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      Wilfried Baumannn

      Das letzte Schuljahr

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Das letzte Schuljahr

       Vorwort - Die 40 Jahre der DDR

       Vorwort - Die Schule in der DDR

       Lehrer Müller und Prag 1968

       Vorbereitungswoche - Müller macht sich seine eigenen Gedanken

       Fahnenappell und Schuljahresbeginn

       Wandertag - Potsdam - Stalin - Cecilienhof

       Westreise in die Oktoberferien

       Die elend lange Zeit von Oktober bis Weihnachten

       Januar und Februar

       Winterferien

       Die Situation spitzt sich zu

       Die zweite Westreise

       Wieder zurück und Schluss mit der Schule

       Freies Leben

       Tag der Republik 1989

       4. November - Alexanderplatz

       Wendereaktionen

       Wiedervereinigung

       Müller wird wieder Lehrer

       Der Ausgang

       Abkürzungen und Anmerkung

       Impressum neobooks

      Das letzte Schuljahr

      Ein Roman über das letzte normale

      Schuljahr 1988/89 in der

      Deutschen Demokratischen Republik

      und die überraschenden Ereignisse

      danach

      von Wilfried Baumann

      (begonnen 1988, beendet 2006)

      1. Auflage

      © Copyright 2014 Wilfried Baumann. Alle Rechte vorbehalten

      Umschlaggestaltung und Foto vom Reisemonster

      Vorwort - Die 40 Jahre der DDR

      Die DDR wurde am 7. Oktober 1949 gegründet und ging aus der sowjetischen Besatzungszone hervor. Die Phase vom Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bis 1949 wurde als antifaschistisch-demokratische Umwälzung bezeichnet.

      Große landwirtschaftliche und Industriebetriebe wurden im Zuge dieser Umwälzung rigoros enteignet. Die Industriebetriebe wurden Volkseigene Betriebe (VEB) und die großen landwirtschaftlichen Flächen durch die Bodenreform an arme Bauern und Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten verteilt.

      1952 verkündete Walter Ulbricht, der Generalsekretär der SED, den Übergang von der antifaschistisch-demokratischen Revolution zur sozialistischen Revolution.

      1948 hatte der Bergmann Adolf Hennecke durch eine besondere Organisation des Arbeitsablaufs eine Sonderschicht gefahren und seine Arbeitsnorm erheblich gesteigert. Er wurde Aktivist. Die SED stellte ihn als leuchtendes Beispiel vor, da er im Sinne der Partei das Beispiel sozialistischer Arbeit darstellte. Das Aktivistenwesen wurde nun im ganzen Lande angestrebt. Das war auch mit der Erhöhung der Normen verbunden und machte das Regime verhasst. Viele gingen da lieber in den Westen. Am 17. Juni 1953, einige Zeit nach Stalins Tod, dem sowjetischen Diktator, begannen die Bauarbeiter der ersten sozialistischen Straße Berlins wegen der fast unerfüllbaren Normerhöhungen zu streiken. Sehr bald entwickelte sich daraus eine breite Protestbewegung in allen Landesteilen, und es kamen noch weitere Forderungen hinzu:

      Freie Wahlen, Ende des SED-Regimes, Einheit Deutschlands, Freiheit und Demokratie. Die Volksbewegung wurde letztendlich vom sowjetischen Militär brutal zusammengeschlagen.

      Die Verhafteten wurden durch Stasi und sowjetischem NKWD brutal behandelt und in oft schon vorher gefällten Urteilen zu sehr langen Zuchthausstrafen und auch zum Tode verurteilt. Die SED bezeichnete den 17. Juni 1953 zynisch als faschistischen Putschversuch.

      Die radikale Veränderung des Privateigentums, willkürliche Verhaftungen, vorgefertigte Urteile über angebliche Feinde der Republik im politischen Bereich, führten zu einer Fluchtwelle in den Westen. In der Zeit der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft und des Handwerks, wo die ehemaligen Bauern ihr Land in eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) als deren zukünftige Mitglieder einbringen sollten und die Gründung von Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) führten wieder zu einer Massenflucht in den westlichen Teil Deutschlands.

      Dazu kam die fast ins Unerträgliche gehende Verschärfung der ideologischen Bevormundung. Wer etwas gegen die SED sagte und sie kritisierte, war gegen den Frieden und damit für die westdeutschen Imperialisten. Wer es versäumte, zur Wahl zu gehen, war ebenfalls gegen den Frieden. In Klassen- und Abschlussarbeiten war es immer gut, ein Zitat von Marx, Engels, Lenin, Stalin oder einer SED-Ikone anzuführen. Die Überwachung durch den Staatssicherheitsdienst, einem Machtorgan der SED, wurde immer intensiver. Es herrschte der Spruch: „Wo ein Genosse ist, da ist auch die Partei.“ Alle Errungenschaften und auch guten Maßnahmen scheiterten an dieser unsinnigen ideologischen Beeinflussung und Bevormundung. Wer da nicht mitspielte, konnte mit hohen Strafen rechnen, die oft schon vorher von irgendwelchen Parteigremien festgelegt wurden. Die SED und ihre Machtorgane wollten alles unter Kontrolle haben und über jeden wissen.

      Im Juli 1958 verkündete Walter Ulbricht auf dem SED-Parteitag die Zehn Gebote der sozialistischen Moral. Viele

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