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Between the fronts. Alexandra Eck
Читать онлайн.Название Between the fronts
Год выпуска 0
isbn 9783754181126
Автор произведения Alexandra Eck
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Kapitel 12
Mein Projekt war schon fertig, weshalb ich mehr über die Forschungen und das Labor meines Vaters herausfinden wollte. Das Problem: Kevin. Wenn er auf meinen Bildschirm schauen würde, würde er erkennen, dass ich etwas Außerschulisches tat. Er würde mich hoffentlich nicht verpetzten aber er würde wissen wollen um was es ging. Konnte ich ihm wirklich trauen oder welche Notlüge könnte ich ihm auftischen? Der Lehrer würde diese Aktion nicht bemerken, denn er war wie ein Maulwurf ohne Brille und ich saß am hintersten Ende des Klassenraumes. Trotzdem entschied ich mich für das googlen des Labors. Gestern Nacht hatte ich noch die Adresse des Arbeitsplatzes meines Vaters gefunden und mir aufgeschrieben. Ich nahm den rosa Post-it aus meinem Rucksack und fing an die Daten in das Suchfeld einzutippen. Picadelli-Street 28c/ Virginia. Ich drückte auf die Enter-Taste. Schon erschienen Treffer. Es gab mehrere, doch nur eines hier in der Gegend. Es war in Williamsburg, das bedeutete ca. ein-einhalb Stunden Fahrt. Ich schaute mir das Gebäude über Google Maps an. Von außen konnte man nicht erkennen, dass es ein Labor sein sollte. Die Gegend um das Gebäude war weitestgehend verlassen. Das Lagerhaus an sich war aus Backstein und die Grünfläche davor war verwaist. Das Gras war auch schon gelb von der Hitze. Ein Stacheldraht umzäunte die Halle. Das schaute sehr anziehend aus. Wer wohnte nicht gerne in einem verwahrlosten Kaff? Ich konnte mir vorstellen, dass es ein guter Ort für ein Geheimnis war. Wer kam schon darauf, dass der angesehene Forscher Geronimo Flynn, ein Labor in einer Pampa in Williamsburg hatte? Das erschien mir auf den Fotos eher wie ein Problem-Viertel statt einem Forschungsparadies. Ohne mein Pfefferspray würde ich dort nicht hinfahren. Was würde mich dort nur erwarten? »Was ist das?« Es war so was von klar gewesen, dass der Basketball Captain seine Augen nicht bei sich lassen konnte. »Das geht dich nichts an«, versuchte ich ihn abzuwimmeln. Er zog eine Schnute: »Warum darf ich das nicht wissen?« »Weil es dich nichts angeht« »Okay«, lenkte er ein, fing aber sofort an auf meinen Bildschirm zu schielen. »Ist nicht gerade die sicherste Gegend«, flüsterte er mir zu. Ich schloss den Tab. »Besser?«, fragte ich genervt. »Was möchtest du denn da?«, bohrte er weiter. »Nichts. Ich hab die falsche Adresse eingegeben«, sagte ich lahm. Er schaute mich prüfend an. »Bist du in irgendwas reingerutscht?«, er musterte mich besorgt. »Nein!! Wie kommst du da drauf?!« »Du hast einen Computer, der eindeutig nicht dir gehört. Versuch es erst gar nicht zu leugnen. Jetzt schaust du im Internet nach einer Adresse, die sich in einer unsicheren Ortschaft befindet. Wenn man das kombiniert ……«, ließ er den Satz offen stehen, was mir Zeit zum Nachdenken gab. ……… Oh! Er dachte wahrscheinlich, dass ich in kriminelle Machenschaften verwickelt wurde. Oder in Gang Angelegenheiten. Obwohl Virginia recht friedlich war, gab es auch hier Banden, mit denen nicht zu scherzen war. »Oh mein Gott, Nein!! Ich bin wirklich in nichts drinnen. Mach dir bitte keine Sorgen«, versicherte ich ihm energisch. »Du kannst mir vertrauen. Ich kann dir helfen«, sagte er sanft. »Mir geht es gut, trotzdem vielen Dank für dein Angebot und deine Fürsorge«, beendete ich unser Gespräch und ging an einen anderen Rechner, weit weg von Mr. Neugierig. Kevin schaute mich zwar die restliche Stunde ununterbrochen an aber er störte mich nicht weiter. Aus Langeweile verpasste ich meiner Präsentation den allerletzten Feinschliff. Ich wusste wo es heute Nachmittag hingehen würde, andere Informationen konnte mir das Internet nicht zur Verfügung stellen. Als der Gong den Unterricht beendete eilte ich so schnell es ging aus dem IT-Raum. Kevin konnte mich nicht einholen. Er musste nämlich noch den PC ausschalten. Ich dagegen hatte mich schon fünfzehn Minuten vorher bereit gemacht. Ohne mich umzudrehen, steuerte ich auf meinen Wagen zu, setzte mich und trat aufs Gaspedal. Ich lehnte mich erleichtert in den Sitz. Endlich Ruhe. Irgendwie störte es mich, wenn andere Leute alles wissen wollten. Würde Kevin morgen beleidigt sein? Wenn ja konnte ich einfach sagen, ich hatte meine Tage. Es war eigentlich schon ganz praktisch für manche Situationen immer eine Ausrede parat zu haben. Vor allem bei Jungs, weil die keine Ahnung über dieses Thema hatten. Mein Magen knurrte. Ich fuhr über den Highway, um mir bei Chick A Filley etwas mitnehme zu können. Auch heute nahm ich einen Chickenwrap.
