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Michelangelo war, genau wie Leonardo, ein “universeller” Künstler: Maler, Baumeister, Bildhauer und Dichter. Er war der Hauptmeister der italienischen Hochrenaissance und Wegbereiter des Manierismus. Seine Vorliebe galt der als Ausdruck der Leidenschaft angesehenen Skulptur. Nach Landschaften sucht man bei ihm vergeblich. Alles, was den Menschen ausmacht, seine Gefühle, Leidenschaften, seinen Intellekt, wollte Michelangelo durch den nackten Körper zum Ausdruck bringen, den er kaum einmal in einer Ruhestellung, ohne Bewegung zeigte. Die Malkunst war für ihn nur ein anderes, leichter zu handhabendes Mittel, um das in künstlerische Worte zu fassen, was seine Seele bewegte. So gestaltete er, der sich selbst in erster Linie als Bildhauer sah, ein Deckengemälde, wie es lyrischer und epischer in der gesamten Geschichte der Malkunst nicht zu finden ist: die Decke der Sixtinischen Kapelle. Über die riesige Fläche von 1000 m² entfaltete er hier seine ganze Genialität. Als er die Arbeit im Auftrag von Papst Klemens VII. (1478 bis 1534) aufnahm, war er gerade mal 34 Jahre alt. In seinem letzten Gemälde, dem Jüngsten Gericht an der Wand der Sixtinischen Kapelle, ließ er seinen eigenen Qualen freien Lauf. Was bedeuteten künstlerische Gesetze und Konventionen im Vergleich zu dem Schmerz, der in seinem Inneren tobte und ein Ventil brauchte? Kein Wunder, dass seine Zeitgenossen den Ausdruck terribilità auf seinen Stil anwandten. Seine Figuren entführen uns in Gefilde der Phantasie, die weit über das hinausgehen, was wir normalerweise mit ihrem Namen verbinden.

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Gustav Klimt (1862-1918) war zum Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur einer der einflussreichsten Künstler, sondern gründete zudem die Bewegung der Wiener Secession. Mithilfe dieser Bewegung übte er Kritik an der traditionellen Kunst, die sich durch ihren Widerstand gegen Veränderungen sowie Intoleranz gegenüber bestimmten modernen Vorstellungen auszeichnete. Klimt ließ sich durch den langsamen aber sicheren Niedergang sowie die Vielfalt der Kulturen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie inspirieren. Bei Klimt spielten Erotik und Sinnlichkeit eine sehr große Rolle, und neben Schiele und Kokoschka zählte er zu den großen Meistern des Expressionismus. Das vorliegende Buch vereint eine erlesene Auswahl Klimts bekanntester Gemälde und einen Text, der den außergewöhnlichen Eklektizismus dieses großen Künstlers zu vermitteln vermag.

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Hopper stellt in seinen Werken auf poetische Weise die Einsamkeit des Menschen im Angesicht des sich in den 1920er Jahren entwickelnden American Way of Life dar. Inspiriert von Filmen und besonders unterschiedlichen Kameraperspektiven und Haltungen von Filmfiguren decken seine Gemälde die Entfremdung in der Massenkultur auf. Seine Bilder sind in kalten Farben gehalten und von anonymen Charakteren bevölkert und spiegeln auf diese Weise symbolisch die Zeit der Weltwirtschaftskrise wider. Der Autor wirft auf der Basis einer Reihe unterschiedlicher Reproduktionen (Stiche, Aquarelle und Ölgemälde) und mit Hilfe thematischer und künstlerischer Analysen ein neues Licht auf die rätselhafte und gequälte Welt dieses wichtigen Malers.

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Der zu seinen Lebzeiten als kontrovers geltende italienische Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) hat seinen heutigen Weltruhm als hervorragender Künstler des Barock einer Wiederentdeckung im frühen 20. Jahrhundert zu verdanken. Seitdem sind die Bilder des streitbaren Verfechters der realistischen Malweise geschätzt wie nie zuvor. Zu recht, denn es war Caravaggio, der religiöser Kunst eine neue Menschlichkeit einhauchte, mit seinen realitätsgetreuen und gleichzeitig sinnlichen Bildnissen von Menschen, Heiligen und Göttern. Für Caravaggio galt allein die Schönheit des Naturgetreuen, dass er geschickt mit der von ihm neu „restaurierten“ chiaroscuro-Technik in Szene zu setzen wusste. Dieses Streben brachte ihn auf Kollisionskurs mit den Künstlern und dem Klerus seiner Zeit, die ihm Pietätlosigkeit und einen verruchten Lebensstil vorwarfen. Dieses Buch vereint die Erkenntnisse zweier Caravaggio-Experten, Félix Witting und M. L. Patrizi, und berichtet vom turbulenten Leben und Schaffen dieses genialen Malers.

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Lang vor der Erfindung von neuen, mit exotischen Monstern gespickten Medien wie Comics und Computerspielen zeigte der niederländische Maler Hieronymus Bosch in seinen Gemälden, oft mit einer Prise Humor verbunden, eine große Anzahl von schrecklichen, wahrlich Furcht einflößenden Fantasiewesen, wie sie ausgefallener nicht hätten sein können. Aus seiner Malerei resultiert eine lange Diskussion über den Wahnsinn der vom rechten Weg abgekommenen Menschen, die die Weisungen Christi ignoriert hatten. Hieronymus Bosch (ca. 1450-1516) lebte in einer Welt, die sich durch den immer größeren Einfluss der Renaissance und der Religionskämpfe grundlegend verändert hat. In bildhafter Form werden das Paradies und die Hölle dargestellt, zwischen denen oft nur ein kleiner Abstand liegt, und es liegt am Menschen, ihn zu überwinden oder sich zu verweigern. Diese Entscheidung war es, die Bosch mit seinen fantastischen Metaphern illustrieren und versinnbildlichen wollte. Virginia Pitts Rembert interpretiert das Werk des Malers und zeigt uns das Œuvre des Hieronymus Bosch aus einer neuen Perspektive und dechiffriert in Kleinstarbeit die geheime Symbolik des niederländischen Künstlers.

