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auf meinem Rücken hinterlassen haben. Ich hatte es nicht bemerkt, als ich bis zum Anschlag in ihr steckte. Aber jetzt merkte ich es. Ich konnte für ein paar Tage vergessen, mein Hemd vor meinen Freunden auszuziehen.

      "Das tut mir so leid", kicherte Nikita.

      "Ist schon gut. Ich mag ein wenig Schmerz."

      "Hmm. Ich auch."

      "Du magst also den Adrenalin-Kick beim Rennen. Du magst Schmerzen. Was noch?"

      "Ich fühle mich einfach gerne lebendig", antwortete sie. "Risiken einzugehen, über meine Grenzen hinauszugehen – das lässt mich ver..."

      "Ver...?", hakte ich nach, als sie innehielt. "Vergessen? Was vergessen?"

      "Nichts", sagte sie knapp und stand auf, um ihre Kleidung vom Boden aufzusammeln.

      "Was ist los, Nikita?", fragte ich und setzte mich auf.

      "Ich sagte – nichts!", zischte sie und versuchte, in ihre enge Lederhose zu kommen.

      Ich war verwirrt, warum ihre Stimmung plötzlich umgeschlagen war. Was war es, das sie vergessen wollte? Was war ihr Geheimnis? Ich stand ebenfalls auf und entledigte mich des Kondoms, bevor ich mich ebenfalls anzog. Es schien unwahrscheinlich, dass ich heute Abend noch Antworten bekommen würde. Nikita hatte sich verschlossen. Ich konnte es in ihrem Gesicht sehen. Sie brauchte ein wenig Allein-Zeit. Ich verstand das. Ging mir oft genauso. Ich würde ihr Zeit allein geben. Da sie wie ich ein Adrenalinjunkie war, war ich mir ziemlich sicher, dass ich sie bald bei einem der Rennen wiedersehen würde.

      Das ganze Wochenende über ging mir Nikita nicht aus dem Kopf. Ich hatte keine Ahnung, wo sie wohnte oder wie ihr Nachname lautete. Die einzige Chance, sie wiederzufinden, war, zu allen Rennen in der Gegend zu gehen. Ich fragte mich, ob sie auch an mich dachte. An das, was wir zusammen erlebt hatten. Jedes Mal, wenn ich mir einen runterholte, dachte ich an den unglaublichen Sex mit ihr.

      "Alter", riss mich Nates Stimme aus meinen Gedanken. "Hast du überhaupt ein Wort von dem gehört, was ich gesagt habe?"

      "Hm?"

      "Was ist los, Mann?", fragte Gregory und musterte mich genau. "Du bist abwesend, seit du hier bist."

      "Nur Stress mit meinem alten Herrn", log ich. "Ich muss aus diesem verdammten Haus raus."

      "Wird es schlimmer?", fragte Nate.

      Ich nickte. Es war nicht ganz gelogen. Sicher, die Sache mit meinem Dad war nicht der Grund für meine Abwesenheit. Aber es stimmte trotzdem, dass er und ich immer öfter aneinander gerieten. Nichts, was ich tat oder sagte, fand seine Zustimmung. In seinen Augen konnte ich nie etwas richtig machen. Mein Dad war noch nie ein liebevoller Vater gewesen, aber der Tod meiner Mutter hatte alles noch schlimmer gemacht. Ich glaubte nicht einmal, dass er sie vermisste, weil er sie geliebt hatte. Er war nicht fähig zu lieben. Ich vermutete, dass er nur sauer war, dass sie ihm entkommen war. Dass er sie nicht mehr herumkommandieren oder ihre Seele brechen konnte, indem er sie erniedrigte. Das mit dem Erniedrigen hatte er auch bei mir versucht, aber bei mir funktionierte es nicht.

      "Willst du bei mir übernachten?", fragte Kent. "Meine Alte und ihr neuester Toy-Boy sind im Urlaub. Sie werden erst in einer Woche zurück sein."

      Ich schüttelte den Kopf. Wenn ich bei Kent schlafen würde, und sei es nur für eine Woche, würde es schwieriger werden, meine Eskapaden zu verbergen. Und mein Dad würde einen Anfall bekommen, wenn ich nicht nach Hause käme.

      "Danke, aber mein alter Herr würde nur noch wütender werden, wenn ich nicht nach Hause käme. Es wird schon irgendwie. Sobald ich achtzehn bin, verschwinde ich von dort."

      "Und wo willst du dann bleiben?", fragte Nate. "Ich glaube nicht, dass dein alter Herr dir eine Wohnung bezahlen wird."

      "Ist mir egal. Ich werde einen Weg finden. Und wenn ich unter der Brücke schlafen muss, ist das immer noch besser, als mit diesem verdammten Arschloch zu leben."

