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      Themen und Trends: Wie trendy sind Sie? Wie trendy wollen Sie sein?

      Ein Buch konzipieren: Ideen formulieren

      Das Exposé: Ein Konzept ausarbeiten und festschreiben

      Der Schreibprozess: Deadlines, Disziplin und Motivation

      Literaturagenten: Finden und Zusammenarbeit

      Die Suche nach einem Verlag oder Selfpublishing-Dienstleister für Distribution und Verkauf

      Verträge mit Verlagen, Agenturen und Selfpublishing-Dienstleistern

      Der Vorschuss

      Das Lektorat

      Das Korrektorat

      Unerlässliches Feedback: Die Bedeutung von Testlesern

      Einkünfte und Abrechnungen

      Der Buchtitel

      Layout und Buchsatz

      Das Cover

      Ihr Buch – fertig zur Veröffentlichung!?

      Druck und Druckqualität

      Der Preis Ihres Buchs

      Besonderheiten des E-Book-Markts

      Schnelles und langsames Publizieren

      Ideen finden

      Jedes Buch beginnt mit einer Idee. Das kann etwas Großes sein: »Ich schreibe ein Buch über den Untergang des Abendlandes«. Oder es ist etwas Kleines: »Diese Geste der Kellnerin ... so voller Anmut. Über diese Frau gibt es bestimmt eine interessante Geschichte zu erzählen.« Hauptsache, die Idee ist potent genug, einen Roman oder ein Sachbuch anzustoßen.

      In der Praxis: Bei Verlagsautorin Vera war es eine dritte Variante. Der Anstoß kam vonseiten ihrer Agentur. Bei einem Telefonat über zukünftige Projekte schlug ihr Agent vor, doch mal einen realistischen Jugendroman zu schreiben, der das Thema »Als jugendlicher Ausländer neu in Deutschland« behandeln solle. Das könnte bald ein Topthema sein. Ein Anstoß, noch keine Idee. Doch die Ideen kamen Vera nach diesem Anstoß schnell.

      Autoren, die bei einer Literaturagentur unter Vertrag sind, entwickeln Ideen häufiger in Zusammenarbeit mit ihrem Agenten. Der weiß, wonach die Verlage gerade suchen, und wird so – falls das Thema längere Zeit heiß zu sein verspricht – seinen Autor fragen, ob er nicht eine Plot-Idee hätte oder vielleicht schon ein fortgeschritteneres Manuskript zu genau diesem heißen Thema in der Schublade.

      Das gemeinschaftliche Entwickeln neuer Buchideen ist keineswegs auf Trendfragen beschränkt. (Zu Trends unten mehr.) Unabhängig davon wird ein guter Agent oder ein guter Lektor wissen, was seinem Autor liegt, und kann, darauf aufbauend, Ideen für Plots oder Sachbuchthemen entwickeln.

      So wie bei Sachbuchautorin Sabrina. Bei ihr kam der Anstoß von ihrem Verlag. Ihre Lektorin sagte ihr, das Thema »Hundehotels in Deutschland« würde in ihrer neuen Reihe von Reiseführern noch fehlen. Klasse Idee, wie Sabrina fand. Sie begann unverzüglich, sich das Thema vorzuknöpfen und Ideen für das Buch zu sammeln.

      Vor allem, wenn ein Verlag eng mit seinen Hausautoren zusammenarbeitet, ist diese Art der gemeinschaftlichen Ideenfindung und Buchentstehung nicht unüblich. Die Regel aber dürfte immer noch sein, egal ob beim Erstlingsautor oder beim altgedienten Hausautor, dass der Verlagsautor seine Ideen selbst hat und sie, zumindest in der Frühphase, selbst entwickelt. Was Sinn ergibt. Schließlich sollte der Autor in seinem Thema aufgehen, sollte in das Buch die Begeisterung hineintragen, die ihn vom Kitzel der ersten Eingebung an gefangen genommen hat.

      Zugegeben, Professionalität und Routine können mit der Zeit durchaus einiges von dem Kitzel ersetzen. Was nicht das Schlechteste sein muss. Auch das Finden von Ideen kann zur Routine werden – mehr noch: Wenn Sie eine Karriere als Autor planen, sollte Ihre Muse Ihnen gehorchen und nicht Sie Ihrer Muse.