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Die Wiener Secession, gegründet von Gustav Klimt, Carl Moll und Josef Hoffmann, war ein Wegbereiter für die moderne Kunst. Zwanzig Künstler rebellierten gegen den erdrückenden Einfluss des konservativen Künstlerhauses auf die Wiener Kunstszene, gegen die veraltete Kunst einer Epoche und gegen die Mentalität des Kaiserreichs Österreich-Ungarn im Allgemeinen. Als Erben des Art Nouveau waren diese Künstler nicht einfach um ihre eigene Kunstnische bemüht, sondern strebten nach der Verwirklichung eines „Gesamtkunstwerks“, einem umfassenden Kunstbegriff, der Kunsthandwerk, bildende Kunst und Architektur vereinen sollte. Der Kampf der Secession repräsentierte gleichzeitig den Kampf vieler Kunsthandwerker, Architekten und Gestalter dieser Epoche, der Bevölkerung ein neues Kunstverständnis nahezubringen. Die Künstler der Secession kehrten der etablierten Kunst den Rücken, um mit neuen dekorativen Formen und Ideen zu experimentieren und sich für eine sinnträchtige, erotische Ästhetik zu öffnen – ein Weg, der sie auf Kollisionskurs mit dem gutbürgerlichen Empfinden der gehobenen Wiener Gesellschaft brachte. Dieser Bildband eröffnet dem Leser die Vielfalt und die Bildgewaltigkeit einer revolutionären Kunstbewegung, deren Motto „Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit“ ein Ausdruck eines neuen, innovativen Kunstverständnisses ist, das sich allumfassend in der Malerei, Bildhauerei und Architektur dieser Gruppe widerspiegelt.

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Der Symbolismus ist eine Erscheinung des Fin-de-Siècle, der seinen Anfang in den 1880er Jahren in Frankreich nahm und zu Anfang des 20. Jahrhunderts auch im übrigen Europa Fuß fasste. Die von der antiken Mythologie faszinierten Symbolisten versuchten, sich der von der Wissenschaft etablierten Herrschaft der Rationalität zu entziehen. Sie wollten die sichtbare Welt und die Vernunft überwinden, um zur Welt des reinen Denkens und der Ästhetik, ja sogar zum Unterbewusstsein, vorzudringen. Die Franzosen Gustave Moreau, Odilon Redon, die Belgier Fernand Khnopff und Félicien Rops, die Engländer Edward Burne-Jones und Dante Gabriel Rossetti sowie der Holländer Jan Toorop sind die herausragenden Repräsentanten dieser Kunstrichtung.

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Die russische Avantgarde entstand an der Wende zum 20. Jahrhundert im vorrevolutionären Russland. Die intellektuelle und kulturelle Unruhe dieser Zeit bildete einen idealen Nährboden für die Entwicklung dieser Bewegung. Für viele von der europäischen Kunst beeinflusste Künstler verkörperte sie eine Möglichkeit, sich von den sozialen und ästhetischen Zwängen der Vergangenheit zu befreien. Die avantgardistischen Künstler begründeten durch ihre immense Kreativität die abstrakte Kunst und führten Russland auf diese Weise in die Moderne. Maler wie Kandinsky, Malewitsch, Gontscharowa, Larionow und Tatline, um nur einige wenige zu nennen, übten großen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts aus.

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Das Wort Rokoko leitet sich wahrscheinlich von dem vermutlich in französischen Emigrantenkreisen aufgekommenen Wort «„rocaille“» (Muschel) ab. Diese Kunstrichtung entwickelte sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts und breitete sich schnell in ganz Europa aus. Ihre verspielten und extravaganten Charakteristika standen im Einklang mit dem feinsinnigen Lebensgefühl der Aristokratie zu jener Zeit. In vielerlei Hinsicht gilt das Barock als Vorläufer dieser oft auch als Spätbarock bezeichneten Kunstrichtung. Während die Werke Tiepolos, Bouchers und Reynolds die Höhepunkte der Rokoko-Kunst darstellen, wurde die Strömung gelegentlich wegen ihrer vermeintlichen Oberflächlichkeit verurteilt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschwand das Rokoko allmählich und machte dem Neoklassizismus Platz. Erst ungefähr ein Jahrhundert später entdeckten Kunsthistoriker den Glanz dieses von Klaus H. Carl und Victoria Charles näher untersuchten goldenen Zeitalters wieder.

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Der Begriff Romanische Kunst bezeichnet in der Kunstgeschichte die Epoche vom 11. bis zum 13. Jahrhundert. Diese Epoche wies eine große Vielfalt an regionalen Schulen auf, die alle spezifische Merkmale hatten. Sowohl in der Architektur als auch in der Bildhauerei wird die Romanische Kunst durch ihre rauen Formen charakterisiert. Dieses Buch lässt den Leser durch den faszinierenden Text und seinen umfangreichen Bildteil diese Kunst des Mittelalters, die heute im Vergleich mit ihrer unmittelbaren Nachfolgerin, der Kunst der Gotik, so häufig verachtet wird, neu entdecken.