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      Guamo

      Gruselige Kurzgeschichten - ein Band mit 8 Erzählungen

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Fernsehabend

       Der Mitbewohner

       Der Mörderrollator

       Der Mann im Spiegel

       Das dunkle Geheimnis der Nachbarschaft

       Preston allein zu Haus

       Schatten

       Dunkelheit

       Impressum neobooks

      Fernsehabend

      Langsam und bedächtig schlich die blutende Frau in dem kleinen dunklen Gang vorwärts. Ihre Beine schmerzten und der rechte Arm war ausgekugelt. In ihrem Gesicht zeichnete sich das Übel, dass ihr wiederfahren war, ab. Schwarze Tusche verteilte sich um ihre Augen herum, die von den zahlreichen Tränen völlig rot und fertig aussahen. Die gelockten blonden Haare hingen achtlos von ihrem Kopf herunter und einige Strähnen klebten an ihren Wangen. Aber das Aussehen war nicht entscheidend. Diese Frau war auf der Flucht, vor dem Menschen oder wer auch immer es getan hat und sie würde nicht aufgeben, bis sich der oder das geholt hat, wonach es ihm dürstete. Ihr Leben.

      Ihr Atem ging langsam wieder etwas ruhiger. Es war auch einige Zeit her, seit sie dem… dem schwarzen Ding davon gerannt war. Nun wähnte sie sich in Sicherheit. Für einen Moment brauchte sie eine kurze Pause und lehnte sich gegen die feuchte moosige Mauer. Immer wieder musste sie sich umdrehen, um eventuell ihren Verfolger entdecken zu können. Aber da war nichts. Bis ein Geräusch zu hören war. Es schienen Schritte zu sein oder war es ein Stampfen? Die Steine des Ganges erzeugten einen unwirklichen Schall und verstärkten jedes noch so kleine Geräusch. Sie hielt ihren Atem an, um sich voll und ganz auf dieses Stapfen zu konzentrieren. Dann wurden die Geräusche leiser, die Person oder was auch immer, schien sich wieder zu entfernen. Erleichtert atmete sie aus. Leider so kräftig, dass ihre Lunge ein rasselnden Ton von sich gab. Die Frau schaute mit aufgerissenen Augen in die Richtung, woher sie die Schritte zu kommen hören glaubte.

      Plötzlich waren sie wieder da und sie schienen das Tempo erhöht zu haben. Mit jedem Schritt wurde der Herzschlag von der Frau erhöht, bis sie wieder den Gang entlang hastete. Ein übergroßes Stück Holz verfing sich in ihren Beinen und sie musste unweigerlich stürzen. Mit einem Klatschen schlug sie unsanft auf den harten wasserbedeckten Boden auf. Die Panik trieb ihr die Tränen in die geröteten Augen, denn die Schritte kamen immer näher und dazu gesellte sich ein unangenehmes Stöhnen.

      Unter vollem Krafteinsatz stand sie wieder auf, stolperte, stürzte erneut, konnte sich aber noch mit den Händen abstützen und erlangte dann wieder ihr Gleichgewicht. Mit neuer Angst und Adrenalin legte sie letztmalig einen Sprint hin. Langsam schienen sich die Schritte zu entfernen. Im Gang hinter ihr war alles halbdunkel. Nur die spärlichen 10W Lampen erhellten die Sicht, so dass sie gerade einmal 10m weit schauen konnte.

      Kurze Zeit später, als ihre Beine wieder schwerer wurden, machte sie ein helles Licht am Ende des Ganges aufmerksam. Ihr Ziel, die Freiheit, war nicht mehr weit. Sie versuchte wieder etwas schneller zu laufen, doch das einzige was sie spürte, waren zwei Holzstöcke. Die Beine waren vor Anstrengung taub geworden und reagierten nicht sonderlich gut auf weitere Belastung. Dennoch behielt sie ihr Tempo bei. Nun wurde das Licht heller und sie schien gleich frei, frei aus diesem Alptraum zu sein.

