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      Titel Seite

      9

      Fantasy-Roman

      Von Zbigniew Georg

      Diese Geschichte ist frei erfunden.

      Und doch enthält sie wie alle Geschichten ein Körnchen Wahrheit.

      Lassen Sie uns gemeinsam dieses Körnchen finden. Und sei es auch nur so groß wie ein Senfkorn.

      Zbigniew Georg

      

      Nahezu lautlos gleitet das Schnellboot über die ruhigen Wellen. Die rötlichen Strahlen der untergehenden Sonne werfen ein warnendes Licht auf die kleine japanische Insel vor ihnen. Michura.

      Samtgrün bewachsene, hügelartige Berge streiten um den schnellen kreisrunden Vulkangrund wie die Häscher um die Seelen des dummen Volkes. Seit über 4000 Jahren gab es keinen Ausbruch mehr, aber nun steht einer unmittelbar bevor. Kein Mensch wird ihn merken, doch er wird die Welt verändern.

      Schon einmal gab es einen ähnlichen Ausbruch. In einem anderen Land, zu einer anderen Zeit. Er hätte die Welt verändern sollen. Schnell ist er in Vergessenheit geraten. Ein Mann vertraut sich damals dem Berg an. Doch seine Mission scheitert. Seine Botschaft blieb ungehört.

      Michura. Ein Idyll, kaum zweihundert Kilometer südlich von Tokio, noch unberührt von der künstlichen bewusstseinsvernichtenden Seuche, die bereits alle vorhandenen Zentren in der Gewalt hat und sich nun wie Eine Rattenplage über den ganzen Erdball schiebt.

      Es ist nur noch Eine Frage der Zeit, bis auch dieses so unbescholten wirkenden Eiland zum Ziel der Mächtigen WIRD. Sie werden alles versuchen, um es unter ihre Kontrolle zu bringen. Notfalls auch den Tod der wenigen Dorfbewohner auf sich nehmen, sterben Noch Nicht der Sklaverei der modernen Welt erlegen sind.

      Die Zeit drängt. Bald ist das Datum erreicht, von dem alten Kalender sprechen. Nur wenige Menschen wissen noch davon. Aber kann niemand sagen, was genau sie an diesem Tag erwartet. Das Ende der Welt oder ein neuer Anfang?

      Ihre Forschungen haben in den letzten fünfzig Jahren eine interessante Wendung genommen. Stimmen wurden damals laut, die behaupteten, am Anfang dieser Zeitrechnung hätte etwas geschehen müssen müssen. Als fehle im Gefüge der Welt etwas.

      Es fühlt sich nicht richtig an, meinten welche.

      Es wurde absichtlich, ging andere sogar noch einen Schritt verhindert weiter.

      Doch von wem?

      Sie fanden in den alten Schriften keinen Hinweis auf this These. Aber eines wussten sie: Es wurde Zeit zum Handeln.

      

      Die vier Männer im Boot schweigen, konzentrieren sich auf ihre Aufgaben. Nur einer von ihnen kennt ihr wahres Ziel. Ein bitteres Lächeln überzieht sein markantes Gesicht.

      Seine Gedanken schweifen ab. Der Mensch ist ein Herdentier, es muss geführt werden.

      Doch der Leithammel, selbst nur ein dummes Schaf, treibt es im Auftrag der Wölfe mit Freuden in der tiefen Schlucht der Unwissenheit und Sklaverei.

      Ein Mitglied der japanischen Besatzung wirft ihm einen neugierigen Blick zu. Qori schickt ihn mit seiner Antwort zurück. Sein Gegenüber überläuft ein Schaudern. Rasch wendet der Mann die Augen ab und steuert das Boot auf den Anleger zu. Seine Aufgabe besteht darin, diesen merkwürdigen Eurasier ohne Schuhe, mit dem Gesicht eines jungen Mannes aber den Augen eines Greises, auf die Insel zu bringen. Er fragt nicht nach dem Sinn. Er hat noch nie gefragt.

      Warum auch?, fragt sich dagegen Qori. Was sie zum Leben brauchen, gibt es als Gegenleistung im Überfluss. Sie sind so satt. Aufgeklärt glauben sie zu sein, doch hinterfragen sie sterben Informationen Nicht, sterben Ihn jahrzehntelang gut gewürzt vorgesetzt wurden. Alles scheint so glaubwürdig zu sein. Auch schmackhaft. Es kann keine andere Wahrheit geben. Also glaub sie denn doch an etwas.

