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darin, über mindestens drei Kanäle nach der Sinneswahrnehmung zu fragen, sei es optisch, akustisch, olfaktorisch oder taktil, sodass ein mehrdimensionales, plastisches Bild vom Symbol entsteht.

      Wenn der Klient zum Beispiel ein schwarzes Pflaster als Symbol benennt, kann der Therapeut sein imaginatives Erleben verstärken, indem er ihn nach dessen Größe, Form, Farbe, Lichtreflexion (glänzend/matt), Geruch, Klebrigkeit, Konsistenz sowie Textur fragt, wie auch nach dem Geruch der Medizin, aus westlichen oder klassisch chinesischen Kräutern etc. Durch wiederholte suggestive Fragestellungen zu verschiedenen Details und Sinneswahrnehmungen wird das Bild in seiner Form und Bedeutung schrittweise plastisch zum Vorschein kommen, das Pflaster wird schließlich im Kopf des Klienten eine psychische Realität darstellen, als ob eine objektive physische Realität erreicht wäre.

      Die Entstehung des Symbols, das Differenzieren, Prüfen oder Vereinfachen sowie der Prozess des intensiven Imaginierens sind häufig miteinander verflochten, sie inspirieren und vervollständigen sich gegenseitig. Die Reihenfolge, was zuerst, was als Nächstes geschieht, ist nicht streng definiert; die unterschiedlichen Schritte können sich auch parallel entwickeln oder sich kreuzen.

      2.1.4Den Träger für das Symbol vertiefend imaginieren

       Den Träger gestalten / entstehen lassen

      Das Symbol braucht nun einen geeigneten Träger. Der Klient wird dabei unterstützt, einen passenden Behälter bzw. Halter für das Symbol seiner Beschwerden vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Der so gefundene Träger ist eine notwendige Voraussetzung für die weitere Arbeit, sich von den im Symbol verkörperten Beschwerden zu distanzieren und diese anzunehmen. Dieser Schritt darf nicht fehlen. Vom vorhandenen Symbol ausgehend zeichnet sich ein passender, stabiler Träger meist durch weiteres Anbahnen und Nachfragen auf natürliche Art und Weise ab.

       Den Träger überprüfen, verändern oder austauschen

      Wenn ein Träger offensichtlich nicht zum Symbol passen sollte, wie eine Papiertüte für Steine oder eine Holztruhe für Feuer, soll mit dem Klienten besprochen werden, dass während der späteren Bewegung die Gefahr bestünde, dass das Symbol herunterfällt oder der Träger beschädigt wird. So wird dem Klienten empfohlen, den Träger zu reparieren oder auszutauschen. Beispielsweise kann für Steine eine Holztruhe gewählt werden, eine Eisentonne für Feuer.

      Jedoch hat die klinische Erfahrung gezeigt, dass durch Reparatur oder Austausch des Trägers meistens nicht die ideale Passung mit dem Symbol erreicht werden kann. Nachbesserungen werden dennoch angenommen. Allerdings sollte der Therapeut wissen, dass unter diesen Voraussetzungen die Therapie zwar wirken kann, jedoch weniger deutlich.

       Den Träger intensiv imaginieren

      Die Anleitung zur vertiefenden Imagination des Trägers ähnelt dem in Abschnitt 2.1.3 beschriebenen Prozess der systematischen suggestiven Befragung zu verschiedenen Details und Sinneswahrnehmungen.

       2.1.5Protokoll A ausfüllen

      Das Anfangsprotokoll, Protokoll A (vgl. Anhang 1 am Ende dieses Kapitels), soll der Klient selbstständig, wenn notwendig mit Unterstützung des Therapeuten, ausfüllen. Es ist davon abzuraten, das Protokoll als Therapeut für den Klienten auszufüllen.

       Den Beeinträchtigungsgrad markieren

      Im Protokoll A wird der Beeinträchtigungsgrad auf der Skala von 0 bis 10 in der Regel als ganze Zahl festgehalten; eine Stelle nach dem Komma ist auch okay.

