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DER MULTIVERSALE KRIEG. Martin Cordemann
Читать онлайн.Название DER MULTIVERSALE KRIEG
Год выпуска 0
isbn 9783752911398
Автор произведения Martin Cordemann
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Und so wortreich wie möglich...“
„...aber nicht nötig!“
„Nun, Sie haben mich gefragt, jetzt müssen Sie auch damit klarkommen.“
„Ja, äh, Lieutenant Commander, da war eine Sache die Sie erwähnt haben...“
„Schiffe, die explodieren?“
„Nein, ich meinte eher Sex auf der Navigationskonsole.“
Sie sehen mich nicht überrascht!
„Ich denke... zu dem Teil kommen wir erst später.“
Zum ersten Mal war der mir präsentierte Gesichtsausdruck nicht verärgert sondern eher enttäuscht.
„Und so baut man Spannung auf, denn jetzt haben Sie etwas, auf das Sie sich freuen können“, meinte ich grinsend. „So, wie ich mich nach dem Sex auf der Konsole gefreut habe! Doch all dies geschieht erst in einer fernen Zukunft und an Bord...“
...der Ravel lauscht man dem „Bolero“, während sich das Schiff langsam aus dem heimischen Sonnensystem entfernt.
Man hatte gelernt, zu „springen“. Was in der Science Fiction schon fast ein Klischee geworden war, hatte seinen Einzug in die Wirklichkeit gefunden, auch wenn sich das in der Fiktion ein wenig anders gestaltete als im täglichen Alltag eines Raumschiffs. In den erfundenen Welten sprang man nämlich in eine Art weiteren Raum, den man dann durchquerte, anstatt im leeren wenn auch nicht ganz so leer wie erhofftem Weltraum zu bleiben... obwohl man zugeben musste, dass das in vielen Fällen auch nicht weiter ausdefiniert wurde. Hyperraum, ein Raum der denn wohl wahrscheinlich „über“ unserem lag, sowie „Subraum“, dementsprechend „unter“ unserem...
Zu gegebener Zeit, und das wissen wir alle, werden wir uns diesem Thema ein wenig intensiver stellen müssen, da diese irreführenden wenn nicht gar falschen Bezeichnungen Forscher natürlich auf Ideen gebracht haben, doch noch ist der Zeitpunkt dafür nicht gekommen, noch betrachten wir die ersten Schritte über den Tellerrand unseres Sonnensystems hinaus in die Tiefen des Alls, in denen sich Dinge verbargen... von denen man zu dieser Zeit nur hoffen konnte, dass sie existierten.
„Heißt das, niemand wusste, ob es außerirdisches Leben gab?“
„Nicht ganz... aber größtenteils.“
„Womit Sie sagen wollen?“
„Dass es zu diesem Zeitpunkt keinerlei Kontakt mit außerirdischen Lebewesen gegeben hatte, zumindest nicht mit... lebenden?!“
„Oh, Sie spielen auf den Rotzwell-Zwischenfall an.“
„Den was?“
„Rotzwell? Ein Ort, wo eine außerirdische Invasion stattgefunden hat, nachdem man ein paar Aliens auseinandergeschnitten hat?“
Ich musste mir ein Grinsen verkneifen... tat es aber nicht.
„Sie meinen Roswell, denke ich, und... das könnte ein Mythos sein. Eine Geschichte, die in einer Zeit entstand, als viele Menschen von UFOs sprachen, Unbekannte Fliegende Objekte, gern in der Form von Fliegenden Untertassen, was ihnen auch diesen Beinamen eingebracht hat, und irgendwann tauchte dann das Gerücht auf, dass eins dieser Dinger abgestürzt wäre und man seine Besatzung obduziert hätte.“
„Und das stimmt nicht?“
„Ich habe nie Beweise dafür gesehen, die mich überzeugt hätten, aber Sie dürfen natürlich glauben, was Sie wollen.“
Ich musste nachdenken, da war irgendwas... dann hatte ich es wieder.
