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Beatrice Medo, Star des Ballettensembles von Julian Petterson, tanzt ihre letzte Rolle, die Doppelrolle Odile/Odette in «Schwanensee» – aber nur sie selbst weiß, dass sie danach aufhören wird. Sie ist auf dem Höhepunkt ihres Könnens, sie spürt ihren Körper, sie will nicht weitermachen, bis er sie im Stich lässt. Sie liebt Julian, aber er weiß es nicht. Er liebt sie, aber sie weiß es nicht. Sie hofft, ohne es sich einzugestehen, auf die Zeit nach ihrer Bühnenkarriere. Die Premiere wird ein glanzvolles, außergewöhnliches Ereignis, weil Beatrice über sich hinauswächst – und dann passiert, buchstäblich in der letzten Sekunde, ein Unglück auf der Bühne!
Später fragte sich Jonas Leipold oft, ob er Cordelia jemals begegnet wäre, wenn ihn an diesem schönen Spätsommertag nicht plötzlich ein unwiderstehliches Verlangen nach etwas Süßem überkommen hätte. Wäre er dann einfach mit seinem Rad weitergefahren und hätte so die Begegnung verpasst, die sein Leben verändern sollte? Das Verlangen nach Süßem überkam ihn, als er an der verführerischen Auslage einer Konditorei vorüberkam, die erst kürzlich eröffnet worden war. Er bremste, und beim Anblick der appetitlichen kleinen Törtchen und Kuchen, der Pralinen und anderen Leckereien lief ihm buchstäblich das Wasser im Mund zusammen. Er war schlank und durchtrainiert, was ›überflüssige Pfunde‹ waren, ahnte er nicht einmal, und so überlegte er nicht lange, sondern stellte sein Rad ab und betrat den Laden. Drinnen duftete es herrlich, und beim Anblick des überwältigenden Angebots ahnte er bereits, dass es ihm schwerfallen würde, sich zu entscheiden. Als er aufblickte, stellte er fest, dass er nicht länger allein war, obwohl er die junge Frau, die ihm nun gegenüberstand, nicht hatte kommen hören. Sie war sehr hübsch und schien ihm perfekt in dieses Geschäft zu passen. Um ihren Kopf tanzten braune Locken, ihre ebenfalls braunen Augen waren mit einem fragenden Lächeln auf ihn gerichtet. «Ich will mich besinnungslos mit Zucker zuballern», sagte er. «Ich denke», erwiderte sie ganz ernst, «für diesen Zweck haben Sie sich den richtigen Laden ausgesucht.» Jetzt erst bemerkte er die winzigen Lachfältchen um ihre Augen, und ihm entging auch nicht, dass es um ihre Mundwinkel zuckte. Sie amüsierte sich also über ihn, was ihm nicht recht war. Gerne hätte er mit ihr gelacht, aber dass sie über ihn lachte, behagte ihm nicht. Andererseits: Er an ihrer Stelle hätte sich auch amüsiert, wenn ein Typ zur Tür hereingekommen wäre und den blödsinnigen Satz gesagt hätte, der ihm eben herausgerutscht war. So drückte er sich sonst niemals aus! Wieso hatte er ›zuballern‹ gesagt? Das Wort benutzte er normalerweise nie.

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Vanessa und Jonathan Selbmann stehen vor einer Trennung, als sie von Antonia Laurin erfahren, dass ihr kleiner Sohn nicht einfach, wie sein bisheriger Kinderarzt behauptet hat, ein Spätentwickler ist, sondern dass er eine kranke Niere hat, die sofort entfernt werden muss. Was vorher wichtig erschien, wird plötzlich zur Nebensache, aber Jonathan hat bereits eine Freundin, und so ist der Weg zurück zueinander für das junge Ehepaar ein echtes, ein riesiges Problem!
a"Nico? Hier ist Amelie", sagte eine helle Mädchenstimme. «Amelie Brinkhorst, aus Hannover.» Nicolas Möhring brauchte einen Moment, bis er die Anruferin zuordnen konnte. «Amelie!», rief er. «Das glaube ich ja jetzt nicht! Mit deinem Vater habe ich vor zwei Wochen noch telefoniert, da hat er mir erzählt, dass du anfängst, dich auf dem Arbeitsmarkt umzusehen.» «So ist es auch, und stell dir vor, ich habe schon eine Stelle!» Sie nannte den Namen einer großen Hilfsorganisation. «Ich werde für drei Monate in München sein, danach wechsele ich in eine andere Stadt, in einen anderen Bereich, damit ich den Aufbau der Organisation verstehe. Du kannst dir wahrscheinlich denken, warum ich anrufe.» Das konnte Nicolas in der Tat, er erinnerte sich sofort an das Versprechen, das er ihr und ihren Eltern einmal gegeben hatte, vor etlichen Jahren. «Wenn du jemals nach München kommen solltest, kannst du bei mir wohnen.» «Versprochen?» «Versprochen!» Er hatte sein Versprechen ernst gemeint, war er doch in früheren Jahren für die sieben Jahre jüngere Amelie so etwas wie ihr Beschützer gewesen. Und ihr Vertrauter. Sie hatten sich ja nicht sehr oft gesehen, Amelie und ihre Eltern lebten in Hannover, Nicolas in München.

