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sie unter Kontrolle zu halten. Einige der mutierten Krieger zogen sogar die verstümmelten Überreste von Dorfbewohnern hinter sich her. Isolde wandte sich den Priestern zu: „Die Horden der Finsternis. Tarun steh uns bei! Ihr wisst was zu tun ist. Geht! Schnell!“ Ohne ein Wort zu sagen, drehten sich die Priester um und machten sich daran ihre Aufgaben zu erfüllen. Die Hohepriesterin hob ihren Stab gen Himmel, drehte ihn über ihrem Kopf, um dreihundertsechzig Grad und rammte ihn anschließend mit einem lauten Aufschrei in eine der Zinnen der Mauer. „Bei Tarun!“ Der Stab vibrierte durch die Wucht des Aufpralls. Die Luft knisterte, als sich Isolde der göttlichen Macht Taruns bediente. Sekundenbruchteile später hob sie ihren linken Arm und schmetterte die gesammelte göttliche Energie auf die anstürmenden Horden. Ohne Mühe dezimierte die Kraft des Gottes die vordersten Reihen der Angreifer. Im selben Moment schrie der Hauptmann der Tempelgarde: „Bogenschützen! Macht euch bereit! Feuer!“ Die gesegneten Pfeile der Verteidiger zischten durch die Luft und brachten Tod und Verderben über die heranstürmenden Angreifer. Man konnte das Brechen der Knochen hören, als die Pfeile Helme und Rüstungen durchschlugen und viele Feinde niederstreckten. Jasun hatte mittlerweile seine Aufgaben erledigt und erstattete dem Hauptmann Bericht. „Hauptmann! Die Dorfbewohner sind versorgt und einige der Priester kümmern sich um die Verletzten.“ Ithronhir blickte den Offizier vorwurfsvoll an. „Was machst du dann noch hier? Geh durch die hinteren Kanäle und benachrichtige dann die königlichen Truppen.“ „Jawohl, Herr“, antwortete Jasun und machte sich sofort auf den Weg zu einem der Kanalgitter, schob es zur Seite und quetschte sich hindurch. Die Priester hatten inzwischen die Zeremonienhalle betreten und sich jeweils an einer Seite des großen Altars in Stellung gebracht. Sie zogen ihre Ritualdolche und schnitten sich damit in die linke Hand. Anschließend rammten sie diese in den Opfertisch. Unycron schaute von der Galerie herab, während die Priester anfingen mit ihrem Blut eigenartige Runen zu malen. Kurz darauf begannen sie in einer sonderbaren Sprache Gebete zu zelebrieren. Unycron konnte es nicht glauben. Ein Ritual das mit Blut vollzogen wurde? So etwas hatte er in all den Jahren noch nie erlebt. War es schwarze Magie? Ein Gebet an die Götter der Finsternis? Wie war so etwas hier nur möglich? Die Luft in der Halle begann zu knistern. Blitze zuckten von einem Dolch zum anderen. Die gemalten Runen begannen zu kochen und die Temperatur stieg auf einmal drastisch an. Einer der Priester holte einen kleinen schwarzen Stein, der an einer Kette hing, unter seiner Robe hervor und legte das Schmuckstück in die Mitte des Altars. Blitze sprangen von den Dolchen auf das Medaillon und zuckten ebenfalls hin und her. Ein ohrenbetäubendes Summen war zu hören, als aus dem Stein ein gleißender Lichtstrahl auf eine der Runen des Glasdaches schoss. Die getroffene Rune absorbierte das Licht und verformte sich zu einer mächtigen, leuchtenden Kuppel, die sich dann, wie ein magischer Schutzschild, über die gesamte Tempelanlage legte. Unycron war verwirrt. Er hatte noch nie von Schutzzaubern gehört, die mit Blut beschworen wurden. Kopfschüttelnd ging er auf eines der Fenster zu, um nachzusehen was in der Zwischenzeit draußen geschehen war.

      Die erste Welle der Angreifer war vernichtend geschlagen. Doch das hinderte die Kreaturen nicht daran, ihren Ansturm fortzusetzen. Ihre Wurfspeere und Armbrustbolzen prallten jedoch von dem überirdischen Schild ab, ohne irgendeine Form von Schaden zu verursachen. Es roch nach Blut und verbrannten Fleisch, als die Hohepriesterin einen erleichterten Seufzer ausstieß. „Den Göttern sei Dank. Wir sind nun in Sicherheit.“ Wenige Minuten und unzählige Armbrustbolzen später, gaben die Angreifer ihr Vorhaben auf. Doch zogen sie sich nicht zurück, sondern bildeten in ihren Reihen eine schmale Gasse. Ein Mann, der in eine massive, schwarze Plattenrüstung gehüllt war, saß auf einem tiefschwarzen Nachtmahr mit blutroten Augen und ritt die schmale Schneise entlang. Seine Schulterpolster waren mit gewaltigen Stacheln versehen und dämonenhafte, vor Blut tropfende Runen, verzierten Arme, Brust und Beine der Rüstung. Das Gesicht verbarg er unter einer schwarz-roten Totenkopfmaske und in seiner linken Hand hielt er einen mannshohen Stab. Das obere Ende zierte eine Kristallkugel, die von vier Metallstreben gehalten wurde. Im Inneren der Kugel konnte man einen grinsenden Totenschädel erkennen, dessen Augen feurig glühten. Isolde Jashar erstarrte beim Anblick des Reiters. „Welche Macht muss dieser Mann haben, um so eine Bestie reiten zu können?