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Die merkwürdigen Erlebnisse des Astronauten Ribor Raskovnik bei seiner Rundreise durchs Weltall. Levi Krongold
Читать онлайн.Название Die merkwürdigen Erlebnisse des Astronauten Ribor Raskovnik bei seiner Rundreise durchs Weltall
Год выпуска 0
isbn 9783847619666
Автор произведения Levi Krongold
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Ich überlegte, ob diese merkwürdige Sprache, die aus der Aneinanderreihung verschieden betonter »Hm's« bestand vielleicht auf eine besondere anatomische Eigenart des Kehlkopfes der anwesenden Kreaturen schließen ließ.
Mir fielen die Rhetoriker ein, eine ganz ausgebuffte Rasse, deren ungeheure Beredsamkeit sogar ihren Appetit so sehr überstieg, dass sie allesamt ganz mager waren, weil sie ununterbrochen redeten und kaum Gelegenheit fanden, zwischen den Sätzen einen Brocken Nahrung herunter zu bekommen.
Es bestand jedoch kaum Kontakt zu anderen Spezies, da Verhandlungen mit ihnen schon daran scheiterten, dass man nicht zu Wort kam.
Immerhin wurden sie gerne engagiert, wenn es darum ging, Entscheidungen des Konzerns weiter zu geben, auch wenn sie erst einmal ungünstig schienen und zum Nachteil der Betroffenen. Die Rhetoriker redeten solange, bis sich die Versammelten langweilten und wieder nach Hause gingen.
Oder die Retroverbaliker, die jeden Satz von hinten anfingen, was zu nicht unerheblicher Verwirrung führen konnte, wenn der Satz vorne und hinten auf das gleiche Wort endete.
Der Translator brachte dann oft nur ächsende Würgelaute hervor und es drehte sich einem alles im Kopf.
Nein, das hier war eine ganz andere Spezies. Der Lautform nach zu schließen mussten sie über sehr einfache, ungeformte Kehlköpfe verfügen, die lediglich einfache Windgeräusche zuließen, ohne merkliche Artikulationen. Wenn man von der Kehlkopfform auf die sonstige Anatomie schließen konnte, sollten diese Kreaturen siebenarmig sein, kein Skelett besitzen, möglicherweise Knorpel oder Gräten und sackförmige Mundöffnungen besitzen über denen tellergroße kurzsichtige Augen saßen.
Mich fröstelte bei diesem Gedanken!
Über Beine konnten sie ebenfalls nicht verfügen, sonst hätten sie sich mir schon genähert. Möglicherweise saugten sie sich am Boden fest wie die sagenhaften in vielen Liedern besungenen »Einmännleinstandimwalde« Kreaturen der Urzeit. Ich fragte mich gerade, ob ich den Versuch unternehmen sollte mich ihnen vorsichtig zu nähern, da hörte ich das bekannte 'tap – klack, tap – klack' und kurz darauf das Geräusch der sich öffnenden Stahltüre. Licht flutete in den Raum und ein Schalter wurde umgelegt, so dass alles in helles neonweißes Licht getaucht wurde. Ich musste momentan geblendet die Augen verschließen.
»Na –Herrschaften! – jetzt gibt es happi –happi und dann geht’s nach Hause, harharhahrhahr«, hörte ich die gefürchtete Stimme von Willy Wikinger. Ich öffnete langsam die Augen hinter meiner vorgehaltenen Hand und spähte im Raum umher. Ich befand mich offenbar in einer Art Abstellkammer, deren rostige Stahlwände bräunlich, grünliche wirkten.
Zu meinem größten Erstaunen entpuppten sich die Wesen, die sich ebenfalls im Raum befanden, vier an der Zahl, wie ich richtig vermutet hatte, als gefesselte Polizisten, denen Willy Wikinger die Uniform ausgezogen haben musste, denn sie lagen allesamt in langer weißer Unterwäsche gefesselt auf dem Boden und hatten einen dicken braunen Klebstreifen über dem Mund.
Erleichterung und Entsetzen machten sich gleichzeitig in mir breit.
Willy Wikinger musste also die Besatzung des Polizeikreuzers überwältigt und gefangen gesetzt haben, so dass jede Möglichkeit Hilfe herbei zu rufen aussichtslos erschien.
Die Gefangenen rollten zornig mit den Augen und stießen heisere »hmhm« –Laute hervor, was darauf schließen ließ, dass sie mit ihrer Behandlung ebenfalls nicht einverstanden waren.
Willy Wikinger schien jedoch der Anblick sich zornesrot windender Polizisten eher in Vergnügen zu versetzen. Er schüttelte sich vor Lachen, so dass sein hervorstehender Bauch auf und ab wippte.
