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Antonymie“ z.B. vorwärts – rückwärts).

      Durch Substitution verknüpfen vor allem auch Ausdrücke, bei denen eine Relation der Unter- oder Überordnung vorliegt. Dieses semantische Verhältnis zwischen einem Oberbegriff mit weiter Bedeutung (Hyperonym, z.B. Obst) und einem Unterbegriff (Hyponym, z.B. Apfel) wird als Hyponymie bezeichnet. Verschiedene Unterbegriffe, die gemeinsam zu einem Oberbegriff gehören werden Kohyponyme genannt (z.B. Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume). Dabei unterscheidet sich jedes Hyponym durch mindestens ein spezifizierendes Merkmal von seinem Hyperonym.

      Mit solchen Formen inhaltlicher Spezifizierung geht neben der Ausdrucksvariation natürlich immer die Weiterentwicklung des Themas einher, etwa durch ein Fortschreiten vom Speziellen zum Allgemeinen. Als besonders allgemeine Hyperonyme gelten in diesem Zusammenhang Lexeme wie Person, Mensch, Ding, Zeug, die innerhalb von Texten kohäsive Verbindungen mit unzähligen anderen Personen- und Sachbezeichnungen eingehen können.

      Auf Teil-Ganzes-Beziehungen bezieht sich der Begriff der Meronymie, wobei das Lexem, das das Ganze benennt, als ‚Holonym‘ (z.B. Baum), das Wort für den entsprechenden Teil als ‚Meronym‘ (z.B. Ast, Stamm) bezeichnet wird. Meronymische Relationen bestehen typischerweise zwischen Wörtern mit gegenständlicher Bedeutung (sog. ‚Konkreta‘). Sie begegnen in Texten häufig bei Raumbeschreibungen und in Verbindung mit bestimmten Formen der thematischen Progression (s.u. „Progression mit abgeleitetem Thema“).

      Weiterführende Literatur:

      Cruse, Alan D.: Lexical Semantics. Cambridge UP, Cambridge 1986.

      Halliday, Michael A.K. /Hasan, Ruqaiya: Cohesion in English. Longman, London 1976.

      Lyons, John: Semantics. Cambridge UP, Cambridge 1977.

      Fritz, Thomas: Der Text. In: Duden. Band 4 Die Grammatik. Dudenverlag, Mannheim 2006. S. 1067–1174.

      Schubert, Christoph: Englische Textlinguistik. Eine Einführung. Erich Schmidt, Berlin 2008.

      Textkonstitution durch Kontext und Weltwissen: Kohärenz

      Thematische Progression

      Die Verbindung zwischen Kohäsion und Kohärenz verdeutlicht insbesondere die Beschreibung der Thema-Rhema-Gliederung.1 Im Zuge der Thema-Rhema-Gliederung eines Textes werden die Satz-für-Satz-Beziehungen nicht, wie bei den oben genannten Formen der Wiederaufnahme, nur in der Markierung der Ausdrücke, die direkten Bezug aufeinander nehmen, gesehen, sondern „darin, in welcher Weise das Darunterliegende erfasst wird, wie also Sätze mit ihren deiktischen Ausdrücken und nun vor allem mit ihren Prädikaten direkt aufeinander bezogen sind“ (Eroms 2008, S. 45).

      Das Modell der Thema-Rhema-Gliederung basiert auf dem Ansatz der Funktionalen Satzperspektive, der im Kontext der Prager Schule entstand (Mathesius 1929). Für die Textanalyse unterscheidet Daneš (vgl. 1970, S. 72ff.) zwischen Thema und Rhema, wobei unter ‚Thema‘ das verstanden wird, worüber etwas mitgeteilt wird. Dabei handelt es sich unter kontextuellem Aspekt um die Information, die bekannt, vorgegeben, aufgrund der Situation erschließbar oder vom Rezipienten aufgrund seines Vorwissens bzw. seiner Weltkenntnis erkennbar ist. Als ‚Rhema‘ wird das bezeichnet, was über das Thema mitgeteilt wird. Das Rhema besteht also in der neuen, nicht vorher erwähnten und nicht aus dem Text- bzw. Situationszusammenhang ableitbaren Information.

      Im Rahmen der Thema-Rhema-Gliederung wird die Textstruktur als eine Sequenz von Themen dargestellt,2 wobei die thematische Struktur eines Textes in der Verbindung der Themen, ihren Wechselbeziehungen und ihrer Hierarchie besteht. Der Komplex von thematischen Relationen im Text wird als ‚thematische Progression‘ bezeichnet, Daneš (vgl. 1970, S. 75ff.) unterscheidet fünf Typen von thematischen Progressionen:

      1 Bei der einfachen linearen Progression wird das Rhema des Vorgängersatzes zum Thema des folgenden Satzes (z.B. Hans hat ein Fahrrad gekauft. Das Fahrrad steht im Keller. Im Keller …).