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Pia Moor bekommt in Marius Klebert einen neuen Nachbaren, der kaum grüßt und jedem Kontakt möglichst ausweicht. Sie findet das schade. Auch ihr erst zwölfjähriger Bruder Valentin, der bei ihr wohnt, weil ihre Eltern sich nicht mehr um ihn kümmern können, findet den Neuen aus dem dritten Stock interessant, blitzt aber ebenfalls ab. Als Valentin eines Tages von größeren Jungen vom Fahrrad gerissen und böse verprügelt wird, kommt Marius ihm zu Hilfe. Danach ist er of­fener, und eines Tages erfährt Pia dann auch seine Geschichte, aber da hat sie sich längst in ihn verliebt.
"Etwas stimmt mit ihm nicht!", stellte Pia Moor fest. «Der wohnt jetzt seit vier Wochen in der Wohnung über uns – aber glaubst du, er würde auch nur einmal kurz anhalten, um mehr zu sagen als ein knappes ›Guten Morgen‹? Fehlanzeige. Er hat sich nach seinem Einzug vorgestellt, seinen Namen gesagt, und dann ist er ganz schnell wieder ­gegangen. Seitdem: Nichts mehr, null.» Sieglinde Cornelius, Pias Tante, versuchte es mit einem Scherz. «Vielleicht hat er Angst vor dir.» Pia war jedoch nicht zum Scherzen zumute, dazu war sie zu aufgebracht. «Quatsch! Wieso das denn?» «Ich habe nur Spaß gemacht. Er könnte schüchtern sein.» «Eher nicht, glaube ich. Aber er geht wirklich jedem Kontakt ganz bewusst aus dem Weg. Neulich kam er von oben, mit zwei Mülltüten in der Hand, als ich auch gerade Müll nach unten bringen wollte. Und wie reagiert er? Er macht natürlich keine lockere Bemerkung darüber, sondern nickt nur knapp, schießt im Eiltempo an mir vorbei, damit wir ja nicht gleichzeitig bei den Mülltonnen ankommen und er eventuell doch drei Worte zu mir sagen muss. Als ich unten ankam, war er im Keller. Ich wette mit dir, er ist nur runtergegangen, damit er nicht riskiert, mit mir zusammen wieder nach oben steigen zu müssen.»

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Die sensible Nina Erichsen war erst vierzehn, als sie ihre noch sehr­ junge Mutter Valerie durch Krebs verloren hat. Seitdem ist sie mit ihrem Stiefvater Per, den ihre Mutter erst drei Jahre vor ihrem Tod geheiratet hatte, allein. Sie haben sich immer gut verstanden, aber jetzt, sechs Jahre später, verändert sich ihre Beziehung. Eines Tages begreift Per, dass seine Gefühle für Nina nicht länger väterlicher Natur sind. Sie ist ernster als andere ihres Alters; wenn er mit ihr zusammen ist, vergisst er regelmäßig, dass sie so viel jünger ist als er. Seine Erkenntnis macht ihn unglücklich. Was soll aus dieser Liebe werden? Nina sieht den Vater in ihm, was auch sonst? Er bittet sie, sich eine eigene Wohnung zu suchen – eine Bitte, die sie zutiefst verletzt. Sie fühlt sich weggestoßen und im Stich gelassen. Er ahnt nicht, dass Nina sich mit ähnlichen Gedanken plagt wie er. Bei einem Besuch in Leon Laurins gynäkologischer Sprechstunde bricht die Wahrheit aus ihr heraus. Leon bleibt ruhig und fragt sie, was an dieser Liebe so schlimm wäre. Doch ausgerechnet jetzt tritt eine frühere Freundin wieder in Pers Leben.
"Guck mal, da drüben ist Per", sagte Cleo Anders. «Sieht aus, als hätte er den halben Laden leergekauft.» Nina Erichsen folgte dem Blick ihrer Freundin. Sie schaffte es, mit gleichmütiger Stimme zu sagen: «Er will heute Abend kochen.» Dabei schlug ihr das Herz bis zum Hals, und nicht zum ersten Mal fragte sie sich, was plötzlich mit ihr los war. Per Ziemer war ihr Stiefvater. Ihre Mutter und er hatten geheiratet, als Nina elf Jahre alt gewesen war, vor neun Jahren also. Zur großen Freude ihrer Mutter hatten sie sich von Anfang an gut vertragen, aber das war auch nicht schwer gewesen. Nina kannte kaum jemanden, der Per nicht mochte. Er war ein so liebenswerter, kluger Mann! Valerie Erichsen hatte ihrer Tochter erst zwei Jahre nach der Hochzeit erzählt, warum sie so lange gezögert hatte, Per zu heiraten. «Er ist ja noch jünger als ich, Nina, und ich weiß, wie das ist, wenn man zu früh Verantwortung übernehmen muss. Ich war schließlich erst siebzehn, als ich dich bekommen habe!» «Aber Per war schon fünfundzwanzig, als ihr geheiratet habt, Mami! So jung ist das ja nun auch wieder nicht.» «So, findest du?» «Ja, das finde ich. Außerdem ist Per nicht wie andere Männer.» "Da hast du allerdings recht, aber ich dachte trotzdem, dass er noch gar nicht wissen kann, ob er es ernst meint mit mir.