Dann plötzlich veränderte sich seine Stimmung drastisch. Er schrie: »Ihr Höllenhunde, ich schwöre euch, ich werde jeden Einzelnen von euch am Spieß braten, bis er knusprig ist oder unter der Rakete Kiel holen lassen, wenn ihr auch nur eine unbedachte Bewegung macht oder einen Muks von euch gebt, wenn ihr Zicken macht. Meine Mannschaft wird euch gnadenlos in Stücke hacken und sie den Kaimanern überlassen, damit sie ihre Haustiere damit füttern können. Die lieben Menschenfleisch, wie ihr wisst!«
Mir erstarrte das Blut in den Adern. Ich wusste nicht was schlimmer wäre, Willy Wikinger oder die Kaimaner. Ihre Haustiere, die Teckel, waren wohl die blutrünstigste Kreatur im ganzen Universum. Sie lebten ausschließlich von Fleisch und es waren durchaus Fälle bekannt, wo sie ganze Mannschaften gestrandeter Raumschiffe buchstäblich mit Haut und Haar gefressen haben sollen. Obendrein hatten sie zwei Köpfe, an jedem Ende einen und ihre niedliches Schnäuzchen und die Hängeohren täuschten argwöhnisch Friedfertigkeit vor. Wollte man sie darauf hin streicheln und hätscheln, was der Sinn dieser Mimikri war, so biss das ein oder andere Ende einem mit seinen kleinen scharfen Zähnen in die Hand. Da das andere Kopfende auch etwas wollte und dem angreifenden Kopfende den Bissen missgönnt, steigert sich das Wesen in gegenseitiger Konkurrenz der Kopfenden in einen wahren Blutrausch hinein, bis vom armen Opfer buchstäblich nichts mehr übrig bleibt. Dann will es meist Gassi gehen und sich erleichtern.
Die Kaimanier sehen diesem Treiben mit unverantwortlicher Gleichgültigkeit zu, sind sie doch Vegetarier und haben gar keinen Sinn für das grausige Schauspiel.
Nachdem Willy Wikinger eine bedeutungsvolle Pause gemacht hatte, um die Wirkung seiner Worte zu prüfen, grunzte er zufrieden in seinen Bart, denn so nennt man den unteren Teil des Fells, der Mund um Kinn umschließt und blitzte uns der Reihe nach an. Dann zeigte er mit dem Finger auf mich und schrie: »Du da, du Grottenolm, komm her!«
Ich muss gestehen, es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte mir vor Schrecken in die Hose gemacht, die er mir, wie ich erst in diesem Moment bemerkte, erstaunlicherweise gelassen hatte.
Ich lag vor Entsetzen steif auf dem Boden und rührte mich nicht.
»Na, hat dich der Schlag getroffen, du Hosenscheißer?« Nachdem ich mich immer noch nicht und auch gemäß der Notfallvorschrift bewegt hatte und noch nicht einmal wagte mit den Augen zu zucken, schrie er: « Na, wird’s bald Freundchen oder soll ich dir Beine machen?«
Da endlich fiel ihm offensichtlich ein, dass er mir die Beine ja ordentlich zusammengeknotet hatte. Er tapste zu mir heran –'tapp –klack- tapp -klack' und zog sein gewaltiges Messer aus dem Gürtel.
Glücklicherweise benutzte er es nicht in der Weise, dass er mich in Stücke sägte, sondern mit einem gewaltigen Ruck trennte er die Stricke an meinen Füßen durch, dass ich nur so herumgeschleudert wurde.
»So, jetzt auf, du Missgeburt!«, brüllte er wenig charmant und riss mich an den Armen hoch, so dass ich halbwegs zum Stehen kam, sofort jedoch wieder zusammensank, da meine Beine ohne jegliches Gefühl waren und ich ansonsten zitterte, als hätte ich einen Anfall von Weltraumfieber.
»Willst du wohl stehen bleiben, du Kröte? Wie heißt du eigentlich?« Ich war unfähig zu antworten, weil meine Kiefer sich in einem unangenehmen Muskelkrampf befanden.
»Na, egal«, grunzte er, sah mich von oben bis unten an und meinte abschätzig, indem er auf den Boden spuckte: »Ich nenne dich Olm... siehst ja auch so aus!«
Ich wusste damals nicht, was ein Olm ist, aber dass es wohl kein Kompliment sein sollte, war mir bereits am Tonfall klar und ich sollte es auch in den nächsten Stunden und Tagen erfahren.
Später erfuhr ich, das war glaube ich auf der Vega, dass Olme in modrigen Dunkelhöhlen gezogen werden, meist auf Planeten, die durch menschliche Besiedlung unbewohnbar geworden waren und so als Exo- Planeten wieder verlassen und verwüstet im Weltall herumtrudeln. Da sie meist in einem Haufen von Müll und Unrat, vergifteten Tümpeln und radioaktiven Seen zu ersticken drohten, versuchte man eine biologische Lösung.
Die einzige Spezies, die genügend Widerstand gegen derartige Nekrotope entwickeln, sind die gemeine Küchenschabe, die zu monströser Größe heranwächst und der Grottenolm. Er ist an sich klein und kugelig, völlig unbehaart und seine glitschige Haut ist fast