isbn 9783748592488
Автор произведения Mike Nebel
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Was soll das denn jetzt? Ich hab eine Freundin. Ich bin kein Homo. Geht´s noch? Aber egal, ich gebe Ihnen, wenn sie jetzt unterschreiben, zehn Prozent auf den normalen Preis, was sagen Sie jetzt? Das mach ich nur ganz selten, und auch wenn Sie sagen ich bin ein Homo, ich mach`s trotzdem.“
Das war´s. Hier trafen zwei Welten aufeinander, die einfach nicht zusammenpassten. Herr Landinger faltete seine Hände und schämte sich, so wie er sich wohl noch nie schämte. Seine Frau schnappte mehrmals nach Luft. Dann drehte sie sich zu ihrem Mann, ihre Gesichtszüge verhärteten sich und sagte fordernd in echter Sprache: „Gustav, schmeiß diese beiden Idioten sofort raus!“ Herr Landinger beugte sich nach vorn und übersetzte dies zurück in seine Sprache: „Ich möchte Sie jetzt bitten, unser Haus zu verlassen. Es war sehr interessant, ihren Ausführungen zuzuhören, und wir möchten es uns noch einmal in Ruhe überlegen. Bitte!“ Mit einer galanten Handbewegung zeigte er uns den Weg zur Tür und übergab uns der Haushälterin, die uns zum Halbmond führte.
Das Erste was Manfred im Wagen machte, war, und es ist schon fast überflüssig es überhaupt zu erwähnen, er vermerkte diesen Besuch mit: „Bin nah dran!“ Auf der Fahrt zum Hotel ließ sich Manfred ausgiebig über die Landingers aus. Als er vollkommen aufgelöst herausschrie, warum diese Schweine nicht bei ihm unterschrieben haben, dies trotz seiner zehn Prozent, dachte ich kurz wieder an den Trommelrevolver in der Wäschekommode.
Am Abend blieb ich im Hotelzimmer und bestellte mir vom Room-Service ein Sandwich. Schon um halb fünf am nächsten Morgen stand ich an der Rezeption, checkte aus, zahlte und verschwand. Ich hoffte nie Schlimmstes für die Menschen, doch mit Manfred war es anders. Möge Kaportzke dieser Ausgeburt an Dämlichkeit einen saftigen Tritt in den Arsch geben. Möge Manfred als Losverkäufer auf einer Kirmes enden. Während er die Lostrommel unermüdlich drehen würde, hörte ich ihn schon in die Menge rufen: „Zehn Prozent auf drei Lose, satte zehn Prozent auf drei Lose, ihr verdammten Schweine.“
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