ТОП просматриваемых книг сайта:
Die merkwürdigen Erlebnisse des Astronauten Ribor Raskovnik bei seiner Rundreise durchs Weltall. Levi Krongold
Читать онлайн.Название Die merkwürdigen Erlebnisse des Astronauten Ribor Raskovnik bei seiner Rundreise durchs Weltall
Год выпуска 0
isbn 9783847619666
Автор произведения Levi Krongold
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
UND MIR STINKT es auch.. und zwar gewaltig!
Missmutig stütze ich im Sitzen meine Ellenbogen auf die Knie und mit den Händen mein Kinn. Ein schwacher Schimmer, der durch das herzförmige Loch in der nur wenige Zentimeter entfernten schäbigen Holztüre auf mein Gesicht fällt sagt mir, dass Beta Zaneta, der Zentralstern des hiesigen Sonnensystems bald wieder sichtbar werden würde. Dann muss dringend eine Lösung gefunden werden, denn dann würde der Gestank hier drinnen mit Sicherheit unerträglich, mal ganz von den Fliegen abgesehen.
Wie konnte ich nur wieder in so eine verdammt unangenehme Situation kommen? Es war zum aus der Haut fahren! Und das Schlimmste war: mir kommt alles irgendwie so bekannt vor. Als hätte ich dies alles schon einmal erlebt.
Ach was, als hätte ich dies alles schon hundert mal erlebt. Ich zermartere mein Gehirn, wie schon seit den zwanzig Standartzeiteinheiten, die ich bereits hier bin, ob mir irgend etwas entgangen ist, was mich hätte einer Lösung näher bringen können.
Fest steht, so wie die Dinge jetzt liegen, kann ich nicht einmal meinen Raumanzug wieder ordentlich zumachen geschweige denn vor die Tür treten. Ich taste im Halbdunkel nach meinem Raumhelm der irgendwo an meinen Füßen in der Dunkelheit zwischen Matsch, Urinresten und Rattenkot liegen muss und stoße dabei unangenehm mit der Stirn an die Holztür vor mir. Dabei gleiten meine Finger über irgend etwas Glibbeliges, Feuchtes was möglicherweise einmal ein Stapel alter Zeitungen gewesen sein musste oder die Reste feuchten Toilettenpapiers. Angeekelt ziehe ich meine Hand zurück und stoße dadurch mit dem Ellenbogen schmerzhaft an die Holzwand hinter mir.
Diese verdammte Enge hier. Mit dem rechten Fuß, der noch in dem klobigen Raumanzug steckt, gelingt es mir schließlich den Helm zu ertasten, der auf den Boden gefallen sein muss.
Wie um alles in der Welt war ich nur auf die Idee gekommen, in einem Plumpsklo mal wieder richtig austreten zu können und nicht nur in die in den Raumanzug integrierte Windel zu machen?
Schon das teilweise Herausschlüpfen aus dem Raumanzug hatte sich in der Enge dieser Bretterbude als äußerst zeitraubend und enervierend mühselig erwiesen.
Aber wer hatte nicht schon einmal an den Folgen des Weltraumkollers gelitten, wenn er monatelang allein in der Schwärze des Alls treibt?
Dann wünscht du dir einfach die aller kleinste Annehmlichkeit. Wenigstens das, mal einmal wieder normal scheißen zu gehen!
Und dann war es plötzlich da, ein ganz normales, vergammeltes, stinkendes, hinterbayrisches Plumpsklo. Und anstatt mich zu fragen, wie es plötzlich so Mutterseelen alleine im All treiben könnte …,
da bin ich halt hin gerudert und hab mich gefreut wie ein kleines Kind.
Nur eins ist klar, wenn ich es schaffen sollte die Raumkombi wieder anzuziehen und den Helm dann noch aufzusetzen und dann vor die Tür in den Normalraum zu treten, würde ich ins All stürzen!
*
2. Kapitel
Meine ganze Reise war im Grunde genommen eine Aneinanderreihung von Fehlern und Pech gewesen.
Wie hatte eigentlich alles angefangen?
Ach ja...! Der Trostpreis, die Rundreise durch das Weltall für alle die nicht ganz bei Trost sind und Trost brauchen.
Ich hatte mich wieder einmal völlig zum Blödmann gemacht.Kaum war ich der Multiokuzephalidin entkommen, da trudel ich schon ins nächste Fettnäppchen!
Ich bemühe mich, den Faden wieder zu finden...
Genau: So in etwa war die Reihenfolge. Multiokuzephalidin. Dusche auf Vulgäa.. Plumpsklo....
Ein Freund, der sich in der Interzonentankstation mit dem Warten auf durchreisende Handelsschiffe, die dort Treibstoff nachfassen, zu Tode langweilte, wie hieß er noch?
