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und primitiv.

      Die Grenze zur Bundesrepublik wurde unter schärfere Kontrolle gestellt, so dass hier eine Flucht immer schwieriger wurde.

      In Berlin war die Flucht über die offene Grenze sehr einfach. Es genügte nur eine Fahrkarte von 20 Pfennig, um mit der S-Bahn nach Westberlin zu fahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Siegermächte Sowjetunion, USA, Großbritannien und Frankreich Berlin in Sektoren eingeteilt, die unter der Befugnis jeweils einer Macht standen. Die Sektorengebiete der USA, Frankreichs und Großbritanniens wurden Westberlin genannt. Den sowjetischen Sektor bezeichnete die SED als Demokratischen Sektor und nach 1949 als Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik. Die offene Grenze am Scheitelpunkt des Kalten Krieges zwischen Ost und West zog natürlich auch zahlreiche Geheimdienste an, vor denen die DDR eine wahnsinnige Angst zu haben schien. In jeder kleinen Opposition sah sie schon Agenten eines westlichen Spionagedienstes. Das führte oft zu willkürlichen Verhaftungen und hohen Zuchthausstrafen.

      Zu Beginn ihrer Gründung plädierte die Regierung der DDR in ihren Proklamationen immer noch für die Einheit Deutschlands und schob die Schuld an der Teilung der Bundesrepublik zu.

      Die nach dem Potsdamer Abkommen der drei Siegermächte Sowjetunion, USA und Großbritannien festgelegte deutsche Wirtschaftseinheit wurde durch die Währungsreform 1948 gebrochen.

      Nun gab es in Deutschland zwei verschiedene Währungen.

      Durch die Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 wurde auch die politische Teilung Deutschlands perfekt.

      Die DDR erkannte kurz nach ihrer Gründung die nach dem Krieg markierte Oder-Neiße-Grenze zu Polen als endgültig an im Gegensatz zur Bundesrepublik, die eine Lösung über den Grenzverlauf 1937 verstand mit West- , Ostpreußen, Pommern und Schlesien, die nach westlichem Verständnis unter der Verwaltung Polens oder der Sowjetunion standen. 1952 bot Stalin in einer Note die Wiedervereinigung unter Bedingung der Anerkennung der Grenzversion des ostdeutschen Staates an. Das war für den Westen inakzeptabel.

      1958 entschloss sich die DDR, den Farben Schwarz, Rot, Gold ein Emblem mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz beizufügen. Somit unterschied sich die Nationalfahne von der der Bundesrepublik.

      Mit Hilfe des Marshallplanes konnte sich Westdeutschland bald in den 50-er Jahren von den Kriegsschäden erholen. Diese Entwicklung wurde auch als „Wirtschaftswunder“ bezeichnet.

      Da der Osten diese Wirtschaftshilfe aus den USA ablehnte, weil er befürchtete, in Abhängigkeit vom amerikanischen Kapital zu geraten, konnte er mit der westlichen Entwicklung nicht standhalten.

      Dagegen stellte man die Planwirtschaft. Ein Zeichen dafür war der Siebenjahresplan von 1959 bis 1965. Mit ihm wollte man das Wirtschaftsniveau des Westens erreichen und sogar überholen. Außerdem schloss man sich dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) an, der die DDR an die Wirtschaft der Länder des Ostblocks band.

      Im Grunde genommen war das nichts anderes als die Erlangung der totalen Kontrolle über alle Bereiche der Wirtschaft. Da hatten also kapitalistische Unternehmen, private Bauernwirtschaften, Handwerksbetriebe und noch vorhandene kleinere Privatunternehmen keinen Platz und keine Berechtigung mehr.

      Ende der 50-er Jahre verstärkte sich die Fluchtbewegung in den Westen enorm. Erfahrene Handwerker, Landwirte, Wissenschaftler, Facharbeiter, Lehrer und viele andere verließen die DDR.

      Auch der politische und ideologische Druck führten dazu. Ein großer innenpolitischer Feind war nach Ansicht der SED die Kirche. Sie konnte man nicht marxistisch-leninistisch beeinflussen. Nach dem historischen Verständnis der vom Atheismus geprägten Partei gehörte die Religion zu den Relikten einer überholten Gesellschaftsordnung und stand der Entwicklung zum Sozialismus entgegen. Besonders die Junge Gemeinde der evangelischen Kirche wurde vielen Schikanen und Anfeindungen ausgesetzt. Ihre Mitglieder hatten große Schwierigkeiten bei der Erreichung eines Platzes an der Oberschule oder eines Studiums an einer Hochschule oder Universität. Die SED fürchtete die Religion wie die Pest. Sie war nach ihrer Auffassung gegen den Frieden gerichtet und unterstützte somit die westdeutschen Imperialisten. Diese Furcht der Partei war schon fast als neurotisch zu bezeichnen.

      Dass es auch noch Menschen in diesem Staat gab, die anders dachten als sie, konnte sie nur schwer akzeptieren.

