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letzter Blick in den Computer, in ihre Mails, in ihren Terminplaner und Schwups, fuhr sie den Computer runter und trat aus ihrem Büro hinaus.

      »Bin ich gut in der Zeit? Maria?«, fragte Paola, als sie am Schreibtisch von Maria stand.

      Prompt kam: »Perfetto! Ich bin …«, sie drückte die Herunterfahren-Taste des Computers, »fertig!«

      Beide Frauen verabschiedeten sich von den Kollegen und machten sich auf den Weg zum Krankenhaus. Dort angekommen schauten sie sich in der Cafeteria um und gingen an den Tisch, an dem das Ehepaar Angelo saß. Nach der Begrüßung stellte Paola einige Fragen, doch die Eltern konnten nicht wirklich mehr als am Vortag sagen.

      Paola wandte sich an Signora Angelo: »Eine Frage habe ich doch noch, der Zeuge, der ihre Tochter gefunden hat und der sofort Hilfe geholt hatte, sagte: Clarissa hätte etwas gesagt, es hörte sich an wie ›famiglia Ma…‹ , können Sie etwas damit anfangen oder wissen Sie, was Clarissa damit gemeint haben könnte?«

      Signora Angelo überlegte, sah dabei hoch, schüttelte den Kopf und antwortete:

      »Tut mir leid, ich weiß nicht, was sie damit meint.«

      Dann an ihren Mann gewandt: »Fällt dir etwas dazu ein, Mario?«

      Man sah, dass auch der Vater von Clarissa eifrig überlegte, aber auch er verneinte.

      »Gut, wir werden es schon noch herausfinden«, sagte Paola an die Eltern gewandt.

      »Meine Kollegin und ich fahren gleich nach Milano und treffen uns dort mit Professore Marini. Wir hoffen, dass er uns vielleicht etwas sagen oder Hinweise geben kann.«

      Die Eltern sahen Paola freundlich an.

      Signora Angelo ergriff das Wort: »Ich möchte Ihnen von Herzen danken, dass sie so an der Aufklärung des Falls arbeiten. Sie sind ein guter Mensch!«

      Der Mutter standen Tränen in den Augen, Paola war gerührt, nahm ihre Hand und antwortete: »Das ist mir wichtig. Mein Beruf ist eine Berufung für mich und ich möchte alles dazu beitragen, um Verbrechen aufzuklären und den Opfern Gerechtigkeit zuzuführen.«

      Die Mutter von Clarissa nickte ihr zu und ihr Mann sagte: »Und wissen Sie was? Mit den Ärzten hier haben wir auch solch ein Glück. So tragisch wie das Schicksal von Clarissa auch ist, wir haben das Gefühl, dass unserer Clarissa in jeglicher Hinsicht geholfen wird. Jetzt weiß ich, was ich noch sagen wollte, der nette, freundliche Arzt Dottore Rossi, der heißt ja genauso wie Sie. Was für ein Zufall!«

      Paola zwinkerte ihm zu: »Ein so großer Zufall ist es eher nicht, ich kenne Dottore Rossi sehr gut.«

      Signor Angelo schaute überrascht: »Ach, verstehe, scheint ja ein sehr kluger Mensch zu sein und so einfühlsam!«

      Paola schaute ihn an: »Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Francesco ist mein Ehemann!«

      Den Eltern huschte kurzfristig ein Lächeln über das Gesicht.

      Paola nickte sie strahlend an und sprach: »Sie haben recht, mein Mann ist ein ganz hervorragender Chirurg und Arzt. Ich weiß das sehr gut. Das mit der Empathie trifft auch auf ihn zu, er nimmt seinen Beruf eher als eine Berufung an. Bestimmt ist das das Geheimnis, warum wir beide so glücklich miteinander sind. Ihre Tochter ist in den besten Händen. Vertrauen Sie mir!«

      Commissario Rossi und Ispettore Nero verabschiedeten sich von den Eltern. Paola drückte die Mutter beim Abschied ganz fest und flüsterte ihr ins Ohr: »Alles wird gut!«

      Dann gingen die beiden Polizistinnen los. Maria hielt noch kurz bei dem wachhabenden Beamten, der aus Sicherheitsgründen noch immer vor dem Zimmer Clarissas postiert war; und Paola besuchte schnell ihren Mann.

      »Avanti

      Paola steckte ihren Kopf zur Tür hinein.

      »Ciao, Bella, komm rein.«

      Francesco kam hinter seinem Schreibtisch hervor und begrüßte seine Frau. Er nahm sie in den Arm und sie gaben sich einen innigen Kuss.

