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      Mona Gold

      Die Blutsippe

      Die Rückkehr des Gehenkten Grafen

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Die Erbschaft

       2. Ankunft in Rittertal

       3. Das neue Zuhause

       4. Anna unter Verdacht

       5. In der Falle

       6. Böse Überraschungen

       7. Bissspuren

       8. Falsche Verdächtigungen

       9. Gefangen!

       10. Familienkonferenz

       11. Folterkeller

       12. Sonnenallergie

       13. Mittelalterliche Beerdigungsriten

       14. Nächtliche Grabungen

       15. 100 Liter Blut

       16. Blutbad

       17. Premiere

       18. Dreiste Diebin!

       19. Wo ist Anna?

       20. Ausflug zum Schloss

       21. Markus als Lockvogel

       22. Rettung in letzter Minute

       23. Premiere Nummer zwei

       24. Besuche am Krankenbett

       25. Anna und Leo

       26. Die Einladung

       27. Interessante Details

       28. Der See der Vampire

       29. Zu Hause… aber wo?

       30. Nächtlicher Verfolger

       31. Angeklagt

       32. Abreise

       Impressum neobooks

      1. Die Erbschaft

      Neugierig schaute sich Anna in dem kleinen, finsteren Büro des Notars um. Zu ihrer rechten und zu ihrer linken Seite befanden sich deckenhohe, altertümliche Bücherwände, deren mit Papierbergen überfüllte Regalböden von millimeterdicken Staubschichten überzogen waren. Vor den Regalen befanden sich weitere Akten in schäbigen Mappen verstaut, die zusammen mit diversen Papierstapeln einen Großteil des Fußbodens einnahmen. Bereits beim Hereinkommen hatte Anna kaum einen Fuß vor den anderen setzen können. Die heruntergelassenen Rollos ließen alles in einem unangenehmen Zwielicht erscheinen, die wenigen Zimmerpflanzen waren schon vor langer Zeit vertrocknet und in ihren Blumentöpfen vergessen worden. Zweifelsohne hatte dieses Büro schon bessere Zeiten gesehen.

      Laute, polternde Schritte rissen Anna aus ihren Gedanken. Das musste der Notar sein. Schnell richtete sie sich auf, zupfte ihre Jacke zurecht und verharrte gespannt auf ihrem Stuhl. Hinter ihr wurde die Tür mit einem Ruck aufgerissen. „Guten Tag. Sind Sie Frau Wolfstöter? Wir hatten telefoniert. Mein herzliches Beileid wegen des Todes Ihrer Mutter.“ Es war eine unangenehm kehlige Stimme, die hinter ihr ertönte und Anna zusammenzucken und herumfahren ließ. Der Anblick, der sich ihr in diesem Moment bot, passte zu der unangenehmen Stimme. Vor ihr stand ein untersetzter, dicker Mann mit Halbglatze, dessen Oberhemdknöpfe über der Bauchmitte so stark spannten, dass sie bei jeder Bewegung zu platzen drohten. Sein Gesicht war von tiefen Falten und Aknenarben gezeichnet, die auch durch den Dreitagebart nicht versteckt werden konnten. Seine Augenlider waren so dick und aufgedunsen, dass sie die Augen des Notars zu kleinen, schmalen Schlitzen zusammendrückten. Gekleidet war er in einen schmuddeligen, beigen Anzug im Stil der 80er Jahre. Seine gesamte Erscheinung strahlte einen Unwillen und eine Abscheu aus, dass Anna sich mehr als unwillkommen vorkam.

      Mit einem genervten Gesichtsausdruck und mit einer herrischen Handbewegung deutete der Notar auf die Mappe mit den erforderlichen Unterlagen, die er Anna gebeten hatte mitzubringen. Anna schluckte schwer und brachte nur ein stummes Nicken anstelle einer Antwort hervor. Offenbar war der Notar kein Freund zu vieler Worte. Hätte sie nicht vor zwei Wochen seinen Brief erhalten, wüsste sie nicht einmal seinen Namen, denn vorgestellt hatte er sich seit Betreten des Büros auch noch nicht. Doch wagte sie nicht, dies zu kommentieren, denn trotz seiner untersetzten Größe stellte der Notar doch eine respekteinflößende Erscheinung dar, so dass Anna ihn mit einem Anflug von Unbehagen dabei beobachtete, wie er gedankenverloren ihre Papiere betrachtete. „So, so. Sie sind also tatsächlich die Tochter von Frau Wolfstöter. Als ich Sie das letzte Mal sah, waren Sie kaum ein Jahr alt und Ihre Mutter in großer Sorge um Sie. Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Es gab kaum einen seltsameren Fall als den Ihren in meiner beruflichen Praxis als Notar.“

      Mit einem undurchdringlichen Blick sah er auf und musterte sie lange Zeit, bevor sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Damit zeigte er eine Gefühlsregung, bei der sich Anna noch vor einer Minute sicher gewesen wäre, dass sie ihm völlig fremd sei. Doch lehnte er sich nun gedankenverloren lächelnd zurück und begann, sich mit leiser Stimme zu erinnern. „Ihre Mutter suchte mich damals noch nach Büroschluss auf, es war

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