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Hilfe, fast 40!. Elfi Loth
Читать онлайн.Название Hilfe, fast 40!
Год выпуска 0
isbn 9783847643098
Автор произведения Elfi Loth
Жанр Документальная литература
Издательство Bookwire
“Schade, ich wollte doch nur einen Kaffee mit Ihnen trinken. Mehr nicht!“
Jaja, nur einen Kaffee! Dass ich nicht lache. So fängt es meistens an.
“Ich muss arbeiten. Auf Wiederhören!“ sage ich höflich und lege auf.
Das wäre geklärt!
Mittag.Ich beschließe einen Stadtbummel zu machen. Ich gehe gerade zur Tür hinaus, da steht ER plötzlich vor mir.
“Ich wollte ein Rezept für meine Oma abholen. Das haben wir gestern vergessen.“
Ein Rezept? Was ist das für eine Masche? Ich erinnere mich genau - seine Oma hatte gestern kein Rezept!
Da höre ich ihn auch schon sagen:
“Hätten Sie jetzt Zeit, um mit mir einen Kaffee zu trinken?“
Na der Typ hat Nerven! Das Rezept war offensichtlich nur ein Vorwand. Ich schau mir diesen Martin genauer an. Groß, sehr groß! Ich komme mir vor wie ein Gartenzwerg! Dunkle Haare und helle Augen. Was ist das nur für eine Augenfarbe? So was habe ich ja noch nie gesehen. Blau- grün- grau mit braunen Tupfen. Und wie er mich anschaut…
Er steht ganz verloren da und ich habe Mitleid. Warum kriegt man mich mit mitleidigen Dackelblicken immer rum! Ich ärgere mich über mich selber.
Wir gehen in ein hübsches Cafè im Stadtzentrum. Um diese Zeit ist es noch angenehm leer. Er bestellt zwei Kaffee.
Was will er von mir? Schlecht sieht er nicht aus. Ganz im Gegenteil! Der Typ hat doch bestimmt an jedem Finger eine. Was will er mit mir?
Wir sitzen uns gegenüber und schweigen uns an.
Jetzt sag ich ihm noch mal klipp und klar, was Sache ist. Er interessiert mich nicht!
“Wollen wir uns nicht duzen? Ich bin Martin.“
Hallo? Das weiß ich! Ich kann lesen!
“Okay, also wie ich dir schon gesagt habe. Ich bin in einer Beziehung! Was willst du von mir?“
Mit so einer direkten Ansage hat er wohl nicht gerechnet.
“Ich wollte einfach mal mit dir einen Kaffee trinken gehen und mich ein wenig unterhalten. Ich fand dich nett gestern.“
Aha, er fand mich nett! Mir fallen seine Blicke auf mein Hinterteil wieder ein. Dem hat wohl mein Hintern gefallen! Was mache ich hier? Ich will gehen! Jetzt sofort!
“Aber du kennst mich doch gar nicht!“ stammle ich hervor.
“Du könntest mir deinen Namen verraten. Den weiß ich immer noch nicht.“
Ich will ihm meinen Namen nicht sagen.
“Ich bin Marina“, höre ich mich im selben Moment. Mist, wo kam das her? Habe ich das gerade gesagt?
Der Typ verwirrt mich!
Die Kellnern bringt den Kaffee.
“Und bitte noch zwei Gläser Wasser“, bestellt er. “Zum Kaffee gehört immer ein Glas Wasser!“
Was für ein Klugscheißer! Ich trinke meinen Kaffee immer schwarz! Und ohne Wasser!
Ich lächle milde und überlege krampfhaft, wie ich diesem ganzen Theater entkommen kann. Ein Blick auf meine Uhr und ich hab’s.
“Ähm, meine Pause ist um. Ich muss wieder in die Praxis.“
“Darf ich dich begleiten? Nur bis zur Tür, man weiß ja nie, was hübschen Frauen sonst so passieren kann.“
Was sollte mir denn passieren! Mir? Hat er gerade hübsch gesagt? Er findet mich hübsch?
“Gibst du mir deine Handynummer? Ich würde gerne mal wieder mit dir einen Kaffee trinken gehen. In deiner Pause? So wie heute?“
Ich hab’s doch gewusst! Wie direkt muss man eigentlich sein, um sich irgendwelche Typen von der Pelle zu halten?