„Oh, und das war nicht das, worauf ich angespielt habe.“
„War es nicht?“
„Nein.“
„Worauf haben Sie denn angespielt?“
„Sehen Sie“, grinste ich, „wenn Sie mich eben nicht unterbrochen hätten, wären wir irgendwann schon genau dahin gekommen.“
„Wann?“
„Naja, das hätte eine Weile gedauert...“
„Und wo haben wir Sie unterbrochen?“
„Am Anfang. Als auf dem Mars plötzlich Krater entstanden.“
„Ich erinnere mich undeutlich.“
„War n großes Ereignis damals. Und noch immer weitgehend ungeklärt. Aber: Der ermittelnde Colonel, eine höchst beeindruckende Frau, die kennenzulernen ich einmal die Ehre hatte, ist irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass diese Krater Beweise für außerirdisches Leben sind!“
„Und warum das?“
„Das müssen Sie schon selber nachlesen, ich kann Ihnen hier nicht alles vorkauen!“
Die Ravel machte ihren ersten Sprung. Alles lief perfekt. Das war die Art mit hohen Geschwindigkeiten zu reisen, zu der man inzwischen gefunden hatte. Man legte gigantische Distanzen zurück, aber nicht auf einen Rutsch, sondern in kleinen Sprüngen. Nicht zu schnell, nicht zu weit. Der Hauptnachteil war noch immer, dass, auch wenn es dort vor ihnen viel leeren Raum gab, man nicht wusste, welche wenigen Dinge sich dort drinnen dann vielleicht doch finden würden. Man hatte Aufzeichnungen, wo sich Sterne befanden und wie weit die wahrscheinlich von der Erde entfernt waren, man hatte jene vermerkt, bei denen man Planeten vermutete, aber es war ein bisschen so, als würde man in einen Wald hineinblicken, der in voller Blüte stand. Man sah Bäume, man sah Blätter, aber auf Entfernung genau zu bestimmen, was wo war, war eben schwierig.
Deshalb gehörte es zur Mission der Ravel, wie zu der jedes Schiffes dieser Zeit, so genaue Aufzeichnungen wie möglich zu machen. Die machten sie, während sie sich unnatürlich schnell bewegten, sie machten sie aber auch, wenn sie einen ihrer vielen Stopps einlegten.
Da die Computer an Bord dieser Schiffe letztlich auch nur eine begrenzte Kapazität hatten, hatte man auf diesen Reisen eine besondere Nutzlast dabei. Statt Bojen, die man aussetzte und deren Signale die Erde erst in Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten erreichen würden, hatte man kleine Sonden mit, die ebenfalls über einen Antigrav-Antrieb verfügten. Von denen würde man ab und an, wenn man soviele Daten gesammelt hatte, dass es sich lohnte, eine gen Heimat schicken, wo all diese Informationen in einen extra dafür konstruierten Rechner gespeist werden würden, der daraus ein dreidimensionales Modell der Galaxis erstellen sollte, das man dann für eine genaue Navigation benutzen konnte.
„Wenn man darauf jeden Asteroiden, Meteoriten und Kometen in der gesamten Galaxis verzeichnet hätte“, träumte Captain Rolnik, der Kapitän der Ravel, dann könnten wir doch wieder so schnell fliegen, wie wir wollen, weil uns dann alle Gefahren bekannt sind,“
Natürlich wären dafür so detaillierte Sensoraufzeichnungen nötig, dass man für deren Erstellung wahrscheinlich Jahrhunderte brauchen würde, da der Kollege Weltraum ja bekanntlich immens groß ist, aber die Grundidee an sich war gleichermaßen schön wie erstrebenswert.
Rolnik gab Befehl, den nächsten Sprung zu beginnen, doch dann...
2-09
„Doch dann?“
„Bitte?“ fragte ich.
„Sie sagten, Captain Ronlik gab den Befehl zum Sprung...“
„Wer?“
„Captain Ronlik?“
„Rolnik!“
„Ja“, mein Gegenüber sah in seine Unterlagen, „Rolnik, genau. Der Captain