“, sagte sie leise. Der Nachtmahr bahnte sich seinen Weg durch die wartenden Reihen. Die Erde unter den Hufen des Dämonenpferdes brannte und schwarze Rauchschwaden ebneten ihm den Weg zum Tempel. Sein Reiter zog an den Zügeln, als er vor den Toren angekommen war. Die Bestie schnaubte und schwarzer Rauch stieg aus ihren Nüstern. Der Reiter blickte zu den Zinnen empor und sprach mit dunkler, machtvoller Stimme: „Ich bin Zoltac Kolgor, Vorbote der Finsternis und Auserwählter des einzig wahren Gottes, Drakuna....“ Er hielt kurz inne und fuhr anschließend fort. „Ich bin sein Vollstrecker, sein Auge, seine Hand und seine Stimme. Ich bin gekommen, um das einzufordern, was rechtmäßig ihm gehört. Öffnet das Tor und ich werde euch einen schnellen Tod gewähren. Solltet ihr meiner Forderung nicht Folge leisten, werde ich mir eure mickrigen Seelen holen, sodass ihr bis in alle Ewigkeit qualvolle Schmerzen erleiden werdet, während mir eure verrottenden Körper, als Sklaven dienen werden.“ Isolde musterte den Vorboten von Kopf bis Fuß. „Wir haben nichts, das euch gehört, schrecklicher Lord. Wir sind auch nicht gewillt unser Tor zu öffnen. Außerdem kann nichts und niemand unseren Schutzschild durchdringen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ihr Wert auf eine lange Belagerung legt, die mit Sicherheit euer Untergang wäre. Denn die königlichen Truppen wurden bereits informiert und gerade in diesem Moment wird sich eine Streitmacht auf den Weg machen, um euch zu vernichten. Deshalb rate ich euch, zieht ab und kommt nie wieder.“ Lord Kolgor glitt geschmeidig aus dem Sattel des Dämonenpferdes. Der Totenkopf in der Kristallkugel fing an zu brennen und seine Rüstung schien auf einmal zum Leben zu erwachen. Eine dunkle, unheimliche Aura umgab ihn, als er Isolde mit seinem kalten Blick fixierte. „Jämmerliche alte Ziege. Denkst du wirklich, dass du mir drohen kannst? Eure nichtsnutzige Magie und eure lächerlichen Götter können mich nicht aufhalten. Seht her und werde Zeugen meiner Macht!“ Kaum hatte Zoltac seinen letzten Satz beendet, stieß er seinen Stab mit voller Wucht in den Boden. Die Erde bebte, während sich dämonische Flammen mit übernatürlicher Geschwindigkeit, ihren Weg durch das Erdreich bahnten. Im Fußboden der Zeremonienhalle bildeten sich Risse, aus denen Schwefel austrat. Einer der Priester, die immer noch das Ritual vollzogen, schrie: „Bei Tarun. Haltet Stand!“ Doch es war bereits zu spät. Der Boden der Halle stürzte ein, und der Altar, mit allen Priestern, verschwand in den lodernden Flammen. Es dauerte einige Sekunden, bevor der Opfertisch mit einem heftigen Knall explodierte und seine Einzelteile kreuz und quer durch die Zeremonienhalle flogen. Der Schutzschild erlosch genauso schnell, wie er entstanden war. Sichtlich geschockt, befahl der Hauptmann seinen Männern: „Tötet den Vorboten!“ Blitzende Klingen und schwarze Federn zischten auf Lord Kolgor zu. Geistesgegenwärtig ergriff er einen seiner Untergebenen und zog ihn vor sich, um ihn als lebenden Schild zu missbrauchen. Die Pfeile der Tempelgarde durchschlugen Helm und Rüstung des Kriegers, der darauf tot in Zoltacs rechter Hand zusammenbrach. Die Hände des Vorboten leuchteten in einem schemenhaften, blauen Licht, als er den Leichnam gegen die Tempelmauer schleuderte. Der Kadaver explodierte, als dieser mit der Wand kollidierte. Die Explosion war so gewaltig, dass Mauerteile durch die Luft flogen und einige Mitglieder der Tempelgarde unter sich begruben. „Klopf, klopf. Bringt mir ihre Seelen!“ Der Vorbote lachte laut, während sich in seiner rechten Hand ein mächtiger Feuerball formte, den er auf Isolde schleuderte. Diese wich der Feuerkugel mit einem eleganten Rückwärtssalto aus und landete daraufhin auf dem Tempelplatz. Die Kreaturen der Finsternis sprangen durch das Loch in der Mauer und es entbrannte eine wilde Schlacht. Lord Kolgor Schritt gemächlich durch die Öffnung und wurde sofort von Kohan, mit einem gezielten Hieb zum Kopf, attackiert. Zoltac parierte den Angriff mit seinem Stab. Im selben Moment ergriff seine rechte Hand, Kohans Kehle und brach ihm mit Leichtigkeit das Genick. Danach schleuderte er den leblosen Körper, wie eine Puppe, in die kämpfenden Massen. Metall traf auf Metall, Knochen brachen, Blut spritzte und Köpfe rollten in dem Kampfgetümmel. Isolde Jashar warf einen Energieball auf den Vorboten, den er jedoch eine handbreit vor seinem Körper stoppte. „Ist das alles? Ist das wirklich alles?“ Der dunkle Lord lachte und schleuderte das Geschoss auf die Hohepriesterin zurück. Isolde wich seitlich aus und führte zwei weitere Attacken gegen Zoltac aus, die er jedoch einfach von seiner Handfläche abprallen ließ. Verdutzt wich sie einen Schritt zurück und setzte zu einem weiteren Zauberspruch an. Doch er hatte ihren Schachzug vorhergesehen, ließ seinen Stab

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