      2 Im Falle der Progression mit durchlaufendem Thema bleibt das Thema einer Satzfolge konstant und den einzelnen Sätzen wird jeweils nur ein neues Rhema hinzugefügt (z.B. Mein Fahrrad ist neu. Es ist ein Geschenk meines Vaters. Es steht zur Zeit im Keller … vgl. Brinker 2005, S. 50). Die Beibehaltung des Themas bedeutet jedoch nicht, dass immer genau derselbe Ausdruck das Thema repräsentieren muss, weshalb die Formen der grammatischen und lexikalischen Wiederaufnahme Variation am Satzanfang ermöglichen.Im Zuge einer Progression mit abgeleiteten Themen werden die Themen der einzelnen Sätze von einem Oberthema aus entwickelt. So bildet für den folgenden Beispieltext das ‚Außendesign des Volvo C 70‘ das Hyperthema, z.B.:

      3 Die Frontpartie des neuen Volvo C 70 drückt Kraft und Stärke aus. Seine fließenden Konturen vermitteln Leichtigkeit und Eleganz. Die ansteigende Gürtellinie leistet einen harmonischen Beitrag zum charakteristischen Auftritt … (Direct Marketing Volvo)

      4 Der vierte Typ besteht in der Progression mit gespaltenem Rhema, wobei das Rhema des vorausgehenden Satzes in den folgenden Äußerungen in mehrere Themen zerlegt wird, z.B.:Ein über Jahre erhöhter Blutzuckerspiegel führt zur Veränderung der Blutgefäße. Die Blutgefäße erweitern sich und die Zellen der Gefäßwände sterben ab. Es kommt zu Ausbuchtungen, die Gefäße werden brüchig, Blut tritt in das umliegende Gewebe aus …

      5 Besonders häufig begegnet der fünfte Typ, die Progression mit einem thematischen Sprung, bei der zwar ein Hyperthema existiert, die Einzelthemen aber nicht immer unmittelbar aneinander anschließen, weil beispielsweise Glieder der thematischen Kette, die aus dem Kontext zu ergänzen sind, ausgelassen werden, z.B.:Die Sinnesorgane funktionieren bei allen Menschen nach demselben Prinzip. Wie die Menschen ihre Wahrnehmungen empfinden, ist allerdings eine Frage des Geschmacks und der persönlichen Vorlieben. Der neue Volvo C 70 gibt jedem die Möglichkeit, ganz individuell den Sinnen zu schmeicheln … (Direct Marketing-Prospekt Volvo)

      Dieser Progressionstyp entspricht weitgehend der impliziten Wiederaufnahme, die dadurch charakterisiert ist, dass zwischen dem wiederaufnehmenden Ausdruck und dem wiederaufgenommenen Ausdruck keine Referenzidentität besteht (vgl. Brinker 2005, S. 51).

      Das skizzierte Modell der Thema-Rhema-Strukturen lässt nun einerseits Einblicke in grundlegende semantische Textstrukturen zu und verdeutlicht die Bedeutung der Satzstruktur für die kommunikative Dynamik eines Textes, wird an zentralen Punkten jedoch auch kritisiert. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die verschiedenen Progressionstypen kaum in konsistenter Form vorkommen und ihre Rekonstruktion mit Zunahme der Textlänge äußerst schwierig wird. Zudem scheint etwa die Definition der Begriffe ‚Thema‘ und ‚Rhema‘ vage (vgl. Brinker 2005, S. 51), denn die thematische Basis einer Aussage muss nicht immer die bekannte Information enthalten. So können gerade am Textanfang Sätze auftreten, die überwiegend neue Informationen enthalten, wodurch die Unterscheidung von rhematischen Elementen blockiert wird.

      Makrostrukturen

      Ein weiteres Konzept, das sich mit der Themenentwicklung eines Textes befasst, ist das im Rahmen der Erzähltextanalyse von van Dijk (1980) entwickelte Konzept der Makrostruktur, das er später noch um Superstrukturen erweitert. Unter Makrostruktur bzw. semantischer Tiefenstruktur versteht van Dijk die globale Bedeutung des Textes, die aus Verfahren der paraphrasierenden Reduktion gewonnen werden kann.

      Die Makrostruktur (macrostructure) eines Textes ist dessen genereller Inhalt, der sich durch Makroregeln aus den Mikrostrukturen, also den satzförmigen Einzelpropositionen, ableiten lässt. (Schubert 2008, S. 81)

      Zur Ableitung der sog. Makropositionen aus den Propositionen des konkreten Textes finden Operationen Anwendung, die sich in Form von drei zentralen Makroregeln abbilden lassen, d.h. als Auslassen, Verallgemeinern und Konstruieren. Die durch derartige Verfahren gewonnenen Makrostrukturen sollen die Möglichkeit eröffnen, sich an den Inhalt eines Textes zu erinnern, Texte zusammenzufassen und das Thema eines Textes zu benennen:

      1 Beim

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