ТОП просматриваемых книг сайта:
Anno 2100 - Moderne Kurzgeschichten und Gedichte über das 21. Jahrhundert. Gino Aliji
Читать онлайн.Название Anno 2100 - Moderne Kurzgeschichten und Gedichte über das 21. Jahrhundert
Год выпуска 0
isbn 9783754106174
Автор произведения Gino Aliji
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Herr Umbert wird von dem plötzlich ausbrecheden Jubel und Applaus des Publikums unterbrochen. Die Bühne wird wieder von einer Flut an Kamerablitzen überschwemmt und auch der Direktor ist so angetan von den Worten Umberts, dass er ihm anerkennend auf die Schulter klopft. Als sich die Zuschauer wieder beruhigen, setzt er seinen letzten Satz erneut an.
„Es wird nun Zeit, dass ich mich der Zukunft zuwende und dem guten Beispiel der jüngeren Generationen folge. Sie haben mir das gezeigt, was ich für unmöglich hielt, und um ehrlich zu sein juckt es mich schon sehr in den Fingern. Ich möchte auch endlich in den Genuss der elektrifizierten Fortbewegung kommen.“
Nach seiner Rede, werden Herr Umbert und der Museumsdirektor von den Vertretern der Presse belagert. Während sie den investigativen Fragen der Journalisten Rede und Antwort stehen, verlieren sich die anderen Zuschauer allmählich und verteilen sich im restlichen Teil des Museums. Eine ganze halbe Stunde später verabschiedet sich Herr Umbert von den Journalisten und dem Direktor. Ich sehe, wie er ein letztes Mal auf die Bühne geht, seinen alten Ford sanft berührt und ihm etwas zuflüstert. Danach kommt er mit einem Lächeln auf mich zu.
„Schön, dass Sie da sind“, sagt er, als wir uns die Hände reichen.
„Da haben Sie aber eine eindrucksvolle Rede gehalten, Herr Umbert“, lobe ich ihn.
Herr Umbert bleibt bescheiden. „Ich habe nur das gesagt, was schon lange einmal gesagt werden musste. Kommen Sie, ich nehme Sie ein Stück in meinem neuen Wagen mit.“
Wir gehen zusammen auf den Museumsparkplatz und steigen in seinen neuen ElectricDrive Evolution ein. Ich bin vom dem Auto sehr angetan.
„Das ist aber ein sehr schönes Auto, das Sie da haben“, sage ich ihm.
Herr Umbert startet den Wagen und wir verlassen das Parkplatzgelände. Ich bemerke, wie sich auf seinem Gesicht ein Lächeln breit macht.
„Dieses Auto ist Welten von meinem alten Ford entfernt“, sagt er dann. „Es ist fast so, als würde man über die Straße schweben und das nahezu lautlos. Es ist ein wirklich tolles Fahrgefühl.“
„Bereuen Sie es jetzt nicht doch, dass Sie nicht schon viel früher auf ein Elektrofahrzeug umgestiegen sind?“, fragte ich ihn mit einem herausfordernden Unterton.
„Nein“, antwortet er entschlossen. „Aber ich bereue es zutiefst, dass erst unsere Kinder den Mut hatten, diese Antriebstechnologie weiterzuentwickeln und für alle zugänglich zu machen.“
Oh Freiheit, oh Freiheit
Frei ist der, der Freies tut,
doch dafür braucht es sehr viel Mut.
Doch die Regeln, doch das Maß,
so ist Freisein ja nur heißes Gas.
Oh Freiheit, oh Freiheit,
wie hab‘ ich dich gern,
wär‘ es nicht schön,
wenn wir wirklich frei wär’n?
Sieh den Mond, er zieht seine Bahnen,
wir können sogar seine Phasen erahnen.
Sieh, wie er sich dreht
und denkt, er wär‘ frei.
Und doch zieht er immer
an uns vorbei.
Sieh den Adler, in der Luft er schwebt,
und merkt dabei nicht, wie die Erde bebt.
Sieh, wie er fliegt
und denkt, er wär‘ frei.
Doch die Schwerkraft ruft
auch ihn herbei.
Frei ist der, der Freies tut,
doch dafür braucht es sehr viel Mut.
Doch die Regeln, doch das Maß,
so ist Freisein ja nur heißes Gas.
Oh Freiheit, oh Freiheit,
wie hab‘ ich dich gern,
wär‘ es nicht schön,
wenn wir wirklich frei wär’n?
Sieh den Menschen, wie er geht,
seine Gedanken vom Winde verweht.
Sieh, wie er schläft
dort in seinem Traum.
Seine Gedanken verschluckt
vom leeren Raum.
Sieh die Gedanken, sie sind übertönt,
und wer frei denkt, der wird verhöhnt.
Sieh die Ideen,
im Kopf sie sehr wanken.
Doch weist du sie immer
in die Schranken.
Frei ist der, der Freies tut,
doch dafür braucht es sehr viel Mut.
Doch die Regeln, doch das Maß,
so ist Freisein ja nur heißes Gas.
Oh Freiheit, oh Freiheit,
wie hab‘ ich dich gern,
wär‘ es nicht schön,
wenn wir wirklich frei wär’n?
Sieh die Freiheit, man will sie dir nehmen,
und wagt es noch nicht einmal, das zu erwähnen.
Sieh, wie sie gieren
nach der Kontrolle.
Deine Freiheit spielt
eine wichtige Rolle.
Sieh, all das schöne Geld,
wie es deine Fesseln erhält.
Sieh, wie es dich leitet
und sich magisch verbreitet.
Sieh, wie es dich
zum Kaufen verleitet.
Frei ist der, der Freies tut,
doch dafür braucht es sehr viel Mut.
Doch die Regeln, doch das Maß,
so ist Freisein ja nur heißes Gas.
Oh Freiheit, oh Freiheit,
wie hab‘ ich dich gern,
wär‘ es nicht schön,
wenn wir wirklich frei wär’n?
Sieh die Kinder, wie sie denken,
denn sie wollen die Zukunft lenken.
Sieh, wie sie handeln
nach ihrem Gewissen.
Sie werden diese Zeiten
auf keinen Fall vermissen.
Sieh, was die Vernunft vollbracht,
du und die Menschen, ihr seid erwacht.
Sieh die Kriege,
wie sie verenden.
Und niemand lässt sich
von