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der Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten. Nach

      dem → Elaboration Likelihood Model (ELM) von Petty und Cacioppo (1986) kann die Motivation, sich mit Mitteilungen zu beschäftigen, sowohl über den zentralen Pfad (Interesse an den Inhalten) hervorgerufen werden als auch über den peripheren Pfad (Sympathie, Autorität, Rhetorik etc.). Einstellungsänderungen, die durch intensives Nachdenken zustande kommen (zentraler Pfad), sind gemäß dieser Theorie beständiger und verhaltensrelevanter als jene, die eher oberflächlich entstehen (peripherer Pfad).

      Einstellungsstabilität siehe S. 341

      Je extremer eine bestimmte Einstellung bei einer Person ausgeprägt ist – wie zum Beispiel stark emotional gefärbte Vorurteile oder Werthaltungen –, desto mehr Begründungen und desto gewichtigere Argumente werden dafür gefunden und desto größer ist daher im Allgemeinen die Einstellungsstabilität (Herkner, 1991). Bei einer stabilen und argumentativ gut abgesicherten Meinung ist der Akzeptanzbereich für eine mögliche Einstellungsveränderung wesentlich kleiner als bei instabilen Meinungen.

      Einstellungs-Verhaltens-Konsistenz siehe S. 338

      Je mehr eine Person bestimmten Einstellungen Bedeutung zuschreibt, je weniger sie sich sozial beeinflussen lässt und je mehr sie an die Durchsetzbarkeit ihrer eigenen Meinungen glaubt (→ internale Attribution), desto größer ist auch die beobachtbare Einstellungs-Verhaltens-Konsistenz bzw. desto mehr stimmt ihr Verhalten mit den geäußerten Einstellungen überein (s. etwa Herkner, 1991).

      Elaboration Likelihood Model siehe S. 342

      Nach dem Elaboration Likelihood Model (ELM) von Petty und Cacioppo (1986) kann die Motivation, sich mit Mitteilungen zu beschäftigen, sowohl über den zentralen Pfad (Interesse an den Inhalten) hervorgerufen werden als auch über den peripheren Pfad (Sympathie, Autorität, Rhetorik etc.).

      Elaborationseffekt siehe S. 231

      Relevanter Effekt für die Aufnahme von Gedächtnismaterial in das → Langzeitgedächtnis. Das bloße Wiederholen von Wissensinhalten, ohne darüber intensiver nachzudenken, ist als Lerntechnik heute veraltet. Craik und Lockhart (1972) heben die Bedeutung der »Tiefe der Verarbeitung« (»levels of processing theory«) für die Speicherung hervor und verstehen darunter das Reflektieren über die Bedeutung der Inhalte und über deren Anbindung an bereits aufgenommenes Wissen. Je mehr der gesamte Bedeutungsumfang neuer Information bewusst wird, je lebendiger die davon ausgelösten Vorstellungen sind und je mehr Assoziationen zu anderen Wissensinhalten geweckt werden, desto größer ist die Chance, dass diese Informationen langzeitlich abgelegt werden. Künstlich kann man die Elaboration des Stoffes in Experimenten etwa dadurch steigern, dass absichtlich falsch geschriebener Text korrigiert werden muss

      oder dass ersucht wird, eigene Formulierungen für die aufzunehmenden Wissensinhalte zu bilden (Paraphrasieren). Eine spezielle Bedeutung hat dabei auch der Bezug zur eigenen Person. Je mehr Assoziationen die lernende Person von den Wissenseinheiten zu ihren eigenen Erlebnissen und Erfahrungen herstellen kann, desto größer ist der → Selbstbezugseffekt und damit die Einprägungswahrscheinlichkeit für das jeweilige Lernmaterial.

      Emotion siehe S. 295

      Obwohl Emotionen eine tragende Rolle im Leben des Menschen spielen, sind sich die Forscherinnen und Forscher bis heute über eine allgemeine Definition nicht einig geworden, ebenso nicht über die Anzahl eventuell fundamentaler Emotionsqualitäten (z. B. Freude, Trauer, Zorn), über die genetische Veranlagung und kulturelle Universalität emotionalen Ausdrucks sowie über das Ausmaß des Einflusses von Emotionen auf kognitive Prozesse (LeDoux, 1995). In der psychologisch-wissenschaftlichen Terminologie wird Emotion häufig als Oberbegriff für eine wertende, integrative und komplexe Reaktion des Organismus auf eine gegebene Situation oder einen auslösenden Reiz verwendet. Lazarus (1991) schlägt eine »Cognitiv-Motivational-Relational Theory of Emotion« vor, die besagt, dass in einer Emotion sowohl Informationen über die Umwelt als auch individuelle Einschätzungen der Situation enthalten sind, wobei in Letzteren auch bedürfnisorientierte Ziele zum Ausdruck kommen. Insgesamt kennzeichnet also eine Emotion die momentane Person-Umwelt-Relation, die entweder als vorteilhaft oder als nachteilig empfunden wird.

