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Liebe des Todes. Shino Tenshi
Читать онлайн.Название Liebe des Todes
Год выпуска 0
isbn 9783742758101
Автор произведения Shino Tenshi
Жанр Языкознание
Серия Liebe des...
Издательство Bookwire
Ich wollte mehr, doch gleichzeitig wollte ich auch deine Antwort hören, die letztlich nur aus einem leichten Nicken bestand und meinen Herzen einen Freudensprung machen ließ.
„Danke“, war das einzige Wort, was über meine Lippen kam, doch ich bekam keine Antwort sondern nur einen Kuss…
Dein Oberkörper lehnte an meinem, wobei ich einen Arm um deinen Brustkorb gelegt hatte und wir einfach gemeinsam den Geschehnissen auf dem Fernseher folgten. Den ersten Film hatten wir gänzlich verpasst, doch es war uns egal gewesen, wodurch wir einfach mit dem Actionfilm weitermachten und jetzt war der Raum mit Explosionen, Kugelhagel und weiteren Kampflärm erfüllt.
Es tat gut, dich so nah bei mir zu fühlen. Niemals hätte ich gedacht, dass dies so schnell geschehen würde, sondern dass ich noch wochenlang um deine Gunst buhlen müsste, doch es war anders gekommen. Ich hatte auf dich die gleiche Wirkung wie du auf mich und das ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch noch höher fliegen.
Ich liebte es. Nein, ich liebte dich und ohne zu überlegen beugte ich mich kurz zu dir, um dir einen Kuss auf das Haar zu hauchen. Dein Duft war so wunderschön, wodurch ich einfach die Augen schloss und ihn ein wenig genoss.
„Basti.“ Du stupst mich in die Seite. „Nicht einschlafen. So langweilig ist der Film auch wieder nicht. Komm! Wach bleiben!“
„Ich schlafe gar nicht, sondern genieße nur dein Sein. Du bist viel interessanter als dieser olle Film“, meinte ich ruhig, wobei ich erneut sanft über deinen Oberkörper streichelte.
„Schon verrückt, dass wir nun so hier liegen, oder?“, kam es über deine Lippen, wobei ich leicht lächeln musste. „Ja, schon. Aber ich habe mich schon in dich verliebt, als ich dich damals im Kino gesehen hatte. Ich saß neben dir.“
„Ja, ich weiß. Ich habe deinen Blick gespürt und so wirklich konnte ich mich nicht auf den Film konzentrieren“, gestandest du ebenfalls dein damaliges Interesse.
„Das hat man dir aber nicht angemerkt.“ Ich lächelte leicht und küsste erneut deinen Kopf.
„Ich bin halt gut. Aber du bist mir schon aufgefallen. Jedoch weißt du es ja selbst, wie unwahrscheinlich es ist, dass man sich noch einmal sieht, deswegen habe ich dich einfach irgendwohin gepackt und gut ist es gewesen... Bis du in dem Klassenzimmer saßest.“ Du nahmst meine Hand in deine und küsstest sie leicht, wodurch ein angenehmer Schauer durch meinen Körper glitt.
„Das Schicksal ist uns wohlgesonnen. Ich habe am Anfang gar nicht bemerkt, dass du ein Junge bist. Erst als du im Kinosaal an uns vorbei gegangen bist. Das hat Cathy gar nicht gefallen. Sie hasst es, wenn man so aus dem Saal flüchtet“, meinte ich ruhig, wobei du erneut auflachtest. „Oh, tut mir Leid. Aber na ja, ich wollte gehen, bevor es noch irgendwie peinlich wird. Außerdem hat man auf mich gewartet. Mein Vater wollte mich sofort nach der Kinovorstellung wieder abholen und dann zur gemeinsamen Wohnung fahren. Deswegen hatte ich auch keine Zeit. Ich lasse Leute nur ungern warten“, meintest du ruhig und langsam verstand ich unser erstes Treffen.
„Ich hatte auch nicht mehr damit gerechnet, dass wir uns noch einmal sehen. Doch ich bin froh, dass es so gekommen ist, denn ich konnte dich nicht vergessen.“ Erneut beugte ich mich zu dir, doch dieses Mal, um mir einen richtigen Kuss zu holen.
Es tat so gut, mit dir hier zu sein. So wahnsinnig gut. Hoffentlich hörte dies niemals auf.
Schließlich lief gerade der dritte Film, als plötzlich die Wohnungstür geöffnet wurde, wodurch du dich schlagartig aus meiner Umarmung befreitest und dich normal auf die Couch setztest. Es tat weh, dass du so weit weg warst, doch ich wusste, dass dies nötig war, um unsere Tarnung aufrecht zu erhalten.
