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erwachsene Mann, jeder Krieger hat eine Medizin. Der Jüngling, welcher unter die Männer, die Krieger aufgenommen werden will, verschwindet plötzlich und sucht die Einsamkeit auf. Dort fastet und hungert er und versagt sich sogar den Genuß des Wassers. Er denkt über seine Hoffnungen, Wünsche und Pläne nach… Hat er dieses Stadium erreicht, so wartet er auf den ersten Gegenstand, der ihm vom Traume oder sonstwie vorgegaukelt wird, und dieser ist ihm dann fürs ganze Leben heilig, ist seine ‚Medizin‘…“

      George Catlin schrieb über die ‚Medizin‘ sehr ausführlich, und führte u.a. aus: „Der Medizinbeutel ist daher der ‚Geheimnisbeutel‘ und man muß seine Bedeutung und Wichtigkeit kennen, da er gewissermaßen der Schlüssel zu dem Leben und dem Charakter der Indianer ist. Diese Beutel werden aus Häuten von Säugetieren, Vögeln oder Amphibien gemacht, und nach dem Geschmack oder der Laune des Verfertigers auf die mannigfaltigste Art verziert oder aufbewahrt. Sie werden gewöhnlich in einem Teile der Kleidung des Indianers befestigt oder in der Hand getragen und sind oft so verziert, daß sie seiner Person zum Schmuck dienen… Längs der Grenze, wo die weißen Männer über diesen albernen und nutzlosen Gebrauch lachen, ist er größtenteils abgeschafft; aber in den Gegenden am oberen Missouri besteht er noch in voller Kraft…“

      Quellenverzeichnis:

      Karl-May-Jahrbuch 1921, Kandolf; Der werdende Winnetou; Klauber, Die Wörter der Apachensprache im Reiseroman Winnetou. KMJB 1922, Stütz, Die Bedeutung des Wortes Winnetou, u.v.a.m.

      Meine Biographie „Karl May Leben und Werk“, S. 77ff und V. Böhm, Karl May und das Geheimnis seines Erfolges, S. 199 ff.

      „Vergnügen am Ungewöhnlichen“, von Werner G. Schmidtke in „Blätter für Volksliteratur, 1/1975

      KMJB 1923, Dr. E. A. Schmid, Henrystutzen und Silberbüchse; B. Wandolleck, Die Feuerwaffen des Romans Winnetou. KMJB 1927, G. Urban, Nochmals der Henrystutzen. KMJB 1930, Cassela, Kunstschützentum bei Karl May; Wandolleck, Karl May und die Waffen. KMJB 1932, J. Fanta, Die Waffen in den Romanen Karl Mays,

      G. Catlin, Die Indianer und die während eines achtjährigen Aufenthaltes unter den wildesten ihrer Stämme erlebten Abenteuer und Schicksale.

      Der Künstler Klaus Dill (1922-2000) schuf neben zahlreichen Filmplakaten und Buchumschlägen auch eine ganze Reihe von Bildern zu den Werken Karl Mays. Meine unter dem Pseudonym Tomos Forrest erscheinenden Romane um die May’schen Helden dürfen damit ausgestattet werden und zeigen ein paar interessante Winnetou-Darstellungen.

      Thomas Ostwald

      Ein Bericht über Karl Mays Werke in Comics und Jugendmagazinen

      Mit Recht wird der versierte May-Freund und Kenner fragen: „Ist es überhaupt möglich, Karl Mays Werke in Form von Comicstrips zu bringen?“ Ich möchte diese Frage mit einem vorsichtigen „Jein“ beantworten und versuchen, die Karl-May-Comics näher zu beschreiben.

      Wie bei jedem Comic, so können sich auch die Herausgeber der Karl-May-Comics natürlich nur auf die Wiedergabe der spannendsten Episoden beschränken. Die Darstellungsform des Comics – Bild mit Sprechblase – bietet wenig Raum für einen überleitenden, erklärenden und damit ausführlichen Text. Versuche mit Comics, die nacheinander auf zwei Seiten Zeichnungen und zwei Seiten Text brachten, mussten alle nach kurzer Zeit wieder abgebrochen werden. Das Interesse der Jugendlichen wandte sich schnell wieder den in der gewohnten Art gemachten Heften zu. Dass Comics nicht unbedingt niveaulos sein müssen, haben Pädagogen, Psychologen und Soziologen inzwischen längst erkannt, und die Vorschriften und Einschränkungen von „Vater Staat“ sind inzwischen gelockert worden, so dass der Comic Markt in den letzten Jahren geradezu aufblühte. In Westdeutschland werden monatlich rund 12 Millionen Comics verkauft, und der Absatz nimmt noch immer zu. Während einzelne Verlage dazu übergegangen sind, die amerikanischen Sex und Horror Comics in deutscher Übersetzung herauszubringen, „Superman“ und „Die fantastischen Vier“ feiern fröhliche Urständ, schränken sich andere wieder ein, die ein Ende des Comic Booms befürchten. Das zeichnerisch sehr gut gestaltete Magazin „Zack“, das überwiegend ausländische Comic Serien bringt (darunter z.B. Lucky Luke), ist von wöchentlicher zu vierzehntägiger Erscheinungsweise übergegangen. Marktforscher haben festgestellt, dass das Taschengeld der Jugendlichen Überfordert wird und in Kürze mit einem Verkaufsrückgang auf dem Comic-Markt zu rechnen sei. Trotzdem erscheinen ständig neue Serien, die Titelschutzanzeigen künden regelmäßig von neuen Plänen.