“Nein, ich gebe niemandem meine Nummer. Danke fürs Bringen. Tschüß!“
Langsam werde ich böse. Er grinst mich nur an und geht.
Puh…ich hoffe wirklich, das war’s. Ich gehe nach oben, an meinen Arbeitsplatz, und versuche nicht mehr an diesen großen, gutaussehenden Typen mit der seltsamen Augenfarbe zu denken.
Von da an bekomme ich jeden Tag Post. Handgeschrieben! Wer schreibt im Computerzeitalter schon noch selber Briefe. Ich bin richtig beeindruckt!
Ab und zu treffen wir uns nun doch zum Kaffeetrinken und reden über Gott und die Welt. Ich muss zugeben, er interessiert mich.
Meine Beziehung ist schon lange nicht mehr das, was ich mir vorgestellt habe. Dieter arbeitet nur und hat nie Zeit für mich. Gut, er hat mir die Welt gezeigt und ich wohne bei ihm in seinem großen, neugebauten Haus, aber Zeit verbringen wir nur einmal die Woche miteinander, an seinem freien Tag.
Ich sitze im goldenen Käfig. Nichts brauch ich zu machen. Er kocht gerne, er putzt gerne. Eigentlich der Traum jeder Frau! Auf die Dauer kann einen das ganz schön nerven und das tut es auch gewaltig.
Martin dagegen hat Zeit für mich. Arbeitet der Mann denn überhaupt? Er hört mir zu und wir verstehen uns prächtig. Jedes Mal, wenn ich in der Praxis zum Briefkasten gehe, habe ich Schmetterlinge im Bauch. Ich liebe seine Briefe, oder ist da schon mehr zwischen uns? Heute hat er mich in meiner Pause zum Essen eingeladen. Die Zeit zieht sich wie Kaugummi. Wann ist es endlich 12 Uhr?
Als ich dann endlich auf die Strasse trete, sehe ich Ihn schon von Weiten. Bei seiner Größe ist er nicht zu übersehen.
“Hey, wie geht’s Dir?“, begrüßt er mich mit einem Küsschen auf die Wange.
“Super, Danke. Wo gehen wir essen?“, frage ich und sehe Ihn erwartungsvoll an.
“Ich dachte an die Kartoffel?“
Ohja, ich liebe dieses Restaurant.
„Ja, gute Wahl, da weiß ich sogar schon, was ich esse“, verkünde ich.
Die Kartoffel ist gleich um die Ecke. Das ist praktisch, da habe ich es dann nicht so weit zur Praxis, sollten wir länger auf unser Essen warten müssen. Martin hat sogar einen Tisch bestellt. Wow! Der Typ scheint nichts dem Zufall zu überlassen.
Ich bestelle mir ein Omelette und er nimmt einen Kartoffel-Tomaten-Auflauf.
Während wir auf unser Essen warten, werde ich mal wieder verlegen. Jetzt kennen wir uns schon fast 2 Monate und ich bekomme in seiner Gegenwart immer noch kein vernünftiges Wort heraus. Er macht mich total nervös!
Martin greift über den Tisch und legt seine Hand auf meine.
“Warum hast Du so kalte Hände?“, fragt er und streichelt meine Hand.
Ich kann ihm doch nicht sagen, dass ich nervös bin, dass ER mich nervös macht!
“Frauen haben doch meistens kalte Hände“, antworte ich und versuche ihm meine Hand zu entziehen. Er hält sie fest!
Was wird das denn? Er schaut mich an.
“Ich muss dir etwas sagen, aber ich weiß nicht, wie du reagieren wirst.“
Meine Gedanken rattern los. Was muss er mir sagen? Sehen wir uns nicht mehr? Allein bei dem Gedanken spüre ich Traurigkeit in mir aufsteigen.
“Was musst du mir denn sagen? Was Schlimmes?“ Bitte, bitte nichts Schlimmes, flehe ich innerlich.
„Wir kennen uns jetzt schon ca. 7 Wochen“, fängt er an und sieht mir in die Augen, “Ich habe mich in dich verliebt. Bitte renne nicht gleich weg. Meinst du wir haben eine Chance auf eine Beziehung?“
Ach Du Schreck! Beziehung? Warum gleich Beziehung? Mir fällt die Kinnlade herunter und ich bekomme den Mund nicht zu. Jetzt ist es raus. Jetzt muss