„Sebi, wir sind wieder da“, erklang die Stimme von meiner Mutter, wobei ich leicht lächelte: „Willkommen zurück. Wir sind noch am Filme schauen.“
„So spät noch? Bleibt dein Freund dann über Nacht?“, hörte ich die Stimme meines Vaters, wobei ich kurz zu dir sah, doch du schüttelst nur den Kopf, was mich ein wenig verwirrte.
„Nein, der Film ist ja auch bald vorbei“, meinte ich nur ruhig, jedoch sah ich dich fragend an und du lächeltest mich an. „Ist besser so.“
„Ich bring dich aber nach Hause“, entgegnete ich ruhig, doch du winktest ab: „Nein, das muss nicht sein. Ich bin groß und stark. Mir passiert schon nichts.“
So wirklich gefiel es mir nicht, doch ich hörte deutlich, dass jede weitere Diskussion vergeudete Liebesmüh war, wodurch ich dann nur nickte und dich gewähren ließ.
„Hui, da spritzt aber viel Blut!“ Mein Vater war gerade in das Zimmer gekommen, wobei er genau erschien, als einer der Protagonisten ermordet wurde und das auf eine sehr blutige Art und Weise.
„Muss ja, ist schließlich ein Splatterfilm“, übernahmst du das Antworten, wobei mein Vater auf dich aufmerksam wurde und dir die Hand hinstreckte. „Christopher, der Vater von Sebastian.“
„Oliver, ein Freund von Sebastian.“ Es tat weh, dass du dich so vorstelltest, aber was hatten wir groß für eine Wahl? Wir wollten es geheim halten. Also sollte ich mich daran gewöhnen.
„Na gut, Jungs. Wir verschwinden im Bett“, verabschiedete sich mein alter Herr. Sein kurzes dunkelbraunes Haar wurde schon von einzelnen silbernen Strähnen durchzogen, wobei seine grünen Augen voller Leben und Jugend waren, doch das Alter hatte ihn auch ein wenig träge gemacht, wodurch er einen leichten Bauchansatz hatte.
„Ist gut, Dad. Schlaft gut“, entgegnete ich ruhig und auch du verabschiedetest dich von ihm, wobei er dann schon wieder verschwand und wir alleine waren. Eigentlich hoffte ich, dass du nun wieder an meine Brust kamst, doch du bliebst auf deinem Posten.
Ich konnte sehen, wie die Angst, erwischt zu werden, dich dort festhielt, wodurch ich nichts sagte und nur sanft nach deiner Hand griff, um wenigstens so deine Nähe zu spüren.
Schließlich war auch dieser Film zu Ende und wir erhoben uns fast gemeinsam, wobei ich dich zur Tür brachte und noch einmal besorgt ansah. „Und du bist dir sicher, dass ich dich nicht begleiten soll?“
„Ja, mach dir keine Sorgen. Außerdem müsstest du dann alleine nach Hause laufen und das würde mir nicht gefallen. Wir würden dadurch also nur in ein Dilemma geraten.“ Ich spürte deine Hand, wie sie zärtlich über meine Wange streichelte und musste erneut sanft lächeln. „Okay, aber pass' auf dich auf.“
Ich konnte nicht verhindern, dass ich mich dir noch einmal näherte und dir einen kurzen Kuss stahl, bevor ich dann die Tür öffnete, um mit dir vor sie zu gehen. „Sehen wir uns morgen wieder?“
„Nun ja, Schule haben wir keine. Was hast du denn vor?“, meintest du ruhig, was mich kurz lächeln ließ. „Nun ja, das Wetter soll schön werden. Wir könnten ins Schwimmbad gehen. Was hältst du davon?“
„Ja, können wir machen. Morgen gegen zwei Uhr?“, machtest du einen Zeitvorschlag, worauf ich ebenfalls nickte. „Klingt gut. Ich freu' mich schon.“
„Ich mich auch.“ So viel Gefühl in deiner Stimme ließ mich erschaudern, wobei du dich dann schon von mir trenntest und dich auf den Heimweg machtest.
Es tat weh, dich gehen zu sehen, doch ich würde dich morgen ja wiedersehen, was mich leicht lächeln ließ und ich schließlich zurück in die Wohnung ging, um ebenfalls schlafen zu gehen…
Es war für mich unbegreiflich, wenn ich an den letzten Abend dachte. All meine Wünsche wurden erfüllt. Du warst genauso in mich vernarrt, wie ich in dich und das tat so gut. Am liebsten hätte ich dich in dieser Nacht bei mir gehabt, doch vielleicht wollte ich auch zu viel auf einmal, weshalb ich mich in Geduld übte.
Der Vormittag verstrich für mich quälend langsam. Ich wollte endlich in das Schwimmbad fahren und dich wiedersehen. In solchen Momenten fragte ich mich, wie du das geschafft hattest. Wie konntest du mich so vollends für dich einnehmen?
Ich