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      DREI

       Methusalem, der älteste Mensch auf Erden

      Von allen Gestalten der Bibel und besonders des Alten Testaments ist Methusalem eine der faszinierendsten und geheimnisvollsten. Er war der Großvater von keinem Geringeren als Noah, der durch die Flut wie auch durch die Arche zu Berühmtheit gelangte. Methusalem war nicht nur Teil einer Linie, die von Adam und Eva über Noah letztlich zu Jesus Christus führte – er zeichnet sich auch dadurch aus, dass er der Mensch mit der höchsten Lebensspanne in der schriftlich belegten Geschichte war. Methusalem hat angeblich das unglaubliche Alter von 969 Jahren erreicht – also fast ein volles Jahrtausend. Doch nicht nur das: Die Geschichte, die Methusalem umgibt, ist voll von Erzählungen, die leicht in einen außerirdischen Kontext gestellt werden können. Es gibt in diesem Zusammenhang zahlreiche Berichte über seltsame, möglicherweise nicht irdische Nachkommen, über Reisen in Bereiche, die sich eindeutig nach Weltraum anhören, und über zahlreiche Personen von enormer Langlebigkeit.

      Um zu verstehen, wer genau Methusalem war, müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf das Alte Testament richten, genauer gesagt, auf das fünfte Kapitel des Buches Genesis. Auf diesen Seiten erfahren wir, dass Gott, als er das Menschengeschlecht schuf, sie nach seinem eigenen Bilde erschuf und ihnen den Namen »Mensch« gab. Anschließend bekommen wir dann einen Überblick über die Abstammungslinie, die manche Menschen vielleicht für die wichtigste der Geschichte halten.

       »Die gesamte Lebenszeit Methusalems betrug neunhundertneunundsechzig Jahre, dann starb er«

      Genesis 5 berichtet, dass Adam im reifen Alter von 130 Jahren einen Sohn zeugte, dessen Name Seth war. Nach Seths Geburt soll er noch weitere 800 Jahre gelebt haben und somit zum Zeitpunkt seines Todes 930 Jahre alt gewesen sein. Auch Seth hatte ein außerordentlich langes Leben. Mit 105 Jahren wurde er Vater von Enosch, doch danach hatte er noch viele weitere Jahre vor sich und erreichte das beeindruckende Alter von 912 Jahren. Enosch folgte direkt in den Fußstapfen seines Vaters; mit 90 zeugte er Kenan und lebte anschließend bis zum Alter von 905 Jahren. Ähnliches tat auch Kenan: Er wurde mit 70 Jahren Vater von Mahalalel und starb mit 910 Jahren. Mahalalel lebte 895 Jahre lang, während sein Sohn Jered unglaubliche 962 Jahre erreichte. Jered war der Vater von Henoch und weiteren Söhnen.

      Nun ist es an der Zeit, einen Blick auf das Leben von Methusalem zu werfen, dessen Name in der aktuellen Bibelübersetzung übrigens mit Metuschelach wiedergegeben wird.

       Profil des Ältesten aller Menschen

      Genesis 5 sagt uns sodann, dass Henoch im Alter von 65 Jahren – wenn die meisten Menschen heutzutage bereit sind, in Rente zu gehen und die Dinge leichter zu nehmen – Methusalem zeugte. Für Henoch gab es jedoch noch keinen Ruhestand. Das Alte Testament berichtet, dass er noch drei weitere Jahrhunderte gelebt hat, so dass seine gesamte Lebensspanne 365 Jahre betrug.

      Noch später dran als alle anderen war Methusalem, der erst mit 187 Jahren einen Sohn zeugte. Sein Name war Lamech. Was Methusalem betrifft, brachte er es insgesamt auf ein Alter von 969 Jahren – nur etwa drei Jahrzehnte fehlten zu einem Jahrtausend –, so dass Methusalem die älteste Gestalt in der Bibel wie auch in der gesamten Menschheitsgeschichte ist.

      Lamech war ebenfalls schon ziemlich betagt, als er seinen ersten Sohn zeugte. Er wurde im Alter von 182 Jahren der Vater von Noah (oder Noach), einer der berühmtesten unter den so vielfältigen biblischen Gestalten. Lamech war jedoch kein ganz so langes Leben beschieden wie seinem legendären Vater: Er erreichte »nur« 777 Jahre – ein Alter, für das sich die meisten von uns immer noch mehr als glücklich schätzen würden. Noah setzte die Familientradition der Langlebigkeit fort: Er schaffte es bis auf 950 Jahre. Seine Kinder waren Sem, Ham und Jafet.