      Moment, Hausautor? Im Buchmarkt ist das kein klar definierter Begriff. Man kennt ihn vom Theater, wo damit ein am Haus fest angestellter Stückeschreiber gemeint ist. Im Buchbusiness bezeichnet er häufig einen Autor, der schon länger bei seinem Verlag unter Vertrag ist. Wie Bodo Kirchhoff bei Kiepenheuer & Witsch oder Daniel Kehlmann bei Rowohlt. Die bekannteren Hausautoren werden sogar zu so etwas wie dem Gesicht eines Verlags. Man denke an Hesse und Frisch, die in ihrer Zeit mit für Suhrkamp standen.

      Ein Hausautor kann aber auch jemand sein, der in stärkerem Maß wie ein Angestellter des Verlags arbeitet – er schreibt seine Bücher mehr oder weniger auf Bestellung und kommt damit dem angestellten Hausautor vom Theater nahe.

      Das findet sich häufig bei Autoren von Heftromanen. Aus gutem Grund. Wenn die Autoren ihre Geschichten in einen größeren Zusammenhang einbinden müssen – wie etwa das Perry-Rhodan-Universum –, kann das nur so funktionieren. Der Hausautor ist de facto Mitglied einer Redaktion, eines Teams.

      In jedem Fall sind Hausautoren ein wichtiges Kapital für Verlage: Im Verlag kennt man den Autor, denn er hat schon einige Bücher dort veröffentlicht. Man kennt seine Stärken, weiß aber auch, was der Autor weniger gut kann. Man kann sogar seine Absatzzahlen einschätzen. (Obwohl Vorhersagen, die die Zukunft betreffen, immer mit Vorsicht zu genießen sind ;-).)

      Bei den eher wie Angestellte arbeitenden Autoren weiß man im Verlag zudem, was man an dem Autor hat, wie verlässlich er ist, inwiefern er seine Deadlines einhält oder wie viel Arbeit im Lektorat seine Manuskripte voraussichtlich benötigen. Überraschende Bestseller entstehen auf diese Weise vermutlich nicht sehr oft, dafür aber durchaus solide Brot-und-Butter-Titel mit einigermaßen abschätzbarem Erfolg – Dinge, die jeder Verlag braucht.

      Für die Autoren, die neu in einen Verlag kommen, bedeuten Hausautoren jedoch oft Konkurrenz. Sprich: Sie sind eine von vielen Hürden, die Sie auf dem Weg zur Veröffentlichung überwinden müssen. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie als Romancier in einem bestimmten Genre oder als Sachbuchler über ein bestimmtes Thema schreiben und dieses Genre oder dieses Thema bereits von den Hausautoren abgedeckt wird.

      Falls Sie mit einem solchen vergleichbaren Werk an den Verlag herantreten, gibt man im Zweifel dem Hausautor den Vorzug. Je größer ein Verlag, desto eher geht er auf Nummer sicher. Obwohl auch das zumindest teilweise ein Klischee ist. Denn ein großer Verlag kann einen Flop eher wegstecken als ein kleiner – ein schlecht verkaufter Titel fällt unter hundert weniger ins Gewicht als unter zehn.

      Und bei kleineren Verlagen? Dort spielen persönliche Beziehungen eine noch größere Rolle. Was auch ein Grund ist, weshalb der Hausautor meistens gegen den Newcomer gewinnt.

      In der Praxis: Beim Finden von Ideen ist Selfpublisher Sebastian auf sich gestellt. Was kein Nachteil sein muss. Ideen hat er, Ideen hat er zu haben, sonst ist er falsch in diesem Beruf. Er weiß auch, wie und wo er sich seine Inspirationen holt. Schwierig wird es beim zweiten Schritt: Welche Idee soll Sebastian auswählen? Lieber diese irre Idee mit den Drachen, die gegen die Zigarettenindustrie kämpfen? Oder doch eher die konventionelle Liebesgeschichte zwischen zwei unkonventionellen Charakteren, die sich beim Untergang eines Kreuzfahrtschiffs im Rettungsboot kennenlernen?

      Einerseits kann diese fehlende Hilfe von Agent oder Verlag zum Problem werden. Vor allem dann, wenn Sebastian sich auf ein Thema, eine Geschichte, einen Genremix versteift, der auf dem Markt praktisch keine Chancen haben wird, auch nur ein Taschengeld einzuspielen. Da könnte die ordnende Hand des erfahrenen Lektors oder der mit Marktkenntnis

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