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laut ist (Toilettenspülung des Nachbarn) und sich auch ungünstig auf sein Asthma auswirkt (zu nahe am Bois de Boulogne), zieht Proust nach drei Monaten weiter in die Rue Hamelin Nr. 44. Pastiches et mélanges erscheint sowie die Neuauflage von Du côté de chez Swann. Am 10. November wird Proust der Prix Goncourt verliehen.

      – Mme de Villeparisis à Venise, in Le Matin vom 11. Dezember.

      – À Venise, in Feuillets d’Art vom 15. Dezember.

      1920 Le Côté de Guermantes I erscheint im Oktober bei Gallimard; im gleichen Jahr erscheint auch der aufschlussreiche Essay À propos du style de Flaubert. Proust wird zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.

      – Pour un ami: remarques sur le style, in La Revue de Paris.

      1921 Le Côté de Guermantes II suivi de Sodome et Gomorrhe I erscheint im Mai bei Gallimard; ein Vorabdruck Jalousie aus Sodome et Gomorrhe II erscheint im November in der seit Juli bestehenden Reihe Les Œuvres libres bei Fayard. Der nutzlose Sekretär Henri Rochat wird nach Argentinien komplimentiert. Besuch der Ausstellung holländischer Maler im Jeu de Paume, wo auch Vermeers Ansicht von Delft gezeigt wird. Im Herbst kränkelt Proust besorgniserregend aufgrund eines Irrtums seines Apothekers.

      – À propos de Baudelaire, in der Nouvelle Revue Française.

      1922 Yvonne Albaret, eine Nichte der Haushälterin Céleste Albaret, übernimmt die Maschinenabschrift der Manuskripte für La Prisonnière und La Fugitive. Anfang des Frühjahrs verkündet Proust Céleste, dass er soeben das Wort »Fin« geschrieben habe. Sodome et Gomorrhe II erscheint (Druckvermerk 10. November). Beginn des Briefwechsels mit Ernst Robert Curtius. Am 18. Mai findet nach der Uraufführung von Strawinskys Renard die verunglückte Begegnung zwischen Proust und James Joyce sowie Igor Strawinsky bei einem Diner des Ehepaars Schiff statt. Im September erscheint der erste Band, Swann’s Way, von Scott-Moncrieffs Übersetzung Remembrance of Things Past der Recherche, doch Proust ist mit den Titeln unzufrieden. Im Oktober erkrankt er an einer Bronchitis, die sich zu einer Lungenentzündung auswächst, an der Proust am 18. November stirbt. Er wird auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise in der Section 85 beigesetzt.

      – Vorabdrucke aus La Prisonnière in der Nouvelle Revue Française.

      1923 La Prisonnière (Druckvermerk 14. November).

      – Vorabdruck Précaution inutile im Februar aus La Prisonnière in der Reihe Les Œuvres libres.

      1926 Albertine disparue (Druckvermerk 30. November 1925).

      1927 Le Temps retrouvé (Druckvermerk 22. September).

      1927 Chroniques. Eine Sammlung kleinerer Schriften, hrsg. von Robert Proust.

      1929–36 Erste Gesamtausgabe in der Reihe »À la gerbe«, in 18 Bänden, bei Gallimard.

      1952 Jean Santeuil (s. unten).

      1954 Erste kommentierte Ausgabe von À la Recherche du temps perdu, hrsg. von Pierre Clarac und André Ferré, bei Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade).

      1954 Contre Sainte-Beuve (s. unten).

      1971–89 Kommentierte Gesamtausgabe in sechs Bänden, hrsg. von Pierre Clarac und Yves Sandre (Jean Santeuil précédé de Les Plaisirs et les Jours sowie Contre Sainte-Beuve précédé de Pastiches et mélanges suivi de Essais et articles) bzw. von Jean-Yves Tadié (À la recherche du temps perdu, 4 Bde.), bei Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade).

      1988–2007 Erste deutsche kommentierte Gesamtausgabe, hrsg. von Luzius Keller bei Suhrkamp.

      1991 Écrits de jeunesse, 1887–1895, hrsg. von Anne Borrel beim Institut Marcel Proust International (nicht in den frz. und dt. Gesamtausgaben berücksichtigt).

      II FRÜHE WERKE

      Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge Prousts Veröffentlichungen aus den Jahren 1892–96 sind 1896 unter dem Titel Les Plaisirs et les Jours gesammelt erschienen (s. unten) und die aus den Jahren 1900–07 in Pastiches et mélanges 1919 (s. unten). Prousts zahlreiche Literatur- und Theaterkritiken aus der Zeit 1882–1922 finden sich gesammelt im dritten Teil des Bandes Contre Sainte-Beuve, précédé de Pastiches et mélanges et suivi de Essais et articles, Gallimard (Bi­bliothèque de la Pléiade) 1971 (dt. Essays). Unveröffentlichtes oder nur in Schülerzeitschriften erschienenes Material aus Prousts Jugendtagen gab das Institut Marcel Proust International 1991 unter dem Titel Écrits de jeunesse 1887–1895 heraus.