       Das Symbol und den Träger aufzeichnen

      Symbol und Träger werden im »Protokoll A« an den entsprechenden Stellen aufgezeichnet. Je detaillierter, umso besser. Zudem sind drei bis fünf Kerneigenschaften nach subjektiver Einschätzung des Klienten, beispielsweise Farbe, Gewicht, Geruch etc., zu notieren.

      Die Fertigstellung des Protokolls soll in der Regel ca. fünf, nicht länger als 10 Minuten benötigen, sodass die Durchführung der Chinesischen Truhe in ihrem Fluss bleibt.

       2.2Dynamische Phase

      In dieser Phase bewegt und reinigt der Klient das Symbol und den Träger in der vertiefenden Imagination. Es wird die Behandlung bzw. Auflösung des Ausgangsproblems angestrebt.

       2.2.1Dreifach regulierende Entspannung

      Der Ablauf der Entspannungsübungen ist wie im Abschnitt 2.1.1. beschrieben, mit anderer Zielsetzung. Dort haben sie den Übergang vom Alltagsleben zum Behandlungsbeginn erleichtert, hier schaffen sie einen Übergang zwischen statischer und dynamischer Arbeitsphase.

      2.2.2Das Symbol in den Träger legen

       Symbol und Träger auf Sauberkeit prüfen und reinigen

      Der Klient wird zuerst angeleitet, vor seinem geistigen Auge das Symbol von allen Seiten auf Schmutzstellen zu untersuchen und es mithilfe entsprechender Utensilien zu reinigen. Beispielsweise wird der Stein von vorne, hinten, rechts und links, oben und unten überprüft; mit einem Staubwedel lässt sich der Staub entfernen, dann wird der Stein mit einem Lappen sauber geputzt. Genauso wird auch der Träger gereinigt. Wenn der Träger ein Gefäß sein sollte, sind Innen- und Außenseite zu begutachten und vom Schmutz zu befreien.

      Der Effekt der dynamischen Arbeit zeigt sich als veränderte oder neue Qualität von Symbol und Träger. Sie ist noch wichtiger für die Zielerreichung als die statische Arbeit. Manche Klienten profitieren bereits von diesem Prozess, sodass ihre Beeinträchtigung durch die Ausgangssymptomatik deutlich sinkt; in manchen Fällen kann die Behandlung sogar bereits an dieser Stelle beendet werden. Insofern ist dieser Schritt – Überprüfen und Reinigen von Symbol und Träger – als erster Teil der dynamischen Phase ernst zu nehmen, er ist nicht belanglos.

       Das Symbol in den Träger legen

      Das gereinigte Symbol wird sorgfältig und sicher in den Träger gelegt. Falls in einer Truhe mit Steinen beispielsweise noch Zwischenräume vorhanden sind, können diese mit Styropor®, Holzsplittern oder Papierschnipseln ausgefüllt werden.

       Den Träger verschließen oder befestigen

      Falls der Träger für das Symbol nicht stabil genug ist, wird dem Klienten empfohlen, entsprechende Befestigungsmaßnahmen durchzuführen, damit der nächste Schritt »Bewegung« gut vorbereitet ist. Eine Holztruhe mit Steinen kann beispielsweise mit einem Schloss gesichert oder mit Seilen zugebunden werden.

      Die oben beschriebene Hinzufügung von Papierschnipseln, Holzsplittern, Schlössern und Seilen bedarf ebenfalls einer intensiven Imagination. Diese wird durch systematische, suggestive Fragestellungen zu Details oder Sinneswahrnehmungen gebahnt bzw. verstärkt, sodass sich die Gegenstände klar und bildhaft im Kopf des Klienten abzeichnen.

       2.2.3Den Träger mit dem Symbol bewegen

      Dies ist der Kern der Chinesischen Truhe, er wird in drei Teilschritten, in drei Etappen durchgeführt: Warm-up, Bewegen im Sichtbaren und Bewegen jenseits des Sichtbaren. Jeder Teilschritt hat seine eigene Entfernung. Dem Klienten wird erklärt, dass alle Bewegungen imaginär, frontal im zentralen Sichtfeld auf der horizontalen Ebene stattfinden;

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