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weite Ecken, ich würde gerne täglich gratis den Pool benutzen. Manraj ist Mitglied der MTTF Mwanza Tourism Task Force und liiert mit Kathy (english, cozy soft). Kathy hält ein waches Auge auf ihren Liebsten. Geld scheint, zwar nicht hübscher, doch wenigstens sexy zu machen. Galant war, wie er nach der Schlangenaufführung Nsajigwa und mich auf einen (für ihn alkoholfreien) Drink in das Tilapia einlädt und uns anschliessend heimfährt. Dafür klingelt er zur tiefnächtlichen Uhrzeit den Garagenwächter wach. Der Regen grüsst kräftig. Durch die Woche verabschiedete sich eine weitere Strasse in Kiseke und Nsajigwa behauptet, der eine Weg sei richtig. Falsch... Wir steigen aus und müssen ein buckliges Stück querbeet im Regen laufen. Manraj lässt die Scheinwerfer den endlosen Weg leuchten, bis wir in der grauen Luft mystisch verschwinden. Schade, kann ich seine kurzfristigen Einladungen zur eigenen Luxuslodge in der Serengeti wegen anderen Verpflichtungen nie annehmen…

      Und da sind der … und die … und … und … & es folgen … La vie est belle!!!

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      Mary im Ofisi & Jadida, Theo, Pura bei der Aussenküche

      Tierisches und anderes Feines…

      Tierisches und Feines... Es summt, brummt, neue Geräusche, neue Gestalten. Ein erster ungebetener Besuch ist eine tief purpurrote Hornisse, und nach zwei Tagen in die Fensterscheiben flirrend einfach tot. Diese Spezie sei unstechend; deshalb lasse ich draussen die Genossinnen den baumelnden Wohnblock weiterbauen. Die Farbe auch eingetauscht haben die Hummeln: In Weiss oder Knallorange vollwuschelig, hübsch und laut.

      Es fressen da die unterschiedlichsten Heuschrecken und Grasshoppers: Kleine hellmaisgelbe doppelschnalzen beim Vorwärtshüpfen, kleine Grasgrüne und Braune halten rasensprengerklingend Rast und die daumengrossen beigen fetten Krickets musizieren ihr Abschlusskonzert Dezibel grenzwärtig, bevor sie von den Ameisen verschlungen werden.

      Spinnen&Co? Ja, selbstverständlich krabbeln Spiders. Teils enorm platt, ich staune, so flachförmig existieren zu können. Und falls du deine Schuhe vor der Haustüre platzierst, schaue vor dem Reinschlüpfen rein: Ich erwischte soeben, hoppla, einen kinderfaustgrossen, knorrigen, wunderschönen Panzerkäfer, wie der von der Decke fallend exakt einlochte.

      Neben dem Dämmerungszirpen gibt’s daily das Moskitosummen, der erste Hahnenschrei drei Uhr morgens und das nächtliche Hundegeheul auch ohne Vollmond. Ich schlafe göttlich eingebettet in dieser natürlichen Geräuschkulisse. Bis gottesfürchtig klingts dagegen aus geräuschvoller Nachbarschaft. Bei durchluftigen Glasjalousiefenstern wird kaum Geräusch gedämpft. Around sieben Uhr rufen die Stimmen der Gärtner, Handwerker sowie hausierenden Menschen ‘Habari za asubuhi’. Ebenfalls ‘Guten-Morgen’. Und zwischendurch, egal welche Tages- oder Nachtzeit, spürt Mensch das Bedürfnis nach powerhaftem Sound. Bongo-Gospel vom Feinsten schallt eine Geisterstunde lang bei Josephines Rückkehr.

      Ja, Musik. Ein wahrer Genuss sind die Gezwitscher der Vögel. Manchmal vernehme ich komplett neue Kompositionen, virtuosissimo. Die Spatzen sind doppelt so bauchig wie die unsrigen. Mein gefederter Favorit ist ein männliches kanarienkleines Vögelchen, oben anthrazit, bauchig blau gefärbt, mit Rotkäppchen-Bäckchen. Genauso unterschiedlich sind die Echsenarten. Es gibt die meterlangen im Wasser – aaaii, was hüpfte ich, als es neben mir pflatscht – die fast invisiblen sandbeigen Kleinen mit lieblich schwarzen Knopfaugen, die langweilig Braunen, die flinken Grünen, die Längsgestreiften und die modebewussten Knallorange-Violetten.

      Auch super schön sind die leisen Herden der Kühe. Die gemütliche Schar ist gespickt mit gedämpft meckernden Zieglein; beide Gattungen jeglichen Alters, jeglicher glatter oder gesprenkelter Farbstruktur, mit langen Hörnern, mit kurzen Stummeln. Friedlich sind sie alle und entsprechend ’polepole’ lässt man diese links, rechts streifend an sich vorbeiziehen.