      Der Fragebogen Auch wenn es sich dabei nicht eigentlich um ein »Werk« handelt, ist der »Proust Questionnaire« doch zu bekannt und vor allem zu informativ, als dass man ihn hier übergehen könnte. Es handelt sich eigentlich um eine Salon-Spielerei, die um 1860 in England in Mode kam und dann auf den Kontinent überschwappte. Proust wurde zum ersten Mal 1886 mit einem solchen Fragenkatalog für das »Album to Record Thoughts, Feelings, &c« von Antoinette Faure konfrontiert (der Tochter des späteren Staatspräsidenten), wobei er die englischen Fragen auf Französisch beantwortete. 1891 oder 1892 wurde der Bogen Proust abermals in geringfügig veränderter Form für das Album »Les Confidences de Salon« vorgelegt, diesmal mit den Fragen auf Französisch. Hier die beiden Bögen in Zusammenfassung, wobei die Fragen von 1886 von denen von 1891/92 durch einen Schrägstrich getrennt sind, soweit sie voneinander abweichen:

FrageAntwort 1886Antwort 1891/92
Ihre bevorzugte Tugend.Alle Tugenden, die nicht für eine Sekte spezifisch sind, die universellen.
Der wesentlichste Aspekt Ihrer Persönlichkeit.–––Das Bedürfnis, geliebt zu werden; genauer gesagt, vielmehr das Bedürfnis, gestreichelt und verwöhnt zu werden, als das nach Bewunderung.
Die Qualität, die ich mir bei einem Mann wünsche.Intelligenz, ein Sinn für Moral.Männliche Tugenden, und Offenheit in der Freundschaft.
Die Qualität, die ich mir bei einer Frau wünsche.Sanftmut, Natürlichkeit, Intelligenz.Weiblicher Charme.
Was gefällt mir am besten an meinen Freunden.Wenn sie zärtlich zu mir sind, wenn ihre Persönlichkeit wundervoll genug ist, um den Wert dieser Zu­neigung hoch zu veran­schlagen.
Mein größter Fehler.Dass ich nicht weiß, was ich will; meine Willensschwäche.
Meine Lieblingsbeschäftigung.Das Lesen, Träumen, Gedichte, Geschichte, Theater.Zu lieben.
Mein Traum vom Glück.Nahe bei denen zu leben, die ich liebe, und mit dem Charme der Natur; mit einer Menge Bücher und Partituren, nicht weit von einem Theater.Ich fürchte, er ist nicht groß genug, ich wage es nicht, davon zu sprechen, ich habe Angst, ihn zu zerstören, wenn ich von ihm spreche.
Was wäre mein größtes Unglück?Von Maman getrennt zu sein.Meine Mutter oder meine Großmutter nicht gekannt zu haben.
Wer ich gern wäre.Da ich mir die Frage nicht zu stellen brauche, ziehe ich es vor, sie nicht zu beantworten. Ansonsten wäre ich gern Plinius der Jüngere gewesen.Ich selbst, wie mich die Leute, die ich bewundere, gern hätten.
Das Land, in dem ich am liebsten leben würde.In einem idealen Land, oder vielmehr, in einem Land meines Ideals.Ein Land, in dem gewisse Dinge, die mir gefielen, wahr würden wie von Zauberhand, und wo Zuneigung immer erwidert würde.
Meine Lieblingsfarbe.Ich liebe sie alle.Die Schönheit liegt nicht in den Farben, sondern in ihrer Harmonie.
Meine Lieblingsblume.Weiß nicht.Ihre/Seine [»la sienne«] – und danach alle.
Mein Lieblingsvogel.Die Schwalbe.
Meine bevorzugten Prosa-Autoren.George Sand, Auguste Thierry.Zur Zeit Anatole France und Pierre Loti.
Meine bevorzugten Poeten.Musset.Baudelaire und Alfred de Vigny.
Meine fiktiven Heroen.Die Helden poetischer Romane, solche, die eher ein Ideal als ein Modell sind.Hamlet.
Meine fiktiven Heroinen.Jene, die mehr als nur Frauen sind, ohne dabei ihr Geschlecht zu verleugnen, alles, was poetisch zart, rein, schön in allen Gattungen ist.Beatrice.
Meine Lieblings-Komponisten.Mozart, Gounod.Beethoven, Wagner, Schumann.
Meine Lieblingsmaler.Meisonnier.Leonardo

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