      "Uns fällt schon was ein", versprach Gregory. "Mein Onkel hat ein paar Wohnungen zu vermieten. Vielleicht kann ich etwas organisieren."

      "Danke, Mann", sagte ich voller Dankbarkeit. Ich liebte die Jungs. Wir standen uns nahe, wie Brüder. Ich fühlte mich ein wenig schuldig, weil ich ihnen nicht erzählte, was wirklich mit mir los war. "Ich weiß das zu schätzen. Ehrlich."

      "Mach dir keine Sorgen, Mann. Du kannst immer auf uns zählen. Wir sind Brüder."

      "Hey Jungs."

      Abby erschien an unseren Tisch. Sie war mit ihrer Tante bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung gewesen. Sie setzte sich neben Kent und küsste ihn auf die Wange. Abby war ein gutes Mädchen. Ich freute mich für meinen Freund, dass sie ihm vergeben hatte, nachdem was er ihr angetan hatte. Es war jetzt fast zwei Monate her, dass sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, nachdem sie sich die Pulsadern aufgeschnitten hatte. Kent brauchte lange Zeit, um über seine Schuldgefühle hinwegzukommen. Wenigstens ließ er sich von den Gefühlen nicht mehr beherrschen und genoss, was er mit Abby hatte. Ich fragte mich, ob ich einem Mädchen jemals so nahe sein könnte. Ich hatte mich ziemlich fantastisch gefühlt, als ich mit Nikita zusammen war, aber wir hatten nur gefickt. Und nur dieses eine Mal. Ja, wir teilten unseren Hang zu Nervenkitzel und Schmerz, aber das bedeutete nicht, dass wir jemals funktionieren konnten. Ich bezweifelte, dass ich für eine Beziehung geeignet war. Ich war gebrochen. Genau wie Nikita. Auch wenn ich nicht wusste, was mit ihr los war, so war es doch klar, dass ihre Dunkelheit nicht aus dem Nichts in ihr wuchs. Menschen wie wir hatten schlimme Dinge erlebt. Wir wurden nicht verkorkst geboren. Wir wurden so gemacht. Ich war entschlossen, Nikitas Geheimnisse herauszufinden. Ich würde sie wiedersehen, sie wieder ficken. Und ich würde meine Antworten bekommen.

       Kapitel 3

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       Nikita

      Das Erlebnis mit Ian am Teich ging mir nicht mehr aus dem Kopf, und nichts, was ich tat, konnte mich von diesen unerwünschten Gedanken befreien. Ich konnte ihn nicht wiedersehen. Er ging mir unter die Haut, und das war das Letzte, was ich brauchte. Dass ich überall auf meinem Körper seine Spuren trug, machte es nicht leichter, ihn zu vergessen. Er hinterließ einen riesigen Knutschfleck an meinem Hals und ich hatte Bissmale an meinen Titten. Selbst meine Pussy war noch wund von unserem harten Fick. Zu allem Übel hatte ich auch noch mein Messer am Teich vergessen. Deshalb stand ich jetzt genau an der Stelle, an der Ian mich gefickt hatte. Bilder füllten meinen Kopf. Schmutzige Bilder, die mir ein Kribbeln über den Rücken jagten und meine Nippel zu kleinen Diamanten verhärten ließen.

      "Fick dich, Bastard", murmelte ich. "Geh mir aus dem Kopf!"

      Ich ließ meinen Blick über den Ort schweifen. Wo zum Teufel war mein Messer? Es musste doch hier irgendwo sein. Ich lief auf und ab und suchte im Gras nach meinem geliebten Messer, aber ich konnte es nirgends finden.

      "Verdammt! Wo zum Teufel ist das verdammte Ding?"

      "Suchst du etwas?"

      Ich drehte mich mit einem erschrockenen Keuchen um. Keine zehn Schritte entfernt stand Ian, mein Messer in der Hand. Er grinste mich an. Verdammtes Arschloch. Warum hatte ich ihn nicht kommen hören? Wo war sein Auto? Ich hätte es hören müssen.

      "Gib es mir!", schnauzte ich und streckte meine Hand aus.

      Ian lachte.

      "Oh, keine Sorge, Baby. Ich gebe es dir, ganz sicher."

      "SO habe ich das nicht gemeint!", knurrte ich, wütend über seine Anspielung. Aber noch mehr ärgerte ich mich über mich selbst, denn seine sexuelle Anspielung hatte mich direkt in den Unterleib getroffen und mich ganz heiß und erregt gemacht. "Ich meine das Messer!", zischte ich.

      "Dann komm und hol es dir."

      "Fick dich!"

      "Na, dann komm und fick mich, Nikita. Ich werde mich nicht beschweren. Ich gehöre ganz dir, Baby."

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