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mich im Krankenhaus genauso gut auskenne wie bei mir zuhause. Ja es stimmt, ich lebe mit meiner Mutter in einer Zwei-Zimmer Wohnung und sich da zu verlaufen ist schwierig. Das war halt im übertragenden Sinn gemeint. Inzwischen sind wir in Zimmer 134, wir mussten gar nicht im Wartezimmer Platz nehmen, sondern wurden direkt durchgelassen. Ich soll mich sofort obenrum frei machen und auf den Doktor warten, sagte die Schwester noch, bevor sie das Zimmer verließ. Kurz darauf öffnet sich die Zimmertür auch schon wieder und der Doktor kommt hinein: „Hallo, alle zusammen. Da wollen wir doch mal gucken wie es dir geht, Herzchen!“, sagt er extrem gut gelaunt, was mir fast schon Angst macht. Er legt meine Akte, mit meinem gesamten Krankheitsverlauf, auf den Schreibtisch und holt das Röntgengerät an die Liege, auf der ich schon Platz genommen habe. Er macht fröhlich pfeifend die Tube mit diesem komischen kalten Gel auf und drückt mir davon etwas auf die Brust. Es fühlt sich kalt an, obwohl ich es erwartet habe, ist es irgendwie überraschend kühl. Er setzt mir das Röntgengerät vorsichtig auf die Brust und guckt interessiert auf den Monitor, wo ich nur schwarz-weiße Flecken sehe. Der Doktor hält an einer Stelle an und guckt sich das Pochen ganz genau an, scheint wohl mein Herz zu sein. Ich meine, deswegen sind wir ja hier. Da wird der Doktor sich das auch angucken. „Hmm, es scheint etwas schwächer zu werden. Ist es auch schon geworden, wie es scheint.“, meint er relativ nachdenklich. Was heißt das denn jetzt für mich?! Und kaum habe ich das gedacht, fragt Mama: „Was heißt das denn jetzt für sie?“. Der Doktor guckt vom Monitor zu ihr hoch und meint locker: „Naja, im Grunde nichts schlimmes. Das Herz ist schwächer und sie wird schneller schlapp sein, aber wirklich was machen können wir da aus medizinischer Sicht nicht. Das könnte nur nach hinten losgehen. Also was ich damit sagen möchte ist, dass die Nebenwirkungen höchst wahrscheinlich stärker sind, als die Wirkung, die wir erreichen würden. Von daher würde ich Ihnen davon abraten.“ Na, das war ja mal eine tolle Erkenntnis, die der Doktor da hat. Alles geht langsam den Bach runter und er zuckt mit den Schultern und kann leider nichts machen. Was für ein Arsch, denkt der eigentlich, es macht es Spaß beim Sportunterricht immer daneben zu sitzen und zugucken zu dürfen?! Vielleicht möchte ich ja auch mal mehr Sport machen und nicht nach fünf Minuten ohne Puste auf der Bank hocken. Ich ziehe mein Oberteil wieder an und verlasse so schnell ich kann das Zimmer. Meine Mutter ruft irgendetwas hinter mir her, doch ich verstehe es nicht oder will es einfach nicht verstehen. Ist mir auch egal. Ich laufe weiter aus dem Krankenhausgebäude raus und atme einmal tief durch, als ich vor den Glastüren völlig erschöpft angekommen bin. Eine halbe Minute später steht auch Mama neben mir und schnauzt mich an: „Was sollte das denn jetzt? Du hättest dich wenigstens von dem Doktor verabschieden können! Er kann nämlich nichts dafür, dass dein Herz schwächer wird!“, „Ja, du hast Recht, dafür kann er nichts. Aber innerlich Schultern zuckend muss er da auch nicht sitzen. Ich habe das Gefühl, dem ist gar nicht klar, dass es um mein Leben geht. Warum muss ich diesen Herzfehler überhaupt haben? Was verdammt nochmal habt ihr damals falsch gemacht?“, schreie ich meine Mutter an, die mich völlig perplex mit offenem Mund anstarrt. Dann dreht sie sich um und geht in Richtung Bahnhaltestelle, ohne ein Wort zu sagen.