Kapitel 13
In meinen vier Wänden wartete Mum bereits auf mich. Sie trug eine Schürze wie in den sechziger Jahren und ihre Haare hatte sie zu einem lockeren Dutt hochgesteckt. »Oh wie schade«, entfuhr es ihr sofort als sie mein Essen sah. »Ich hab heute nämlich gekocht«, prahlte sie, »Es gäbe Hühnchen-Curry.« Das klang durchaus schmackhaft aber kochen war nicht die Stärke meiner Mutter. Vor allem wenn sie sich an neue Gerichte wagte. »Wie war dein Tag meine Liebe?«, wollte Katy liebevoll wissen. »Er war schön, wir haben nichts geschrieben. In Latein habe ich übrigens eine zwei Plus. Und im Volleyball haben wir gegen die Jungs gewonnen«, zählte ich auf. »Das ist gut. Ich bin stolz auf dich« Irgendwas stimmte wirklich nicht. Sie zog mich in eine Umarmung. Ich sog die Luft tief ein, Mum roch immer nach Kokosnuss. Doch ein zweiter Geruch drang in meine Nase. Ein rauchiger. »Mum!«, sagte ich alarmiert und befreite mich aus ihrer Schraubstockumarmung, »Ist das Hühnchen noch im Rohr?« Ihre Augen weiteten sich. Wie ein auf geschrecktes Huhn eilte sie in die Küche. Aus dem Ofen qualmte es hervor. Sie schnappte sich ein Küchentuch und versuchte den Rauch wegzuwedeln. Kämpfend bewegte sie sich bis zum Backofen und klappte ihn auf, um das Essen herauszuholen. Ich öffnete in der Zeit das Küchenfenster, wodurch der Rauch sich wie von selbst lichtete. Es war ein göttliches Bild wie meine Mutter in ihrem sechziger Jahre Look da stand und auf das verbrannte Hühnchen blickte. Langsam schüttelte sie den Kopf, dann schaute sie mich niedergeschlagen an. »So ein Mist aber auch«, jammerte sie. »Möchtest du ein paar Pommes?«, fragte ich so gut es ging, ein Lachen unterdrückend. Sie schüttelte nur den Kopf. »Also……. Ich fahre Einkaufen, wenn es für dich okay ist. Das wird vielleicht auch etwas länger dauern …..Essen tu ich dann auch auswärts«, erklärte ich sachte. »Ja, ja, geh nur, lass deine Mutter allein zurück.« Oh nein, jetzt fing sie damit an. Als Katy mein Gesicht sah, musste sie lachen: »Spaß! Nein, ist in Ordnung, es passt mir eh gut, dann kann ich sauber machen« Sauber machen, wenn ich nicht da war. Bei diesen Worten schrillten meine Alarmglocken. Wenn ich nicht da war und meine Mama aufräumen wollte, schnüffelte sie normalerweise in meinen Sachen herum. Na klasse. Andererseits….. würde sie dann nicht so genau hinterfragen wo ich war. »Super Mum! Ich hole nur noch schnell meine Tasche«, und die ganzen Sachen, die du nicht sehen darfst. Den letzten Teil sprach ich nicht laut aus. »Mach das«, trällerte sie. In meinem Kopf erstellte ich beim Hochgehen schon eine Liste, mit den Dingen, die ich mitnehmen musste. Auf jeden Fall den Vogel und den Laptop, mein Handy, Geld und den Inhalt meiner Tasche. Meine Einkaufstasche war eine LI&HI, aus schwarzem Leder. Sie hatte genügend Volumen für meine ganzen Utensilien. »Mr. Duddle, ich wickele dich gleich in einen Schal und dann werde ich dich in die Tasche setzen«, erklärte ich ihm. Er schaute mich skeptisch an. Gesagt getan. Der Vogel wehrte sich nicht. Er war einfach besonders. »Das machst du super«, lobte ich und als Belohnung gab ich ihm eine Fritte. Zum Schluss nahm ich mir eine mintfarbene Regenjacke mit. Man konnte nie wissen. Diese legte ich über die Tasche, damit Katy den Eichelhäher nicht sehen konnte. »Bye, Mumi. Ich hab dich lieb«, verabschiedete ich mich. »Ich dich auch, bis später«, rief sie mir über den Lärm des Staubsaugers zu. Ich ging zügig aus dem Haus und setzte mich in den Honda. Meinen Shoppingbag platzierte ich auf dem Beifahrersitz, dann schob ich die Jacke beiseite, damit Duddles Luft bekam. Mein Handy befestigte ich mit Hilfe einer Halterung an der Windschutzscheibe. Ich öffnete eine Navi-App. Als Zielort gab ich die Adresse in Williamsburg an. Ich schnallte mich und die LI&HI an. Dann fuhr ich los. Nebenbei lief im Radio das Lied Sweet but psycho von Ava Max. Wie passend. Ich hatte meinen Vater schon gern gehabt und jetzt stellte sich heraus, dass er nicht ganz dicht war. An der Ausfahrt nach Richmond fuhr ich rauf, auf die 64. Ich drückte aufs Gas um schnell voranzukommen. Meinen Wrap aß ich nebenbei. »Weißt du, als Vogel hast du es total gut«, fing ich an mit dem Vogel zu reden, um nicht allzu nervös zu werden. »Du kannst fliegen, wohin du willst. Außerdem hast du nicht die Probleme mit Eltern. Schau mich an, meine Mutter ist labil geworden und mein Vater war ein verrückter Professor und ich werde von Monstern heimgesucht oder ich bin einfach nur