      emotionsorientiertes Coping siehe S. 417

      Eine Form des → Copings. Bereits in den 60er-Jahren wurde von Richard Lazarus eine Differenzierung vorgeschlagen zwischen → problemorientiertem Coping, bei dem die Problemsituation selbst verändert werden soll, und emotionsorientiertem Coping, bei dem an den kognitiven, emotionalen und körperlichen Reaktionen angesetzt wird (s. Folkman et al., 1986). Emotionsorientiertes Coping ist vor allem dann angebracht, wenn die Belastungsfaktoren der Realität (zumindest momentan) nicht beseitigbar sind, wie etwa bei starken Schmerzen, chronischen Krankheiten oder persönlichen Verlusterlebnissen. Auf negative Emotionen (z. B. Angst, Aggression, Nervosität) kann entweder über deren kognitiven oder auch affektiven Anteil eingewirkt werden. Im ersten Fall lassen sich fehlentwickelte Kognitionen wie etwa übertriebene Bewertungen, unrealistische Befürchtungen und unerfüllbare Erwartungen aufdecken und in korrigierter Form neu einspeichern, ja sogar »einüben« (»kognitive Umstrukturierung«, Stressbewältigungstraining).

      Emotionsraum siehe S. 298

      → Emotionen unterscheiden sich von rein kognitiven Bewusstseinsinhalten im Wesentlichen dadurch, dass sie entweder als angenehm oder als unangenehm erlebt werden und/oder mit einem überoder unterdurchschnittlichen Grad an zentralnervöser oder physiologischer Aktivierung verbunden sind. Im zweidimensionalen Emotionsraum ergibt sich daraus eine kreisförmige Anordnung der verschiedenartigen emotionalen Reaktionen (Russell & Barrett, 1999; Barrett et al., 2007). Ob tatsächlich die Angenehm-unangenehm-Bewertung sowie die Über- und Unteraktivierung als voneinander unabhängige Dimensionen des flächigen Emotionsraumes gelten können, oder ob nicht vielleicht Positivbewertungen und Negativbewertungen zwei unabhängig voneinander ablaufende Stellungnahmen mit manchmal ambivalentem Ergebnis sind, ist weitgehend ungeklärt (Watson et al., 1999).

      Empirie siehe S. 56 f.

      In der sozialwissenschaftlichen Forschung werden aus einer Vielzahl von Strukturen und Abläufen in der psychischen oder sozialen Realität – der sogenannten Empirie – jene Phänomene identifiziert, die Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchungen werden sollen.

      empirische Einheiten siehe S. 59

      Als empirische Einheiten kommen in der Psychologie beliebige statische oder dynamische Systeme infrage (z. B. Personen, Gruppen, Situationen, Abläufe), in denen sich psychische Gesetzmäßigkeiten äußern.

      empirisches System siehe S. 57

      In der psychologischen Methodenlehre unterscheidet man zumeist ein empirisches System, das die Forschungsdaten liefert, und ein → theoretisches System, das die Gesetze und Erklärungen zu formulieren gestattet, und bezeichnet die Vorgangsweisen, Methoden und Instrumente, die zwischen beiden eine Verbindung herstellen, als Korrespondenzsystem. Im empirischen System werden Phänomene menschlicher Erfahrung ausgewählt und in ihren konkreten Erscheinungsweisen (Tatsachen) verbal oder symbolisch (über Indikatoren) protokolliert.

      Encoding-Specifity Principle siehe S. 238

      Entsprechend dem Encoding-Specifity Principle von Tulving und Thomson (1973) werden Gedächtnisinhalte dann besser reproduziert, wenn in der Prüfsituation die gleichen Merkmale als Abrufhilfen herangezogen werden, die auch bei der Aufnahme der Information als deren Charakteristika wahrgenommen wurden (Meyer & Schvaneveldt, 1971). Dies kann man auch im Alltag beobachten, wenn man zum Beispiel beim Gehen in ein anderes Zimmer eine beabsichtigte Tätigkeit vergessen hat und sich bei der Rückkehr in die ursprüngliche Situation wieder daran erinnert. Besonders wirksame Retrieval Cues sind solche, die in enger logischer oder kausaler Beziehung zu den Merkinhalten stehen und bereits in der Einprägungssituation mit diesen assoziiert waren (Kenealy, 1997).

      Endorphine siehe S. 162 f.

      Endorphine sind körpereigene Opiate. Ihre Ausschüttung kann als körpereigene

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