      Seitdem der russische Marxist und Revolutionär Lenin den Marxismus als „allmächtig“ bezeichnete, „weil er richtig ist“, wurde diese Idee zu einer dogmatischen Lehre, ja man kann sagen, zu einer Art Ersatzreligion. Die progressive historische Entwicklung bestand nach ihrer Auffassung darin, dass eine fortschrittlichere Gesellschaftsordnung der überholten und veralteten folgte. Das sei ein historisches Gesetz. Der Urgesellschaft folgte die erste Klassengesellschaft, dann die Sklavenhaltergesellschaft, die vom Feudalismus abgelöst wurde. Der wiederum mündete durch bürgerliche Revolutionen in den Kapitalismus, in dem die Klasse geboren wurde, die dann später die historische Mission erfüllen musste, den Sozialismus aufzubauen, nämlich die Arbeiterklasse. Sie errichtet durch den Sturz der kapitalistischen Bourgeoisie dann die Diktatur des Proletariats, in der die ehemaligen Ausbeuter, die Kapitalisten und Monopolisten, ihre Macht verlieren und unter die Herrschaft der Arbeiterklasse gezwungen werden. Der Sozialismus ist die Zwischenstufe zum letztlich erstrahlenden Kommunismus, wo das produzierende Eigentum der ganzen Gesellschaft gehört und seine Produkte von allen genutzt werden können. Die Klassen verschwinden in der kommunistischen einheitlichen Gemeinschaft. Es existiert dann keine Ausbeutung des Menschen durch den Menschen mehr. Kriege wird es dann auch nicht mehr geben. Der Friede und das Glück werden alles beherrschen. Der schaffende Mensch schafft sich sein Himmelreich auf Erden.

      Das oberste Organ der DDR war laut Verfassung die Volkskammer. Die Fraktion der SED stellte bis 1989 die Mehrheit aller Abgeordneten. Anfang Juni 1945 erlaubte die SMAD (Sowjetische Militäradministration in Deutschland) im Befehl Nr. 2 die Bildung antifaschistisch-demokratischer Parteien und freier Gewerkschaften. Somit existierten in der späteren DDR mehrere Parteien, die als Blockparteien bezeichnet wurden und ebenfalls in der Volkskammer vertreten waren. Ihre Rolle im öffentlichen Leben war aber sehr beschränkt, da sie oft den Parteitagsbeschlüssen der SED zustimmten. Der Volksmund bezeichnete sie deshalb auch als Blockflöten. Zu ihrer Ehre muss erwähnt werden, dass sie bei der Gesetzgebung und auch Artikeln der Verfassung harte Formulierungen abmildern oder verhindern konnten, die Teile der Bevölkerung benachteiligt hätten. Außerdem setzte sich das Parlament aus Abgeordneten von Massenorganisationen zusammen. So konnte ein Mitglied der FDJ (kommunistischer Jugendverband der DDR) z.B. auch gleichzeitig Genosse der SED sein. Die Parteien und Massenorganisationen wurden in der Nationalen Front zusammengefasst. Sie stellte die Kandidaten für die nächsten Wahlen auf. In den Büros der Nationalen Front konnten sich die Bürger über die Partei- und Massenorganisations-Zugehörigkeit informieren, was aber die Mehrzahl der Bevölkerung nicht nutzte. Wahlkampf, wie in westlichen Demokratien, existierte nicht. Der Wahlzettel selbst enthielt nur die Namen der aufgestellten Kandidaten ohne weitere Informationen. Deshalb knifften die meisten Bürger diesen Zettel und steckten ihn in die Urne.

      Staatliche Gesetze wurden in der Volkskammer beraten und beschlossen. Oftmals wurden sie sehr stark von den Parteitagsbeschlüssen der SED beeinflusst.

      Bis 1960 hatte die DDR sogar einen Präsidenten: Wilhelm Pieck. Nach dessen Tod schwang sich Walter Ulbricht zum Staatsratsvorsitzenden und Generalsekretär der SED empor.

      Laut DDR-Propaganda war Walter Ulbricht sehr beliebt, und als er in den 50-er Jahren den Karl-Marx-Orden, die höchste Auszeichnung der DDR, erhielt, kannte die mit unerträglichem Pathos vorgetragene Lobhudelei des „Augenzeugen“, des DDR-Kinojournals keine Grenzen mehr: „Er, der Leipziger Tischlergeselle, der Schüler Liebknechts und Stalins, der Kampfgenosse Ernst Thälmanns und Wilhelm Piecks, der Schöpfer unserer Pläne, der Mann scharfen Blicks und schnellen Entschlusses, der Freund des Lebens und der Jugend, der Generalsekretär des arbeitenden Volkes, er, Genosse Walter Ulbricht.“ Die Berliner mochten ihn mit seinem Spitzbart „besonders gern“, wenn er mit seiner Fistelstimme im sächsischem Dialekt zu ihnen sprach. Schon am 17. Juni 1953 forderten die Berliner Arbeiter: „Der Spitzbart muss weg!“

      Die Vergesellschaftung des handwerklichen und landwirtschaftlichen Eigentums, die ideologische und politische Bevormundung

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