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Tränen der Finsternis. C. Harrer
Читать онлайн.Название Tränen der Finsternis
Год выпуска 0
isbn 9783738013436
Автор произведения C. Harrer
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Die erste Welle der Angreifer war vernichtend geschlagen. Doch das hinderte die Kreaturen nicht daran, ihren Ansturm fortzusetzen. Ihre Wurfspeere und Armbrustbolzen prallten jedoch von dem überirdischen Schild ab, ohne irgendeine Form von Schaden zu verursachen. Es roch nach Blut und verbrannten Fleisch, als die Hohepriesterin einen erleichterten Seufzer ausstieß. „Den Göttern sei Dank. Wir sind nun in Sicherheit.“ Wenige Minuten und unzählige Armbrustbolzen später, gaben die Angreifer ihr Vorhaben auf. Doch zogen sie sich nicht zurück, sondern bildeten in ihren Reihen eine schmale Gasse. Ein Mann, der in eine massive, schwarze Plattenrüstung gehüllt war, saß auf einem tiefschwarzen Nachtmahr mit blutroten Augen und ritt die schmale Schneise entlang. Seine Schulterpolster waren mit gewaltigen Stacheln versehen und dämonenhafte, vor Blut tropfende Runen, verzierten Arme, Brust und Beine der Rüstung. Das Gesicht verbarg er unter einer schwarz-roten Totenkopfmaske und in seiner linken Hand hielt er einen mannshohen Stab. Das obere Ende zierte eine Kristallkugel, die von vier Metallstreben gehalten wurde. Im Inneren der Kugel konnte man einen grinsenden Totenschädel erkennen, dessen Augen feurig glühten. Isolde Jashar erstarrte beim Anblick des Reiters. „Welche Macht muss dieser Mann haben, um so eine Bestie reiten zu können?“, sagte sie leise. Der Nachtmahr bahnte sich seinen Weg durch die wartenden Reihen. Die Erde unter den Hufen des Dämonenpferdes brannte und schwarze Rauchschwaden ebneten ihm den Weg zum Tempel. Sein Reiter zog an den Zügeln, als er vor den Toren angekommen war. Die Bestie schnaubte und schwarzer Rauch stieg aus ihren Nüstern. Der Reiter blickte zu den Zinnen empor und sprach mit dunkler, machtvoller Stimme: „Ich bin Zoltac Kolgor, Vorbote der Finsternis und Auserwählter des einzig wahren Gottes, Drakuna....“ Er hielt kurz inne und fuhr anschließend fort. „Ich bin sein Vollstrecker, sein Auge, seine Hand und seine Stimme. Ich bin gekommen, um das einzufordern, was rechtmäßig ihm gehört. Öffnet das Tor und ich werde euch einen schnellen Tod gewähren. Solltet ihr meiner Forderung nicht Folge leisten, werde ich mir eure mickrigen Seelen holen, sodass ihr bis in alle Ewigkeit qualvolle Schmerzen erleiden werdet, während mir eure verrottenden Körper, als Sklaven dienen werden.“ Isolde musterte den Vorboten von Kopf bis Fuß. „Wir haben nichts, das euch gehört, schrecklicher Lord. Wir sind auch nicht gewillt unser Tor zu öffnen. Außerdem kann nichts und niemand unseren Schutzschild durchdringen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ihr Wert auf eine lange Belagerung legt, die mit Sicherheit euer Untergang wäre. Denn die königlichen Truppen wurden bereits informiert und gerade in diesem Moment wird sich eine Streitmacht auf den Weg machen, um euch zu vernichten. Deshalb rate ich euch, zieht ab und kommt nie wieder.“ Lord Kolgor glitt geschmeidig aus dem Sattel des Dämonenpferdes. Der Totenkopf in der Kristallkugel fing an zu brennen und seine Rüstung schien auf einmal zum Leben zu erwachen. Eine dunkle, unheimliche Aura umgab ihn, als er Isolde mit seinem kalten Blick fixierte. „Jämmerliche alte Ziege. Denkst du wirklich, dass du mir drohen kannst? Eure nichtsnutzige Magie und eure lächerlichen Götter können mich nicht aufhalten. Seht her und werde Zeugen meiner Macht!“ Kaum hatte Zoltac seinen letzten Satz beendet, stieß er seinen Stab mit voller Wucht in den Boden. Die Erde bebte, während sich dämonische Flammen mit übernatürlicher Geschwindigkeit, ihren Weg durch das Erdreich bahnten. Im Fußboden der Zeremonienhalle bildeten sich Risse, aus denen Schwefel austrat. Einer der Priester, die immer noch das Ritual vollzogen, schrie: „Bei Tarun. Haltet Stand!“ Doch es war bereits zu spät. Der Boden der Halle stürzte ein, und der Altar, mit allen Priestern, verschwand in den lodernden Flammen. Es dauerte einige Sekunden, bevor der Opfertisch mit einem heftigen Knall explodierte und seine Einzelteile kreuz und quer durch die Zeremonienhalle flogen. Der Schutzschild erlosch genauso schnell, wie er entstanden war. Sichtlich geschockt, befahl der Hauptmann seinen Männern: „Tötet den Vorboten!“ Blitzende Klingen und schwarze Federn zischten auf Lord Kolgor zu. Geistesgegenwärtig ergriff er einen seiner Untergebenen und zog ihn vor sich, um ihn als lebenden Schild zu missbrauchen. Die Pfeile der Tempelgarde durchschlugen Helm und Rüstung des Kriegers, der darauf tot in Zoltacs rechter Hand zusammenbrach. Die Hände des Vorboten leuchteten in einem schemenhaften, blauen Licht, als er den Leichnam gegen die Tempelmauer schleuderte. Der Kadaver explodierte, als dieser mit der Wand kollidierte. Die Explosion war so gewaltig, dass Mauerteile durch die Luft flogen und einige Mitglieder der Tempelgarde unter sich begruben. „Klopf, klopf. Bringt mir ihre Seelen!“ Der Vorbote lachte laut, während sich in seiner rechten Hand ein mächtiger Feuerball formte, den er auf Isolde schleuderte. Diese wich der Feuerkugel mit einem eleganten Rückwärtssalto aus und landete daraufhin auf dem Tempelplatz. Die Kreaturen der Finsternis sprangen durch das Loch in der Mauer und es entbrannte eine wilde Schlacht. Lord Kolgor Schritt gemächlich durch die Öffnung und wurde sofort von Kohan, mit einem gezielten Hieb zum Kopf, attackiert. Zoltac parierte den Angriff mit seinem Stab. Im selben Moment ergriff seine rechte Hand, Kohans Kehle und brach ihm mit Leichtigkeit das Genick. Danach schleuderte er den leblosen Körper, wie eine Puppe, in die kämpfenden Massen. Metall traf auf Metall, Knochen brachen, Blut spritzte und Köpfe rollten in dem Kampfgetümmel. Isolde Jashar warf einen Energieball auf den Vorboten, den er jedoch eine handbreit vor seinem Körper stoppte. „Ist das alles? Ist das wirklich alles?“ Der dunkle Lord lachte und schleuderte das Geschoss auf die Hohepriesterin zurück. Isolde wich seitlich aus und führte zwei weitere Attacken gegen Zoltac aus, die er jedoch einfach von seiner Handfläche abprallen ließ. Verdutzt wich sie einen Schritt zurück und setzte zu einem weiteren Zauberspruch an. Doch er hatte ihren Schachzug vorhergesehen, ließ seinen Stab