Lutz... ja, Lutzi habe ich ihn immer genannt.
Lutzi aus ..aus.. Panamagea, genau, das ist dort wo die Kontinentalplatte von Südamerika mit Australien zusammen gestoßen ist. Jetzt ist Chile von Kängurus überschwemmt worden, die alles ratzekahl fressen. Auch seine Farm mit der Gurkenstecklingszucht für die Versorgung der im Raum treibenden Stationen, was zu Folge hatte, dass es jetzt im halben Sektor HTBN 50 bis HTBN 100 (Höhe/ Tiefe/ Breite/ Normalzeit) keine Gurken mehr zu essen gibt... aber die schmeckten sowieso zu fad.
Im All schmecken Gurken einfach nicht.
Aber Tomaten wachsen nun mal nicht ohne Sonne, sonst würden alle den ganzen Tag Tomatensaft trinken.
Komisch eigentlich, dass Tomaten im All platzen!
Sie werden dick wie Kürbisse, selbst die kleinen Sorten, blähen sich auf wie Luftballons und..- spack -- hängt die ganze Soße an den Wänden.
Riesen Sauerei.
Und trotz aller Wissenschaft ist es noch nicht gelungen, das zu ändern.
Irgendwie fehlt der Schale die Festigkeit, sie wird gummiartig im All. Und künstliche Schwerkraft ist offensichtlich einfach zu teuer und wenn man das Sonnenlicht mit Parabolspiegeln auf die Tomaten lenkt, dann schmeckt die Paste an den Wänden nach dem Platzen zwar besser, aber die Sauerei bleibt.
Wie Lutzi auf die Idee kam Gurkenstecklinge zu züchten, weiß ich auch nicht mehr, er hat es mir aber erzählt.
Warte.. das könnte wichtig sein... warte, warte...!
Ich weiß, dass ich den Faden wieder kriegen muss, um die jetzige Realebene wieder zu finden, davon hängt alles ab, auch die Frage, ob ich beim Verlassen der hiesigen Örtlichkeit auf ewig im All rumtrudeln werde oder aber in Hinterbayern, ne' oder war das Südtirol (?), wieder erscheinen würde.
Egal.. Hinterbayern- Südtirol. Sieht ja alles gleich aus!
Endlose Wüste, Sand und Steine bis zum Horizont, kein Berg, kein Baum. Aber die Plumpsklos, die stehen noch dort, wo sie früher einmal standen und werden liebevoll restauriert nachdem der Bayrische und der Stairische und der Tiroler Heimatverein sich endlich zusammen geschlossen hatten.
Hat ja lange genug gedauert, aber war eben auch nicht leicht für sie. Immerhin hatten sie jahrhundertelang die lokalen Feindschaften gepflegt.
Nachdem dann die Alpen versunken waren, hatten sie plötzlich keine schützenden Berge mehr zwischen sich. Da ging das Hauen und Stechen erst richtig los!
Dass Berghörner auch als Waffen eingesetzt werden können, die zu tödlichen Hirnschäden führen, ist ja hinlänglich bekannt unter Hornbläsern, aber dass auch Lederhosen zu tödlichen Fallen vor allem für die holde Männlichkeit werden können, das haben die stairischen Hinterweltler nach Einführung dieses Bekleidungsstückes im heimischen Trachtenverein fast nicht überlebt und sind nahezu ausgerottet gewesen.
Es gab zum Schluss zur Freude der Bayern nur noch stairische Frauen. Die wurden sozusagen zum Freiwild. Meine Güte, waren das noch Zeiten!
Naja, dann hat ja die zentrale Bestandschutzbehörde, dass ganze Gebiet zum Notstandgebiet erklärt, und aus war es mit der geliebten Feindseligkeit. Alle Vereine zur »Pflege des unverwechselbaren Brauchtums und zur Ausmerzung feindseliger Einflüsse von Außen« mussten über Nacht zu machen.
Und seitdem betrieb der neue, staatlich begründete, »ZentralVerein zur gemeinsamen Brauchtumspflege«, ZGBP, die Denkmalpflege. Da waren aber schon nur noch die Plumpsklos übrig geblieben.
Warte mal, warte mal, Mensch ist das eng hier.
Das Licht durch das Herzchen in der Tür wird schon ein wenig heller.. ich muss mich konzentrieren.
Warte mal.. Ach ja Lutzi!
Lutzi hatte den ganzen Ramsch von seiner Tochter geerbt, als sie an Altersschwäche gestorben war. Die war wohl eine ganz große Nummer gewesen.
Als Lutzi auf und davon ins All ist, kurz