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Der junge Rettungssanitäter Martin Wiedemeyer wird zu einem Einsatz gerufen, den er sein Leben lang nicht vergessen wird: Der Wagen einer jungen Frau hat nach einem Unfall Feuer gefangen, eine Stichflamme verbrennt eine Hälfte ihres Gesichts. Jasmin Schaller wird umgehend in die Kayser-Klinik gebracht. Eckart Sternberg, der an die Geschichte seiner Frau erinnert wird, gerät bei der Erstversorgung an seine Grenzen. Leon Laurin zieht einen berühmten plastischen Chirurgen hinzu, der trotz der furchtbaren Verletzungen denkt, Jasmin helfen zu können. Die erste von mehreren geplanten Operationen verläuft zufriedenstellend. Jasmin ist stärker, als sie aussieht, aber dann trennt sich, per schriftlicher Nachricht, ihr Freund Severin von ihr. Was soll nur werden nach diesem Verrat?
"Weil Martin sich morgen in den Urlaub absetzt, während wir hier weiter schuften müssen, gibt er heute einen aus", verkündete Jonas Schmieder mit lauter Stimme. Fröhliches Geschrei antwortete ihm, und Martin Wiedemeyer wurde von mehreren Kollegen so kräftig auf die Schulter geklopft, dass er in die Knie ging. Jonas schenkte ihm sein breitestes, unschuldigstes Grinsen, denn er wusste ganz genau, dass Martin nichts Dergleichen vorgehabt hatte. Er würde sich bei Gelegenheit dafür rächen, dass sein Kollege und bester Freund ihn so überfahren hatte, nahm Martin sich vor. Natürlich machte er gute Miene zum bösen Spiel, und so zog wenig später eine Gruppe von fünf Rettungssanitätern in die nahe gelegene Kneipe, zwei Frauen und drei Männer. Die Stimmung war gut, und Martin hatte sich bereits damit ausgesöhnt, dass Jonas ihn hereingelegt hatte. Ihr Dienst war meistens hart, sie sahen viel Leid und Elend, da musste man sich kleine Inseln schaffen, auf denen man sich wohlfühlte und vergessen konnte, was der Beruf an Belastungen mit sich brachte. Und wenn es ein Feierabendbier war – oder auch mehrere, denn darauf würde es heute natürlich hinauslaufen, das war ihm von Anfang an klar. Letzten Endes gab er nicht nur eine Runde aus, sondern sogar drei. Ihm war plötzlich danach. Er fühlte sich gut. Bianca Sommer, die neue Kollegin, flirtete ein bisschen mit ihm, und er würde sich vielleicht darauf einlassen. Sie war sehr hübsch, und er war frei und ungebunden. Eigentlich fand er diesen Zustand ganz schön, er hatte in den letzten Jahren fast immer Freundinnen gehabt, aber es war nie die Eine dabei gewesen, mit der er gern zusammengeblieben wäre, um sein Leben mit ihr zu teilen. Aber er war ja noch jung, erst sechsundzwanzig, er hatte es nicht eilig. Auch nicht mit Bianca. Das konnte warten bis nach seinem Urlaub. Erst einmal würde er in den Bergen wandern, sich nur draußen aufhalten, seinen Kopf durchlüften. Das hatte er nötig.

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