      Ein leises Zischen hallte durch den Gang. Ein schmaler Gegenstand sauste durch die Luft, danach ertönte ein hässliches „Plum“, als ob etwas Weiches zu Boden fällt.

      Die schwarz gekleidete Person stand plötzlich da und hielt eine lange blutverklebte Sense in der Hand. Neben der Person ruhte ein Frauenkörper. Nicht unweit davon entfernt lag der Kopf der Frau. Ihre aufgerissenen Augen starrten in das Dunkle des Ganges.

      Fini

      „Boah, war der gut.“ sagte Eddy zu seiner Freundin, während er sich gemütlich im Schritt kratzte.

      Susan sah die typisch männliche Geste und belegte ihn mit einem abschätzenden Blick. „Weißt du, an wen du mich erinnerst?“ sagte sie monoton.

      „Nein, vielleicht an deinen lieben Freund, der neben dir sitzt?“

      „Das auch, aber hauptsächlich muss ich an einen kleinen Affen denken. Die sind nämlich genauso primitiv wie du.“

      „La di da, sage ich da bloß. Du bist ja bloß neidisch.“

      „Sicherlich nicht, du Primat und jetzt fang an dich zu waschen. Ich will ins Bett.“

      Eddy sprang unweigerlich auf und stand stramm.

      „Jawohl Sir.“

      Dann ging er mit gesenkten Schultern ins Badezimmer, während er in sich hinein lachte. Ach ja, wie wunderbar ein Mann zu sein, dachte er sich.

      „Jiiiiiiiippiiiiiiiii“, schrie er auf, womit er die Aufmerksamkeit von Susan auf sich zog. Er drehte sich auf der Stelle zu ihr herum, griff sich wieder in den Schritt, wobei er die eine Hand steil nach oben richtete und einen Spagat vollführte.

      „Spinner.“ lächelte Susan und kümmerte sich wieder um ihre Fernsehzeitung.

      Triumphierend stand Eddy wieder auf und beendete den Gang ins Bad. Gemütlich und mit Grunz-Lauten putzte er sich wie immer die Zähne, setzte sein „jetzt-bin-ich-müde“ Gesicht auf und verließ wieder das Bad.

      Alles dunkel.

      Verwundert blickte er in das Wohnzimmer. Susan nahm sich sicherlich nur noch einen Schluck der 3,5%igen H-Vollmilch aus dem Kühlschrank, dachte er sich.

      „Scha-haatz.“ rief er halblaut. „Du kannst jetzt ins Bad.“

      Keine Antwort.

      Schulterzuckend drehte er sich um und lief barfuss in das Schlafzimmer. Dort angekommen zog er sich seinen Pyjama an. Nach ein paar Liegestützen sprang er endlich ins Bett. Von seiner Position aus konnte er durch den Flur einen Lichtschimmer aus dem Bad erkennen. Das kann lange dauern. So werde ich heut bestimmt nicht mehr glücklich gestimmt. In gedämpfter Vorfreude, was sich eventuell noch ergeben könnte, drehte er sich zur Seite. Schon nach wenigen Minuten war er eingeschlafen. Selbst der Regen, der lautstark gegen die Fensterscheibe prasselte, konnte ihn nicht daran hindern.

      3:48Uhr

      KA-WUM

      Plötzlich wurde Eddy aus seinem Schlaf gerissen und war kerzengerade im Bett aufgerichtet. Nicht unweit ihrer geräumigen 2-Zimmerwohnung hatte der Blitz eingeschlagen.

      „Scheiß Gewitter.“ sagte er verschwitzt und ließ sich in sein Kopfkissen plumpsen. Die Decke wirkte kalt und grausam. Niemand möchte in der Nacht aufwachen und mit einem Schlag hellwach sein.

       Jetzt kann ich bestimmt wieder eine Stunde warten, bis ich einschlafe. So ein Mist.

      Mit

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