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sollten diese Burschen aus dem Rathaus bei der Besprechung?», wollte Kappe wissen.

      «Politik», antwortete Eduard Strattmann. «Wenn du dich auf heikles Gelände begibst, musst du den Regierenden, den Innen- und den Justizsenator von vornherein einbinden.»

      «Und warum werden die nicht unmittelbar von Voißel in Kenntnis gesetzt?»

      «Dann wären unsere Oberen wiederum zu dicht an der Geschichte dran. Stell dir nur mal vor, es gibt einen Anschlag mit Todesopfern. Und es kommt heraus, dass ein Senator oder sogar der Regierende von Anfang an über diese drohende Gefahr informiert waren. Dann werden die dafür verantwortlich gemacht, dass sie nicht rechtzeitig eingegriffen haben. Also ist es besser, sie schicken nur ihre Jungs in eine solche Besprechung.»

      «Das sind mir ja schöne Verhältnisse! Einer traut dem anderen nicht. Dabei seid ihr alle doch über eure Partei miteinander befreundet. Oder sehe ich das falsch?»

      «Wenn Karrieren auf dem Spiel stehen, enden viele Freundschaften. Wirkliche Freundschaften kannst du an einer Hand abzählen.» Strattmann trank sein Bier aus.

      «Ich weiß immer noch nicht, was ich von alledem halten soll. Ob die NPD-Anhänger auf Studenten der Freien Universität losgehen wollen? Falls es zu Krawallen kommt, sind wir gut beschäftigt. Auf den Staatsschutz können wir uns nicht verlassen, der hat nur die Linken im Visier. Weiß der überhaupt, was im rechten Milieu vor sich geht? Beunruhigt hat mich Voißels Frage nach der Bewachung unserer Politprominenz. Der wollte uns doch einen Floh ins Ohr setzen! Aber warum?»

      «Der Voißel ist ein echter Schlapphut. Er ist ein Vertrauter Herbert Wehners, kommt sozusagen aus dessen Schule. Er hat eine deutliche Warnung ausgesprochen. Was wir daraus machen, ist unsere Sache.»

      Otto Kappe verzog das Gesicht.

      «Daran wirst du dich als Chef einer solchen Sonderermittlung gewöhnen müssen», sagte Strattmann, der Kappes Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte.

      «Mal ganz direkt gefragt: Wollte Voißel uns auf ein mögliches Attentat aufmerksam machen? Ein Attentat auf wen? Auf euren Brandt?»

      «Das ist auch dein Brandt, mein Lieber! Aber den kannst du streichen. Die Bundesregierung von Ludwig Erhard ist weg vom Fenster. Die CDU wird noch ein paar Tage mit dem bisherigen Koalitionspartner FDP herumwursteln, aber dann ist Schluss. Es soll bereits vertrauliche Sondierungen zwischen der CDU und der SPD gegeben haben. Willy Brandt wird der nächsten Bonner Regierung angehören. Mit anderen Worten: Er ist eigentlich schon gar nicht mehr in Berlin.»

      Otto Kappe hatte in der Zeitung gelesen, dass der bisherige Bundeskanzler Ludwig Erhard zurückgetreten war, weil die FDP nicht bereit war, seine Vorstellungen vom nächsten Bundeshaushalt mitzutragen. Erhard wollte Steuern erhöhen, die FDP war strikt dagegen. Die CDU / CSU hatte den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kurt Georg Kiesinger als künftigen Bundeskanzler nominiert. Und der schien offen dafür zu sein, mit der FDP zu brechen und stattdessen mit der SPD zusammenzugehen. Hatte Strattmann also recht: Würde Brandt bald nach Bonn gehen? Kappe fragte seinen Kollegen: «Und was ist deine Rolle bei dieser Entwicklung?»

      Eduard Strattmann lachte. «Wir halten Brandt in Berlin den Rücken frei. Und wir kümmern uns um seinen Nachfolger.»

      «Wer soll ihn ersetzen?»

      «Unser Innensenator, Pastor Albertz, wird Regierender Bürgermeister.»

      «Und das ist jetzt schon klar?»

      «Im Abgeordnetenhaus wird eine Mehrheit für ihn stehen.»

      «Das weißt du schon vor der Wahl?»

      «Ja, natürlich. Was denkst du denn!» Strattmann schien verblüfft über so viel Naivität. Doch er wollte dieses Thema offenbar nicht vertiefen. «Was tun wir als Nächstes?», fragte er Kappe.

      «Ich werde meine Quellen in der Stadt bemühen, um herauszufinden, was los ist. Außerdem möchte ich die Adresse prüfen, die Voißel uns genannt hat. Alles andere sollten wir morgen besprechen.»

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