      Da wir bei Viechern sind: Fleisch schmeckt weniger als mehr zart, dafür garantiert Bio. Das Kuku (Huhn) gibts mager, das Mishkaki (Rindsgeschnetzeltes) mitteltrocken, das Nguruwe (grunz grunz) feiss und selten. Vegetarier haben es schwerer, Pescetarier einfacher: Samaki (Fisch), da liebe ich den Tilapia (Buntbarsch), seine Geräte sind gross und dick, damit könnte man stricken. Der ‘böse’ Victoriafisch Sangala Nilbarsch, welcher bei seiner Aussetzung im Lake Viktoria seinen über dreissig Artgenossen ratzeputz an die Flossen ging, den bevorzuge ich in der geräucherten Variante. Mein Glück, dass mangels Kühlschränke die Ware vielfach auf diese Weise frischgehalten wird. Dann gibt’s die getrockneten silbernen Frischwassersardinchen Dagaa, die erfreuen weniger meinen Geschmack, ob in Suppen oder als Snack. Oft gibt es die roten Windbohnen anstelle von Fisch oder Fleisch; sie werden ihrem Namen nicht gerecht. Besonders ausgezeichnet schmeckt mir der Kochbananeneintopf, entsprechend dem Tribe mit Erdnüssen versetzt. Wali oder Ugali (Reis oder Maisbrei) sind die täglichen Beilagen. Zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen auswärts ist Chipsi Mayai (Omelette mit Kartoffeln) beliebt; das Eigelb glänzt oftmals farblos. Bei meinem Frühstückshonig wurden als Herstellergarantie einige Produzenten mit in die Flasche gepackt. Für das geschmackvolle Gemüse und die saftigen Ananasi&Mango&Friends fand ich meinen Stammstand wie auch für die leckeren handgerollten Sesam-in-Honig-Bällchen.

      Und was ist der wahrlich grösste Genuss: mit den Händen essen!

      Trinken? Wasser, Wasser und Wasser, daheim abgekocht, draussen gekaufte PET-Flaschen. Bei einer Pause gönne ich mir zwischendurch eine Coke (keine zero, light oder diet, die gibt es in überteuerten Supermärkten) oder ein Tangawizi Ingwersoda. Frischer Avocadosaft entdecke ich für zwischendurch und abends schmeckt ein Bierchen – ich als Biertrinkerin, ganz was Neues!!

      Apropos Köstlichkeiten Fischauge, meine Neugierde war stärker: Es schmeckt wie weiches Ossobucco-Mark in Rosmarin mariniert…

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       Mein wunderschöner Schuhgast

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      Fights

      Fights. Fangen wir bei einem Kampf an, der eventuell keiner war. Vor einer Woche, an Marys Geburtstag, planen wir in der Tunza-Lodge bei farbigem Abendlicht am See zu dinieren. Lag es an unserem geschäftigen Tag, dass sich die Sonne frühzeitig verabschiedet hat? Jänu, Mary, Pura, Jadida und ich schlemmen gebratenen Fisch am hellsandigen Beach. Dazu gönnen wir uns ein, wirklich nur ein Glas Rotwein. Mary als gewohnte (Einiges-)Biertrinkerin reagiert dusselschläfrig auf die Trauben. Auf der Rückfahrt hält sie abrupt an. Die Buckelpiste gehört nun mir! Gab es Abwehr, nicht einzunicken oder mir das Vertrauen zu schenken: Alle drei schlafen selig…

      Wie sich das Himmelszelt fetzt in Kiseke! Ich erwache durch herannahendes Aufbauschen und horche. Eindrucksvoller, heerischer Ansturm. Eingemummelt sitze ich hausmittig auf dem blanken Plättliboden. Durch alle vier Fensterseiten sehe, höre, schaue und staune ich dem unbeschreiblich feurigen Spektakel zu. Der Donner donnert nicht, der Blitz blitzt nicht nur. Das Donnergrollen ist eine tosende Quadrophonie, die Blitze sind himmelsdeckende, grellhellgelbe umarmende Verwinkelungen. Das Quartier leuchtet santoriniweiss, als brennen an jedem Gebäudchen tausend Glühbirnchen. Manchmal grellt es augenschliessend. Ein erleuchtender Genuss!

      Ein andersartiges Aufbauschen: Friedlich wartend im Daladala sitzend Richtung Stadt donnert es: „Kontrolle“. Polizistinnen! Eine Einzelfahrt kostet 250 Schilingi, 18 Rappen. Quittungen gibt es keine. Der ’Kondakta’ hievt Leute rein und kassiert während der Fahrt. Was zankt er

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