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Jenseits von Materie. Prof. Dr. Oliver Lazar
Читать онлайн.Название Jenseits von Materie
Год выпуска 0
isbn 9783039330560
Автор произведения Prof. Dr. Oliver Lazar
Издательство Bookwire
Das Seminar fand in meiner Heimatstadt Essen statt, nur 15 Minuten von meinem Wohnort entfernt. Durchgeführt wurde es von einem in ganz Europa bekannten und höchst renommierten Medium namens Bettina-Suvi Rode (im Folgenden Bettina), das unter anderem von James van Praagh und Gordon Smith, zwei der größten Medien der Welt, spirituell ausgebildet worden war. An dieser Stelle möchte ich explizit erwähnen, dass Bettina und Nina sich nicht kennen und erst recht nicht zusammenarbeiten. Ich kann das deshalb mit absoluter Gewissheit behaupten, weil ich Bettina inzwischen seit mehreren Jahren kenne, sie regelmäßig treffe und mit ihr spreche. Wir sind gemeinsam die Initiatoren der EREAMS-Studie. Bettina ist meine spirituelle Lehrerin, und ich habe bei ihr eine mediale Ausbildung gemacht. Auch mit Nina bin ich immer mal wieder im Austausch, und ich garantiere dafür, dass es keine Absprachen zwischen diesen beiden Medien gibt, sie kennen sich zwar namentlich, haben sich aber noch nie getroffen oder gesprochen. Ich lege großen Wert auf diese Klarstellung, weil es für die weiteren Geschehnisse unheimlich wichtig ist. Für mich war jedenfalls klar, dass mir dieses Reinkarnationsseminar nicht zufällig angezeigt wurde. Ich konnte gar nicht anders, ich musste dieses Seminar sofort buchen und mir einen der beiden letzten verbliebenen Plätze sichern.
Drei Wochen später saß ich im Stuhlkreis bei diesem Seminar und hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde. Insgeheim hoffte ich natürlich, weitere Antworten, vielleicht sogar Botschaften zu bekommen, aber ich hatte keine allzu großen Erwartungen, denn neben mir gab es noch etwa 20 weitere Teilnehmer, und jeder brachte seine eigene schicksalhafte Geschichte mit. Aber die Geistige Welt hatte es an diesem Tag wieder einmal gut mit mir gemeint, und ich erhielt genau das, was ich am meisten benötigte. Wie der Zufall es wollte, befand sich mein Sitzplatz direkt neben dem Medium. Bettina ist eine unglaublich liebevolle Frau, mit einer warmherzigen, vertrauensvollen und mütterlichen Präsenz. Ich fühlte mich von Anfang an bei ihr gut aufgehoben. Wir begannen mit einer kurzen Vorstellungsrunde, wobei ich als Letzter an der Reihe war. Ich nannte meinen Vornamen und erzählte ganz kurz davon, dass ich den Unfalltod einer Klassenkameradin meiner Tochter miterlebt und dass mich das so sehr berührt hatte. Während ich darüber sprach, unterbrach mich Bettina und sagte: »Ja, und das Mädchen ist hier, und sie sagt, dass du einmal ihr Papa warst und dass auch du sie schon einmal verloren hättest. Aber du solltest es in diesem Leben nicht noch einmal erleben.« In dem Moment fiel mir sprichwörtlich die Kinnlade herunter. Innerhalb von nur drei Wochen erzählten mir zwei völlig fremde Frauen, die ich in meinem Leben noch nie zuvor gesehen hatte und die sich auch untereinander definitiv nicht kannten, exakt dieselbe außergewöhnliche Geschichte über mein früheres Leben . Bettina fuhr fort und erzählte mir den Unfallhergang in allen Details, wobei sie im Vorfeld absolut nichts über mich oder den Unfall wusste. Selbst wenn sie meinen vollständigen Namen oder meine E-Mail-Adresse gewusst hätte, hätte sie bei einer mutmaßlichen Recherche nichts über einen Zusammenhang zwischen mir und dem Unfall oder den Unfalldetails finden können. Es hätte im Grunde genommen alles passiert sein können, aber sie gab solche Einzelheiten wieder, als wäre sie selbst dabei gewesen. Die Informationen waren so präzise, dass sie unmöglich mit Glück, Zufall oder Recherchen hätten erklärt werden können. Da ich selbst nicht alle Einzelheiten des Unfalls kannte, habe ich mir das alles später im Gespräch mit den Eltern Jomas bestätigen lassen. Nicht alle Kleinigkeiten stimmten zu 100 Prozent, aber etwa 90 Prozent der von Bettina genannten Details waren richtig und stimmig. Sie sagte, dass Joma den Unfall selbst nicht bewusst erlebt habe, sie empfand weder Angst noch Schmerzen. Joma erzählte davon, weil sie mich bat, ihren Eltern diese Nachricht zu überbringen. Ich kann mich an meine erste Reaktion auf diese Bitte noch sehr gut erinnern. Ich dachte mir, ich kann doch nicht einfach zu ihren Eltern gehen, an der Tür klopfen und sagen: »Hey Leute, ich habe hier eine Botschaft von eurer verstorbenen Tochter.« Die halten mich doch für verrückt! Ich musste ja erst einmal selbst damit zurechtkommen, es annehmen, es verstehen und glauben. Auch für mich war das doch alles neu und aufregend. Und der skeptische Naturwissenschaftler in mir war auch noch nicht verstummt. In meiner ersten Reaktion antwortete ich dem Medium und Joma: »Tut mir leid, das kann ich nicht tun. Eigentlich geht mich das doch gar nichts an. Ich glaube, das ginge einfach zu weit.«
Kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, merkte ich, dass sich meine Entscheidung irgendwie nicht richtig anfühlte. Gedanken über Gedanken gingen mir durch den Kopf. Ich konnte den restlichen Tag und die komplette schlaflose Nacht an nichts anderes mehr denken. Wie gern hätte ich dem Mädchen geholfen, dem ich mich so unglaublich verbunden fühlte. Aber ich hatte Angst, dass ich die Eltern vielleicht noch mehr verletzen könnte, als sie es ohnehin schon waren. Schließlich tat ich das, was ich anscheinend am besten kann. Ich hörte auf mein Herz, schloss die Augen und ließ mich einfach in die Arme der Geistigen Welt fallen, der ich nun immer mehr vertraute. Ich sprach zu Joma und zu allen anderen Verantwortlichen in der Geistigen Welt, dass ich ihnen vertrauen würde und dass sie mich bitte nicht im Stich lassen dürften. Wenn ich schon das einmalige Glück hatte, dass die Geistige Welt eine solche Bitte an mich herantrug, dann konnte ich es doch nicht einfach ablehnen. Sollte das alles wirklich wahr sein, und so vieles sprach dafür, dann war ich doch so etwas wie Jomas letzte Hoffnung, Kontakt zu ihren Eltern zu bekommen. Schließlich hatte ich es ihr versprochen, und es war mir eine Herzensangelegenheit, es wirklich auch zu tun. Aus einem tiefen Gefühl der Verbundenheit habe ich vertraut und all meinen Mut zusammengenommen. Normalerweise sollte man niemals ungefragt jemandem eine Botschaft aus der Geistigen Welt überbringen. Aber in diesem Fall schien es mir dennoch das Richtige zu sein. Nervosität, Angst und Ehrfurcht waren meine Begleiter, aber mein Entschluss stand fest: Ich durfte das kleine Mädchen doch nicht enttäuschen, und selbst wenn ich mich der Lächerlichkeit preisgeben würde, mein Herz war stärker als die Angst vor einer Blöße. Schließlich habe ich Jomas Botschaft, wie ich es ihr versprochen habe, überbracht.
Nach all diesen Ereignissen gibt es für mich keinerlei Zweifel mehr daran, dass Joma als Seele tatsächlich noch da ist und dass all meine Erlebnisse und Gefühle echt sind. Sie bekommt immer noch alles mit und kann mit uns kommunizieren. Für mich ist das ein glasklarer Beweis dafür, dass unser Bewusstsein nicht im Gehirn entstehen kann, sondern dass es losgelöst von allem Materiellen und unabhängig davon existieren muss. Wie ließe sich das alles sonst erklären? Es gibt zweifellos ein Band der Verbundenheit zwischen Seelen einer Seelenfamilie. Nicht in jedem irdischen Leben wird dieses Band sichtbar, dennoch ist es immer vorhanden. Jeder, der jemals in Liebe verbunden war, wird weder durch den Tod noch durch ein Leben, in dem man sich nicht kennenlernen durfte, getrennt. Die Trennung ist eine rein irdische Erfahrung, die die Seele nicht kennt. Ich bin vollkommen überzeugt davon, dass die Botschaften der beiden Medien absolut authentisch waren. Ich würde mich selbst belügen, wenn ich diese eindeutigen Beweise einfach ignorieren würde.
Eine sehr überzeugende Tatsache ist außerdem, dass diese unendliche, nicht in Worte zu fassende Liebe, die mich in Wellen durchströmt, und auch das Gefühl der Verbundenheit aktiv auf mich zugekommen sind. Ich habe mich selbst nicht auf die Suche danach begeben. Ich habe weder darum gebeten noch wusste ich, dass es diese Art von Gefühlen überhaupt gibt. Wenn jemand einen geliebten Menschen verliert, z. B. wenn der Lebenspartner oder das Kind gestorben ist, dann sieht die Sache komplett anders aus. Für diese leidenden Menschen scheint es absolut normal und aus Mitgefühl auch plötzlich gesellschaftlich akzeptiert zu sein, dass sie auf der Suche nach Liebe und Trost im Glauben Zuflucht suchen, um Halt in der Vorstellung zu finden, dass die Seelen noch immer bei ihnen sind. Aus Mitleid bekommen sie von ihren Mitmenschen meist einen trügerischen Zuspruch, doch sagen sie hinter vorgehaltener Hand: »Ist doch klar, dass sie sich jetzt ihren Trost in der Spiritualität suchen. Was bleibt ihnen denn anderes