      Auch wenn die Hintergrunddaten zu Methusalem sehr begrenzt sind, liefert uns das Alte Testament zumindest einige Informationen. Nach allen Berichten war er ein gesetzestreuer, tief religiöser Mensch, ein Mann, dessen Leben vom Wort Gottes diktiert wurde. Er achtete auch darauf, dass alle, mit denen er in Kontakt kam, von seinen Überzeugungen wussten. Methusalem war außerdem jemand, der die Menschen lehrte, dem Wort Gottes zu folgen und sich nicht von falschen Göttern blenden zu lassen. Gottesfurcht stand bei Methusalem stark im Vordergrund.

      Dazu muss gesagt werden, dass die Handlungen Gottes – beziehungsweise der Anunnaki –, die im Alten Testament ausführlich geschildert werden, tatsächlich oft ziemlich furchteinflößend waren. Wie das Alte Testament außerdem berichtet, begann damals eine Zeit, in der das Volk vom rechten Weg abkam und sich gegen Gott und sein Wort wandte. Methusalem, der über diese potenziell gefährliche Situation tief besorgt war, tat sein Möglichstes, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen, und flehte die Menschen an, auf den Pfad des Schöpfers zurückzukehren. Das nützte jedoch wenig. Und als das Volk sich sogar gegen Methusalem wandte, sorgte Gott für Missernten bei denjenigen, die sich von ihm abgewandt hatten, was zu Hunger und Tod führte.

      Unter Bibelexperten herrscht die allgemein akzeptierte Auffassung, dass Methusalem durch die Flutkatastrophe starb, die die Geschichte Noahs beherrscht – dies könnte zu der Annahme führen, dass Methusalem, wäre er nicht infolge der massiven Flut verstorben, die damals einen Großteil der Menschheit vernichtete, möglicherweise ein noch höheres Alter erreicht hätte, vielleicht sogar weit über tausend Jahre hinaus. Immerhin fehlten ihm nur noch 31 Jahre zu einem Jahrtausend, als die Flut ihm das Leben genommen haben soll.

      Es sollte hier auch angemerkt werden, dass das Lukas-Evangelium im Neuen Testament eine direkte Linie von Adam über Enosch, Henoch, Methusalem und den Rest der Familie bis hin zu Jesus zieht. Was wir hier also haben, ist eine auserwählte Gruppe historischer Menschen, die mit etwas beschenkt wurden, was wir heute, angesichts unserer kümmerlichen 80 Jahre, nahezu als Unsterblichkeit interpretieren können.

      Doch waren sie wirklich nur Menschen mit einer unglaublichen Lebensdauer? Oder war da noch etwas anderes im Gange?

       Auf dem Weg in den Himmel

      Es ist sehr wichtig zu beachten, dass Henoch Methusalems Vater war. Warum? Ganz einfach: Das Buch Henoch – ein jüdischer Text aus der Zeit um 300 v. Chr., der jedoch Ereignisse beschreibt, die sehr viel früher spielten, und der es ausdrücklich nicht in die Seiten der Bibel geschafft hat –, beschreibt eine unglaubliche Geschichte. Sie klingt wie die Erzählung von einer fantastischen Reise in den Weltraum. Wessen Reise? Die von niemand Geringerem als Henoch selbst – dem Vater Methusalems, des angeblich ältesten Menschen, der je auf diesem Planeten gelebt hat. Der erste Teil des Buches Henoch beschreibt in Henochs Worten eine Flucht mit einer Gruppe von Engeln. In einer von R. H. Charles im Jahre 1912 vorgelegten Übersetzung heißt es:

      »Sie nahmen [und] brachten mich zu einem Ort, an dem diejenigen, die dort waren, wie flammendes Feuer waren, und wenn sie wollten, erschienen sie als Menschen. Und sie brachten mich an den Ort der Finsternis und zu einem Berg, dessen Spitze bis zum Himmel reicht. Ich sah die Schätze aller Winde. Ich sah, wie Er die ganze Schöpfung und die Grundfesten der Erde mit ihnen ausgestattet hatte. Und ich sah den Grundstein der Erde: Ich sah die vier Winde, die das Firmament des Himmels tragen. Und ich sah, wie die Winde die Gewölbe des Himmels aufspannen und ihren Platz zwischen Himmel und Erde haben: Das sind die Säulen des Himmels. Ich sah die Winde des Himmels, die sich drehen und die Scheibe der Sonne in ihre Umlaufbahn bringen und alle Sterne an ihren Ort setzen.«(CHARLES, 1912)

      Henoch fährt fort:

      »Ich ging weiter dorthin, wo das Chaos herrschte. Und ich sah dort etwas Schreckliches: Ich sah weder einen Himmel oben noch eine Erde mit festem Grund, sondern einen Ort des Schreckens und des Chaos. Und dort sah ich sieben Sterne des Himmels, die darin wie große brennende Berge aneinandergebunden waren. Dann fragte ich: ›Um welcher Sünde willen

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