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dass im Sichtfeld nur der zu bewegende Gegenstand, nämlich der Träger mit dem Symbol, wahrgenommen werden soll; es soll keinerlei Aufmerksamkeit für andere Gegenstände oder das Umfeld verschenkt werden. Der Klient kann dem gesamten Vorgang mit geschlossenen Augen folgen, bei Bedarf auch mit offenen Augen.

      Bevor die Übung beginnt, wird mit dem Klienten ein Signal, beispielsweise ein Kopfnicken oder Fingerzeichen vereinbart, mit dem er meldet, wenn sein Träger die jeweils angepeilte Entfernung erreicht hat.

       Warm-up

      Das Warm-up beginnt in unmittelbarer Nähe, direkt »vor der Nase« des Klienten.

      1)Der Klient stellt sich vor, den Gegenstand (Träger mit Symbol) direkt vor seine Augen zu bringen. Er hält inne und schaut ihn sich genau an.

      2)Der Klient wird angewiesen, den Gegenstand (Träger) geradeaus der Nase nach (Richtung Horizont) zu bewegen, auf einen Meter Abstand, drei Meter, wieder zurück auf einen Meter. Zwischen den Bewegungen wird jeweils eine kurze Pause eingelegt. Im Anschluss wird der Gegenstand mitsamt Inhalt wieder zurück vor Augen geholt. Dieser Schritt wird ein- bis zweimal wiederholt.

      In dieser Phase soll die jeweils nächste Bewegung erst dann erfolgen, wenn der Klient signalisiert, dass er auf der betreffenden Entfernung angekommen ist. So kann der Therapeut seinen Bewegungsrhythmus kennenlernen und später aufgreifen.

       Bewegen im Sichtbaren

      Bei der Bewegung im Sichtbaren wird der Träger im frontalen Sichtfeld geradeaus auf unterschiedliche Entfernungen vor- und zurückbewegt.

      1)Der Klient bewegt den Träger drei- bis fünfmal vor und zurück und wird dabei auf die für ihn optimale Entfernung hin befragt. Danach wird noch ca. 10 Male bewegt, beispielsweise auf 1 Meter, 5 Meter, 10 Meter, wieder 5 Meter, 10 Meter, 20 Meter (optimale Entfernung), 30 Meter, 20 Meter, 10 Meter, wieder 1 Meter.

      2)Der Klient bewegt den Träger ca. 10 Mal vor und zurück, bis der am weitesten entfernte sichtbare Punkt erreicht wird. Er berichtet, wie weit dieser entfernt ist (in Metern). Beispielsweise auf 1 Meter, 10 Meter, 30 Meter, 20 Meter, 50 Meter, 100 Meter (weitester Punkt), 50 Meter, 30 Meter, 10 Meter, 20 Meter, 10 Meter, 1 Meter.

      Den Klienten zu fragen, ob es für ihn eine optimale Entfernung gibt, und den entferntesten sichtbaren Punkt festzustellen, sind zwei obligatorische Teilschritte in dieser Phase. Der erste ist hilfreich, um die Genauigkeit des Symbols zu beurteilen und die Wirksamkeit einzuschätzen. Der zweite ist Voraussetzung für den nächsten Schritt »Bewegen jenseits des Sichtbaren«.

       Bewegen jenseits des Sichtbaren

      Bei der Bewegung jenseits des Sichtbaren wird der Träger über die Grenze der sichtbaren Entfernung bewegt, sodass er verschwindet.

      1)Zum Beispiel: auf 1 Meter, 30 Meter, 20 Meter, 50 Meter, 100 Meter (die weiteste sichtbare Entfernung), 500 Meter, 1000 Meter, 800 Meter und beliebig weiter – jenseits der 100 Meter bis unendlich weit.

      2)Den Klienten anweisen, im Bereich zwischen 100 Metern Entfernung und unendlich weit ein bis drei Minuten zu verweilen, die Ruhe zu spüren, auszuruhen, den Zustand ohne Wünsche, Interessen und Bedürfnisse zu spüren, in die Leere zu kommen. Dabei den Klienten fragen,

      a)ob der Träger noch spürbar vorhanden ist, auch wenn er nicht mehr sichtbar ist

      b)ob er sich wünscht, dass der Träger wieder zurückkommt, unabhängig davon, ob er noch spürbar vorhanden ist oder nicht.

