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Gefallen an legalistischem Dienst.

      Selbstzentrierte Christen dienen Gott oft, um in den Augen anderer den Eindruck von Geistlichkeit aufrechtzuerhalten. Nicht aus reiner und inniger Liebe zu Christus sind sie im christlichen Dienst aktiv, sondern aus Angst, dass andere sie für ungeistlich halten könnten, wenn sie nichts tun. Und wenn solche Menschen einen leichten Weg wählen, der ihnen finanziellen Gewinn bringt, geben sie sich große Mühe, jeden davon zu überzeugen, dass Gott sie diesen Weg geführt hat! Wozu diese Selbstrechtfertigung, wenn nicht aus der heimlichen Angst, andere könnten sie jetzt für weniger geistlich halten! Welche Belastung und welche Knechtschaft bedeutet es, wenn man Gott auf diese Weise dient.

      Welche Freude und Freiheit liegt aber in dem Dienst, der aus der Liebe Christi entspringt! Liebe ist das Öl, welches die Maschinerie unseres Lebens schmiert, sodass sie nicht quietscht und ächzt! Jakob arbeitete sieben Jahre lang, um Rahel zu bekommen. Die Bibel sagt, dass ihm diese sieben Jahre „wie einzelne Tage vorkamen, so lieb hatte er sie“ (1Mo 29,20). So wird es bei uns sein, wenn unser Dienst für Gott aus der Liebe entspringt. Es wird keine Überbelastung und keine Plackerei geben.

      Die Bibel lehrt uns, dass die Beziehung Christi zu seiner Kirche wie die eines Ehemannes zu seiner Frau ist. Was erwartet ein Ehemann in erster Linie von seiner Frau? Nicht ihren Dienst. Er heiratet sie nicht, damit sie für ihn kocht und seine Kleider wäscht, als ob dies am wichtigsten wäre. Was er in erster Linie erwartet, ist ihre Liebe. Ohne diese ist alles andere wertlos. Diese Liebe sucht Gott auch bei uns.

       Unbelehrbarkeit

      Ein weiteres Kennzeichen des selbstzentrierten Lebens ist Unbelehrbarkeit. Als der ältere Sohn zornig vor dem Haus stand, kam sein Vater heraus und redete flehentlich mit ihm. Aber er war halsstarrig und wollte nicht hören.

      Wahrlich, „es ist besser, ein armer, aber weiser Junge zu sein, als ein alter und törichter König, der jeden Rat ablehnt“ (Pred 4,13; nach der „Living Bible“, kurz LB). Wer glaubt, dass er alles weiß und sich daher weigert, von anderen zu lernen, ist in der Tat in einem bedauernswerten Zustand.

      Ein selbstzentrierter Mensch ist so sicher, dass er Recht hat, dass er nicht bereit ist, Korrektur anzunehmen und nicht kritisiert werden mag. Unsere Geistlichkeit wird vielleicht niemals mehr geprüft als in Zeiten, in denen wir Widerstand und Widerspruch erfahren.

      A. W. Tozer sagte, wenn wir kritisiert werden, sollte uns allein wichtig sein, ob die Kritik richtig oder falsch ist, nicht ob die Person, welche die Kritik übt, ein Freund oder ein Feind ist. Unsere Feinde sagen uns oft mehr Wahrheiten über uns als es unsere Freunde tun.

      Eine unbeugsame, halsstarrige Einstellung ist ein eindeutiges Zeichen von Selbstzentriertheit. Und denken wir daran, dass eine unnachgiebige, defensive Einstellung zu unseren Mitmenschen auf eine ähnliche Einstellung in unserem Herzen zu Gott hinweist. Wenn wir nicht bereit sind, von unseren Geschwistern (sogar vom Jüngsten unter uns) belehrt und korrigiert zu werden, zeigt das nur, wie sehr wir trotz all unserer geistlichen Erfahrung und unseres Bibelwissens mit uns selbst beschäftigt sind.

      Der Vater redet flehentlich mit seinem älteren Sohn, aber der ist gekränkt und voller Selbstmitleid. Der selbstzentrierte Christ liebt es, wenn man ihm schmeichelt und ihm nach dem Mund redet und wenn er wie ein kleines Kind gehätschelt wird – sogar von Gott. Gott muss immer weiter auf solche Menschen einreden, aber sie hören nicht so leicht. Am Ende finden sie sich vielleicht, wie der ältere Sohn, außerhalb des Vaterhauses wieder.

      Siehst du, wie entsetzlich das Herz des Menschen ist?

