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Der Tod zwischen den Inseln. George Tenner
Читать онлайн.Название Der Tod zwischen den Inseln
Год выпуска 0
isbn 9783750279308
Автор произведения George Tenner
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Sicher ist aber auch, dass die Nachricht, die er am Morgen per SMS von Salamander erhielt, diesen Åke Erikssons als Mélisande angekündigt hatte. Lloyd konnte eins und eins zusammenzählen.
»Wie viele Leute sind bei Ihnen an Bord?« Es muss die Stimme Åke Erikssons gewesen sein.
»Vier. Und bei Ihnen?«
»Zwei, die mit Ihnen verhandeln, und vier Männer, die das Schiff versorgen. Einer davon ist der Kapitän, ein Zweiter ist der Maschinenwart.«
»Wo wollen wir miteinander reden?«, fragte Limas.
Gaston Lloyd schaute interessiert auf die beiden Männer, die sich gegenüberstanden. Eriksson auf der Skagerrak, Limas auf der Venus. Da die Schiffe ungleich groß waren, musste Limas zu Eriksson aufschauen.
»Bei Ihnen ist es ja ein wenig klein«, sagte Åke Eriksson versöhnlich. »Wir haben einen Salon, in dem nur die jeweils beteiligten Verhandlungspartner sitzen werden.«
»Wir sind aber zu viert«, beharrte Limas.
»Die Vollmacht lautet, dass wir mit zwei Leuten von ihnen verhandeln. Mit Ihnen, Limas und ihrem Chef in London. Wenn wir also bei Ihnen reden wollen, müssen Sie die anderen beiden wegschicken. Wenn wir allerdings an Bord der Skagerrak sprechen, sind wir völlig ungestört. Ihre Männer können dann entweder an Bord bleiben. Sie können auch in das Restaurant gehen, das schräg gegenüberliegt.«
Limas drehte sich um und sah die Tische vor dem Restaurant Veermaster stehen.
»Also?«, fragte Eriksson.
»Unsere Männer bleiben an Bord.«
»Sie könnten dort drüben etwas essen«, gab der Schwede zu bedenken und zeigte auf das Restaurant auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens.
»Wir haben alles mit. Sie werden auf der Venus essen.«
Eriksson wusste, dass es keinen Zweck haben würde, Limas davon zu überzeugen, seine Männer zum Essen in den Veermaster zu schicken.
»Gut«, sagte er. »Wann werden Sie kommen?«
»Ich brauche noch ein Telefonat.«
»Na dann, bis gleich.« Eriksson drehte sich ab, und verschwand im Innern der Skagerrak.
Limas drehte sich um. Er sah, dass die Männer in der Venus diskutierten. Sie hatten die Tür zum Ruderhaus offengelassen. Das Gezeter drang bis an sein Ohr.
Als er das Ruderhaus betrat und hinter sich die Tür ins Schloss zog, trat augenblicklich Ruhe ein.
»Ich weiß nicht, warum ihr so einen Krach macht«, sagte Limas. »Es ist wohl nicht nötig, dass draußen alle jedes Wort, das hier gesprochen wird, mithören können.« Er schaute Taabu Zarahn an. »Unser Mittelsmann sagt, er verhandle nur mit Yakubu und mir.«
Der Massai zuckte mit der Schulter. »Das entspricht nicht der Anordnung des Chefs.«
»Ich weiß.«
Es trat einen Moment des Schweigens ein. Und gerade wollte Aaron wieder den zuvor stattgefundenen Zwist zwischen Yakubu Uhuru und ihn wieder aufnehmen, als der Massai mit einer herrischen Bewegung unterbrach. »Wenn du nicht aufhörst damit, Aaron, werde ich das deinem Vater sagen. Du kannst dann augenblicklich zurückfliegen.«
Taabu Zarahn nahm sein Handy und wählte die Nummer seines Chefs Juma Chandu in Nairobi. Sie sprachen nur kurz in Kisuaheli. Limas verstand nicht, was Taabu sagte, konnte es sich aber genau ausmalen.
Es gibt zwei Möglichkeiten. Die eine ist, ihr geht in der Formation, wie ich es ausgehandelt habe, oder ihr fahrt ab, und der Deal platzt.
»Und?«, fragte Limas, als Taabu Zarahn das Gespräch unterbrochen hatte, und das Handy lässig in die Tasche steckte.
»Wir sollen zu dritt gehen.«
»Was machen wir, wenn sie sich sperren?«
»Dann reisen wir ohne Ergebnisse ab.«
Limas nickte bedächtig.
Taabu Zarahn bekräftigte: »Genau das hat der Boss gesagt.«
*
Wenig später machten sie sich auf, um zu dem Date auf die Skagerrak überzuwechseln. Sie ließen einen sehr verärgerten Aaron Chandu zurück, der, als die drei Männer nicht unmittelbar zurückkamen, davon ausging, dass die Gespräche stattfinden.
Kurz nach 19:30 Uhr kamen die Unterhändler auf die Venus zurück. Eine knappe Stunde später verließen sie den Hafen von Karlshagen. Nahezu kriechend langsam schlich sich die Venus an den an Steuerbord festliegenden Schiffen der Wasserschutzpolizei vorbei. Wenig später erreichte das Schiff die offene See.
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