      3)Den Träger von jenseits der 100 Meter-Marke bis unendlich weit entfernt nach und nach zurückholen, beispielsweise von unendlich weit auf 1000 Meter, 100 Meter, 50 Meter, 100 Meter, 20 Meter, 10 Meter, drei Meter, fünf Meter, einen Meter, und ihn wieder zurück vor Augen führen.

      Das Bewegen jenseits des Sichtbaren schafft Bedingungen, um in eine Art Leere einzutreten.

      Zu den zwei Fragen im Leere-Zustand: Der Vorgang der ersten Frage ähnelt dem zur Bestimmung der optimalen Entfernung während der Bewegung im Sichtbaren. Mit der zweiten Frage wird entschieden, ob die Arbeit mit Punkt 3) fortgeführt wird. Wenn der Klient sich nicht wünscht, den Träger zurückzuholen, kann man diesen überspringen und direkt zu den letzten zwei Schritten der Evaluation übergehen.

       Die Leere erleben

      Sobald der Klient in die Bewegung jenseits des Sichtbaren einsteigt, befindet er sich in der Leere. Es ist zu empfehlen, dass er vor oder nach einer weiteren Bewegung dort etwas verweilt, dem Zustand der Leere nachspürt. Diese Leere, in der es keine Probleme, keine Beschwerden gibt, hat eine deutliche psychotherapeutische Wirkung.

       2.2.4Die Wirksamkeit der Behandlung evaluieren

      Der Klient wird gebeten, den Träger zurück vors Gesicht zu führen und die folgenden Schritte durchzuführen.

       Den Träger betrachten

      Der Träger wird aufmerksam betrachtet und sorgfältig auf Veränderungen geprüft bzgl. Größe, Gewicht, Farben, Form, Material, Alter etc. Alle Details werden genau beschrieben.

       Das Symbol überprüfen

      Der Klient öffnet den Träger, schaut hinein und überprüft, ob das Symbol darin sich auch verändert hat, bzgl. Größe, Gewicht, Form, Charakter etc. Er wird aufgefordert, all diese genau zu beschreiben.

       Den Klienten nach seinem Befinden fragen

      Der Klient wird gefragt, ob er Veränderungen in seinem Befinden spüren kann. Dazu gehören Veränderungen in der Wahrnehmung dort, wo die Symptome herrschten, Veränderungen der Stimmung insgesamt, der Gedanken und der Haltung zu den Beschwerden etc. Die Veränderungen werden genau beschrieben.

       Die Beeinträchtigung durch die Symptome messen

      Wie in Abschnitt 2.1.2.

       2.2.5Protokoll B ausfüllen

      In Protokoll B werden die Veränderungen der subjektiv erlebten Beschwerden in Zahlen und Bildern festgehalten. Protokoll B wird von Klient und Therapeut anteilig ausgefüllt. Der Klient füllt seinen Part zuerst aus, der Therapeut kann auch nach der Behandlung protokollierten.

       Die Beeinträchtigung markieren

      Die Beeinträchtigung auf der entsprechenden Skala markieren. Wie in Abschnitt 2.1.5.

       Das Symbol und den Träger aufzeichnen

      Wie in Abschnitt 2.1.5.

       Relevante Inhalte festhalten

      Der Therapeut zeichnet während der Behandlung auftretende individuelle Ereignisse auf, wie zum Beispiel das Weinen des Klienten an einer Stelle, eine abweichende Anzahl von Durchgängen der dreifachen Entspannung, eine variierte Reihenfolge in der Durchführung etc.

       2.3Evaluation der Wirksamkeit

      Die Evaluation der Wirksamkeit erfolgt direkt nach jeder Behandlung mit der Chinesischen Truhe, qualitative und quantitative Aspekte werden differenziert. Die qualitative Auswertung beruht auf der Einschätzung des Therapeuten, die quantitativen Werte werden anhand der Beeinträchtigungsskalen in den vom Klienten ausgefüllten Protokollen A und B ausgerechnet.

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