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geliebt habe. Von heut an darf sie sich nie auf dem Wege betreffen lassen, den der König wandelt.

      Jarl Skule. Groß ist, was Ihr da tut, Håkon – ich weiß aus eigener Erfahrung, was es Euch kosten muß –

      Håkon. Fort muß jeder, der dem König allzu teuer ist. – Binde den Brief zu. Er gibt ihn Ivar Bodde.

      Bischof Nikolas beugt sich über den Stuhl. Herr König, da habt Ihr einen großen Schritt vorwärts getan in der Freundschaft des Jarls.

      Håkon reicht ihm die Hand. Dank, Bischof Nikolas; Ihr habt mir zum besten geraten. Bittet Euch eine Gnade aus, sie soll Euch gewährt sein.

      Bischof Nikolas. Gewiß?

      Håkon Ich gelob' es Euch mit meinem Königsworte.

      Bischof Nikolas. So ernennt Vegard Väradal zum Vogt auf Hålogaland.

      Håkon. Vegard? Er ist der treueste Freund fast, den ich habe; ungern lass' ich ihn so weit fort von mir.

      Bischof Nikolas. Des Königs Freund verdient königlichen Lohn. Bindet den Jarl auf die Art, wie ich Euch geraten habe, dann seid Ihr für alle Zeiten sicher.

      Håkon ergreift ein Pergamentblatt. Vegard soll die Vogtei auf Hålogaland erhalten. Er schreibt. Hier geb' ich's ihm königlich verbrieft.

       Der Bischof tritt zurück.

      Jarl Skule nähert sich dem Tische. Was schreibt Ihr da?

      Håkon reicht ihm das Blatt. Lest!

      Jarl Skule liest und blickt den König fest an. Vegard Väradal? Auf Hålogaland?

      Håkon. Im nördlichen Amte, das erledigt ist.

      Jarl Skule. Bedenkt Ihr denn nicht, daß Andres Skjaldarband auch ein Amt dort im Norden hat? Die beiden sind erbitterte Feinde – Andres Skjaldarband hält zu mir –

      Håkon lächelt und steht auf. Und Vegard Väradal zu mir. Darum müssen sie sehen, sich je eher je lieber zu vertragen. Zwischen den Mannen des Königs und des Jarls darf hinfort kein Zwist mehr sein.

      Bischof Nikolas. Hm, das könnte doch am Ende schlimm ablaufen! Nähert sich unruhig.

      Jarl Skule. Ihr denkt klug und tief, Håkon.

      Håkon mit Wärme. Jarl Skule, ich nahm Euch heute das Reich, – aber laßt Eure Tochter es mit mir teilen!

      Jarl Skule. Meine Tochter!

      Margrete. Gott!

      Håkon. Margrete, – wollt Ihr Königin sein?

      Margrete schweigt.

      Håkon ergreift ihre Hand. Antwortet mir.

      Margrete leise. Ich will gern Eure Ehefrau sein.

      Jarl Skule mit einem Handschlag. Frieden und Vergleich von Herzen!

      Håkon. Dank!

      Ivar Bodde zu Dagfinn. Gelobt sei der Himmel – jetzt tagt es.

      Dagfinn. Fast glaub' ich's. So gut hat der Jarl mir noch nie gefallen.

      Bischof Nikolas hinter ihm. Seid immer auf der Hut, guter Dagfinn, – immer auf der Hut!

      Ivar Bodde zu Vegard. Nun seid Ihr Vogt auf Hålogaland – da habt Ihr des Königs Handschrift. Gibt ihm den Brief.

      Vegard Väradal. Für seine Gnade werd' ich dem König später danken. Will gehen.

      Bischof Nikolas tritt ihm in den Weg: Andres Skjaldarband hat einen harten Nacken – laßt Euch nicht einschüchtern.

      Vegard Väradal. Das ist bisher noch keinem gelungen. Ab.

      Bischof Nikolas folgt ihm. Seid wie Fels und Kiesel gegen Andres Skjaldarband, – und im übrigen nehmt meinen Segen mit Euch.

      Ivar Bodde, der mit den Pergamenten in der Hand hinter dem König gewartet hat. Hier sind die Briefe, Herr –

      Håkon. Gut. Gib sie dem Jarl.

      Ivar Bodde. Dem Jarl? Wollt Ihr sie nicht siegeln?

      Håkon. Das pflegt ja der Jarl zu tun – er hat das Siegel.

      Ivar Bodde mit gedämpfter Stimme. Ja, bisher, – solang er die Vormundschaft für Euch führte – aber jetzt!

      Håkon. Jetzt wie sonst – der Jarl hat das Siegel. Entfernt sich.

      Jarl Skule. Gebt mir die Briefe, Ivar Bodde.

       Er geht damit zum Tische, zieht das Reichssiegel hervor, das er im Gurte verwahrt trägt, und siegelt während der folgenden Szene.

      Bischof Nikolas halblaut. Håkon Håkonsson ist König – und der Jarl hat des Königs Siegel – es wird schon gehen, wird schon gehen!

      Håkon. Was sagt Ihr, Herr Bischof?

      Bischof Nikolas. Ich sage, Gott und Sankt Olaf wachen über ihre heilige Kirche. Ab in die Königshalle.

      Håkon nähert sich Margreten. Eine kluge Königin kann Großes im Lande wirken; Euch durft' ich ruhig wählen, denn ich weiß, Ihr seid klug.

      Margrete. Nur das?

      Håkon. Was meint Ihr?

      Margrete. Nichts, nichts, Herr.

      Håkon. Und Ihr hegt keinen Groll wider mich, daß Ihr vielleicht holde Wünsche um meinetwillen habt aufgeben müssen?

      Margrete. Ich habe keine holden Wünsche um Euretwillen aufgeben müssen.

      Håkon. Und Ihr wollt mir nahe stehen und mir guten Rat geben?

      Margrete. Ich möchte so gern Euch nahe stehen.

      Håkon. Und mir guten Rat geben. Ich dank' Euch dafür. Der Rat der Frauen frommt jedem Manne, und ich habe fortan keine andere als Euch; – meine Mutter mußt' ich fortschicken –

      Margrete. Ja, sie war Euch allzu teuer.

      Håkon. Und ich bin König. Lebt denn wohl, Margrete! Ihr seid so jung noch – aber nächsten Sommer soll unsere Hochzeit sein, und ich gelobe, von der Stunde an Euch in aller geziemenden Treue und Ehre bei mir zu halten.

      Margrete mit wehmütigem Lächeln. Ja, ich weiß, es wird lange dauern, bis Ihr mich fortschickt.

      Håkon lebhaft. Euch fortschicken? Das werd' ich niemals tun!

      Margrete mit tränenerfüllten Augen. Nein, das tut Håkon nur mit denen, die ihm allzu teuer sind.

       Sie geht auf den Ausgang zu. Håkon blickt ihr gedankenvoll nach.

      Frau Ragnhild von rechts. Der König und der Jarl so lange hier drinnen! Die Angst tötet mich – Margrete, was hat der König gesagt und getan?

      Margrete. O, so viel! Zuletzt hat er sich einen Vogt und eine Königin erkoren.

      Frau Ragnhild.

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