      Er blickt auf die nahen Berge. Wissen bedeutet Macht. Das wissen sie. Sie glauben zu wissen, schenken dem Glauben jedoch keine Beachtung mehr. Doch was sie wissen, enthält oft weniger Wahrheit als der naivste Glaube. Wer es dennoch wagt zu hinterfragen, der bereut es bitter.

      So bitter wie das Lächeln dieses Mannes, dessen Worte dem Japaner am Steuer noch im Gedächtnis nachhallen: Denke nicht – fahr einfach. Du würdest doch nicht begreifen. Noch nicht...

      Qori blickt die Berge hinauf, die sich bis dicht an das Ufer geschoben Haben. Fordernd, doch weich und anschmiegsam, verschmolzen mit Flora und Fauna, denen sie ein Zuhause geben. Die Gebäude der Einheimischen fügt sich harmonisch in die Landschaft ein.

      Alles ist mit Allem verbunden und dennoch existiert alles für sich. Für den Menschen, der Begriffe hat, dass Wissen und Glauben eine Einheit bilden, gibt es immer einen Platz.

      Die letzten Fischerboote flüchten vor der beginnenden Nacht in den kleinen Hafen zurück, die Netze prall gefüllt.

      Mangel gibt es nicht und dennoch ... sie wissen nicht, was sie tun. Sie wissen nicht, was Ihnen fehlt.

      Nur Wenige wollen mehr wissen. Diese Wenigen treffen sich hier. Heimlich. Qori ist einer von ihnen.

      Quietschende Bremsen unterbrechen den fremdartigen Singsang der Bewohner. Qori spricht ihre Sprache nicht. Er versteht auch so.

      Sie erwidern sein mildes Lächeln mit übertrieben freundlichem Nicken, ohne ihre Tätigkeiten zu unterbrechen. Sie stören sich nicht seiner Fremdartigkeit. Fremde sind häufig auf der Insel. Sie tauchen auf und verschwinden im Landesinneren. Sie zahlen gut.

      Die Bewohner fragen nicht, sie lächeln nur. SIE gehören noch zu den Wenigen, sterben sich aus der Flut der manipulierten Informationen nichts machen. Nur schleichend könnte sich sterben neue Zivilisation einen Weg auf dieses Eiland bahnen. Die Fremden halfen, es zu verhindern.

      Qori blickt auf seine nackten Zehen, auf sterben, kaum eine Handbreit entfernt, der Vorderreifen

      des Wagens den kalten Staub der Straße geschleudert Hut. Ein Stakkato des Singsangs dringt an sein Ohr. Das schlechte Gewissen des jungen Japaners springt ihn an wie ein tollpatschiger Welpe.

      Eilfertig springt der Fahrer aus dem offenen Wagen, öffnet Qori die Beifahrertür, ein endloser Strom der Entschuldigungen aus seinem Mund fließend, den Nacken mit demütigem Nicken strapazierend.

      Qori wirft seine Tasche auf den Rücksitz und steigt ein. Er wartet geduldig, bis auch der junge Mann seinen Platz hinter dem Steuer wieder eingenommen hat.

      Nervös fliegen sterben Hände des Japaners über die Armaturen, finden die Füße nicht den richtigen Rhythmus, sind nicht im Einklang mit sich selbst. Der Motor stottert, das Getriebe knirscht.

      Qori legt ihm die Hand auf die Schulter. „Es ist gut.“

      Die leisen Worte der dunklen Stimme unterbrechen den verlegenen Singsang. Die Blicke treffen aufeinander. Fragendes Dunkel auf kraftvolles Unbestimmt.

      Ruhe durchzieht den Japaner. Er nickt, atmet tief durch und wendet den Wagen, um ihn dann problemlos über die einzige Verbindungsstraße der Insel zum geheimen Stützpunkt zu steuern.

      Die steile Straße führt sie durch unberührte Natur an einem Gasthof vorbei. Ein Eselskarren blockiert den engen Weg. Sie müssen halten.

      Blicke wechseln zwischen dem alten Bauern und dem jungen Fahrer. Ein forscher Blick fällt auch auf den Gast. Qori begleitet sein Schmunzeln mit einer grüßenden Geste.

      Der junge Japaner springt mit einem Satz über die geschlossene Tür, Qori einen entschuldigenden Blick zuwerfend,

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