       Die Haltung des selbstzentrierten Menschen zu seinen Mitmenschen

       Eifersucht und das Streben nach Ehre

      Wenn unsere Gemeinschaft mit Gott angespannt oder zerbrochen ist, hat das unweigerlich Auswirkungen auf unsere Beziehungen zu unseren Mitmenschen. Als Adam vom Leben Gottes abgeschnitten wurde, verlor er auch sogleich seine Liebe zu Eva. Als Gott ihn fragte, ob er gesündigt hatte, beschuldigte er seine Frau und sagte: „Herr, es ist nicht meine Schuld – diese Frau hat Schuld.“

      Ein Merkmal selbstzentrierten Lebens ist Eifersucht. Der ältere Sohn im Gleichnis war auf seinen jüngeren Bruder eifersüchtig – das war es, was ihn zornig machte. All diese Jahre war der ältere Sohn der unangefochtene Erbe im Hause gewesen. Die Diener verbeugten sich vor ihm. Aber nun ist seine Position bedroht. Jemand anders im Haus steht nun im Zentrum der Aufmerksamkeit. Das anzusehen kann er nicht ertragen. Und in seinem Herzen erhebt die Eifersucht, das grünäugige Monster, ihr hässliches Haupt.

      Das selbstzentrierte Leben will von anderen wahrgenommen werden. Es liebt das Lob von Menschen und ist deutlich erfreut, wenn es das einzige Objekt der Bewunderung ist. Es liebt den höchsten Platz und es lenkt ständig auf die eine oder andere Weise die Aufmerksamkeit auf sich. Der selbstzentrierte Christ sucht nach Gelegenheiten, anderen zu erzählen, was er für den Herrn getan hat – vielleicht auf eine sehr fromme Weise, aber insgeheim erwartet er Anerkennung. Er wird unglücklich und unruhig, wenn jemand anders Erfolg hat oder etwas besser macht als er selbst.

      Die selbstzentrierte Person ist schnell aufgebracht und empfindlich. Sie verlangt nach Anerkennung und möchte um Rat gefragt werden. Sie wäre sogar sehr gekränkt, wenn sie z.B. in einer Ausschusssitzung nicht um Rat gefragt würde. Sie hat eine so hohe Meinung von sich, dass sie gerne redet und redet und meint, dass alle ihren wertvollen Rat brauchen! Es gibt Christen, die, wenn sie einmal den Mund auftun, es schwerfinden, ihn wieder zu schließen und die immer weiterreden und nicht merken, dass alle um sie herum schon angewidert sind. Eine unbeherrschte Zunge gehört zu den Merkmalen des nicht gekreuzigten Lebens.

      Der selbstzentrierte Christ weiß nicht, wie man freudig und demütig den zweiten Platz einnimmt. Er ist aufgebracht, wenn einem anderen die Leitung übertragen wird und er selbst die zweite Geige spielen muss. Nur dann ist er bereit, den zweiten Platz einzunehmen, wenn er weiß, dass er dadurch beim Abgang des Leiters an die erste Stelle treten kann!

      Vom deutschen Kaiser wurde gesagt, dass er überall im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen wollte. Wenn er zu einer Kindstaufe ging, wünschte er das Baby zu sein; wenn er zu einer Hochzeit ging, wünschte er die Braut zu sein; und wenn er zu einem Begräbnis ging, wünschte er der Leichnam zu sein! Vergessen wir nicht, dass sein Herz auch nicht schlimmer als unseres war.

      Selbstzentriertheit in einem Menschen bewirkt, dass er sogar bei den heiligsten Handlungen die Aufmerksamkeit auf sich zieht – selbst wenn er eine Predigt hält oder sogar zu Gott betet! Ein selbstzentrierter christlicher Leiter wird das geistliche Wachstum derer, denen er dient, behindern – denn er zieht Menschen zu sich selbst und nicht zu Christus. Ein wahrer Mann Gottes wird die Menschen immer über sich hinaus zu Christus führen. Dazu ruft Gott uns alle auf. Aber wie wenige handeln danach.

       Jüngere Arbeiter hindern

      Ein selbstzentrierter christlicher Leiter hindert andere unter ihm daran, Leiter zu werden, damit seine eigene Position nicht bedroht wird. Also leitet er so, dass er sich für die, denen er dient, unverzichtbar macht. Das ist völlig gegen den Willen Gottes. Oswald Chambers sagte einmal, dass jemand, der sich für eine andere Seele unverzichtbar macht, die Ordnung Gottes verlassen hat. Für eine menschliche Seele ist Gott allein die einzige absolute Notwendigkeit. Möge keiner von uns versuchen, seinen Platz einzunehmen.

      Niemand ist in der Kirche Christi unverzichtbar. Gottes Werk kann leicht ohne uns weitergeführt werden. In der Tat kann es sogar viel besser ohne die Hilfe von eingebildeten Leuten, die sich für unverzichtbar halten, vorangebracht werden! Wir müssen diese Tatsache ständig klar erkennen. Ich las einmal von einer Methode, einen jeden demütig zu machen, der sich für „unverzichtbar“ hält. Es wurde empfohlen, dass er einen Eimer mit Wasser füllt und seine Hand bis zum Handgelenk in das Wasser steckt – und sie dann herauszieht. Das Loch, das im Wasser zurückbleibt, wird ein Maß dafür sein, wie sehr er vermisst wird, wenn er weg ist! Unsere Gaben sind für die Kirche nützlich; aber niemand ist unverzichtbar.

      Wir müssen bereit sein, uns jederzeit in den Hintergrund zurückzuziehen, wenn Gott uns dazu aufruft. Aber der selbstzentrierte christliche Arbeiter wird das niemals

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