      Bei dem kometenhaften Anstieg des Interesses an guten Comicheften konnte es nicht ausbleiben, dass ein so zugkräftiger Name wie Karl May eines Tages auch auf einem Comicheft erscheinen musste. Schon in den Jahren 1950-60 hatten die Bilderdienste der Zigaretten und Margarinefirmen mit Sammelbildchen und dazu gehörenden Alben geworben. Auch hier waren natürlich nur Bruchstücke aus Mays Werk wiedergegeben. Oft überstieg der zum Bild gehörende Text kaum das Maß einer Achtelseite oder beschränkte sich gar nur auf eine Bildunterschrift. Diese Serien waten auch keine Comicstrips, die Bilder zeigten nur einzelne Szenen, dazu kam im Album die Erklärung. Nachdem jedoch 1962 die Urheberschutzfrist für die zu Lebzeiten erschienenen Werke Karl Mays abgelaufen war, begann eine „wahre Flut“ von Karl-May-Neuausgaben zu erscheinen. Damit waren auch die ersten Karl-May-Comics auf dem Markt. Leider lässt sich bei vielen nicht mehr das genaue Erscheinungsdatum ermitteln, weil die Hefte ohne weitere Hinweise darauf erschienen. Man kann wohl davon ausgehen, dass die nachfolgend erwähnten Serien alle kurz hintereinander herauskamen und zum Teil sogar parallel auf dem Markt waren. Eine Sonderstellung nehmen hier noch die „Karl-May-Romane“ ein, die ebenfalls erwähnt werden müssen. Ab 1.9.1961 erschienen im Moewig-Verlag wöchentlich Hefte in Art und Aufmachung der üblichen Westernhefte, wie z.B. „Tom Prox“ oder „Billy Jenkins“. Die Texte fußten offensichtlich auf der Ausgabe des Karl-May-Verlages Bamberg, waren aber vermutlich noch einmal überarbeitet worden. Jedes Heft enthielt Zeichnungen von D. Douglas und eine Kartenskizze, die den Ort der Handlung verdeutlichen sollte. Die Zeichnungen sind von unterschiedlicher Qualität, größtenteils jedoch recht gut gemacht und unterscheiden sich zumindest von vielen heutigen Comics auf angenehm erträgliche Weise durch ihren Schwarz-Weiß-Charakter, der den Eindruck einer Buchillustration zulässt. Die „Karl-May-Romane“ brachten in Fortsetzungen u.a. den „Schatz im Silbersee“ und den „Ölprinz“. Ebenfalls in Fortsetzungen erschien ein „echter“ Comicstrip im Kauka-Verlag. Die auflagenstarke Zeitschrift „Fix und Foxi“ brachte „Winnetou I und II“ und „Durch die Wüste“. Die Strips kamen zu einem Zeitpunkt auf den Markt, als das Interesse an Karl May (wieder) neu erwachte. Die ersten Karl-May-Filme, kaum anders gemacht als die meisten Comicstrips (beiden liegt bestenfalls noch ein May’scher „Bodensatz“ zugrunde), lockten Kinder und Jugendliche scharenweise in die Kinos. Und die Comics aus dem Hause Kauka wurden ebenfalls ein großer Erfolg. Nachdem die Winnetou-Serie abgeschlossen war, erschien der Band „Winnetou I“ noch einmal als Sonderheft. Außerdem brachte der Verlag eine Hörspielplatte mit „Winnetous Tod“ heraus, in tragisch-ergreifender Weise und mit schaurig-schönem Siedlergesang in Szene gesetzt, leider ist das Ganze nicht ohne rührselige Züge.

      „Fix und Foxis“ größter Konkurrent, die „Micky Maus“, konnte hier natürlich nicht untätig zusehen. Ebenfalls in Fortsetzungs-Form erschien hier „Der Schut“, allerdings als „Foto-Roman“ nach dem gerade fertiggestellten Film. Jetzt war es auch Zeit für eine Karl-May-Zeitung, fand man im Lehning Verlag, Hannover, und der Erfolg gab ihm schnell recht. Dieser Verlag hatte sich bereits einen gewissen Teil des Marktes mit seinen Sigurd-, Akim- und Nick-Heften erobert. Nun erschien „Winnetou“, die erste Karl-May-Comic-Zeitung. Diese Serie hob sich von den üblichen Wild-West-Serien, wie „Buffalo Bill* oder „Kit

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