      »Du kannst öfter bei mir vorbeikommen!«, sagte Francesco mit einem dicken fetten Grinsen auf dem Gesicht.

      »Sag das dem Vice Questore!«, scherzte Paola zurück. Sie informierte ihn, dass sie gleich mit dem Zug nach Milano fahren würde, um eine Zeugenbefragung durchzuführen.

      »Ich hoffe, es geht schnell, damit ich fix wieder zurück bin. Bleibst du heute länger in der Klinik?«, fragte sie ihren Mann.

      »Pierluigi hat heute Dienst, ich denke, ich brauche nicht zu bleiben.«

      »Gibt es schon etwas Neues zu Clarissa Angelo? Wird sie operiert?«

      »Momentan sieht es nicht so aus, ein Wert macht uns zwar noch Sorgen, aber derzeit besteht noch kein Handlungsbedarf. Besser wäre es nicht zu operieren, damit sich ihr Allgemeinzustand noch weiter stabilisiert. Sollte es zu einer chirurgischen Maßnahme kommen, habe ich vor diese morgen früh durchzuführen, außer es besteht akute Gefahr.«

      »Verstehe!«, antwortete Paola.

      Dann sprachen sie noch einige private Dinge und zwanzig Minuten später machte Paola sich auf den Weg zu Ispettore Nero.

      »Ach Paola, da bist du schon, gut! Ich habe gerade eben noch einmal mit dem Beamten gesprochen und alles veranlasst, damit wir die Bewachung weiter fortsetzen können.«

      Paola nickte, »Das ist eine gute Entscheidung. Ich habe bei dem Fall ein merkwürdiges Gefühl. Irgendetwas sagt mir, dass es keine Zufallstat war. Können wir dann los?«

      »! Wir können.«

      Die beiden Frauen liefen den Flur entlang und mussten einem Mann ausweichen, der sich plötzlich im Gehen zur Seite drehte. Sie schenkten diesem Zusammenstoß keine weitere Bedeutung und schritten zum Fahrstuhl weiter. Unten angekommen, gingen sie schnurstracks zu ihrem Wagen und fuhren zum Bahnhof. Sie fanden einen Parkplatz und erreichten ihren Zug pünktlich. Ihre Fahrt nach Milano konnte beginnen.

      11

      Der Alarm ertönte aus dem Zimmer von Clarissa! Francesco stand gerade im Dienstzimmer und wollte etwas in eine Krankenakte eintragen. Die Tür wurde aufgerissen.

      »Scusi! Dottore! Wir haben ein akutes Problem bei unserer Patientin Angelo!«, sagte die Krankenschwester zu ihm. Francesco ließ alles stehen und liegen und rannte zum Krankenzimmer. Er schaute sich die Werte an. Es blieb ihm keine Zeit. Sie mussten so schnell als möglich operieren. Er ordnete die nächsten Schritte an. Zwei Krankenschwestern hantierten sofort am Bett der Patientin, lösten die Bremsen und schoben das Bett mit Clarissa Angelo eiligst zum OP. Francesco lief zu einer Krankenschwester: »Verständigen Sie sofort die Eltern von Clarissa Angelo und sagen sie, dass wir ihre Tochter jetzt sofort operieren müssen!«

      »Wird gemacht!«, antworte sie prompt.

      Dann machte er sich auf den Weg zum OP. Schnell machte er sich steril, bevor er den Operationsraum betrat. Er schaute sich die Werte an und lief zum OP-Tisch. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann. Francesco war ein routinierter Arzt und mit dem Ansetzen des Skalpells, waren seine Emotionen ausgeblendet und er machte die nötigen Handgriffe, um diesen Wettlauf für sich zu entscheiden. Jeder Handgriff saß! Sein Team war voll konzentriert und so arbeiteten sie sich Stück für Stück an das Aneurysma heran. Höchste Konzentration war in diesem Raum zu spüren. Es gab jetzt nur noch einen kurzen Moment, der alles entscheiden würde. Er tastete sich vorsichtig heran. Es funktionierte! Er schaute zu der Anästhesistin, sie nickte mit dem Kopf. Die Werte waren soweit stabil.

      Sie hatten es geschafft.

      Der Rest der Operation war reine Routine.

      »Ich bedanke mich bei euch. Sehr gute Arbeit! Bringt sie auf die ITS. Überwacht sie engmaschig! Ich komme gleich hinterher… «, sagte Francesco zu den anderen und lief aus dem OP.

      Dann ging er zum Waschbecken

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