      Terrortod

       Astrid

      Komisch, diese Männer tragen alle schwarze Reisetaschen. Irgendwie wirken sie nicht sehr sympathisch. Ja, jeder kann sich kleiden, wie er das gerne möchte und wie es ihm gefällt, aber mit diesen Männern stimmt irgendwas nicht. Die wirken alle so distanziert, als hätten sie ein klares Ziel vor Augen. Außerdem wechseln sie die ganze Zeit so nichtssagende Blicke. „Entschuldigen Sie, was darf es denn für Sie sein?“, reist mich die Obstverkäuferin aus den Gedanken. Ich bin total verwirrt und antworte schnell: „Ähmm … ich hätte gerne 1kg Äpfel, 500g Birnen und 250g Pflaumen.“ Die Obstverkäuferin nimmt sich meiner Bestellung sofort an und ich drehe mich um, um zu gucken, ob diese mysteriösen Männer noch da sind. Aber da ist nichts, sie sind weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Ich drehe mich wieder zur Obstverkäuferin, die mich nachdenklich anschaut. Wahrscheinlich fragt sie sich, was heute nur bei mir los ist. Ich bezahle schnell mein Obst, verstaue meinen Einkauf und schlendere weiter über den Wochenmarkt. Ich komme an vielen schönen Ständen vorbei und mache einen kleinen Stopp bei meinem Lieblingsblumenstand, um ein bisschen mit dessen Besitzerin Ingrid zu quatschen. Kaum habe ich meine Einkaufstaschen abgestellt, kommt Ingrid schon mit geöffneten Armen auf mich zu. Da sie etwas längere Arme hat, sieht es jedes Mal aus, als würde mich ein süßer Gorilla in den Arm nehmen wollen, weshalb ich immer etwas grinsen muss. Dennoch ist Ingrids Lebensfreude wunderbar und sogleich begrüßt sie mich mit den Worten: „Hey mein Sonnenschein, wie geht es dir? Wir haben uns lange nicht gesehen. Wieso warst du denn letzte Woche nicht hier auf dem Wochenmarkt? Ich hab‘ dich vermisst. Komm lass dich mal drücken.“ Ja, so ist sie, die liebe Ingrid. Löchert einen mit Fragen und knuddelt einen bis man keine Luft mehr kriegt. „Hallo, mir geht es gut. Letzte Woche hab ich es nicht geschafft vorbeizuschauen. Sorry.“, antworte ich ihr, nachdem ich mich aus ihrem Klammergriff befreit hatte. Während Ingrid auf einmal los plappert und von ihrer letzten Woche erzählt, fallen mir plötzlich diese komische Männer wieder auf. Sie verteilen sich auf einmal unter den Menschen und stellen ihre Reisetaschen an verschiedenen Orten ab. „Astrid, Süße, ist alles gut bei dir?“, kommt es plötzlich aus der Ferne. Ich drehe mich etwas sehr ruckartig um, wobei mir meine volle Einkaufstasche umfällt und gucke in das scheinbar sehr besorgte Gesicht von Ingrid. „Alles gut“, sage ich schnell und hebe meine Einkaufstasche wieder auf. Um Ingrid gleich darauf zu fragen. „Sind dir eigentlich auch schon diese Männer da hinten aufgefallen? Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie finde ich, dass die sich total komisch verhalten.“ „Ne, die sind mir noch nicht aufgefallen. Aber heutzutage hat ja auch jeder irgendwelche Sportsachen, die man immer trägt.“, antwortet Ingrid hinter mir, während ich gerade das Treiben auf dem Wochenmarkt beobachte. Ich sehe wie einer der Männer unauffällig irgendetwas aus seiner Jackentasche holt und sich damit langsam runter zur Reisetasche beugt. Was macht denn dieser Mensch da?! Plötzlich ertönt dreimal ein lauter Knall und es wird schwarz vor meinen Augen.

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